http://www.energate.de/news/Wer zu der Meldung berechtigterweise eine E.ON- Aktion \"
Energiepreise runter\" oder \"
Pay Back\" erwartet hätte, wird bitterlich enttäuscht sein.
http://www.eon.com/de/presse/news-show.do?id=7305Nicht die erhofften sinkenden Preise, nur eine Marketingaktion, um die Diskussion um die Energiepreise zu \"versachlichen\".
Passend zum Herbstwetter sieht es aber nach einer
Vernebelung aus.
Bisher dienten gerade die Marketingkampagnen immer einer
Emotionalisierung:
http://www.eon-ruhrgas.com/deutsch/unternehmen/kampagne/3558.htmUnd auch die Kapitalflucht ins Ausland:
http://www.eon.com/cgi-bin/clicks.cgi?url=%2Fkampagne05%2Findex.htmlDas hat bestimmt viel Geld gekostet.
Jetzt, wo man die Emotionen bei den Kunden damit ordentlich
hochgekocht hat, bedarf es weiterer teurer Marketingaktionen, um wieder zu
entemotionalisieren:
http://www.eon-special.com/Das alles ist wohl Ergebnis der gewagten These, nicht überhöhte Energiepreise seien das Problem, sondern eine unzureichende Kommunikation und Kundenansprache.
Man lebt wohl schon in seiner eigenen
E.ON- World.
Sei es drum. Schließlich haben wir nicht nur Meinungs-, sondern auch Glaubensfreiheit.
http://www.eon.com/de/422.jspVon nix kommt nix.Dann machen wir mal den
Glaubwürdigkeitstest:
1. StrompreiseDa ist er schon, der windigste Punkt:
http://www.eon-special.com/de/133.htmlBörse und Kunden verbindet grundsätzlich nichts.Das ist in §§ 1, 2, 12 BTOElt vollkommen anders gesetzlich geregelt.
Strompreise sind
Kostenpreise. Abgestellt wird auf tatsächliche bzw. kalkulierte Kosten (Netz), nicht jedoch auf Opportunitätskopsten oder
Referenzpreise!!!
Die getroffene Aussage könnte allenfalls dann gelten, wenn aller Strom ausschließlich über die Börse gehandelt wird. Das macht kein Stromversorger.
Der Bezug erfolgt weit überwiegend aus eigenen Kraftwerken oder aufgrund langfristiger Verträge. Deshalb wird dabei wohl schon eine gesetzwidrige Praxis dokumentiert, die dem Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur wie auch den Landeskartellbehörden unverzüglich mitgeteilt werden sollte. Es steht zu besorgen, dass durch diese Praxis Stadwerke und eigene Gewerbekunden kartellrechtswidrig betroffen werden. Die
Goldesel- Methode \"
angelegter Preis\" wird einfach vom Gasmarkt auf den Strompreis übertragen, um ohne Leistung den
Erfolg zu mehren. Referenzpreis dabei nicht leichtes Heizöl, sondern der EEX- Börsenpreis.
Praktisch dabei:
Die Börsenpreise an der EEX kann das Oligopol selbst bestimmen, weil dort nur geringe Strommengen gehandelt werden, man über 80 Prozent der Erzeugungskapazitäten im Land verfügt, der Stromaustausch mit dem Ausland wegen zu weniger Kuppelstellen begrenzt ist.
Auch diese Methode dient dazu, Stadtwerke und Stromhändler ohne eigene Stromerzeugung zu benachteiligen.
Der
reale Strom- und Gaswettbewerb am Parade- Beispiel
Thüringens:
http://www.stromvonuns.dehttp://www.gasvonuns.deLaut Radiowerbung von E.ON Thüringer Energie soll es nun \"bunt\" zugehen, schaun wie mal, wie es wirklich aussieht:
http://www.teag.dehttp://www.eon-energie.comhttp://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Beteiligungen.htmIm Einzelnen:
Endlich: Eigenes E.ON Thüringen !!!Sachlich gerechtfertigte Gründe für die in den letzten Jahren stark angestiegenen Strompreise:
Fehlanzeige.
Der
Wettbewerb sei daran schuld.
Nur ist der als Schuldige nicht sofort greifbar, weil nicht vorhanden:
http://www.zeit.de/2003/18/E-StromNamentlich in diesem Zusammenhang genannt:
TEAG , nunmehr
E.ON Thüringer Energie AG.
http://www.zeit.de/2003/18/E-Strom?page=32. ErdgaspreiseDiese Aussagen zu den Gaspreisen stehen wohl im Widerspruch zu den Aussagen von Prof. Pfaffenberger vom Bremer Energie Institut:
http://www.eon-special.com/de/232.htmlNach dessen bisherigen Aussagen ist das
teuerste bei der Gaspreiskalkulation das Erdgas selbst:
http://www.radiobremen.de/nordwestradio/unterwegs/gaspreise.html trotz guter Verbindungen
http://www.eon-energie.com/Ressources/downloads/021113_harig_bremen.pdf Dann möchte man noch fragen, was das mit der Entwicklung der Endverbraucherpreise zu tun haben soll:
http://www.eon-special.com/de/21.htmlDas Wort \"Wettbewerb\" hätte aus bekannten Gründen in Anführungszeichen gesetzt werden müssen.
Man kann ja schon keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Ölpreisentwicklung (schwarz) und Erdgasimportpreisen (rot) erkennen.
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,qb1rr9dieuiw8h3m~cm.asphttp://www.vng.de/content/deutsch/Erdgasmarkt/Gaspreise/hel_gasimportpreise/index.htmlDie unterschiedliche Preiskopplung und Preisentwicklung bei Stadtwerken und Haushaltskunden einserseits und eigenen Kraftwerken und großen Industriekunden andererseits dürfte kartellrechtswidrig sein.
Fazit:Marktführer E.ON hat angeblich gar keinen Einfluss auf die Preise.
Ein Markt regelt angeblich alles, obschon es nach herrschendender Auffassung bisher gar keinen funktionierenden Wettbewerb auf dem Energiemarkt gibt.
Die Ölpreisbindung ist so nachvollziehbar wie eh und je, nämlich eigentlich gar nicht.
Mit viel Aufwand beschreibt E.ON ein System, das sich überlebt hat, nach Einschätzung vieler längst verboten ist und deshalb abgeschafft gehört:
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=11612Von den
Verbotsverfahren ist schlicht nichts zu lesen.
Einen nach Auffassung des Bundeskartellamtes klaren Rechtsbruch und Verstoß gegen geltende Gersetze sollte man nicht noch mit Großplakaten und Zeitungsannoncen bejubeln und stolz publik machen:
http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/index.php/n2005100508112500002Das macht nicht nur einen äußerst schlechten Eindruck, sondern muss auch von den Kunden nicht bezahlt werden. Es könnte andere animieren, ihre Taten auch groß zu plakatieren.
So sieht man es hier:
http://www.absatzwirtschaft.de/psasw/fn/asw/sfn/buildpage/cn/cn_artikel_serie/id/34687/aktelem/PAGE_1003932/page1/PAGE_1002979/page2/PAGE_1003213/Am Ruf wurde jedoch bereits
genug gearbeitet.
Das Geld hätte man sich angesichts § 2 Abs. 1 EnWG sparen müssen und entsprechende Anzeigen und Plakate sollte man nicht nur den eigenen Kunden ersparen, die ja wieder einmal die Kosten dafür mitbezahlen sollen.
Oder einfach mal alles dem in Rechnung stellen, der die Idee dazu hatte.
Allein die Aufmerksamkeit der Verbraucher im Land könnte durch die warnroten Plakate und Zeitaunsgsanzeigen weiter geschärft werden.
Die Kampagne von E.ON kommt auch wohl zu spät angesichts der Berichte z.B.
STERN Nr. 7/2005 vom 10.02.2005, S. 140 \"Angriff der Strom-Krieger\",
SPIEGEL Nr. 35/2005 vom 29.08.2005, S. 70 ff. \"Aufstand der Kunden\"
und SPIEGEL Nr. 41/2005 vom 10.10.2005, S. 108 \"Ziviler Ungehorsam\".Vielleicht hilft ja noch eine Umbenennung, um das bekannte Image wieder los zu werden.
Mein Vorschlag:
\"Deutschland braucht eine eoroparechtskonforme, wettbewerbliche, preisgünstige Gasversorgung.\"Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt