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Autor Thema: Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz  (Gelesen 5363 mal)

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Offline Netznutzer

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« am: 24. Oktober 2011, 15:23:18 »
http://www.verivox.de/nachrichten/solarindustrie-fuerchtet-chinesische-konkurrenz-80169.aspx

Dann soll er sich gefälligst etwas kluges überlegen und mit Geld aus seinem Steuerhaushalt fördern, dass auch in Thüringen erwirtschaftet wurde. Es kann ja wohl nicht angehen, dass der Verbraucher zusätzlich zu den Milliardensubventionen für Dach und Flächenbesitzer, jetzt auch noch mehr Milliarden in marode ostdeutsche Firmen pumpen muss, die den Trend verpennt haben. Wenn\'s die Chinesen eben besser drauf haben, dann haben sie\'s sich verdient. Die Zeiten, wo man jedes auch noch so schlechte Panel zum Wucherpreis verkaufen kann, sind vorbei.

Wer würde es wohl akzeptieren, wenn plötzlich Daimler, BMW und Porsche nach Subventionen anfragen, weil BYD, Tata Motors und Brilliance auf den deutschen Markt streben, und dafür die Mineralölsteuer um 10 ct/L angehoben würde?

Gruß

NN

Offline Sukram

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2011, 19:29:46 »
in der selbsternannten Ökohauptstadt-

Freiburger Solar-Fabrik kündigt für 2011 Verlust an
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline Sukram

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Offline Netznutzer

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #3 am: 25. Januar 2012, 14:05:58 »
Lächerlich, zwei Rekordinstallationsjahre nacheinander, und ein Solarhersteller nach dem anderen geht in Deutschland pleite. Subventionen sind wirklich der letzte Mist, sie zögern nur den berechtigten Tod von unrentablen Unternehmen hinaus.

Gruß

NN

Offline superhaase

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #4 am: 25. Januar 2012, 15:16:12 »
Zitat
Original von Netznutzer
Subventionen sind wirklich der letzte Mist, sie zögern nur den berechtigten Tod von unrentablen Unternehmen hinaus.
Deshalb hat ja der minister in dem Artikel auch gesagt, dass es keine staatlichen Hilfen geben werde.

Die Probleme deutscher Firmen kommen offenbar durch den agressiven Kapazitätsausbau mittels extremer Subventionen in China (die meisten Chinesischen Hersteller haben übrigens auch erhebliche Probleme und schrieben 2011 Verluste).

Daher sind die Überlegungen, sich gegen die Dumpingpreise von Chinesischen Herstellern zur Wehr zu setzen, durchaus berechtigt. Das wird in anderen Branchen auch gemacht.

Es sei angemerkt, dass in dem Artikel auch steht, dass viele deutsche PV-Firmen \"ihre Hausaufgaben\" auch gemacht haben und mit den Chinesen trotzdem mithalten können. Dass einige pleitegehen, ist also noch keine Katastrophe, sondern nur eine Marktbereinigung.

Alles in allem sind die Aussagen in diesem Artikel doch sehr vernünftig.
Die Aufregung hier also nicht ganz nachvollziehbar.

Im Übrigen ist der nicht mehr ganz aktuell ...
8) solar power rules

Offline PLUS

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #5 am: 30. Januar 2012, 13:14:19 »
Zitat
Original von superhaase
..Im Übrigen ist der nicht mehr ganz aktuell ...
    Aktuell will man jetzt in Brüssel klagen:

Zitat
München/Bonn (dapd). Die krisengeschüttelte deutsche Solarwirtschaft will zusammen mit europäischen Konzernen bei der Europäischen Union gegen Billigkonkurrenz aus China klagen. Spätestens Ende März soll die Entscheidung über ein gemeinsames Vorgehen fallen, berichtete die \"Süddeutsche Zeitung\" am Freitag. Deutschlands Marktführer Solarworld aus Bonn bestätigte auf dapd-Anfrage, dass aktuell \"die Option einer Klage in Brüssel\" geprüft werde......
Boulevard Baden

Es ist schon absurd, wenn gerade diese Branche wegen ungerechter Subventionierung klagt. Gegen milliardenschwere direkte und indirekte Subventionen, von denen man selbst profitiert, hat man überhaupt nichts einzuwenden. Hauptsache, die immer kleiner werdende Zahl der Verbraucher zahlt weiter widerstandslos die höchsten und weiter steigenden Energiepreise. Die profitorientierten Investoren kaufen eben dort, wo sich die höchste Rendite ergibt. Wie aufgeklärte Verbraucher wissen, werden Module in der gierigen Zeitnot, auch per Jumbo aus China eingeflogen.  

Vielleicht sollte Brüssel die unsoziale und ungerechte PV-Subventionierung insgesamt unter die Lupe nehmen. Bei Anwendung der üblichen Kriterien wäre  ein Verbot unvermeidbar.[/list]

Offline superhaase

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #6 am: 30. Januar 2012, 13:34:19 »
Die Förderung nach EEG ist eben keine Subvention.
Sie werfen wieder einmal alles durcheinander - hier Förderung und dort Subvention.

Solange Sie diesen Unterschied nicht verstehen, lieber PLUS, wundert es nicht, dass Sie solche Beiträge verfassen wie ihren letzten.

(Ihr unsinniger Vorwurf der \"unsozialen\" EEG-Förderung wird übrigens durch ständiges Wiederholen auch nicht sinnvoller.)
8) solar power rules

Offline Zeus

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #7 am: 30. Januar 2012, 16:13:17 »
@Superhaase

Bei der Förderung nach EEG handelt es sich um eine FörderungsSUBVENTION oder wennSie auch wollen eine AnlageSUBVENTION.

Offline superhaase

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #8 am: 30. Januar 2012, 16:36:44 »
Ausm Wiki:

Zitat
Eine Subvention (von lat. subvenire = zu Hilfe kommen) ist eine vermögenswerte Zuwendung eines Verwaltungsträgers oder des Staates an natürliche oder juristische Personen ohne marktmäßige Gegenleistung, die der Förderung eines im öffentlichen Interesse liegenden Zwecks dient.
Das trifft klar erkennbar auf die EEG-Förderung nicht zu.
Insbesondere das Merkmal mit der marktmäßigen Gegenleistung: Für jede eingespeiste kWh bekommt der EEG-Einspeiser eine bestimmte Vergütung - und nur dafür. Liefert er z.B. keinen Strom, weil die Anlage kaputt geht, bekommt er auch kein Geld.

Auch wenn man die EEG-Förderung im Volksmund als Subvention bezeichnen mag (wohl weil man damit schön Stimmung dagegen machen kann), ist es sachlich nicht richtig, insbesondere nicht in dem hier diskutierten Zusammenhang mit den chinesischen Subventionen, die echte Subventionen sind.

Durch die Subventionen der chinesischen PV-Industrie durch direkte Hilfen an einzelne Firmen z.B. mittels riesiger billiger Kreditlinien, können diese zu Dumpingpreisen anbieten und Weltmarktanteile erobern.

DIe EEG-Förderung (die es in China ja auch gibt bzw. geben soll), ist einfach nicht mit hier zur Rede stehenden Subventionen vergleichbar.
Wer das nicht versteht (oder verstehen will), kann dazu wohl nichts vernünftiges sagen.
8) solar power rules

Offline PLUS

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #9 am: 30. Januar 2012, 17:59:00 »
Zitat
Original von superhaase
Ausm Wiki:
Zitat
Eine Subvention (von lat. subvenire = zu Hilfe kommen) ist eine vermögenswerte Zuwendung eines Verwaltungsträgers oder des Staates an natürliche oder juristische Personen ohne marktmäßige Gegenleistung, die der Förderung eines im öffentlichen Interesse liegenden Zwecks dient.
Das trifft klar erkennbar auf die EEG-Förderung nicht zu.
Zitat
Original von Zeus
@Superhaase
Bei der Förderung nach EEG handelt es sich um eine FörderungsSUBVENTION oder wennSie auch wollen eine AnlageSUBVENTION.
    @Zeus, klar, erkennbar singt @superhaase das Lied der PV-Stromerzeuger innerhalb der Solaristengemeinde. Ich bin Energieverbraucher und vertrete Verbraucherinteressen und nicht die Interessen begünstigter PV-Hobbykraftwerker und Dachsparkassenbesitzer.  Zweistellige Renditen, zwanzig Jahre garantiert auf der einen Seite - höchste und weiter steigende Strompreise auf der anderen!

    @superhaases bekannter Streit um Begriffe dient nur der Ablenkung von der extremen Begünstigung der PV und der unvergleichlichen Milliardenverschwendung. Es gibt keine fixe allgemeingültige Definition; man sollte dann wenigstens im Wiki vollständig lesen! Selbstverständlich ist  \"Subvention\" als grundsätzliche Begünstigung gemeint.  Jeder darf das gerne nennen wie er will; das ändert aber an der schlechten Sache nichts!

    Ich halte es da mit den Wirtschaftsforschungsinstituten, Subventionen sind dort Begünstigungen, die Einzelne, Branchen, Gruppen oder gar Staaten erhalten. Variationen gibt es viele. Die EEG-Umlage zählt zweifelsfrei dazu, wie auch Steuervergünstigung oder Prämien (z.B. Bausparen), Sonderkonditionen, Sonderkredite, Stundungen, Kostenzuschüsse, Zins- und Schuldennachlässe, Transfers etc. pp..

    Die PV-Förderung ist unbestreitbar der wesentliche Preistreiber bei der EEG-Umlage. Die bevorzugte PV verursacht dazu weitere nicht unerhebliche Folgekosten (\"unwirtschaftliche\" Schadenkraftwerke, Speicher, Netze, Umwelt ...).
    Erkennbare Entwicklung und Folge: Eine unsoziale Umverteilung zu Reich - alleine auf Kosten der Armen (nicht privilegierte Stromverbraucher).
Mindestens rechtlich fragwürdig! Außerdem sollte @superhaase etwas vorsichtig sein mit seiner Abgrenzung. Es gibt auch in D genügend millionenschwere Beispiele für direkte staatliche Subventionen an die Solarbranche.[/list]

Offline Zeus

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #10 am: 30. Januar 2012, 18:33:19 »
@PLUS

Wenn Superhaase  dies möchte, so lassen wir ihn doch weiter auf \"Förderung\" pochen. Tatsache ist, dass die Fotovoltaik- \"Förderung\" in keinem Verhälnis steht zu ihrem Nutzen. Sie steht der Akzeptanz einer sozialverträglichen Energie-Wende im Wege. Und deshalb müssen jetzt schon die politischen Mandatsträger, in ihren einzelnen Wahlkreise, massiv von den Verbraucher aufgefordert werden  dem Spuk ein schnelleres Ende zu bereiten. Nicht erst kurz vor der nächsten Bundestagswahl.

Offline superhaase

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Solarindustrie fürchtet chinesische Konkurrenz
« Antwort #11 am: 30. Januar 2012, 19:07:25 »
Zitat
Original von Zeus
Wenn Superhaase  dies möchte, so lassen wir ihn doch weiter auf \"Förderung\" pochen.
Im Allgemeinen stört es mich nicht, wenn man von EEG-Subvention statt EEG-Förderung spricht.

Es war nur klarzustellen, dass PLUS wieder mal Fakten miteinander vermanscht, die man getrennt betrachten muss.
Das ist ja seine bekannte Masche der Verschleierung und fällt unter seine gern verkündete Prämisse von \"Tarnen und Täuschen\". ;)

Zitat
Tatsache ist, dass die Fotovoltaik- \"Förderung\" in keinem Verhälnis steht zu ihrem Nutzen. Sie steht der Akzeptanz einer sozialverträglichen Energie-Wende im Wege.
Das ist wieder ein anderes Thema, und da stimme ich ja - was die Vergangenheit und die Überförderung der PV betrifft - durchaus zu.
Grundsätzlich steht die Förderung allerdings schon in einem sehr guten Verhältnis zu ihrem Nutzen. Das ist weltweit von allen Seiten anerkannt. Wer das heute noch leugnet, ist nicht mehr ernstzunehmen und konterkariert seine ansonsten vielleicht berechtigte Kritik an der PV-Überförderung.

Mit der von der deutschen PV-Industrie angedachten Gegenmaßnahme gegen Dumping-Subventionen der Chinesen würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
1. Die Kosten für neue PV-Anlagen würde erst einmal wieder steigen, wodurch sich der Zubau sicherlich stark verringern würde, weil nicht mehr so rentabel.
2. Die Fördermilliarden würden nicht mehr größtenteils nach China abfließen, was ja von den PV-Gegner auch kritisiert wird, sondern wieder vermehrt bei deutschen bzw. europäischen Firmen landen und hier für mehr Arbeitsplätze und Wertschöpfung sorgen (und den Erhalt der Zukunftstechnologie in Deutschland).

Zitat
Und deshalb müssen jetzt schon die politischen Mandatsträger, in ihren einzelnen Wahlkreise, massiv von den Verbraucher aufgefordert werden dem Spuk ein schnelleres Ende zu bereiten. Nicht erst kurz vor der nächsten Bundestagswahl.
Wenn Sie mit \"Spuk\" die Überförderung und den zu schnellen PV-Zubau meinen, dann stimme ich auch hier zu.
Aber es soll ja laut Röttgen und Rösler auch jetzt sehr schnell eine Änderung her, nämlich bis zum 1. April 2012.
Es ist zu hoffen, dass sie das auch auf die Reihe kriegen und sich nicht wieder bis in den Sommer hinein darüber zanken (weil z.B. der Rösler so irrationale Forderungen aufrechterhält, wie er sie letztens aufgestellt hat  :rolleyes:).

Mit der angedrohten Deckelung oder extremen Kürzung im Hintergrund ist gerade eine erneute PV-Torschlusspanik angelaufen - das beherrscht der Herr Rösler wirklich gut ;) - und ich fürchte einen PV-Zubau von bis zu 4 GWp schon im ersten Quartal 2012, sofern jetzt nicht noch flächendeckend ein schneereicher Winter hereinbricht.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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