Gasag sieht sich als Opfer einer Art Hexenjagd.Das Unternehmen wehrt sich zudem gegen die Grundannahme des Bundeskartellamtes, es gebe keinen Wettbewerb auf dem Berliner Markt. Öl habe am hiesigen Wärmemarkt einen Anteil von 24,6 Prozent, Fernwärme von 30,6 Prozent. Bei einem Erdgas-Anteil von 36,7 Prozent könne man nicht von einer marktbeherrschenden Stellung der Gasag sprechen.
Eigenartige Sichtweise des Unternehmens.
Der Kartellsenat des BGH hat in seiner Entscheidung vom 29.04.2008 - KZR 2/07 klar gesagt, dass es keinen einheitlichen Wärmemamrkt gibt, vielmehr ein sachlich eigenständiger Markt für die Belieferung von Endkunden mit Gas besteht. Dies entspricht auch der Sichtweise des 2. Kartellsenats des OLG Düsseldorf. Für die Berliner Gasag wird es insoweit keine Extrawurst geben. Eine marktbeherrschende Stellung auf
diesem Markt wird ab einem Marktanteil von einem Drittel vermutet.
Gasag zählt die Berliner GaskundenNach eigenen Angaben hat die Gasag, die den Energiekonzernen Eon, Gaz de France und Vattenfall gehört, bislang rund 30 000 Kunden an andere Gaslieferanten verloren. Die Gasag selbst versorgt noch 350 000 Kunden mit Heizgas und weitere 300 000, die das Gas zum Kochen brauchen.
Gasag ist auf dem Berliner Erdgasmarkt nach Marktanteilen ganz klar marktbeherrschend. 650.000 Gasag- Kunden stehen nur 30.000 Kunden gegenüber, die von anderen Lieferanten Erdgas beziehen. Zudem hat
E wie einfach die eigenen Preise an die von Gasag gekoppelt, was auch die Gasag weiß.
Presseberichten zufolge will sich Gasag gegen Auskunftsersuchen der Kartellbehörde wieder einmal vor dem OLG Düsseldorf mit einer Beschwerde zur Wehr setzen.
Die Gasag will in der kommenden Woche vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen das Auskunftsersuchen des Bundeskartellamtes einlegen.
Eine solche soll jedoch von der Gasag jedoch vor kurzem erst zurückgenommen worden sein, wie die
FAZ am 01.07.2008 berichtete.Der Berliner Gasversorger Gasag AG hat unterdessen seinen Widerstand aufgegeben und den Kartellwächtern die angeforderten Unterlagen zugeschickt. Eine beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf eingereichte Beschwerde gegen die Herausgabe der Informationen sei wieder zurückgenommen worden, sagte ein Gasag-Sprecher am Dienstag Dow Jones Energy Daily. Zuvor hatte bereits das Berliner Kammergericht eine Beschwerde der Gasag gegen die Übergabe der Preiskontrolle von der Berliner Landeskartellbehörde an das Bundeskartellamt abgewiesen.
Möglicherweise möchte die Gasag den Berlinern ein ganz großes Sommer- Theater zur Aufführung bringen. Das Grusel- Thema heißt \"Gasag- Pleite\".
Falls der niedrige Kieler Vergleichspreis am Endes des Verfahrens dennoch der behördliche Maßstab für Berlin werde, drohten der Gasag Mindereinnahmen im zwei- bis dreistelligen Millionen Euro-Bereich. Die Gasag, die in den vergangenen Jahren Gewinne von rund 49 Mio. Euro jährlich macht, würde dauerhaft in die roten Zahlen rutschen, warnt Gasag-Vorstand Andreas Prohl.
Davor muss sich gewiss kein Berliner gruseln. Der Laden gehört nicht mehr den Berlinern. Wärme und Erdgas gibt´s auch woanders und so schlecht sieht´s gewiss nicht aus.
GASAG- Geschäftsbericht 2007 Und wem die Gasag wirklich mit ihrem düsteren Szenario gruseln sollte, der sollte jetzt schnell den Gasanbieter wechseln. Wenn die Gasag erst einmal einen Marktanteil am Berliner Gasmarkt unter einem Drittel hat, dann braucht sie auch keine Auflagen der Kartellbehörden mehr besorgen...