Original von BERBERJESUS
Ich bin exakt in der selben Situation und Teile das selbe Anliegen.
Bei mir kommt aber leider noch hinzu, dass ich Familie und bekannte provisionsfrei an EnS vermittelt habe. Die sind noch Kunden.
Was meinen Sie wie viele Bekannte und Verwandte ich an die EnS vermittelt habe - selbstverständlich provisionsfrei. Ich habe für die EnS vor über einem Jahr noch absolut \"die Hand ins Feuer gelegt\", auch aufgrund mehrerer sehr freundlicher Telefonate mit dem Vorstand.
Wie mittlerweile dort einiges aus dem Ruder gelaufen ist ist traurig. Nun wollen wir hoffen, daß EnS genau wie EGNW wieder auf die Beine kommen.
Mit Interesse beobachte ich die Entwicklungen bei der EGRR, die mich aktuell beliefern. Bisher lief dort betreffs meiner Belieferung alles professionell, wobei etwas Überarbeitung schon durchscheint. Ich bin offenbar Mitglied Nr. 5000irgendwas. Man mag hoffen, daß diese zwar schon länger existierende, aber erst seit kurzem selbst Strom liefernde Genossenschaft die Geschichte von EnS und EGNW verfolgt hat und sich in keinerlei Hinsicht übernimmt (d.h. kostendeckende Energiepreise und Mitgliederwachstum nur im Rahmen der personellen Kapazitäten).
Für die Zukunft wünsche ich mir eine friedliche und konstruktive Koexistenz der EnS, EGNW und EGRR als Gegenpol zu den konventionellen Energieversorgern.
In letzter Zeit dürften Energiekunden eher verschreckt worden sein, den Weg der Strombelieferung durch eine Genossenschaft zu wählen. Bei EnS hauptsächlich durch die Negativschlagzeilen in der Presse. Und, liebe EGNW-Mitglieder und Förderer - was hier im Forum betreffs \"Ihrer\" Genossenschaft jüngst \"gelaufen\" ist, war, mit Verlaub, imagetechnisch eine weitaus größere Katastrophe als das beständige Schweigen der EnS.
Es gilt meines Erachtens jetzt nicht nur, die beiden Genossenschaften finanziell, sondern auch deren Image wieder zu sanieren. Dafür wäre im Übrigen eine gütliche Einigung zwischen EGNW und EnS über die Streitigkeiten die mutmaßlich ausgebliebenen Provisionsausschüttzungen betreffend sicher förderlich.
PS:
Das Verlangen von Provisonzahlungen in der aktuellen Situation halte ich allerdings für äußerst dreist und kurzsichtig. Was haben die ach so knitzen Vollprofi-Businessmen der EGNW davon, wenn man damit den ehemaligen Partner bedrängt und ihm so ggf. noch den entscheidenden Todesstoß versetzt. Auch in der EGNW muss allen klar, dass wenn EnS fällt, es für alle anderen Energiegenossenschaften die nächsten Jahre nicht sehr rosig aussehen wird.
Da stimme ich voll und ganz zu.
Mir stellt sich auch die Frage, wie die EGNW eigentlich in ihre eigene, mutmaßliche finanzielle Schieflage geraten ist.
Fassen wir mal zusammen:
Bis vor kurzem hat die EnS für EGNW die Energielieferung und -beschaffung erledigt und dafür sicherlich das gesamte Kalkulationsrisiko getragen.
Die administrativen Vorgänge beim Wechsel und die Kundenbetreuung erledigten die Stadtwerke Hall im Namen von EnS - so wie jetzt auch im Auftrag von EGNW direkt. Dafür erhalten die Stadtwerke Hall eine monatliche Vergütung pro Kunde, die durch das veranschlagten monatlichen Grundpreis mehr als gedeckt ist.
Bis vor kurzem musste sich die EGNW also nicht um Abschluss von Verträgen mit Energiezulieferern kümmern, sondern eigentlich bloß Mitgliedschaftsanträge bearbeiten und Lieferaufträge zur EnS bzw. dem Dienstleister SW Schwäbisch Hall in die Weiterbearbeitung geben.
Andererseits hat jedes Mitglied ein Eintrittsgeld geleistet, das der Genossenschaft meines Wissens zur freien Verfügung stand.
Im EGNW-Unterforum wurde sich über \"fette Vorstandsbüros\" und -Ausgaben bei der EGNW ausgelassen, allerdings wohl im Rahmen des \"Geplänkels\" zwischen den alten und neuen Verantwortlichen. Deswegen sehe ich diese Äußerungen mit dem notwendigen Abstand.
Dennoch: In der vergangenen Kooperation von EnS und EGNW hatte offensichtlich die EnS die meiste Arbeit und das volle finanzielle Risiko.
Wir wissen, daß die EnS hauptsächlich durch die nicht kostendeckenden Strompreise, von denen wie gesagt auch die EGNW-Mitglieder in der Vergangenheit profitiert haben, in die finanzielle Schieflage gekommen ist. Damit soll die Fehlkalkulation nicht entschuldigt sein, aber das Disaster ist zumindest erklärbar.
Wie hat es aber eigentlich die EGNW geschafft, so in Schwierigkeiten zu kommen? Aktuell müssen Vorauszahlungen und Sicherheitsleistungen an Energiezulieferer erbracht werden, das ist nachvollziehbar. Aber was war in der Vergangenheit?
Diese Frage ist übrigens nicht provokativ gemeint, also bitte nicht mutwillig falsch verstehen.