Marten + Superhaase
Warum denn in so viele unsinnige und hohle Argumente versteigen, wenn man die Materie nur vom Hörensagen kennt.
In der liberalisierten EU gibt es unter Spediteuren nicht nur in deutschen Landen ansässige, die mit den hier existierenden Kostenbelastungen im Wettbewerb bei deutschen und internationalen Verladern stehen, sondern und ganz besonders auch Spediteure, die in fiskalisch günstigeren Nachbarländern beheimatet sind, die aber auch wegen weit niedrigerer Lohn- und Lohnnebenkosten, wegen teilweise staatlicher Subventionen auch innerhalb Deutschlands einen so starken Verdrängungswettbewerb betreiben, dass deutsche Spediteure in den meisten Fällen ihnen auferlegte Kostensteigerungen nicht mehr an ihre Auftraggeber weitergeben können oder wollen, weil diese von den Wettbewerbern, insbesondere von ausländischen Wettbewerbern ebenso umworben werden.
Diese ausländischen Wettbewerber halten dank EU sog. Kabotagegenehmigungen, mit denen sie auch innerdeutsche Transporte durchzuführen berechtigt sind.
Wenn man sich dann vorstellt, dass ein niederländischer Spediteur dank weit niedrigerer Kostenstruktur regelmäßig Transporte nach München aus seinem Heimatland durchführt, dann kann er auf seiner Rückreise Richtung Heimat, und wenn es nur bis nach Düsseldorf, oder Bremen ist, Frachtpreise anbieten, die notfalls nur noch die entstehenden Betriebskosten decken, d. h. Treibstoff, Bereifung etc.
Welcher deutsche Spediteur wäre als Wettbewerber denn da noch in der Lage, gestiegene und weiter steigende Treibstoffkosten, steigende LKW-Maut und und und aufzufangen.
Wer die derzeit in den seriösen Presseorganen, ja sogar in den öffentlich rechtlichen Nachrichtensendungen des Fernsehens die Situationsberichte über das deutsche Transportgewerbe und die zumeist inhaberbetriebenen Taxiunternehmen auch nur mit einem Auge und einem Ohr mitverfolgt, sollte sich nicht weiter in die hier vorgetragenen Argumente versteigen oder diesen unsinnigen Elaboraten noch weitere, inzwischen fast peinliche Ausreden hinzufügen.
Was derzeit (wieder) auf dem deutschen Transportmarkt stattfinden, ist ein staatlich geförderter Verdrängungswettbewerb zu Lasten deutscher mittelständischer und inhabergeführter Transportunternehmer, die im Gegensatz zu konzerngeleiteten Unternehmen ausschließlich von der Güterbeförderung leben, keine komplexen Logistik-Dienstleistungsketten anbieten (können). Diese kleinen Unternehmen und damit sehr viele Vollzeit-Arbeitsplätze verschwinden damit vom Markt und werden vielfach ersetzt von Trucking-Unternehmen aus den Grenzregionen der Nachbarländer.
Diese beschäftigen dann arbeitslos gewordene Fernfahrer aus den deutschen Grenzregionen als sog. 400 Euro Kräfte z.B. für zwei sog. Umläufe von Enschede nach München und v.v.. Auf deren LKW sind insgesamt 8 solcher Kraftfahre beschäftigt und kosten dann insgesamt 3.800 Euro all in, d. h. ohne Urlaubsanspruch, ohne weitere soziale Leistungen etc. etc.
Und dies ist die Realität, täglich erlebt, nicht nur im Grenzgebiet zu den Niederlanden, sondern auch zu Belgien und Luxemburg, zu Polen etc.
Und dieser Realität stellen solche Theoretiker wie Superhaase ihre dünnen Parolen entgegen ? Dieser sollte mal seine Auffassung vor betroffenen Transportunternehmern vortragen, wäre eine völlig neue Erfahrung für ihn.