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Autor Thema: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching  (Gelesen 28667 mal)

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Offline PLUS

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Der Irrsinn von Irsching - ein Beispiel unter vielen
« Antwort #1 am: 28. April 2013, 20:11:04 »
Der Verbraucher, das Opfer der Energiewende:
Zitat
Zahlen muss der Stromkunde
Nicht die Verursacher, nicht die Nutznießer, nicht die sporadischen EE-Einspeiser, die Strom zu garantieren Wucherpreisen liefern, wann immer es ihnen gerade passt. Überschuss und Mangel sind systembedingt und vorprogrammiert. Was juckts die großen und kleinen Stromerzeuger, das geht immer zu Lasten Dritter.

Ja der Verbraucher ist der Dumme. Der Ehrliche ist der Dumme. Der Sparsame, der für sich vorsorgt ist der Dumme. Früher oder später wird er abkassiert.

Profit- und Subventionsjäger, Trickser, windige Geschäftemacher und Verschwender sind die Helden und Gewinner. Unbeteiligte Dritte zur Kasse bitten, umverteilen, Schuldenschnitt, so zeigt sich der soziale Rechtsstaat heute im Euroland. Diese Energiewende, "der Irrsinn von Irsching", sind dafür bezeichnend oder auch nur ein Beispiel unter vielen.
« Letzte Änderung: 28. April 2013, 20:19:27 von PLUS »

Offline Cremer

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #2 am: 29. April 2013, 11:08:39 »
Man hat eine neue "Stellschraube" für (also gegen) die Stromkunden gefunden:

Die Netzentgelte!!
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Wolfgang_AW

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #3 am: 29. April 2013, 21:46:41 »
Kraftwerk Irsching 5 bleibt am Netz

Zitat
Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Einigung über den Weiterbetrieb der Gaskraftwerke in Irsching begrüßt. Seehofer: „Die Einigung über den Weiterbetrieb der hochmodernen Kraftwerke Irsching 4 und 5 ist ein wichtiger Baustein für die Stabilität und Sicherheit der Energieversorgung in Bayern. Sie zeigt, dass die Energiewende gelingt, wenn alle Beteiligten vertrauensvoll und lösungsorientiert zusammenarbeiten.“
...
Zum Hintergrund: Die Vereinbarung über rund 1400 Megawatt Kapazität gilt für die kommenden drei Jahre. Sie sieht vor, die Kraftwerke einerseits dem Markt und gleichzeitig der TenneT zur Sicherung der Netzstabilität bereitzustellen.
Wie durch die Bundesnetzagentur festgelegt, vergütet der Netzbetreiber die Fixkosten von Irsching 4 und 5 anteilig, entsprechend der Anzahl von Einsätzen zur Netzstabilisierung.

Logo zahlt der Stromkunde - wer sonst? Auch im Vollbetrieb würde der Stromkunde die Kosten bezahlen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #4 am: 29. April 2013, 22:47:28 »
Logo zahlt der Stromkunde - wer sonst? Auch im Vollbetrieb würde der Stromkunde die Kosten bezahlen.
______

Offline superhaase

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #5 am: 30. April 2013, 07:35:27 »
PLUS fordert ja schon mal, mehr auf moderne Gaskraftwerke (GuD) zu setzen.
Er verdrängt dabei aber, dass Strom aus Gaskraftwerke auch nicht billig ist und die Kosten dafür ebenfalls der Stromkunde zahlen muss.

PLUS will seinen Strom möglichst gratis, zahlen sollen andere, insbesondere für die Infrastrukturkosten der Stromversorgung. Zum Beispiel sollen die Stromerzeuger (Wind- und Solarstromerzeuger) für Netzausbau und Speicherkapazitäten zahlen, was er schon wörtlich hier gefordert hat.
Er glaubt, dass dann diese Kosten nicht beim Stromverbraucher landen würden und trotzdem Dumme zu finden sein werden, die freiwillig in die Stromversorgung investieren und dort ihr Geld verbraten ohne Aussicht auf Gewinne.

WAS FÜR EINE WELTFREMDE LOGIK !  :-*
8) solar power rules

Offline PLUS

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #6 am: 30. April 2013, 11:59:19 »
PLUS fordert ja schon mal, mehr auf moderne Gaskraftwerke (GuD) zu setzen.
Er verdrängt dabei aber, dass Strom aus Gaskraftwerke auch nicht billig ist und die Kosten dafür ebenfalls der Stromkunde zahlen muss.
PLUS will seinen Strom möglichst gratis, zahlen sollen andere, insbesondere für die Infrastrukturkosten der Stromversorgung. Zum Beispiel sollen die Stromerzeuger (Wind- und Solarstromerzeuger) für Netzausbau und Speicherkapazitäten zahlen, was er schon wörtlich hier gefordert hat.
Er glaubt, dass dann diese Kosten nicht beim Stromverbraucher landen würden und trotzdem Dumme zu finden sein werden, die freiwillig in die Stromversorgung investieren und dort ihr Geld verbraten ohne Aussicht auf Gewinne.
@superhaase, GUD-Kraftwerke wie Irsching liefern unter fairen Bedingungen dezentralen günstigen Strom. Das zuverlässig. Da kann Ihre PV-Anlage nicht mithalten. "Billig" ist bei PV-Strom schon gar nichts. Ich vertrete Verbraucherinteressen und bin dagegen, dass der Verbraucher immer der Dumme ist.   

Ja, PLUS ist kein subventionierter Stromerzeuger, er ist nicht privilegierter Verbraucher, er will nicht auch noch zahlen für
  • die Transport-, und Speicherkosten für verschenkten oder unter Wert verschleuderten Strom;
  • und schon gar nicht für die Differenz zu den Wucherpreisen der garantierten Einspeísevergütung.
  • Er will nicht, dass die Finanzierung der Energiewende zunehmend den nicht privilegierten Stromverbrauchern überlassen wird. Er will nicht, dass sich betuchte und auch noch subventionierte sogenannte Selbstversorger davon verabschieden können. Zukunftssicherung, Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima sind Gemeinschaftsaufgaben, die über die Haushalte zu finanzieren sind.  EEG & Co. hält er deshalb bei der gegebenen Entwicklung immer mehr für verfassungswidrig.
  • Er ist überzeugt, dass das System ohne radikale Korrektur früher oder später finanziell und technisch explodiert!
  • Er will Rechtsstaatlichkeit!
  • Er will keine Subventions- und Planwirtschaft.
  • Er will keine lobbygesteuerten Politiker.
  • Er will den Wettbewerb und die Berücksichtigung des ökonomischen Prinzips in einer sozialen Marktwirtschaft ..
  • ... unter  Rahmenbedingungen, die der staatlicher Verantwortung für eine nachhaltige Daseinsvorsorge gerecht wird.
  • Er will die unwirtschaftlichste Stromerzeugung und den Profit der Einspeiser nicht bezahlen.
  • Er will keinen Mix aus ideologischem und profitorientiertem Irrsinn. Er will wissenschaftliche, technische  und ökonomisch tragbare Lösungen.
  • Er will nicht, dass Natur und Umwelt rücksichtslos dem "BIO"-"ÖKO"-"EE"-Wahn geopfert wird!
  • ...
Selbst kleine Ausbauprojekte sind schon problematisch. Da werden Netze, begründet mit der Energiewende, zwischen Umspannwerken von 220 auf 380 Kilovolt aufgerüstet. Schon eine Länge von 20-30 Kilometer führt zu erhebliche Spannung im Ballungsraum. Der Unmut über diese "Energiewende" wächst in der Bevölkerung. Man fürchtet nicht nur gesundheitliche Schäden oder die Beeinträchtigung der Umwelt und der Landschaft, es knistert schon weit mehr als unter den dann aufgerüsteten Stromleitungen. Aber man wird das so oder so wie immer durchsetzen. GRÜN-ROT hat man ja schliesslich gewählt. Die Zeche wird jetzt dem Verbraucher als Bürger präsentiert, er zahlt und trägt auch die Folgen. Beispiel "Mittlerer Neckarraum"

Offline superhaase

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #7 am: 30. April 2013, 12:15:30 »
@superhaase, GUD-Kraftwerke wie Irsching liefern unter fairen Bedingungen dezentralen günstigen Strom. Das zuverlässig. Da kann Ihre PV-Anlage nicht mithalten.
Da irren Sie gleich mehrfach:
1. GuD-Kraftwerke liefern keinen "dezentralen Strom". Irsching ist ein typisches Beispiel eines zentralen Großkraftwerks.
2. Können die in Zukunft ungefördert zugebauten PV-Anlagen da durchaus mithalten und wirklich dezentralen günstigen Strom liefern, wesentlich dezentraler und günstiger als GuD-Kraftwerke.
3. Sind PV-Anlagen an sich wesentlich zuverlässiger als GuD-Kraftwerke. Viele kleinere PV-Anlagen sind um Größenordnungen zuverlässiger als ein großes zentrales GuD-Kraftwerk.

Was Sie womöglich sagen wollten (aber wieder einmal nicht dazu in der Lage waren ;)) ist, dass GuD-Kraftwerke im Gegensatz zu Wind- und Solarkraftwerken den Strom zu beliebigen Zeiten erzeugen können.
Aber auch das nur begrenzt, weil auch Gas nicht unendlich verfügbar sein wird, schon gleich nicht wenn wir immer mehr Gaskraftwerke betreiben wollen, und zu den bekannten Nachteilen für das Klima. Ja, auch Gaskraftwerke sind nicht klimaneutral und stoßen im laufenden Betrieb CO2 aus.

Zitat
"Billig" ist bei PV-Strom schon gar nichts.
Oh doch: PV-Strom ist der billigste Strom der Zukunft. Und diese Zukunft beginnt gerade mit den ersten weitgehend ungeförderten PV-Anlagen auch im Gewerbebereich, und ist bei aktueller Gesetzeslage und aktuellem Zubautempo 2015 endgültig erreicht, wenn die PV-Förderung für Neuanlagen endgültig beendet werden wird.

Zitat
Ich vertrete Verbraucherinteressen und bin dagegen, dass der Verbraucher immer der Dumme ist.
Nein, Sie vertreten keine Verbraucherinteressen, Sie maßen sich das lediglich an.
Sie vertreten einen kleinen Teil der Verbraucherinteressen, nämlich nur die Forderung nach möglichst billiger Energie.
Die anderen Verbraucherinteressen in Bezug auf Nachhaltigkeit sind Ihnen dabei völlig egal, sofern sie nicht gratis zu haben sind.

Sie sind dagegen, dass der Verbraucher aufgeklärt ist und bereit ist, Lasten zugunsten der Nachhaltigkeit zu tragen.

Zitat
Ja, PLUS ist kein subventionierter Stromerzeuger, er ist nicht privilegierter Verbraucher, er will nicht auch noch zahlen für die Transport-, und Speicherkosten für verschenkten oder unter Wert verschleuderten Strom;
Da sind wir praktisch einer Meinung.
Es ist nicht einzusehen, dass exportierter Braunkohle- und Atomstrom auf Kosten der nicht-privilegierten Verbraucher transportiert und bei Netzengpässen auch noch mittels Reservekraftwerken garantiert wird.

Zitat
und schon gar nicht für die Differenz zu den Wucherpreisen der garantierten Einspeísevergütung.
Sag ich ja: Sie sind nicht bereit, für Nachhaltigkeit auch nur einen Cent mehr auszugeben.
Hier stehen Sie im Widerspruch zu der großen Mehrheit der aufgeklärten Verbraucher, deren Interessen Sie folglich nicht vertreten.

Zitat
Er will nicht, dass die Finanzierung der Energiewende zunehmend den nicht privilegierten Stromverbrauchern überlassen wird.
Auch hier sind wir gleicher Meinung.
Es gibt inzwischen zu viele Ausnahmen von der Kostenverteilung. Auch Exportstrom sollte hier einbezogen werden mittels Netzentgelten und EEG-Umlage auf Exportstrom.

Zitat
Er will nicht, dass sich betuchte und auch noch subventionierte sogenannte Selbstversorger davon verabschieden können.
Das ist wieder einmal Unsinn von Ihnen.
Selbstversorger, die ihren selbsterzeugten Strom auch selbst verbrauchen, bekommen keine Subventionen mehr.

Zitat
Zukunftssicherung, Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima sind Gemeinschaftsaufgaben, die über die Haushalte zu finanzieren sind.
Auch das ist Quatsch.
Nach Ihrer Forderung soll also jemand für seinen Konsum oder für seine Produktion keine Verantwortung und keine Kosten für Nachaltigkeit, Umwelt und Klima übernehmen?
Sie fordern also, dass alle Industrie und jeder Gewerbebetrieb unbehelligt drauflosproduzieren und die Umwelt verschmutzen darf, und der Staat und die Kommunen mit ihren öffentlichen Haushalten sollen sich dann um die Beseitigung des Drecks und um den Schutz der Umwelt kümmern und dies auch bezahlen?
Hauptsache, die Produkte und der Konsum sind möglichst billig, Steuern zahlen ja "die anderen"?

Sehen Sie denn nicht wie unsinnig so eine Forderung ist?
Ohne ein Verursacherprinzip kann es nicht gehen.
« Letzte Änderung: 30. April 2013, 14:25:20 von superhaase »
8) solar power rules

Offline egn

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #8 am: 30. April 2013, 12:18:29 »
In Ihrer Aufzählung fehlt noch der Weltfrieden.  8)

Offline Wolfgang_AW

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #9 am: 30. April 2013, 14:11:50 »
Der Verbraucher, das Opfer der Energiewende:
Zitat
Zahlen muss der Stromkunde

Dieses "logische" Zitat haben SIE gesondert fett und groß hervorgehoben - weshalb? Was wollten Sie denn mit der Hervorhebung dieser Binsenweisheit deutlich machen?

Schauen wir uns doch mal die Situation vor Fukushima an:

Die AKW liefen/laufen gewinnbringend als Grundlastkraftwerke so vor sich hin. Dazu kam/kommt der Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken. Die teueren Blöcke Irsching 4 und 5 wären unter diesen Voraussetzungen auch nur zu Spitzenzeiten gelaufen, solange sie nicht durch die Merit Order aus dem Markt gedrängt worden wären. Wer zahlte/zahlt die teueren Einsätze?

Die Einsätze von Gaskraftwerken kann man nicht isoliert betrachten sondern sollten im Zusammenhang mit dem Kraftwerkspark gesehen werden. Kosten bilden sich ja nicht nur gegenüber den EE sondern auch gegenüber anderen billigeren Kraftwerkstypen.
So gehen z.B. 2013/2014 voraussichtlich 7 Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 5300 MWel Nettonennleistung ans Netz, während in dieser Zeit nur ein Rückbau von 6 Steinkohlekraftwerke mit ~ 1200 MWel stattfindet. Saldo +4100 MWel

Auch der Gas- und CO2-Preis spielt eine nicht unerhebliche Rolle.
Der Erdgaspreis stieg zwar z.B. von Juni 2012 bis heute von US$ 2,3 auf 4,4 (rund 83%) (ist allerdings seit 2008 sehr deutlich gefallen) und der CO2-Preis liegt am Boden. Derzeit auch ohne PV nicht gerade vorteilhaft für Gaskraftwerke.

Solange der CO2-Zertifikatpreis derart billig ist, hat ein GuD keine Chance gegen die Kohlekraftwerke, denn werter <PLUS> Gaskraftwerke liefern derzeit gegenüber Kohlekraftwerken keinen günstigeren Strom.


Ihre Replik liest sich ja geradezu, als wären die "Großen Vier" wahre Wohltätigkeitsvereine gewesen.
Ich darf daran erinnern, dass seit ~ 2000 der Strompreis pro Jahr (manchmal mehrmals) kräftig gestiegen ist. Wo da bis heute eine Verlangsamung oder eine Kostenreduktion für den Verbraucher hätte herkommen sollen, müssen Sie mir schon erklären.

Dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu bekommen ist, war/ist wohl jedem aufgeschlossenem und informiertem Verbraucher klar. Und über die Auswüchse des EEG, vor allem für die priviligierten Stromverbraucher, wurde/wird ja wiederholt in den Foren diskutiert.

Fazit: Die alten Energieunternehmen wurden in ihrer Bräsigkeit voll auf dem linken Bein erwischt und haben lange Zeit im Schlaf der Glückseligen gelegen. So wurden keine bzw. nicht genügend Innovationen in die Zukunft getätigt und wurden zudem von den Bürgern, die die oligarchischen Strukturen satt hatten, rechts überholt.

Stimmt, die Politik half/hilft kräftig dabei mit. Aber das ist doch so gewollt oder wie sollen die vorgenommenen Ausbauziele anders erreicht werden?? Die Politik/der Bürger hat sich entschieden: Weg von der atomaren Stromgewinnung und langfristig Ausstieg von der Kohleverstromung. Also muss eine entsprechende Kapazität anderer Stromerzeuger aufgebaut werden und zwar schnell!!

Dies kann man, wie man immer wieder feststellt, nicht mit Selbstverpflichtungen lösen.

Wobei Ihnen ja hinsichtlich der Auswüchse, die beseitigt werden müssen, permanent zugestimmt wird!

Eine Reform des EEG muss her, bzw ein neues Stromdesign in dem sich alle "Stromer" wiederfinden.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Der Irrsinn von Irsching und anderswo
« Antwort #10 am: 30. April 2013, 16:26:56 »
Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen. Da wird gleich die Front abgesteckt und die vereinigte Kavallerie mit der Infanterie in Marsch gesetzt. ;)

@Wolfgang_AW, aber ja, Fukushima, die "Großen Vier" und Merit Order. Daraus kocht man die Suppe dieser Energiewende ohne Hirn und Verstand. Sorry, darauf einzugehen schenke ich mir.

Gas kann man im Gegensatz zu Strom heute schon ausreichend und vorzüglich speichern: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasspeicher

@Superhaase, im Eifer schiesst man gerne daneben. Irsching wurde für die Versorgung Bayerns und nicht für den Export oder für Norddeutschland gebaut. Gasnetze sind vorhanden und Gaskraftwerke könnten so ohne Probleme dezentral und regional da gebaut werden wo der Strom gebraucht wird. Dagegen spricht nur die künstlich verursachte Unwirtschaftlichkeit durch den Einspeisevorrang des teueren EE-Stroms. Man braucht die GUD-Kraftwerke aber zur Absicherung. Das EE-System beisst sich so selbst in den Schwanz. Intelligent ist da überhaupt nichts, das ist einfach doof.

Gasnetze ideal zur Integeration erneuerbarer Energien

Einmal hü und einmal hott im Galopp, da geht jeder Gaul zugrunde.  Milliarden werden bei dieser "Wendenpolitik" in den Sand gesetzt. Vom Winde verweht, in der Sonne verbrannt. usw ... @Wolfgang_AW, aber klar doch, der Verbraucher soll zahlen bis zum bitteren Ende. 
Zitat
Bei allen 47 Maßnahmen handelt es sich um wichtige Projekte zur Nord-Südverbindung sowie für den Anschluss neuer Gaskraftwerke und Speicher, die zur Verbesserung der Versorgungssituation in Süddeutschland beitragen.
Netzentwicklung GAS
PS
In Ihrer Aufzählung fehlt noch der Weltfrieden.  8)
Ja, @egn, habe ich nicht vergessen, man kann ja nicht alles aufzählen was noch wichtig ist  siehe ......  Der Weltfrieden gehört dazu.
« Letzte Änderung: 30. April 2013, 16:30:34 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Der Irrsinn von Irsching und anderswo
« Antwort #11 am: 30. April 2013, 17:15:49 »
Daraus kocht man die Suppe dieser Energiewende ohne Hirn und Verstand. Sorry, darauf einzugehen schenke ich mir.
Das sind wir gewohnt, dass Sie auf sachlichen Vortrag nicht mit sachlichem Gegenvortrag erwidern wollen.
Wohl mangels Argumenten. ;)

Zitat
@Superhaase, im Eifer schiesst man gerne daneben. Irsching wurde für die Versorgung Bayerns und nicht für den Export oder für Norddeutschland gebaut.
Na und?
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass Irsching für den Stromexport oder für Norddeutschland gebaut wurde. Das anzunehmen wäre auch unsinnig bei den hohen Stromerzeugungskosten von Irsching.

Zitat
Gasnetze sind vorhanden und Gaskraftwerke könnten so ohne Probleme dezentral und regional da gebaut werden wo der Strom gebraucht wird. Dagegen spricht nur die künstlich verursachte Unwirtschaftlichkeit durch den Einspeisevorrang des teueren EE-Stroms. Man braucht die GUD-Kraftwerke aber zur Absicherung. Das EE-System beisst sich so selbst in den Schwanz. Intelligent ist da überhaupt nichts, das ist einfach doof.
Die Gaskraftwerke sind nicht wegen des Einspeisevorrangs des EE-Strom unwirtschaftlich, sondern wegen der billigen CO2-Zertifikate, die bewirken, dass die Braunkohlekraftwerke auch bei viel Wind- und Solarstrom durchlaufen und der jeweils überschüssige Braunkohlestrom billig exportiert werden kann. So wird statt der Gaskraftwerke der schwankende Stromexport des Braunkohlestroms zum Ausgleich der volatilen EE-Stromerzeugung genutzt.
Dieses Problem ließe sich ganz schnell durch die (leider von Merkel und Rösler abgeschmetterte) Reform des Zertifikatehandels lösen.
Andererseits wird sich zumindest die Unwirtschaftlichkeit der modernen Gaskraftwerke spätestens 2015 von selbst auflösen, wenn die EE-Stromerzeugung vor allem durch die PV weiter stark gewachsen ist und die EE-Stromschwankungen so groß werden, dass die Exportleitungskapazitäten nicht mehr ausreichen, um mittels Exportschwankungen auszugleichen. Die Braunkohlekraftwerke werden dann allein aufgrund mangelnder Exportleitungskapazitäten von den Netzbetreibern zum Abschalten oder Drosseln gezwungen werden. Das sind dann die gefürchteten "Eingriffe der Netzbetreiber" in den Kraftwerksbetrieb, die unvermeidbar zunehmen müssen, was auch jetzt jeder schon weiß. Man wird sicher trotzdem wieder aufheulen und blödsinnige Propagandaschlagzeilen über den drohenden großen Blackout im Handelsblatt oder in der WELT lesen. ;)
Es muss allerdings möglichst bald sichergestellt werden, dass die Braunkohlestromerzeuger dann auch keine zuwiderlaufenden Exportverpflichtungen eingehen können, die dann wieder - wie schon geschehen - mittels über die deutschen Netzentgelte bezahlte Kaltreservekrafterke im Ausland gedeckt werden müssen.

Spätestens 2015 werden alle Gaskraftwerke wieder ausreichend Einsatzzeiten haben, insbesondere im Sommer bei zwei täglichen Residuallastspitzen morgens und abends.

Es ist bemerkenswert, dass ja auch EON letztes Jahr die vorübergehende Stilllegung von Irsching nur für 2 Jahre angedroht hat, keineswegs einen endgültige Stillegung.
Auch EON rechnet also spätestens ab 2015 wieder mit ausreichend Einsatzmöglichkeiten. Auch wegen dem anstehenden Abschalten des AKW Grafenrheinfeld (und womöglich auch Gundremmingen B).
« Letzte Änderung: 30. April 2013, 17:21:58 von superhaase »
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Offline Wolfgang_AW

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #12 am: 30. April 2013, 20:37:07 »

Gas kann man im Gegensatz zu Strom heute schon ausreichend und vorzüglich speichern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasspeicher


Gasnetze ideal zur Integeration erneuerbarer Energien


Netzentwicklung GAS


Mal wieder nach dem Motto: Vom Hundertsten ins Tausendste

Es ging nicht um die Speichermöglichkeiten und der Vorteile von Gas und es ging auch nicht um das Gasnetz.

Es ging um Irsching 4/5 und deren Rentabilität. Die wird weder durch Speichermöglichkeiten des Gases noch durch das Gasnetz selbst besser.

Die Gaskraftwerke müssen sich im Kraftwerkspark (incl. der EE) behaupten. Das fällt nicht nur durch die EE sondern ebenso durch den Gas- und CO2-Zertifikatepreis immer schwerer.

Da können Sie speichern was Sie wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #13 am: 30. April 2013, 22:37:08 »
Mal wieder nach dem Motto: Vom Hundertsten ins Tausendste
Es ging nicht um die Speichermöglichkeiten und der Vorteile von Gas und es ging auch nicht um das Gasnetz.
Es ging um Irsching 4/5 und deren Rentabilität. Die wird weder durch Speichermöglichkeiten des Gases noch durch das Gasnetz selbst besser.
Die Gaskraftwerke müssen sich im Kraftwerkspark (incl. der EE) behaupten. Das fällt nicht nur durch die EE sondern ebenso durch den Gas- und CO2-Zertifikatepreis immer schwerer.
Da können Sie speichern was Sie wollen.
@Wolfgang_AW, ohne speichern wird das nichts werden, ob Sie wollen oder nicht.  ;) Sie wollen ja nicht einmal die Zusammenhänge  erkennen oder können es aus der ideologischen Perspektive nicht. Immer wieder wird mit neuen Nebenschauplätzen von der längst offenkundigen EEG-Pleite abgelenkt. Aktuell sind es für Sie die CO2-Zertifikatspreise, mal sehen was übermorgen ansteht. Die Strompreise sind für Sie in Ordnung?!  Wer hat mit diesen Preisen und mit dieser Entwicklung gerechnet, aufgeklärte Verbraucher? Die Prognosen der "Experten" muss ich doch nicht nochmal hier einstellen!
 
Ihre "Motten" sind schädlicher als die Insekten und führen grundsätzlich zu weiteren Strompreiserhöhungen, die sind ja für die deutschen Verbraucher immer noch nicht hoch genug. Aber ja, man muss ja beweisen, dass sich PV & Co. rechnen. Ihr Mitstreiter träumt ja nicht umsonst seit Jahren von der sogenannten Netzparität. Da war und ist jede Strompreiserhöhung willkommen. Die Preisspirale muss in Gang bleiben. 

Damit nicht abgeschaltet wird, wird die geforderte Rentabilität von Irsching jetzt durch Subventionen hergestellt, die wieder die Verbraucher bezahlen. Ihre EE können sich grundsätzlich nicht behaupten, denn ohne Speicher für den Überschuss und ohne Ersatzkraftwerke ist eine sichere und verantwortliche Versorgung damit nicht möglich. Gerade die Gasnetze und Gaskraftwerke sind dafür realistische Möglichkeiten. Es ist Fakt, dieses extreme EEG-Förder-System führt von einer Subvention zur nächsten. Es wird bis zum Crash getrieben. Theodor Fontane bekommt wohl Recht: "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf."

PS dazu passt diese Meldung: Der Windanlagenhersteller Repower will jeden sechsten Arbeitsplatz streichen. Die indische Konzernmutter Suzlon verweist auf den Niedergang des Markts. Dem sinkenden Umsatz müssten die Kosten folgen. -Die Subventionen waren wohl immer noch nicht hoch genug.-
« Letzte Änderung: 30. April 2013, 22:51:59 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching
« Antwort #14 am: 01. Mai 2013, 17:23:42 »
Damit nicht abgeschaltet wird, wird die geforderte Rentabilität von Irsching jetzt durch Subventionen hergestellt, die wieder die Verbraucher bezahlen.
Die aktuelle Übereinkunft über das GuD-Kraftwerk in Irsching ist keineswegs eine Subvention.
Es handelt sich um einen Vertrag zur Bereithaltung von Reserveleistung, die der Netzbetreiber für erforderlich hält und jederzeit abrufen kann und deshalb dafür bezahlt.
Solche Verträge sind nichts ungewöhnliches und auch nichts neues, das gab es schon immer, auch vor dem EEG. Ungewöhnlich war in diesem Fall nur, dass Tennet genau dieses Kraftwerk als Reserveleistung wollte und keine Ausschreibung erfolgte. Das war der besonderen Netzsituation geschuldet und dem erwarteten Abschalten von AKW Grafenrheinfeld in 2015 bzw. dem jederzeit mögichen unerwarteten Ausfall desselben.
Es ist letztendlich eine Folge der CDU-Energiepolitik, die erst jahrelang den Atomkonzernen Hoffnung auf eine Laufzeitverlängerung machte, so dass keine Ersatzinvestitionen geplant wurden, und dann die plötzliche Kehrtwende nach Fukushima den Atomausstieg teilweise sogar vorzog, was zu der etwas unausgewogenen Kraftwerkssituation in Süddeutschland führte.

Aber wie gesagt: Ab 2015 werden alle Gaskraftwerke wieder rentabel sein und dann wird auch Irsching ohne den jetz geschlossenen Vertrag wieder weiterbetrieben werden.
Sollte im Herbst auch noch die Merkel abgewählt werden oder zumindest die FDP aus der Regierung fallen, dann steht auch einer Reform des CO2-Zertifikatehandels in Europa niemand mehr im Wege und der Braunkohlestrom wird wieder im Vergleich zu den Gaskraftwerken unrentabler. Auch das würde schon ausreichen, um das "Problem" der Unrentabilität der Gaskraftwerke zu lösen.

Es ist alles halb so wild, wie es der FOCUS hier mal wieder als "Irrsinn" aufgeblasen hat.
Irrsinn ist weit und breit nicht in Sicht.
Alle Verantwortlichen (Tennet, EON, Netzagentur) haben sich vernünftig verhalten, zusammengesetzt und eine effiziente Lösung gefunden.
Das als Irrsinn zu bezeichnen, ist journalistischer sensationsgeiler Dummsprech.
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