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Autor Thema: Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen  (Gelesen 43747 mal)

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Offline Energiesparer51

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #105 am: 16. Februar 2012, 08:12:27 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
Jede Änderung wird sich nur noch marginal auswirken. Die milliardenschweren Fehler wirken nachhaltig und langfristig!
Dass die milliardenschweren Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden, weil die PV-Vergütung nicht schnell genug gesenkt wurde, darüber sind wir uns ja einig.
Ihr ständiges Gerede von Verfassungswidrigkeit langweilt.
Solange niemand klagt, ist das geschenkt.

Aber schön, dass auch Sie anerkennen, dass die weitere PV-Förderung sich nur noch marginal auswirkt und Änderungen daran eigentlich nicht nötig sind.
Das sagt ja der BSW (Bundesverband Solarwirtschaft) auch:
Kostenbremse EEG

Ich hätte nicht gedacht, dass Sie da so vorurteilsfrei denken.
Respekt!  ;)

ciao,
sh

Wenn man ehrlich ist, ist die Bezeichnung \"Kostenbremse\" dennoch falsch. Es ergibt sich im dargestellten Zeitraum ja eine weitere Steigerung, die schon allein deshalb relativ klein erscheint, weil sie die Auswirkung von zusätzlichen 2,8% am Gesamtstrommix auf den Haushaltsstrompreis bezieht, an dem der Energiepreisanteil ohnehin nur ca. 25% beträgt. Ein unehrlicher Rechentrick! Um den weitern PV-Ausbau als Kostenbremse bezeichnen zu können, müsste der Anstieg ja ohne PV Zubau stärker ausfallen als ohne.

Korrektur: Nicht der PV-Zubau sondern das EEG wurde als \"Kostenbremse\" bezeichnet. Richtig ist, dass die Änderungen im EEG (insbesondere Degression bei PV) zu einer geringeren Steigerung führen als sie nach bisherigen EEG-Regelungen eintreten würden. Das EEG hat damit die Kostenbeschleunigung etwas zurückgenommen, aber auch nicht in eine negative Beschleunigung umgekehrt, was das Wort \"Bremsen\" ja impliziert.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #106 am: 16. Februar 2012, 09:00:51 »
Eine Verringerung der Förderkosten ist mit dem Begriff Kostenbremse ganz offensichtlich nicht gemeint. Kann ja gar nicht gemeint sein.
\"Kostenbremse\" soll vielmehr verdeutlichen, dass die von den PV-Gegnern derzeit so lautstark verbreitete These der \"ausufernden\" PV-Kosten für die Zukunft allein schon aufgrund des aktuell geltenden EEG einfach nicht richtig ist.
Das frühere EEG, das keine variable Degression vorsah und daher nicht auf den schnellen Kostenverfall und den explodierenden Zubau reagieren konnte, ließ die in der Vergangenheit ausgeuferten Kosten zu, das ist unbestritten.
Das derzeit geltende EEG hat aber bezüglich der PV eben eine Kostenbremse eingebaut.

Genau genommen ist es eigentlich lächerlich, wenn man in das EEG eine variable Degression für PV reinschreibt, die ausdrücklich eine gestaffelte Senkung mit Stufen bis 7500 MW Zubau vorsieht, und dann, wenn dies mit fast genau 7500 MW Zubau in 2011 eintritt, plötzlich Zeter und Mordio schreit, etwas Unerhörtes sei geschehen und es müsse jetzt alles auf den Kopf gestellt werden.   :rolleyes:
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #107 am: 16. Februar 2012, 09:45:39 »
Damit es auch der letzte Sperhaase begreift: Der Korridor ist 3.500 MW, nicht 7.500 MW, und selbst die sind 2.500 MW zu hoch. Damit wurde der Korridor um mehr als 100% überschritten.

Gruß

NN

Offline Energiesparer51

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #108 am: 16. Februar 2012, 09:55:48 »
Auszug aus dem EEG 2012:

§ 20a Absenkung der Vergütung von Strom aus solarer Strahlungsenergie

......
(2) Die Vergütungen nach den §§ 32 und 33 verringern sich vorbehaltlich der Absätze
3 und 4 ab dem Jahr 2012 jährlich zum 1. Januar um 9,0 Prozent gegenüber
den jeweils am 1. Januar des Vorjahres geltenden Vergütungssätzen.

(3) Der Prozentsatz nach Absatz 2 erhöht sich ab dem Jahr 2012, sobald die installierte
Leistung der zum 30. September des jeweiligen Vorjahres innerhalb der
vorangegangenen zwölf Monate nach § 17 Absatz 2 Nummer 1 registrierten Anlagen
1. 3 500 Megawatt überschreitet, um 3,0 Prozentpunkte,
2. 4 500 Megawatt überschreitet, um 6,0 Prozentpunkte,
3. 5 500 Megawatt überschreitet, um 9,0 Prozentpunkte,
4. 6 500 Megawatt überschreitet, um 12,0 Prozentpunkte oder
5. 7 500 Megawatt überschreitet, um 15,0 Prozentpunkte.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #109 am: 16. Februar 2012, 09:56:30 »
@Ntzbetreiber:

Sicher ist der angestrebte Zielkorridor 3500 MW.
Deshalb wurde ja die erhöte Degression in Stufen bis über 7500 MW eingerichtet, damit bei Überschreiten des Korridors die kostenbremse zum tragen kommt und die Vergütung stärker sinkt, was schon mal primär die Kosten bremst, und auch der Anraiz für weiteren Zubau sinkt, was den Zuba bremst und auch über diese Schiene die Kosten bremst.

Kostenbremse eben.
Es ist daher schon etwas verwunderlich, dass nun der Weltuntergang ausgerufen wird, wenn diese Kostenbremse wie vorher ausgedacht zum Tragen kommt.
Hätte man einen Zubau von 7500 MW schon bei der EEG-Reform als Weltuntergang eingestuft, dann hätte man die Regeln wohl anders fassen müssen.

Aber das will ein Netzbetreiber ja nicht wahrhaben, schon klar.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline egn

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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
« Antwort #110 am: 16. Februar 2012, 09:59:27 »
Zitat
Original von Netznutzer
Damit es auch der letzte Sperhaase begreift: Der Korridor ist 3.500 MW, nicht 7.500 MW, und selbst die sind 2.500 MW zu hoch. Damit wurde der Korridor um mehr als 100% überschritten.

Der Korridor von 3.500 MW war ursprünglich nicht zu hoch wenn man das gesetzte Ausbauziel für 2020 schaffen wollte. Nur ist bisher der Regelungsmechanismus nicht effektiv genug gewesen. Jährliche oder halbjährliche Senkungen haben nicht ausgereicht um den Preisverfall in den letzten 2 Jahren zu kompensieren. Schlecht ist vor allem immer das Stichtagsverfahren in Verbindung mit sehr hohen Absenkungen. Dies führt zwangsläufig immer zu einem Boom kurz vor dem Stichtag.

Wir sollten den Chinesen dankbar sein dass sie die Preise über ihre eigenen staatlichen Subventionen so extrem gedrückt haben. Sonst wären die Preise bei weitem nicht so schnell gefallen. Insofern finanzieren die Chinesen auch die Energiewende in D mit. Dass hier auch deutsche Unternehmen auf der Strecke bleiben ist ärgerlich, aber nicht zu vermeiden. Einige haben sich halt mehr auf ihren Börsenkurs konzentriert als auf die Optimierung ihrer Produktion.

 

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