Der Autor lehrt als Professor mit dem Spezialgebiet Innovation und globale Wettbewerbsfähigkeit in Rom und Sydney. Der folgende Text ist ein Auszug aus seinem neuen Buch “The Greening of Capitalism (http://www.sup.org/books/title/?id=24288)“.
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Dass es dringend nötig ist, etwas zu tun, wird immer offensichtlicher: Denn die Kosten eines “business as usual” (BAU) treffen vor allem Entwicklungsländer mit voller Wucht, wenn ökologische Grenzen im Sturm gerissen werden. Die große Frage lautet: Können Länder (vor allem China und Indien) sich weiter industrialisieren – dies aber mit erneuerbaren statt fossilen Energiequellen?
Ja, können sie. Und ich würde sogar argumentieren, dass ein alternatives Wachstums- und Entwicklungsmodell am deutlichsten im Osten im Entstehen ist, vor allem in China.
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Das ungehemmte Verbrennen fossiler Brennstoffe und die nicht nachhaltige Ausbeutung von Ressourcen bedeuten eine ökologische Tragik der Allmende.
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Kurz gesagt: Man darf davon ausgehen, dass die kapitalistischen Werkzeuge von Eigentumsrechten, Märkten und kreativer Zerstörung effektiv funktionieren. Dies allerdings erst, nachdem das System einen Neustart bekommen und einen neuen Kurs eingeschlagen hat, der von intelligenter staatlicher Intervention vorgegeben wurde.
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Vor diesem Hintergrund kann ich jetzt auch genauer erklären, was ich mit „grünem Wachstumskapitalismus“ meine: ein Wirtschaftssystem, das durch eine Vorzugsbehandlung von Investitionen in erneuerbare Energie umweltfreundlicher wird und in dem Wachstum bei Produktion, Produktivität und Einkommen nicht mit höherem Ressourcen-Verbrauch erkauft wird.
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Denn es setzt sich die Erkenntnis durch, dass das westliche Modell des industriellen Kapitalismus, basierend auf endlosem Wachstum bei Ressourcen, Materialien und Konsum, in Wirklichkeit eine Fiktion ist.
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In derselben Art von Kapitalismus, die das aktuelle System geschaffen hat, kann sie allerdings nicht liegen. Gebraucht wird ein grüner Wachstumskapitalismus auf der Grundlage von erneuerbaren Energien und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft – Nachhaltigkeit muss Teil der DNA von Institutionen, Unternehmen und industriellen Prozessen werden.
Nichts anderes wäre akzeptabel, weder für uns noch für den Rest der Welt. Einer solchen kapitalistischen Dynamik können wir getrost die Zukunft unserer industriellen Zivilisation anvertrauen.
Sie haben offenbar gar nicht verstanden, um was es dem Prof. geht, und mosern am eigentlichen Thema mal wieder meilenweit vorbei.Besten Dank! Aber was gewinnt denn das Forum von ihrem Beitrag wenn Sie schon wieder gegen meine Beiträge inhaltslos "mosern"?
Das Forum gewinnt gerade wieder ungemein durch Sie ... ::)
Der Kapitalismus muss grün werden
>:( Dieser Titel triftt es nicht so richtig und führt in die Irre!
Problematisch ist da eher die Abwesenheit von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die findet man auch oder sogar überwiegend im Kommunismus.(...) Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die soziale Marktwirtschaft als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sind nicht einfach, aber es gibt auch für die Umwelt und das Klima nichts besseres.
Es geht nicht um die Staatsform!!@Wolfgang_AW, warum muss dann nur der Kapitalismus grüner werden? Hängt das davon ab, ob man den Begriff der marxistischen Tradition entnimmt? Oder hat das beschriebene Problem mit dem Kapitalismus so oder als Staatsform vielleicht überhaupt nichts zu tun. Warum stellt u.a. der Professor dann damit einen Zusammenhang her.
Auch in der Demokratie (bzw. unserer Marktwirtschaft) wird zunächst dem Wachstum/Gewinnstreben nachgegeben, da es Kapitalismusimmanent ist.
Die Frage ist, ob bzw wie sich die Staaten schneller von der Industrialisierung in der bisherigen Form emanzipieren können und ob der Kapitalismus dazu überhaupt in der Lage ist. Darum geht es in der Debatte.
Der Autor meint ja, allerdings muss ein Wandel einsetzen - dazu muss der Kapitalismus grüner werden.
@Wolfgang_AW, warum muss dann nur der Kapitalismus grüner werden? Hängt das davon ab, ob man den Begriff der marxistischen Tradition entnimmt? Oder hat das beschriebene Problem mit dem Kapitalismus so oder als Staatsform vielleicht überhaupt nichts zu tun. Warum stellt u.a. der Professor dann damit einen Zusammenhang her.
"Kapitalismusimmanent"?
Wo ist der Unterschied zur Nutzung fossiler Energiequellen?
Wirklich hemmungslos ist das bei Staatsformen ohne Demokratie und ohne Rechtsstaatlichkeit festzustellen.
Auch der Staatssozialismus mit den verstaatlichten Produktionsmitteln hat doch Wachstum zum Ziel, der der Wohlfahrt des Staatsvolkes zu Gute kommen soll. Die Erfahrungen und die Realitäten sind anders und allgemein bekannt!
PS
Mit einseitigen Informationen sollte man sich noch keine Meinung bilden.
Wieso nur der Kapitalismus?? Kapitalismus hat mit der Staatsform nichts zu tun, er blüht überall.
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Unterschied wozu?
Wirklich hemmungslos ist das bei Staatsformen ohne Demokratie und ohne Rechtsstaatlichkeit festzustellen.
Auch der Staatssozialismus mit den verstaatlichten Produktionsmitteln hat doch Wachstum zum Ziel, der der Wohlfahrt des Staatsvolkes zu Gute kommen soll. Die Erfahrungen und die Realitäten sind anders und allgemein bekannt!
Wie Sie hier selbst verdeutlichen, spielt die Staatsform keine Rolle.Nein, das habe ich so gerade nicht. Die "Staatsform" spielt beim Thema hier schon eine Rolle. Es ist nur nicht so, dass sich die Defizite auf den Kapitalismus beschränken lassen. "Der Kommunismus muss grün werden" wäre als Titel ebenso stupide.
Nochmal zum Unterschied:Wirklich hemmungslos ist die ungehemmte Nutzung fossiler Brennstoffe und die rücksichtlose Ausbeutung von Ressourcen zu Lasten von Mensch und Natur bei Staatsformen ohne Demokratie und ohne Rechtsstaatlichkeit festzustellen.
Ist nur die ungehemmte Nutzung fossiler Brennstoffe wirklich hemmungslos?@Wolfgang_AW, wo haben Sie denn das gelesen? Wo steht denn etwas von " nur "?
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Gibt es rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen wirklich nur bei Staatsformen ohne Demokratie und Rechtsstaatlichkeit?...
Nochmal, die rechtsstaatliche Demokratie und die soziale Marktwirtschaft als Gesellschafts- und Wirtschaftsform ist sicher nicht perfekt, aber es gibt nichts Besseres! Das gilt auch für den Schutz von Umwelt, Natur und Klima.
Ich drehe gar nichts. "Kapitalismus, der unabhängig der Staatsform grüner werden muss" ist halt eine unsinnige klassenkämpferisch revolutionäre Floskel. Das hilft überhaupt nicht um das Klima und die Umwelt zu retten. "Grüner Kapitalismus" ist begrifflicher Unfug. Er wird nicht ohne Absicht benutzt. Oder gibt es sonst nichts was "grüner" werden sollte, wie hält man es mit einem Grünen Kommunismus, Grünen Marxismus etc. pp.Nochmal, die rechtsstaatliche Demokratie und die soziale Marktwirtschaft als Gesellschafts- und Wirtschaftsform ist sicher nicht perfekt, aber es gibt nichts Besseres! Das gilt auch für den Schutz von Umwelt, Natur und Klima.Es ist ermüdend >:( sie drehen Pirouetten um die Staatsform - in meinem Eingangsposting geht es um Kapitalismus, der unabhängig der Staatsform grüner werden muss!!
Gabriels Bringschuld
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Das Problem offenbart: Der Versuch, die enormen Kosten der EEG-Förderung durch geschicktes Verteilen auf möglichst viele Schultern irgendwie erträglich zu machen, ist zum Scheitern verurteilt. Irgendwo droht immer das Fallbeil. An welcher Stelle man auch die Grenzen zieht, die Gesamtkosten der EEG-Förderung von derzeit rund 23 Milliarden Euro pro
Jahr müssen bezahlt werden. Eine noch stärkere Belastung der privaten Haushalte scheidet aus, weil sie jeder Partei im Wahlkampf auf die Füße fällt...
Ich drehe gar nichts. "Kapitalismus, der unabhängig der Staatsform grüner werden muss" ist halt eine unsinnige klassenkämpferisch revolutionäre Floskel.Nein, genau das ist es eben nicht.