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Autor Thema: \"Besonderes Angebot\" bei EON Bayern  (Gelesen 5096 mal)

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Offline RR-E-ft

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\"Besonderes Angebot\" bei EON Bayern
« am: 09. Mai 2005, 16:27:45 »
E.on Bayern hat noch ein ganz \"besonderes Angebot\" für Strom- Kunden.

Erst versetzt man die Kundschaft durch immer weitere, im Wesentlichen wohl hausgemachte Preiserhöhungen in große Sorge, um dann eine scheinbare Lösung anzubieten:

Leutselig teilte man alle Jahre aufs Neue mit, die leider unvermeidbaren Preiserhöhungen seien auf das absolut notwendige Maß beschränkt.

Es war wohl Kalkül, die Kundschaft hiermit dauerhaft zu verunsichern.

POWERvalue- Kunden wurde im letzten Herbst z. B. ein Angebot zur Preisstabiltät unterbreitet.

Weil die Preise in der Vergangenheit deutlich stiegen und wohl weiter steigen werden, hat man dem Kunden eine Art \"Versicherung\" gegen weitere hausgemachte Preiserhöhungen angeboten.

Um für die Zukunft vor Preissteigerungen sicher zu sein, musste der Kunde sich nur schon jetzt für zwei oder gar drei weitere Jahre an seinen Versorger vertraglich binden und bereits jetzt als \"Versicherungsprämie\" einen Aufpreis zwischen 0,2 und 0,4 Ct/ kWh über die letzte Preiserhöhung hinaus zahlen.

Damit soll der Kunde sicher sein können, dass der Preis nicht weiter steigt.

Er hat ja bereits heute über die normale Preiserhöhung hinaus eine weitere, vorgezogene Preiserhöhung hingenommen und auf seine Option verzichtet, bei einsetzendem Wettbewerb infolge sinkender Netznutzungsentgelte (Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes) zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

Bei einer zweijährigen Vertragsbindung und einer zusätzlichen Erhöhung um die \"Versicherungsprämie\" von 0,2 Ct/ kWh hat dies die selbe Wirkung wie eine vereinbarte garantierte Preiserhöhung für das Folgejahr um 0,4 Ct/ kWh unter sonst gleichen Bedingungen (Abnahmemenge).

Eigentlich sollte man nach den politischen Kraftanstrengungen um das neue Energiewirtschaftsgesetz denken, dass die Strompreise infolge sinkender Netznutzungsentgelte sinken werden, zumindest stabil gehalten werden.

Ein wirklich ideenreiches Angebot.

Früher warnte wenigstens noch Ede Zimmermann.

Und überhaupt:

Die Fusion der Vorgängergesellschaften OBAG, IAW .... zur E.on Bayern sollte doch gerade Synergien bündeln und so Kosten einsparen.

Wo wurden denn solche Kosteneinsparungen an die Kunden weitergegeben?

Statt dessen oftmals \"Harmonisierung\" der Tarife auf höchstem Niveau.

Ein Blick nach Paderborn zur EON Westfalen Weser oder nach Quickborn zur EON Hanse vermitteln den Eindruck, es handele sich hierbei um eine Konzernstrategie.

Vgl. auch hier:

http://www.donau.de/SID_9f4ac6220558f42ad7433aa9649945a8/nachrichten/wirtschaft/meldung.shtml?url=/SID_/nachrichten/wirtschaft/meldung.shtml&rubrik=mz&id=36809

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=9894&g=power

http://forum.energienetz.com/viewtopic.php?t=437



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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