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Autor Thema: Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland  (Gelesen 17131 mal)

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #45 am: 05. April 2011, 13:29:48 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Bei Betrachtung der Kosten sollte man auch nicht außer acht lassen, dass zukünftig durch den vermehrten Eigenverbrauch die Netznutzungsentgelte ansteigen werden, da dadurch die Gesamtgröße des Letztverbrauchs sinkt, auf den die anfallenden Netzkosten gewälzt werden können.
    Genau solche \"Effekte\" sind nicht akzeptabel. Reichlich zu Lasten der Verbraucher Förderung kassieren und sich dann verabschieden mit der Folge der sich nochmal verstärkenden Belastung der Verbraucher. Das sind außerirdische Vorstellungen - diese PV-Förderung ist verfassungswidrig!

    Der Rest der Stromverbraucher darf dann die erforderliche Infrastruktur und die Milliarden-EEG-Schulden alleine bezahlen. Die Infrastruktur für den Fall der Fälle, dass die Eigenerzeugung ausfällt oder nicht reicht oder für den Verkauf des Überschusstroms will man aber selbstverständlich nutzen.

    Von den im Strompreis enthaltenen Steuern und Abgaben für die Finanzierung allgemeiner Aufgaben verabschiedet man sich auch noch.

Offline Wolfgang_AW

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #46 am: 05. April 2011, 14:29:54 »
Zitat
Original von PLUS
    - diese PV-Förderung ist verfassungswidrig

Nicht jedes Gesetz oder Teile des Gesetzes welche/s einem nicht gefällt ist gleich verfassungswidrig ;)

Haben Sie dahingehend schon belastbare Erkenntnisse?
Laufen Klagen gegen das Gesetz?

Das EEG wird ja fast halbjährlich angepasst. Die PV-Förderung wird also deutlich schneller sinken, als ursprünglich angedacht. Dazu wird es vermutlich noch in irgend einer Form zu einer Deckelung kommen, um den rasanten Antstieg des Ausbaus zu kontrollieren.

Was den Netzausbau anbelangt, ärgert mich eigentlich viel mehr, dass in der Vergangenheit die bezahlten Netzentgelte in der Hauptsache die Renditen der großen Vier erhöht haben und nicht kontinuierlich investiert wurden, um ein modernes Stromnetz zu erhalten bzw. umzubauen.

Und ob das PV-Investment für den kleinen Stromerzeuger (Eigenheim etc) letztendlich rentabel ist oder wird, steht bei manchem sicher auch noch in den Sternen. Da hat sicher manch einer euphorisch auch mehr erwartet. Diese kleinen Investoren kann man ganz sicher nicht alle unter dem Begriff Raffke subsummieren.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #47 am: 05. April 2011, 15:28:32 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Nicht jedes Gesetz oder Teile des Gesetzes welche/s einem nicht gefällt ist gleich verfassungswidrig ;)
Haben Sie dahingehend schon belastbare Erkenntnisse?
...
    @Wolfgang_AW, richtig, \"nicht jedes Gesetz\", es wäre aber nicht das erste Gesetz, das vor einem Verfassungsgericht keinen Bestand hätte. Manche waren sich da in der Vergangenheit auch sehr sicher. Es geht nicht um \"jedes Gesetz\", sondern konkret um das milliardenschwere EEG und hier um die PV-Förderung. Im Energiebereich wird oft sehr schnell nach dem Verfassungsrichter gerufen ohne dass derartige Hinweise dazu im Forum folgen z.B.
vom BdEV unterstützt. Eine künftige Absenkung hat nur noch marginale Wirkung, selbst eine Deckelung ändert an den dreistelligen PV-Milliardeninvestitionen nichts mehr. Diese müssen von den Verbrauchern zum Großteil erst noch bezahlt werden (sogenannte Solarschulden).  ... und die  Milliardensumme ist weiter am Wachsen! Welchen Verbraucherverband interessiert das?!

Als langjähriger Forennutzer sollte Ihnen die \"belastbaren Erkenntnisse\" nicht entgangen und nicht vergessen sein z.B.: EEG - Kürzung PV-Vergütung

... und die Belastungen nehmen zu und nicht ab. Thesen zur Verfassungswidrigkeit des EEG

... und dieser Spruch gilt besonders bei dieser langfristigen Subventionierung auch hier: Es ist noch nicht aller Tage Abend [/list]

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #48 am: 19. April 2011, 14:14:46 »
  • Für eine nachhaltige ökologische und ökonomische Energieversorgung nicht der Rede wert bzw. kontraproduktiv.
  • Für die Verbraucher eine milliardenschwere Belastung.
  • Nutzen für die Umwelt und das Klima fraglich.
  • Missbrauch der Klima- und Umweltschutzziele (lobbygesteuerte Politiker)
  • Enteignungsgleiche Umverteilung zu Gunsten von Investoren und der Solarbranche.
  • Grenzenloser Profit für Sonnenkönige und die Solargemeinde mit Lobby-Umfeld.
Dazu wieder einmal ein Beispiel:
Christian Strenger, Mitglied der Kodex-Kommission kritisiert Solarworld und wirft dem Sonnenkönig Asbeck Kumpanei vor. Dei Solarworld-Aufsichtsräte Recktenwald, Gansen und Alexander von Bossel  kassierten 2010 im Schnitt 105.000 Euro. Die Anwaltskanzlei für die Recktenwald hauptberuflich tätig ist, strich 2010 mehr als 700.000 Euro an Honorar ein.

Wer das am Ende bezahlt? Die Sonne schickt ja keine Rechnung, aber wohl auch kein Geld.

Quelle und mehr dazu Seite 19 Unternehmen & Märkte heutiges Handelsblatt.

Und Sonnenkönig Asbeck erzählt den Deutschen seit der Naturkatastrophe in Japan mit den Folgen für Fukushima jetzt täglich den fast kostenlosen und fast sofortigen Umstieg von Fossil-Atom-Strom auf EE-Strom. Mehr Förderung für Solar sowieso. Manoman!

Offline Wolfgang_AW

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #49 am: 22. April 2011, 15:48:45 »
Zitat
Original von superhaase
Man sollte die Auswirkung der Netzparität auf den Verlauf des Zubaus nicht unterschätzen.

Rettet die deutsche Energiepolitik!

Zitat
Deutschland leidet an einem Luxusproblem: Es hat zu viel Strom. Die Erneuerbaren wachsen schneller als anvisiert, aus dem Atomausstieg wird ausgestiegen, und nebenbei werden weitere Kohlekraftwerke geplant – ironischerweise dank des Emissionshandels, der die Kohlekraft eigentlich verteuern sollte. Wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, sollten die Preise ja sinken. Aber die Strompreise steigen. Wird der teure Solarstrom gar zu sehr gefördert?
(...)
Wir müssen nicht auf die Netzparität achten, sondern auch auf die \"peak demand parity\", also die oben beschriebene Parität mit der höchsten Nachfrage nach Strom. Wir werden sogar sehen, dass wir nach der Nachparität das EEG brauchen, um eine weitere Überförderung der Photovoltaik zu vermeiden.



Der Eigenverbrauch - alles Schlechte kommt aus Amerika

Zitat
Peak demand parity – wenn mehr erneuerbarer Strom erzeugt als verbraucht wird. Worüber keiner redet. Teil Zwei
(...)
Wir werden sehen, dass die Netzparität gar nicht so wichtig ist, als die Parität mit den Lastspitzen: peak demand parity.



Eigenverbrauch - die Lösung, die in die Irre führt

Zitat
Peak demand parity – wenn mehr erneuerbarer Strom erzeugt als verbraucht wird - Teil Drei
(...)
Es klingt logisch: Wenn man schon ein Solardach hat, dann könnte man doch den eigenen Bedarf damit decken. Das ist ja auch die Idee hinter \"net-metering\" in den USA. Deutschland hat aber Einspeisetarife, und da spielt der eigene Stromverbrauch gar keine Rolle. In den USA versucht man also, die Solaranlage so zu dimensionieren, das nicht zu viel Überschuss erzeugt wird, denn der wird ja meistens nicht voll oder gar nicht vergütet; die Solaranlage fällt entsprechende kleiner aus. In Deutschland haut man dagegen das Dach voll mit Modulen – bisher.
(...)
Zwei Sachen stoßen mir dabei übel auf. Auf der einen Seite ist der Eigenverbrauch ein Versuch, die Photovoltaik besser ins Netz zu integrieren, an sich lobenswert. Im Prinzip macht man die Photovoltaik mit der Eigenverbrauchsregelung zunehmend unsichtbar im Netz. Anstatt dass immer mehr Solarstrom ins Netz gespeist wird, sieht es so aus, als würden die Verbraucher mit immer weniger Strom klar kommen.
(...)
Ein Paradoxon: Durch die Eigenverbrauchreglung wird de facto mehr, nicht weniger, für den Solarstrom als mit dem Einspeisetarif bezahlt – Tendenz steigend. Würde man die Eigenverbrauchsregelung bei der Photovoltaik 1:1 auf die Windkraft (z.B. für kleine Generatoren von < 10 Megawatt), direkt übertragen, stiege die Vergütung um rund 150%. Dabei sinken die Einspeisetarife (ohne die Eigenverbrauchsregelung) für die Photovoltaik voraussichtlich um gut 10% pro Jahr. Bald hat man die vielgepriesene Netzparität nicht nur erreicht, sondern weit unterschritten, und dann stellt sich die Frage, wann wir durch die Eigenverbrauchsregelung vielmehr für die Photovoltaik als mit den Einspeisetarifen ausgeben würden.
(...)
Man sieht deutlich, dass bereits 2015 der Netzstrompreis 50% über dem Einspeisetarif liegen könnte. Zurzeit steht der Einspeisetarif für die Photovoltaik in der Kritik, weil er angeblich zu üppig sei. Wir werden den Einspeisetarif aber auch nach Erreichen der Netzparität brauchen, um die Ausgaben für die Photovoltaik im Rahmen zu behalten.
(...)
Die Eigenverbrauchsregelung kommt außerdem einem Wortbruch gleich. Im letzten Jahrzehnt haben die Befürworter der Einspeisetarife für die Photovoltaik (wozu ich mich auch zähle) argumentierte, die Photovoltaik brauche Zeit, um wettbewerbsfähig zu werden. Im alten Einspeisegesetz von 1991 wurde der Tarif für Wind und Solar als Prozentsatz vom Netzpreis berechnet (z.B. 80-90% des Netzpreises). Im EEG dagegen wird technologiespezifisch vergütet – immer das, was die jeweilige Technologie kostet, wobei vor allem die Photovoltaik mehr als der Netzstrom gekostet hat. Nun nähert sich die Photovoltaik diesem (wie auch immer definierten) Punkt, und da soll plötzlich viel mehr als der Einspeisetarif bezahlt werden, der immerhin auch nach der Netzparität eine Rendite von 5-7 Prozent garantieren soll?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #50 am: 22. April 2011, 17:43:01 »
Au Backe, sind diese Artikel wirr.
Kaum ein vernünftiger Satz oder Gedanke.
Eine Klarstellung aller Irrungen und Wirrungen wäre eine Sissyphus-Arbeit.
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Zur Bedeutung der Photovoltaik in Deutschland
« Antwort #51 am: 22. April 2011, 18:25:19 »
Eine Meinung mehr :D

Sollen ja nicht nur zu Wort kommen ;)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

 

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