Dem Zeitungsbericht ist zu entnehmen, dass der Versorger nicht nur seinen Gewinn auf rd. 6 MIo. € erhöhte, sondern an seine Gesellschafter rd. 24 Mio. € ausgeschüttet hat.
Natürlich wird diese Ausschüttung nicht als Gewinn deklariert, weil diese in der Bilanz als \"Verbindlichkeiten an Dritte\" ausgewiesen wird. Wenn aber diese Ausschüttung ermöglicht werden konnte, dann ist da auch ein entsprechender Gewinn.
Und wenn dieser Versorger damit argumentiert, dass seine Gaspreis-Politik gerecht sei, wenn hiermit die Preise um 130% gestiegen seien, denn die Heizölpreise hätten ja im gleichen Zeitraum eine Steigerung um 240% durchlaufen, dann muß man sich fragen, ob der Aufsichtsrat dieses Unternehmens \"noch bei Sinnen\" ist.
Immerhin scheint, so der Zeitungsbericht, der Gasversorger von der öffentlichen Hand beherrscht zu sein (neben der THÜGA, die auch noch ein bisschen mitmischt). Und wenn in diesem Aufsichtsrat Repräsentanten der öffentlichen Hand zu Wort kommen, dann sprechen die immerhin wohl für die Landeshauptstadt Wiesbaden.
Von diesen rd. 24 Mio. € flossen an die Landeshauptstadt dann immerhin rd. 12 Mio € .
Und was liest man als Argument, aus dem Mund eines Versorgers, dessen Aufsichtsratsvorsitzender das Amt eines Oberbürgermeisters (der allen Bürger gleichmäßig verpflichtet ist) bekleidet:
Man sei \"kein gemeinnütziger Verein\", kommentiert ESWE Versorgung die Höhe dieser Ausschüttung. Die Anteilseigner erwarteten für das eingesetzte Kapital \"eine angemessene Verzinsung\".
Fazit: Eine wundersame Wandlung - die öffentliche Hand und die Daseinsvorsorge - der Weg vom gemeinnützigen zum wirtschaftlichen Verein