Möglicherweise ist es zunächst so, dass die gesteigerte Nachfrage nach Mais, Rpas und Weizen für die Energieerzeugung die Lebensmittelpreise stark steigen lässt und zwar auf eine Art und Weise, dass Menschen in armen Ländern sich die Nahrungsmittel nicht mehr leiten können.
Es ist also eher die Nachfrage nach Nawaro für die Energieerzeugung, welche die Lebensmittelpreise steigen lässt, als dass gesteigerte Lebensmittelpreise die Energieerzeugung verteuern.
Beide Nachfragen konkurrieren deshalb miteinander, weil die Anbaufläche begrenzt ist, möglicherweise durch Rodung von Regenwäldern ausgeweitet werden kann, aber nicht sollte.
Wenn die Investition etwa in eine Biogasanlage getätigt ist, dann ist das für diese Investition notwendige Kapital in der Anlage selbst gebunden.
Die Frage, dieses Kapital anders anzulegen, stellt sich dann also nicht mehr.
Die variablen Kosten der Stromerzeugung, zu denen die Kosten der Einstzstoffe zählen, entscheidet dann nur darüber, ob man die Anlage vorübergehend in die sog. Kaltreserve schickt, so wie dies auch bei allen anderen Kraftwerken der Fall ist.
Man denke an alte Ölkraftwerke.
Dies zeigt zugleich, dass die sog. installierte Leistung nur dann am Markt verfügbar ist, wenn der Strompreis genügend hoch ist.
Allein der Strompreis entscheidet (ohne ausnahmsweise gesetzliche Vorangregelungen) darüber, welche der vielen vorhandenen Erzeugungsanlagen auch tatsächlich produzieren.
Und dabei konkurrieren Erzeugungsanlagen mit hohen variablen Stromerzeugungskosten gegen Erzeugungsanlagen mit geringeren variablen Stromerzeugungskosten.
Gibt es keine Stromerzeugungsanlagen mit geringeren Stromerzeugungskosten, welche die vorhandene Stromnachfrage vollständig decken können, so lassen sich die Stromerzeugungskosten - egal in welcher Höhe sie auch liegen mögen - jedenfalls über den Strompreis erzielen und abdecken.
Kommt es nun dazu, dass die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert werden, steht zu besorgen, dass das dadurch bewirkte Preissignal dafür sorgt, dass erst gar nicht in solche Erzeugungsanlagen investiert wird, weil schließlich niemand Interesse daran hat, in Kaltreserve zu investieren. Das gilt jedenfalls dann, wenn man die Prämisse zu Grunde legt, Atomstrom sei besonders billig. Kaltreserve ist nicht wertlos aber totes Kapital.
Auf Dauer müssen alle Stromerzeugungsanlagen wirtschaftlich so eingestellt sein, dass sie mit den erzielbaren Strompreisen im Großhandel wirtschaftlich auskommen, ohne zusätzliche Anreize. Nur vorrübergehend kann die Investition in Erzeugungsanlagen angereizt werden. Und natürlich sollte man erwarten, dass durch Massenfertigung die Produktionskosten solcher Energieerzeugungsanlagen sinken und diese deshalb immer besser in der Lage sind, ohne zusätzlichen Rückenwind wirtschaftlich zu arbeiten.