Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: energie_bizz am 02. August 2013, 16:18:08

Titel: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: energie_bizz am 02. August 2013, 16:18:08
Vor der Küste der Nordseeinsel Borkum hat die Bard-Unternehmensgruppe die letzte von 80 Windturbinen für den Windpark Bard Offshore I installiert. Ab September sollen alle Anlagen Strom einspeisen. Der Park ist damit zwar fertig, aber wie es für Bard und die gesamte Offshore-Branche weitergeht, ist fraglich. Der Zubau hing massiv hinterher. Und wenn die nächste Bundesregierung das Stauchungsmodell, das eine erhöhte Vergütung für die ersten Jahre garantiert, nicht verlängert, werden sich die Investoren wohl zurückziehen. http://bit.ly/18R2Pao
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: superhaase am 02. August 2013, 18:05:06
Und wenn die nächste Bundesregierung das Stauchungsmodell, das eine erhöhte Vergütung für die ersten Jahre garantiert, nicht verlängert, werden sich die Investoren wohl zurückziehen.
Darüber würden sich alle Stromverbraucher wohl freuen.
Ein weiterer massiver Anstieg der EEG-Umlage aufgrund der Offshore-Windkraft würde somit ausbleiben.
Offshore-Windstrom zu diesen hohen Preisen des Stauchungsmodells will der Stromverbraucher nicht.
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: PLUS am 02. August 2013, 18:37:28
Vor der Küste der Nordseeinsel Borkum hat die Bard-Unternehmensgruppe die letzte von 80 Windturbinen für den Windpark Bard Offshore I installiert. ...
Hatten wir schon hier:
Zur Erinnerung es handelt sich dabei um das ursprüngliche Projekt der Stadtwerkekooperation Südweststrom (http://forum.energienetz.de/index.php/topic,14065.msg72968.html#msg72968)
Neben Gaskraftwerksplänen und dem geplanten größten Importkohlekraftwerk in Brunsbüttel ist das das nächste gescheiterte Großprojekt.

Nach den ursprünglichen Plänen müsste von dort schon jahrelang Strom fließen.
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: RR-E-ft am 02. August 2013, 20:06:44
Darüber würden sich alle Stromverbraucher wohl freuen.
Ein weiterer massiver Anstieg der EEG-Umlage aufgrund der Offshore-Windkraft würde somit ausbleiben.
Offshore-Windstrom zu diesen hohen Preisen des Stauchungsmodells will der Stromverbraucher nicht.

Bei PV hat man die Stromkunden gar nicht erst gefragt. ;)
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: Stromfraß am 10. August 2013, 20:48:24
Das wäre ja noch schöner, wenn man immer erst fragen würde!  :o
Im übrigen: ich habe nichts gegen PV, nur gegen dessen Finanzierung.

Nur mal nebenbei: dann hätten wir womöglich auch keine Soldaten in Afghanistan.
Titel: Größter deutscher Offshore-Windpark "fertig" und liefert keinen Strom
Beitrag von: PLUS am 17. Dezember 2014, 18:55:00
Zur Erinnerung, es geht nicht um einen Flughafen!  ;)

Dank EnWG & Co, wir zahlen auch dafür:

Aus dem ersten kommerziellen Windpark an der deutschen Nordseeküste Bard Offshore 1 soll immer noch kein Strom in den Netzen fliessen. Verbraucher zahlen trotzdem.

Bard Offshore 1 erzeugt "schmutzigen Strom", denn der Wechselstrom der großen Windmühlen enhält Störfrequenzen, die der Umspannstation Schwierigkeiten bereiten.

Pro Tag entstehen Kosten von cirka 1,8 Millionen Euro. Ist Tennent verantwortlich, haftet das Unternehmen, erhält das Geld aber zurück § 17f Abs. 5 EnWG (https://dejure.org/gesetze/EnWG/17f.html). Weisen die Windräder einen Konstruktionsfehler auf, hat der Betreiber noch ein Problem. Sollte sich der Fehler nicht finden lassen, müsste der Windpark zurückgebaut werden, denn dann erlischt die Genehmigung.
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: Willpower am 18. Dezember 2014, 23:57:28
Schon schlimm wie sehr "Recht" und Logik bzw. Menschenverstand in den EEG-Angelegenheiten auseinanderklaffen.

Und wenn die Zinsen so niedrig bleiben wie sie sind, fangen sicher auch noch die Versicherungen an, massig seltsame Windparks zu bauen.
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: Stromfraß am 19. Dezember 2014, 13:06:10
Windparks sind aber nicht immer ein "lohnendes" Geschäft - siehe Prokon.
Allerdings lag es wohl bei Prokon mehr daran, dass der GF nicht in der Lage war, die Sache auf Dauer gewinnbringend zu managen.
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: Didakt am 27. Januar 2015, 12:40:49
Rätselhafter Defekt legt größten Windpark lahm

http://www.welt.de/wirtschaft/article131879638/Raetselhafter-Defekt-legt-groessten-Windpark-lahm.html

Zitat
Seit Monaten steht der größte deutsche Meereswindpark Bard Offshore 1 wegen eines Fehlers still. Der Grund ist bislang unklar – und damit auch die Frage, wer den Millionenschaden bezahlt
[…]
Unklar ist bislang auch, wie viel der Ausfall der Anlagen und die Reparatur kosten und wer letztlich für den Schaden aufkommt. Laut Energiewirtschaftsgesetz bekommt ein Windparkbetreiber den Schaden ersetzt, der ihm durch eine Netzunterbrechung entsteht.

Das könnten nach Schätzungen knapp zwei Millionen Euro pro Tag sein, für die letztlich der Steuerzahler aufkommt. Ausgenommen sind nur Schäden, die der Betreiber selbst verursacht hat. "Hierfür gibt es bislang keine Hinweise", heißt es bei Ocean Breeze.

Auch aktuell immer noch der gleiche Sachstand: Den Ausfall dieses Windmühlenparks hat bislang doch überhaupt kein Stromverbraucher bemerkt! Ergo: Er hat demnach für die Stromversorgung hier zu Lande die geringste Bedeutung.
Aber für die Betreiber ist gesorgt, unternehmerisches Risiko Fehlanzeige, denn die werden in jedem Falle zu Lasten der Stromverbraucher großzügig entschädigt und dürfen den Naturgesetzten folgend allein die Gewinne einstreichen, sollten sich die Windräder in ferner Zukunft einmal drehen. Und diesen Schwachsinn lässt sich das Volk der Verbraucher widerspruchslos gefallen. Es lebe das EEG!
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: Wolfgang_AW am 27. Januar 2015, 17:32:38
Rätselhafter Defekt legt größten Windpark lahm

http://www.welt.de/wirtschaft/article131879638/Raetselhafter-Defekt-legt-groessten-Windpark-lahm.html (http://www.welt.de/wirtschaft/article131879638/Raetselhafter-Defekt-legt-groessten-Windpark-lahm.html)

Zitat
Seit Monaten steht der größte deutsche Meereswindpark Bard Offshore 1 wegen eines Fehlers still. Der Grund ist bislang unklar – und damit auch die Frage, wer den Millionenschaden bezahlt
[…]
Das könnten nach Schätzungen knapp zwei Millionen Euro pro Tag sein, für die letztlich der Steuerzahler aufkommt. Ausgenommen sind nur Schäden, die der Betreiber selbst verursacht hat. "Hierfür gibt es bislang keine Hinweise", heißt es bei Ocean Breeze.

Hier ein Update zu dem etwas veralteten Link, was aber an der Situation kaum etwas ändert:

Im größten Meereswindpark dreht sich wenig (http://www.welt.de/wirtschaft/article136776170/Im-groessten-Meereswindpark-dreht-sich-wenig.html)

Zitat
Der größte deutsche Meereswindpark läuft auch zehn Monate nach einer Pannenserie immer noch nicht rund. Nur ein Teil der 80 Windräder von "Bard Offshore 1" in der Nordsee ist wieder zugeschaltet und liefert nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers Tennet Strom.

Die Schwierigkeiten dürften bei Bard I zum Einen bei dem im vergangenen Jahr verstorbenen deutsch-russische Bard-Gründer Arngolt Bekker gelegen haben, der alles selbst machen wollte:
...
Im Fall Bard liegt es möglicherweise an der Technik, die vor der HGÜ-Plattform installiert wurde. Denn die entwickelte das mittlerweile insolvente Bard-Unternehmen selbst, statt erfahrene Unternehmen wie ABB, Siemens oder General Electric damit zu beauftragen. (http://forum.energienetz.de/index.php/topic,19455.msg112799.html#msg112799)

Zum Anderen waren die Schwierigkeiten des Baus und der Installation in tiefen Gewässern schwieriger als es sich die Investoren (Konzerne) in ihrer Anfangs-Euphorie haben träumen lassen.

Andererseits:

Offshore-Windkraft knackt die Gigawatt-Schwelle (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article136412534/Offshore-Windkraft-knackt-Gigawatt-Schwelle.html)

Zitat
Nach jahrelangen Verzögerungen kommt der Bau von Windrädern in Nord- und Ostsee in Schwung. Ende des Jahres werden etwa drei Gigawatt auf hoher See installiert sein, sagte Norbert Giese, Offshore-Experte des Maschinenbauverbandes VDMA (http://wind.vdma.org/), in Berlin.
...
Im Lauf des vergangenen Jahres hat die deutsche Offshore-Windbranche die Ausbaugeschwindigkeit damit verdoppelt. Zum ersten Mal wurde die Schwelle von einem Gigawatt überschritten. Insgesamt 142 Anlagen kamen neu ans Netz.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

Titel: Erster kommunaler Offshore-Windpark liefert Strom
Beitrag von: Wolfgang_AW am 03. Februar 2015, 13:27:50
Trianel Offshore-Windpark Borkum liefert ersten Strom (http://www.iwr.de/news.php?id=28113)

Zitat
„Über Weihnachten wurde unser Windpark über die Umspannplattform Dolwin alpha ans Höchstspannungsnetz angeschlossen, jetzt ist die erste Anlage im Probebetrieb“, so Thorsten Rattmann, Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: PLUS am 03. Februar 2015, 19:30:27
Trianel Offshore-Windpark Borkum liefert ersten Strom
Zitat
„Über Weihnachten wurde unser Windpark über die Umspannplattform Dolwin alpha ans Höchstspannungsnetz angeschlossen, jetzt ist die erste Anlage im Probebetrieb“ ...
@Wolfgang_AW, damit kein Leser getäuscht wird, das ist jetzt nicht der Windpark Bard Offshore I um den es im Thread von Beginn an geht. Wenn ich richtig sehe, ist das Borkum West II.

Zitat
Erst gehen die Anlagen in den sogenannten Trudelbetrieb. Dabei dreht die Turbine sehr langsam, um die notwendige Betriebsdrehzahl zur Netzsynchronisation zu erreichen. Der zweite und dritte Schritt ist die Inbetriebnahme des Umrichters und des Generators. Zuletzt erfolgt der Übergang in die Einlaufphase mit den Abschlussarbeiten bis zum Beginn des Probebetriebs. Der Wind muss mit mindestens Windstärke drei (4 m/s entspricht 14,4 km/h) wehen, um das Windrad in Betrieb nehmen zu können. Zugleich darf nicht mehr als Windstärke sieben (15 m/s entspricht 54 km/h) herrschen, um den sicheren Übergang vom Schiff zur Anlage für die Techniker zu ermöglichen. „Unsere Windkraftanlagen selbst sind so ausgelegt, dass sie auch bei schwerem Sturm (25 m/s entspricht 90 km/h) noch Strom produzieren“, erklärt Rattmann.
....
Der Trianel Windpark Borkum soll pro Jahr bei etwa 4.000 erwarteten Volllaststunden rund 800 Mio. kWh Strom produzieren.

Dieser kommunale Offshore-Windpark liefert nun angeblich ersten Strom, toll. Hoffentlich kommt dieser auch dort an wo er gebraucht wird. Das erste "Kommunale Nordseewindprojekt" ist das aber nicht. Den PARK BARD Offshore 1 hatten sich zu Beginn mit 70 % der Stadtwerke-Verbund SüdWestStrom und zu 30 % die WV Energie Frankfurt gesichert. Der Stadtwerke-Verbund zog sich 2012 aus dem Projekt wegen Unwirtschaftlichkeit zurück. Ob das mit Borkum besser ist oder wird?  Am Offshore-Windpark Borkum sind neben der Trianel GmbH 33 Stadtwerke und Regionalversorger beteiligt.

@Wolfgang_AW, das Ganze gibt erst ein rundes Bild. Ist doch einfach märchenhaft, die Kosten und die tolle und zuverlässige Leistung! Selbst wenn da mal mehr kommt als der Probebetrieb, zuverlässig ist anders! Ab 90 kmh/h ist dann Ende und dann scheint wohl auch kaum die Sonne an Land. Man braucht Ersatz, der vorgehalten werden muss und der kostet noch zusätzlich.90 kmh/h sind auf der Nordsee nicht selten. (http://www.weather365.net/index2.php?option=com_content&task=view&id=373&pop=1&page=0&Itemid=829) < ------ > Beispiel Alte Weser (http://charts.niederschlagsradar.de/chartfx62/temp/CFT0203_0649360E9C3.png)
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: Wolfgang_AW am 04. Februar 2015, 12:51:39
@Wolfgang_AW, damit kein Leser getäuscht wird, das ist jetzt nicht der Windpark Bard Offshore I um den es im Thread von Beginn an geht. Wenn ich richtig sehe, ist das Borkum West II.

Richtig, wollte nur keinen neuen Thread anlegen.

Zitat
„Unsere Windkraftanlagen selbst sind so ausgelegt, dass sie auch bei schwerem Sturm (25 m/s entspricht 90 km/h) noch Strom produzieren“, erklärt Rattmann.

Ab 90 kmh/h ist dann Ende und dann scheint wohl auch kaum die Sonne an Land. Man braucht Ersatz, der vorgehalten werden muss und der kostet noch zusätzlich.90 kmh/h sind auf der Nordsee nicht selten. (http://www.weather365.net/index2.php?option=com_content&task=view&id=373&pop=1&page=0&Itemid=829) < ------ > Beispiel Alte Weser (http://charts.niederschlagsradar.de/chartfx62/temp/CFT0203_0649360E9C3.png)

Also, Windstärke 9 ist schon ein ganz ordentlicher Sturm und ist auch in der Nordsee nicht alltäglich.
Man braucht also nicht davon ausgehen, dass die Windräder wegen Sturmes mehr stillstehen als dass sie sich drehen.

Die windklimatischen Analysen (http://www.offshore-windenergie.net/forschung/windklimatologie) der Forschungsstation <FINO 1> ergaben:

Zitat
Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen 2004 und 2008 in einer Höhe von 100 Metern betrug 10 m/s bzw. 36 km/h. Auch die Ergebnisse der Windmessungen der zweiten Forschungsplattform in der Nordsee FINO III  zeigen  Windgeschwindigkeiten in einer ähnlichen Größe und Verteilung wie am Standort von FINO I.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: PLUS am 04. Februar 2015, 15:22:09
Also, Windstärke 9 ist schon ein ganz ordentlicher Sturm und ist auch in der Nordsee nicht alltäglich.
Man braucht also nicht davon ausgehen, dass die Windräder wegen Sturmes mehr stillstehen als dass sie sich drehen.

Die windklimatischen Analysen der Forschungsstation <FINO 1> ergaben:

Zitat
Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen 2004 und 2008 in einer Höhe von 100 Metern betrug 10 m/s bzw. 36 km/h. Auch die Ergebnisse der Windmessungen der zweiten Forschungsplattform in der Nordsee FINO III  zeigen  Windgeschwindigkeiten in einer ähnlichen Größe und Verteilung wie am Standort von FINO I.
@Wolfgang_AW, die zitierte Analyse und der berühmte Durchschnitt helfen da nicht viel weiter und auch nicht wie oft oder selten genau Windstärke 9 auftritt. Der Wind weht wann er weht, er richtet sich nicht nach dem Bedarf. Windstärke 9 ist so selten nicht, alleine dass sie nicht ausgeschlossen ist zählt und dann ist für die Kapazitäten immer Ersatz erforderlich. Sie wollen das doch nicht bestreiten?
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: Wolfgang_AW am 04. Februar 2015, 16:30:58
... und dann ist für die Kapazitäten immer Ersatz erforderlich. Sie wollen das doch nicht bestreiten?

Wie käme ich dazu? ;) Sie kennen meine Argumentation - weshalb fragen Sie??

Das ist nun mal der Stand und dieser wird hier wohl für einen kurz-/mittelfristigen Zeithorizont von niemandem bestritten. Inwieweit, längerfristig gedacht, immer Ersatz erforderlich ist sei mal dahingestellt. Siehe Kombikraftwerk 2 (http://www.kombikraftwerk.de/)

Zitat
„Das Projekt Kombikraftwerk 2 zeigt, dass mit einer intelligenten Steuerung und Verknüpfung von Erzeugung, Speichern und Verbrauchern ein stabiles Versorgungssystem ohne konventionelle Energieträger machbar ist. Auch wenn bis dahin noch einiges getan werden muss, können wir den heutigen hohen Grad an Versorgungssicherheit zukünftig auch allein auf Basis erneuerbarer Energiequellen erreichen.“

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: PLUS am 04. Februar 2015, 17:06:19
... und dann ist für die Kapazitäten immer Ersatz erforderlich. Sie wollen das doch nicht bestreiten?

Wie käme ich dazu? ;) Sie kennen meine Argumentation - weshalb fragen Sie??

Das ist nun mal der Stand und dieser wird hier wohl für einen kurz-/mittelfristigen Zeithorizont von niemandem bestritten. Inwieweit, längerfristig gedacht, immer Ersatz erforderlich ist sei mal dahingestellt. Siehe Kombikraftwerk 2 (http://www.kombikraftwerk.de/)
@Wolfgang_AW, sie liefern die Antwort doch schon selbst. Der Verweis auf das "Kombikraftwerk" und die ausgesuchten Berichte und Ausschnitte auf die Sie hier im Forum nicht selten verlinken und manche Kommentierungen erwecken sicher nicht ohne Absicht den Eindruck, dass man absehbar auf Kohle, Gas, Öl und Atom als Energiequellen weltweit verzichten könnte und für Deutschland gäbe es dafür heute schon eine Lösung mit Garantie.

Das tolle "Kombikraftwerk" ist aber lediglich ein technisches Forschungsprojekt, mehr auch nicht. Von den dazu erforderlichen  Speichermöglichkeiten, insbesondere von wirschaftlich, umwelt- und gesamtgesellschaftlich vertretbaren Lösungen ist nichts in Sicht. Die reinen technische Möglichkeiten sind schöne Forschungsprojekte, sie haben leider mit der realen Welt sehr wenig zu tun.
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: Wolfgang_AW am 04. Februar 2015, 19:17:50

Das ist nun mal der Stand und dieser wird hier wohl für einen kurz-/mittelfristigen Zeithorizont von niemandem bestritten. Inwieweit, längerfristig gedacht, immer Ersatz erforderlich ist sei mal dahingestellt. Siehe Kombikraftwerk 2 (http://www.kombikraftwerk.de/)

@Wolfgang_AW,
Der Verweis ... dass man absehbar auf Kohle, Gas, Öl und Atom als Energiequellen weltweit verzichten könnte und für Deutschland gäbe es dafür heute schon eine Lösung mit Garantie.

@PLUS
Sie sollten zunächst einmal zwei Dinge tun:

1. Sich nochmal meinen Satz "Inwieweit, längerfristig gedacht, immer Ersatz erforderlich ist sei mal dahingestellt." in Ruhe lesen, damit auch das Verständnis dafür geweckt wird.

2. Ihren Einschub "absehbar ... als Energiequellen weltweit verzichten könnte" streichen.

Begründung
Zu 1.) In meinem Satz steht doch deutlich --> längerfristig. Dies bedeutet imho im Sinne der Energiewende ~2050.

Zu 2.) Dass ich mit Absicht den Eindruck erwecken wolle, dass in absehbarer Zeit man weltweit auf konventionelle Erzeugungsarten verzichten könnte, liegt ausschließlich an Ihrer selektiven Wahrnehmung und subjektiven Deutung.

Weder war die weltweite Energieversorgung Thema, sondern lediglich die deutsche (siehe vorangegangene posts) noch habe ich den Eindruck erweckt, als gäbe es für Deutschland bereits heute [kurz-mittelfristig] den gangbaren Weg über das Kombikaftwerk.

Hier nochmal zur Klarheit beitragend mein Satz:
"Das ist nun mal der Stand [Gebrauch von Ersatzkraftwerken] und dieser wird hier wohl für einen kurz-/mittelfristigen Zeithorizont von niemandem bestritten. Inwieweit, längerfristig gedacht, immer Ersatz erforderlich ist sei mal dahingestellt. Siehe Kombikraftwerk 2"

Das Adverb <immer> haben zunächst Sie gebraucht. Dies wollte ich in Verbindung mit der Zeitschiene <langfristig> etwas in Zweifel ziehen, da es wohl auch Ihnen nicht gelingen dürfte die technische Entwicklung bis ins Jahr 2050 zu überschauen. ;)

Dass das Kombikraftwerk derzeit noch ein Forschungsprojekt ist, ist wohl jedem aufmerksamen Leser bewusst.
Es zeigt jedoch bereits unter gewissen Voraussetzungen eine Lösung auf, inwieweit diese politisch gewollt und umgesetzt werden kann ist eine ganz andere Hausnummer.

Lassen Sie uns hiermit wieder zu dem eigentlichen Thema der Offshore-Windenergie zurückkehren.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW 
Titel: Re: Im "Trudelbetrieb"
Beitrag von: PLUS am 05. Februar 2015, 11:25:50
Weder war die weltweite Energieversorgung Thema, sondern lediglich die deutsche...
Die Auseinandersetzung mit "lediglich deutsch" macht bei der Energieversorgung keinen Sinn. Klima- und Umwelt machen keinen Halt an der deutschen Grenze. Eine rein deutsche Versorgungssicherheit in der Energieversorgung sehe ich nicht. Sie macht auch keine Sinn. Was technisch machbar ist, ist nicht gleich wettbewerbsfähig und bezahlbar und schon gar nicht realistisch umsetzbar!

Richtig ist aber, keiner kann die technische Entwicklung bis ins Jahr 2050 überschauen, dann erwecken Sie doch bitte nicht den Eindruck mit diversen Lobbystudien, ausgesuchten Ausschnitten aus Reklameschriften etc. pp. als könnten Sie das damit überschauen. Weil langfristige Entwicklungen nicht überschaubar sind, sollten Subventionen und Einspeisemonopole eben nicht langfristig zu Lasten unbeteiligter Verbraucher betoniert werden. Die negativen Auswirkungen an allen Ecken und Kanten, von der Umwelt, Grundwasser, Landschaft, Landwirtschaft bis zu den Preisen kann man nun wirklich nicht mehr übersehen.
Es zeigt jedoch bereits unter gewissen Voraussetzungen eine Lösung auf, inwieweit diese politisch gewollt und umgesetzt werden kann ist eine ganz andere Hausnummer.
Nein, das zeigt es eben gerade nicht. Die "gewissen Voraussetzungen" sind nicht gegeben, der politische Wille ist da nur eine unter vielen Hausnummern in Deutschland und Europa.

Gerade das Thema hier, der Windstrom vom Meer, machen doch die Risiken und Nebenwirkungen dieser teueren "Wende" deutlich sichtbar. Da ist eher ein Kentern als eine Wende zu befürchten. Einige sind schon gekentert und haben viel Geld im Meer versenkt. Macht nichts, kein Risiko, denn der Verbraucher muss die Zeche immer wieder begleichen! So will es diese  "Energiewendenpolitik". Verbraucherfreundlich, preisgünstig und was auch noch .... >:(
Titel: Re: Größter deutscher Offshore-Windpark fertig
Beitrag von: superhaase am 05. Februar 2015, 21:22:23
Mann, mann, mann, PLUS. Immer noch im Kreisel der Gedanken gefangen?
Dass die Energiewende in ihrer aktuell praktizierten Fassung nicht gut läuft und auch unnötig zu teuer ist bzw. geworden ist (PV-Überförderung, ungünstige EEG-Kostenwälzung etc), stellt doch hier gar niemand in Abrede.

Trotzdem ist doch die Notwendigkeit der Energiewende allgemein anerkannt.
Von Ihnen nicht?

Insofern ist also bei der Gesamtbetrachtung auch ein Zeithorizont bis 2050 durchaus erforderlich.
Was soll eine Energiewende denn bringen, wenn man das Endziel gar nicht ins Auge fasst?
Wie sonst wollen Sie in Zukunft für ausreichend Speicher und Netze und sonstige wichtige Dinge sorgen, wenn Sie nicht vorausschauen?

Es ist doch sinnlos, zu lamneiteren, dass die in der Zukunft nötigen Speicher noch nicht vorhanden sind, wenn sie keinen Zeithorizont in die Zukunft zulassen wollen!
Leuchtet Ihnen das nicht ein?

Und übrigens beweist das Kombikraftwerk 1/2 eben gerade, dass es mit heute schon verfügbarer Technik möglich ist, einen 100% EE-Stromversorgung aufzubauen.

Es hilft da also wenig, wenn Sie das damit kritisieren, dass man die technische Entwicklung bis 2050 nicht überschauen könne.
Merken Sie nicht, dass man so nicht argumentieren kann, weil das in sich widersprüchlich ist?
Titel: Gabriel weiht Offshore-Windpark "DanTysk" ein
Beitrag von: Wolfgang_AW am 01. Mai 2015, 13:50:58
Einweihung Offshore-Windpark "DanTysk"

Zitat
Errichtet wurden 80 Siemens-Windenergieanlagen der 3,6-Megawatt(MW)-Klasse mit einer gesamten installierten Leistung von 288 MW
...
Zusammen mit dem Windpark DanTysk wird gegen Ende des Jahres in Deutschland Strom aus über 3.000 Megawatt installierter Windoffshore-Leistung umweltverträglich erzeugt. Das ist ein echter Erfolg für die Energiewende.“

Zum Schmunzeln finde ich, dass an dem Projekt die Stadtwerke München mit 49% beteiligt sind und sich loben, dass dieser SWM Anteil dem Jahresbedarf von ca. 250.000 Münchner Haushalten entspricht, während sich die bayerische Landesregierung vehement gegen die Übertragung dieses Stromes wehrt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW