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Autor Thema: Der nächste bitte.... Time to say Good Bye  (Gelesen 77048 mal)

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Offline Netznutzer

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« am: 02. April 2012, 11:01:44 »
Q-Cells will mit Insolvenz Schuldenlast abstreifen

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article106141768/Q-Cells-will-mit-Insolvenz-Schuldenlast-abstreifen.html

Nach einem Jahrzehnt exorbitanter Subventionen in eine Totgeburt zeigt sich, dass es sich nicht lohnt, Wenn selbst hier von PV-Freunden die Meinung geteilt wird, dass die Förderung der Vergangenheit viel zu hoch war, und trotzdem geht einer nach dem anderen Pleite, muss doch auch dem Letzten klar sein, die PV-Subvention und die PV-Förderung gehört abgeschafft.

Gruß

NN

Offline superhaase

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #1 am: 02. April 2012, 11:10:09 »
Den Zusammenhang zwischen der Pleite eines Herstellers und der daraus zu fordernden Abschaffung der PV-Förderung müssten Sie erst mal erläutern.
Irgendwie schreiben Sie diesbezüglich immer nur wirres Zeug.

Legen Sie doch mal in vernünftigen und lesbaren Sätzen dar, warum man die PV-Förderung abschaffen soll, weil einzelne PV-Unternehmen insolvent geworden sind.
Vielleicht kann man ihre Gedankengänge dann nachvollziehen und darüber vernünftig diskutieren.
8) solar power rules

Offline stromparadies

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #2 am: 02. April 2012, 11:59:44 »
Hallo @Netznutzer,
ich kann Ihre Sorgen und Ängste absolut nachvollziehen und kann im Gegensatz zu @Superhaase Ihre Sätze vernünftig lesen.
Und Sie haben ja auch Recht. Diese PV Industrie ist am Ende, eben weil diese Industrie nur subventioniert am Leben gehalten wird. Die Chinesen graben nur noch den Rest ab und dann ist Ende mit dieser Industrie, die nur dazu gedient hat, den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und einige wenige reich zu machen.
Der Markt reinigt sich immer von allein. Da hilft auf Dauer auch keine Politik oder sonst etwas. Das war schon immer so und wird auch so bleiben.

Mahlzeit allerseits. ;)

Offline superhaase

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #3 am: 02. April 2012, 12:23:22 »
Der Markt reinigt sich immer von allein.
Womöglich ist die absolute radikale und ungeregelte Marktwirtschaft das Heil der Welt?
Die Finanzkrise seit 2008 haben Sie, lieber Stromparadies, noch miterlebt, oder war das vor Ihrer Zeit?

Sie leben wohl im Stromparadies. ;)

Na da haben Sie ja einen kompetenten Mitstreiter gefunden, Netznutzer - gratuliere!
Es geht nichts über kompetente Kompetenzkompetenz. ;)
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Offline userD0005

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #4 am: 02. April 2012, 12:37:00 »
Zitat
Original von Netznutzer
Q-Cells will mit Insolvenz Schuldenlast abstreifen

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article106141768/Q-Cells-will-mit-Insolvenz-Schuldenlast-abstreifen.html

Nach einem Jahrzehnt exorbitanter Subventionen in eine Totgeburt zeigt sich, dass es sich nicht lohnt, Wenn selbst hier von PV-Freunden die Meinung geteilt wird, dass die Förderung der Vergangenheit viel zu hoch war, und trotzdem geht einer nach dem anderen Pleite, muss doch auch dem Letzten klar sein, die PV-Subvention und die PV-Förderung gehört abgeschafft.

Gruß

NN

Gehört abgeschafft wie auch alle Subventionen direkt oder indirekt in
Kernkraft, Kohle, Gas usw.
Weiterhin sind alle Beschaffungs- und auch die Wiederbeschaffungskosten
transparent einzupreisen.
Dies inkl. der Kosten für sogenannte \"friedensbildende Maßnahmen\"
und natürlich auch für die Beseitigung der Umweltschäden und Umweltfolgeschäden.

Und dann nehmen wir mal den Taschenrechner
und rechnen nach.

Es ist ja so billig......

Offline stromparadies

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #5 am: 03. April 2012, 09:46:11 »
Wie werden aus acht Milliarden Euro binnen knapp fünf Jahren nur noch 40 Millionen? Durch Gründung eines Subventions-fressenden Solarkonzerns, dessen anschließenden Börsengang, einer folgenden vermeintlich gigantischen Wertsteigerung, den Lügen aus der Politik und dem anschließenden weltfremden Einstieg in die sogenannte Energiewende.

Logisch ist der Verlauf zwar nicht, aber konsequent. Wer sein Haus auf Sand baut, muss beim ersten großen Regen eben damit rechnen, dass ihm die Hütte unterspült wird und ruckzuck in sich zusammenkracht. Die Analogie ist interessant: Solarzellen werden nämlich aus Sand hergestellt, genauer gesagt aus Silizium. Die Investition in diese Branche war also in doppelter Hinsicht nicht sonderlich schlau, denn Sand und Subventionen allein machen noch keinen Sommer.

Für alle Gegner der verlogenen Erneuerbaren Energien ist wieder einmal ein Sektfrühstück angesagt. So schön das vielleicht auf den ersten Blick klingt: Würden die verschleuderten Milliardensubventionen auf den Sektpreis umgerechnet, könnte sich wohl selbst ein reicher Mann kein ganzes Glas davon leisten.

Gegenüber dem Billionengrab Euro nimmt sich die Photovoltaikbranche zwar äußerst bescheiden aus, dennoch wurden Kritikern zufolge bereits mehr als 100 Milliarden Euro in den sprichwörtlichen Sand gesetzt – ein Großteil dieser Gelder muss erst noch in der Zukunft erwirtschaftet und den Subventionshamstern in den Rachen geworfen werden.
Doch vielleicht kommt es ja völlig anders. Die meisten Solarschafe argumentieren Zweiflern gegenüber stets damit, dass ihre Subventionen für 20 Jahre staatlich garantiert seien. Nun, wer bei Q-Cells kaufte, dachte wohl auch, er könne im Fehlerfalle defekte Solarpanele auf Garantie austauschen lassen. Nach der Q-Cell-Insolvenz wird das jedoch nicht mehr funktionieren.

Wer wird im Falle einer Insolvenz der BRD denn dann in Zukunft die unzähligen Solarschafe finanzieren? Dass unser Land pleite gehen kann glaubt heute noch fast niemand. Und dies, obwohl gerade erst Griechenland eindrücklich demonstrierte, wie so etwas in abgeschwächter Form abläuft. Es bleibt jedoch jedem selbst überlassen, ob er für immer und ewig diesem korrupten und bereits halbbankrotten Staatsgebilde BRD Vertrauen schenkt.

Diese laufende Marktbereinigung im Solarbereich wäre auch dann abzusehen gewesen, wenn die Subventionsgießkanne nicht so schnell gedrosselt worden wäre. Aber im Gegensatz zu anderen Branchen wird dieser Bereich ohne weitere Subventionen nicht einfach nur bereinigt, sondern völlig eliminiert. Photovoltaik ist eine teure Spielerei, nichts weiter. Die protzigen Hersteller lernen gerade ihre Lektion.

Offline Zeus

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« Antwort #6 am: 03. April 2012, 10:31:53 »
@stromparadies
Obwohl ich Ihrer Argumentation im Großen und Ganzen nicht folgen kann, möchte ich Ihrem letzten Satz hinzufügen, dass auch die Börsenspekulanten, die sich gierig auf diese Branche geworfen haben, eine weitere Lektion lernen. Und das ist gut so.

Offline Netznutzer

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Offline Cremer

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« Antwort #8 am: 03. April 2012, 13:33:18 »
Nun, dies ist der Lauf der Dinge, wenn z.B. in China günstiger produziert werden kann.

Es war doch nur eine Frage der Zeit, wann dies eintritt. Die chinesen sind eben clever
MFG
Gerd Cremer
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Offline superhaase

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« Antwort #9 am: 03. April 2012, 14:04:46 »
Ich denke, dass die derzeitigen Pleiten der PV-Hersteller ganz unabhängig von der aktuellen Kürzung der deutschen PV-Förderung zustandegekommen sind.

Es ist m.E. nicht anzunehmen, dass mit der bisher noch geltenden EEG-Förderung, die ja auch schon weitere erhebliche Senkungen der Einspeisevegütungen vorsah, der PV-Zubau in Deutschland so enorm angestiegen wäre, dass die weltweiten Überkapazitäten an PV-Modulproduktion durch den deutschen Markt auszulasten gewesen und somit höhere Preise für die deutschen Produzenten durchzusetzen gewesen wären.
Die Marktbereinigung war abzusehen und auch schon seit längerem in der gesamten Branche erwartet worden.

Im Gegenteil:
Die Auswirkungen der aktuellen PV-Kürzungsdiskussionen seit Ende letzten Jahres sind , der FDP sei Dank ;), wohl eher, dass in Deutschland seit Dezember 2011 in einer erneut angeheizten Torschlusspanik ein PV-Zubauboom sondergleichen im Gange ist, der den deutschen Markt sicherlich stärker aufgeblasen hat, als er sich ansonsten in aller Ruhe entwickelt hätte.
Daher kann man die aktuelle Kürzungsdiskussion durchaus als kurzfristige Konjunkturstütze für die deutsche PV-Industrie bezeichnen, ohne die manche Pleite wohl noch früher gekommen wäre - oder noch weitere Pleiten schon eingetreten wären.

ciao,
sh
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Offline Zeus

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« Antwort #10 am: 03. April 2012, 18:42:36 »
Und schon hat der Nächste, namentlich \"Phoenix Solar\",  gravierende Finanzprobleme. Siehe auch hier :
http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-25427/krise-in-der-solarbranche-angst-vor-weiteren-pleiten_aid_732112.html

Die Aktie von \"Phoenix Solar\" ist seit gestern um 22% gefallen.

Offline Cremer

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« Antwort #11 am: 03. April 2012, 20:23:40 »
da muss ich superhaase ausnahmsweise mal recht geben :)
MFG
Gerd Cremer
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Offline Wolfgang_AW

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« Antwort #12 am: 03. April 2012, 23:18:41 »
Zitat
Original von Cremer
Nun, dies ist der Lauf der Dinge, wenn z.B. in China günstiger produziert werden kann.

Es war doch nur eine Frage der Zeit, wann dies eintritt. Die chinesen sind eben clever

Und noch besser subventioniert als die deutsche PV-Industrie


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Netznutzer

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« Antwort #13 am: 04. April 2012, 07:19:12 »
Zitat
Und noch besser subventioniert als die deutsche PV-Industrie

Dann kann ja wohl nur die Antwort von der Politik mit Einfuhrzöllen und von int. Gerichten die richtige sein. Es kann und darf nicht vom deutschen Stromverbraucher, der diesen Irrsinn über EEG bezahlen darf, und darüber hinaus die Einwohner der betroffenen Länder über direkte Subventionen, Steuerausfälle und jetzt sogar noch über Bürgschaften, und alle über ihre Beiträge zu den Sozialversicherungssystemen die Lösung sein. Da es aber keine Ambitionen dahin gibt, abgesehen von Aspeck & Friends in Amiland, scheint der Subventionsvorwurf wohl irgendwie nicht belegbar zu sein. Es gibt schliesslich int. Handelsabkommen.

Ein Subventionswettlauf kann wohl nicht die richtige Antwort sein.

Gruß

NN

Offline Wolfgang_AW

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Der nächste bitte.... Time to say Good Bye
« Antwort #14 am: 04. April 2012, 11:39:24 »
Möglicherweise geht es gar nicht mehr um die Belegbarkeit (siehe USA) von Dumpingpreisen über sehr günstiger Kredite für Chinas Solarindustrie, sondern um eine rein wirtschaftliche Abwägung, inwieweit bei entsprechendne Strafzöllen der Schaden eher vergrößert als verbessert würde.

Über Eines sind sich wohl alle im Klaren, China sitzt am längeren Hebel, was auch die verhaltene Reaktion des US-Handelsministeriums mit den sehr moderaten Strafzöllen zeigt.

Und was Q-Cells anbelangt, da sollte man sich mal folgenden Artikel auf der Zunge zergehen lassen.


Wie Q-Cells sich in die Pleite beraten ließ

Zitat
Millionen und Abermillionen hat Q-Cells seit dem Beginn der Krise vor vier Jahren in Unternehmensberater, Investmentbanker, Insolvenzberater, Krisen-PR-Spezialisten und Rechtsanwälte investiert. Wie viel genau, teilte der Konzern bis Redaktionsschluss am Dienstag nicht mit. Fest steht: McKinsey, die Sanierungsberatung Alvarez & Marsal, das Insolvenzbüro Görg, die Investmentbank Houlihan Lokey, Berater vom Finanzinvestor Blackstone, die Kanzleien Freshfields, Hengeler Mueller - sie alle haben an der Krise des Solarkonzerns gut verdient. Und je tiefer die Krise wurde, desto mehr Berater holte Q-Cells.
(...)
Trotzdem hätte das Unternehmen weiter an dem Konzept festgehalten, statt nach Alternativen zu suchen. \"Das war eine unglaubliche Fehleinschätzung des Vorstands und der Berater, Kanzleien und Restrukturierungsexperten, auf die er hört.\"
(...)
Cen kam ebenfalls als Interimsmanager von Alvarez & Marsal zu Q-Cells. Seine Aufgabe: Sanierung. Der Betriebswirt mit türkischen Wurzeln begann seine Karriere 1995 bei der Unternehmensberatung McKinsey. ...
Bei Q-Cells verdient der 46-Jährige Millionen. Allein 2011 bekam er fast 1,7 Mio. Euro, davon mehr als 650.000 Euro als erfolgsabhängiger Bonus. Q-Cells schrieb im gleichen Zeitraum bei rund 1 Mrd. Euro Umsatz einen Verlust von 850 Mio. Euro, der Aktienkurs fiel um 80 Prozent auf Penny-Stock-Niveau.

Was da allein an Beraterhonoraren geflossen geht doch auf keine Kuhhaut. Da kann man sich doch wirklich fragen, weshalb ein ehemaliger Consultant (neben seinem hohen eigenen Gehalt + Boni) die halbe Beratungsfirmenbranche beschäftigt und gut versorgt hat.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

 

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