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Der Flüssiggas-Tank / Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Letzter Beitrag von TÜV-SV am 20. November 2024, 22:13:49 »Wenn das ein grosser bekannter Gasversorger ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Liefermenge manipuliert ist.
Ausschliessen kann man natürlich nie etwas, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
Jeder begabte Tankwagenfahrer könnte an der Liefermenge was manipulieren, wenn er es drauf anlegt, auch wenn das Meßwerk geeicht ist.
Der Tankwagenfahrer hat davon aber nichts.
Und der Gasversorger würde seine komplette finanzielle Existenz und vor allem seinen öffentlichen Leumund aufs Spiel setzen, wenn so ein vorsätzlicher Betrug bekannt werden würde, der systematisch vom Gasversorger begangen werden würde.
Der Gasversorger hätte im Vergleich zum möglichen Betrugsgewinn wahrscheinlich viel zu viel zu verlieren.
Ich würde also davon ausgehen, daß mit der Liefermenge alles in Ordnung ist.
Auch fließt beim Anschliessen des Tankschlauches quasi kein Gas in den Tankwagen zurück. Normalerweise wird der Tankwagenfahrer den Schlauch ans Füllventil des Tanks anschliessen und nicht an das Flüssigentnahmeventil des Tanks. Zwar kann es beim Anschliessen am Füllventil unter bestimmten Bedingungen möglicherweise zu einem Druckausgleich zwischen Tankwagen und Lagertank kommen, wo theoretisch auch geringe Mengen Gas in den Tankwagen zurückströmen können, aber das bißchen Gas, was da strömt, macht wahrscheinlich noch nicht mal einen Liter aus. Das kann man vernachlässigen.
In den Tank kann auch keine Luft hineingelangen. Das wäre auch eine Katastrophe für den Tank, wenn da gleichzeitig Gas (brennbar / explosiv) in Kombination mit Luft (inkl. Sauerstoff) drin wäre. Das kann man wohl ausschliessen.
Wenn der Effekt mit dem Füllstand auch noch bei mehreren verschiedenen Fahrern aufgetreten ist, schließt das auch nahezu aus, daß der Fahrer als Einzelperson da was manipuliert.
Zusammenfassend ist es tatsächlich die wahrscheinlichste Erklärung, daß mit dem Füllstandsanzeiger am Tank etwas nicht stimmt oder der sehr ungenau arbeitet.
So ein stark abweichendes Verhalten des Füllstandsanzeigers ist zwar ungewöhnlich und nicht häufig, sondern recht selten, aber ich habe als Prüfer selbst einige wenige Male Indizien festgestellt, die auf ähnliche Abweichungen hingedeutet haben. Ungewöhnlich ist so eine grosse Abweichung trotzdem, aber prinzipiell irgendwie technisch plausibel erklärbar, wenn was am Schwimmer defekt ist oder nicht richtig funktioniert.
Deinen Beschreibungen zufolge treten die Abweichungen, wenn dann aber nur im unteren Anzeigebereich auf. Daß die Anzeige 87% anzeigt, wenn der Behälter voll ist, stellt ein korrektes Verhalten dar. Die Überfüllsicherung des Tanks in Kombination mit der Pumpe des Tankwagens sollte die Pumpe des Tankwagens automatisch abschalten, wenn der Tank etwa 85% Füllstand erreicht. Eine Abweichung von 1 bis 2% ist da noch innerhalb der Genauigkeit, das heißt 87% klingt absolut plausibel.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, ohne den Tank gesehen zu haben.
Wenn der Tank oberirdisch aufgestellt ist, von aussen keine fortgeschrittene Korrosion am Tank vorhanden ist und die Behälterarmaturen soweit noch in Ordnung sind, würde ich selbst den Tank für die angebotenen 833 Euro kaufen, auch wenn er schon 30 Jahre alt ist. Bis auf Korrosion kann an oberirdischen Behältern eigentlich nicht viel kaputt gehen.
Die können auch locker 50 oder 60 Jahre alt werden, solange die Armaturen weiterhin in Ordnung sind und der Farbanstrich immer gut in Schuß gehalten wird, so daß er von aussen nicht korrodieren kann. Sie müßten sich einfach ausrechnen, ob Sie durch den Kauf des Tanks am Gaspreis im Zeitraum X mehr sparen, als was der Kaufpreis beträgt.
Vielleicht können Sie ja auch am Kaufpreis für den Tank noch was verhandeln.
Wenn Sie den Behälter kaufen, müssen Sie aber noch dran denken, daß dann die Kosten für Prüfungen (äussere Prüfung alle 2 Jahre, TÜV-Prüfung alle 10 Jahre) nicht mehr beim Gasversorger liegen, sondern bei Ihnen selbst.
Wenn der Behälter jedoch unterirdisch eingelagert ist, würde ich bei dem Alter von 30 Jahren schon vorsichtig sein mit einem Kauf. Das würde ich bei einem unterirdisch eingelagerten Tank vom Behälterhersteller abhängig machen.
Mit bestem Gruß,
TÜV-SV
Ausschliessen kann man natürlich nie etwas, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
Jeder begabte Tankwagenfahrer könnte an der Liefermenge was manipulieren, wenn er es drauf anlegt, auch wenn das Meßwerk geeicht ist.
Der Tankwagenfahrer hat davon aber nichts.
Und der Gasversorger würde seine komplette finanzielle Existenz und vor allem seinen öffentlichen Leumund aufs Spiel setzen, wenn so ein vorsätzlicher Betrug bekannt werden würde, der systematisch vom Gasversorger begangen werden würde.
Der Gasversorger hätte im Vergleich zum möglichen Betrugsgewinn wahrscheinlich viel zu viel zu verlieren.
Ich würde also davon ausgehen, daß mit der Liefermenge alles in Ordnung ist.
Auch fließt beim Anschliessen des Tankschlauches quasi kein Gas in den Tankwagen zurück. Normalerweise wird der Tankwagenfahrer den Schlauch ans Füllventil des Tanks anschliessen und nicht an das Flüssigentnahmeventil des Tanks. Zwar kann es beim Anschliessen am Füllventil unter bestimmten Bedingungen möglicherweise zu einem Druckausgleich zwischen Tankwagen und Lagertank kommen, wo theoretisch auch geringe Mengen Gas in den Tankwagen zurückströmen können, aber das bißchen Gas, was da strömt, macht wahrscheinlich noch nicht mal einen Liter aus. Das kann man vernachlässigen.
In den Tank kann auch keine Luft hineingelangen. Das wäre auch eine Katastrophe für den Tank, wenn da gleichzeitig Gas (brennbar / explosiv) in Kombination mit Luft (inkl. Sauerstoff) drin wäre. Das kann man wohl ausschliessen.
Wenn der Effekt mit dem Füllstand auch noch bei mehreren verschiedenen Fahrern aufgetreten ist, schließt das auch nahezu aus, daß der Fahrer als Einzelperson da was manipuliert.
Zusammenfassend ist es tatsächlich die wahrscheinlichste Erklärung, daß mit dem Füllstandsanzeiger am Tank etwas nicht stimmt oder der sehr ungenau arbeitet.
So ein stark abweichendes Verhalten des Füllstandsanzeigers ist zwar ungewöhnlich und nicht häufig, sondern recht selten, aber ich habe als Prüfer selbst einige wenige Male Indizien festgestellt, die auf ähnliche Abweichungen hingedeutet haben. Ungewöhnlich ist so eine grosse Abweichung trotzdem, aber prinzipiell irgendwie technisch plausibel erklärbar, wenn was am Schwimmer defekt ist oder nicht richtig funktioniert.
Deinen Beschreibungen zufolge treten die Abweichungen, wenn dann aber nur im unteren Anzeigebereich auf. Daß die Anzeige 87% anzeigt, wenn der Behälter voll ist, stellt ein korrektes Verhalten dar. Die Überfüllsicherung des Tanks in Kombination mit der Pumpe des Tankwagens sollte die Pumpe des Tankwagens automatisch abschalten, wenn der Tank etwa 85% Füllstand erreicht. Eine Abweichung von 1 bis 2% ist da noch innerhalb der Genauigkeit, das heißt 87% klingt absolut plausibel.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, ohne den Tank gesehen zu haben.
Wenn der Tank oberirdisch aufgestellt ist, von aussen keine fortgeschrittene Korrosion am Tank vorhanden ist und die Behälterarmaturen soweit noch in Ordnung sind, würde ich selbst den Tank für die angebotenen 833 Euro kaufen, auch wenn er schon 30 Jahre alt ist. Bis auf Korrosion kann an oberirdischen Behältern eigentlich nicht viel kaputt gehen.
Die können auch locker 50 oder 60 Jahre alt werden, solange die Armaturen weiterhin in Ordnung sind und der Farbanstrich immer gut in Schuß gehalten wird, so daß er von aussen nicht korrodieren kann. Sie müßten sich einfach ausrechnen, ob Sie durch den Kauf des Tanks am Gaspreis im Zeitraum X mehr sparen, als was der Kaufpreis beträgt.
Vielleicht können Sie ja auch am Kaufpreis für den Tank noch was verhandeln.
Wenn Sie den Behälter kaufen, müssen Sie aber noch dran denken, daß dann die Kosten für Prüfungen (äussere Prüfung alle 2 Jahre, TÜV-Prüfung alle 10 Jahre) nicht mehr beim Gasversorger liegen, sondern bei Ihnen selbst.
Wenn der Behälter jedoch unterirdisch eingelagert ist, würde ich bei dem Alter von 30 Jahren schon vorsichtig sein mit einem Kauf. Das würde ich bei einem unterirdisch eingelagerten Tank vom Behälterhersteller abhängig machen.
Mit bestem Gruß,
TÜV-SV