Energiepolitik > Preismeldungen
Nur Sprechblasen über Ölblasen?
tangocharly:
Also die OPEC-Staaten haben schon Humor:
Wie Presse und Funk heute zu entnehmen ist, fürchten die um einen Preisverfall ihres Öl\'s, denn so steht es zu lesen (vgl. Tagesschau vom 23.06.2008 )
die Abnehmer könnten auf andere Energieträger ausweichen (oder einfach nur sparen).
--- Zitat ---\"Die Produzenten wissen, wenn der Preis bei 140 oder sogar 150 Dollar bleibt, wird die Nachfrage zurückgehen. Nicht sofort, aber in einigen Jahren würde das Öl seinen Marktanteil an erneuerbare Energien abgeben. Die OPEC würde in jedem Fall ihren Absatzmarkt verlieren, denn hohe Ölpreise machen teure Fördergebiete rentabel, wie etwa die Antarktis. Außerdem fangen die Kunden bei hohen Ölpreisen an zu sparen: Jede Familie, Regierung, Kraftwerke, Industrie - alle würden ihre Effizienz erhöhen. Das nächste Mal, wenn Sie oder ich ein Auto kaufen, würde es ein Kleinwagen sein, und so weiter. Deshalb wünschen sich die Produzenten moderatere Preise.\"
--- Ende Zitat ---
Sollten die Gasimporteure und deren internationale Verbindungen nicht nur uns Verbraucher \"verarschen\", sondern auch die OPEC-Staaten, weil die im fernen mittleren Orient noch nix von der Öl-Preisbindung gehört haben.
Und apropos: haben wir da vielleicht ein lebendiges Beispiel für den sogenannten \"Subsitutionswettbewerb\" ?
Na dann los: alle Heizöl-Kunden verkaufen ihre alten Schrottbrenner - in der Folge sinken die Ölpreise - in der Folge sinken die Gaspreise - mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015 und die Gasversorger haben erkannt, dass man die Gaspreise an den Weizen oder die Milch koppeln sollte (oder vielleicht an die Preise für Pelzmäntel, weil die Umstellung auf Gasheizungen, die in Folge einer steigenden Nachfrage einen 150%-igen Preisschub erfahren haben, nicht mehr bezahlt werden können = Wärmemarkt = alternative Wärmequellen, z.B. Pelzmäntel).
Auf irgend einem Weg muß es doch möglich sein, die erquickliche Marge zu sichern - gell, Herr Glos
RR-E-ft:
@tangocharly
Ab einem bestimmten Preis wird die Notwendigkeit erkannt, sich vom Öl unabhängig zu machen mit der Folge, dass z.B. verstärkt in erneuerbare Energien investiert wird. So sieht GB die Notwendigkeit einer \"grünen Revolution\", meint damit aber auch die verstärkte Kernenergienutzung. Daran, dass sich die Nachfrageseite zügig unabhängig von Öl macht, hat die OPEC auch kein Interesse.
Die Entwicklung der Rohölpreise hat mit fundamentalen Marktdaten nichts mehr gemein, weil sich bei gleichbleibendem Angebot die Nachfrage nicht verdoppelt hat. Es handelt sich offensichtlich um eine spekulative Überhitzung, an der viele verdienen. Nach dem Gelderhaltungssatz verlieren auch viele daran.
Spekulationsblasen mit Eigendynamik
Gesamtwirtschaftlich wäre es erforderlich, die Spekulation selbst einer Regulierung zu unterwerfen. Charly Chemnitzer et al. hatte die Spekulation als das wirtschaftliche Grundübel ausgemacht. Die reine Gier treibe die Preise und nehme den Menschen ihr täglich Brot.
tangocharly:
Ja, völlig richtig.
Wie wird formuliert: \"Wenn du dein Geld verloren hast, dann ist es nicht weg, sondern es hat nur ein anderer\".
Komisch nur: auch Spekulanten haben Ehepartner, Kinder, Großeltern und Freunde. Wenn denen schon die soziale Verantwortung für das Gemeinwesen abhanden gekommen ist, wie wollen sie dann Schaden von ihren Lieben abhalten ?
nomos:
Diese Art von Argumentation ist gerade in Mode.
Dieser Tage:
Der Staatssäckel zieht keinen Vorteil aus den hohen Energiepreisen. Wenn die Leute mehr Geld für Sprit, Strom, ÖL und Gas ausgeben, geben sie dafür ja insgesamt nicht mehr aus. Das nicht um die Welt zu retten, der Großteil hat einfach nicht mehr! An den Einnahmen aus der Mehrwertsteuer ändert sich somit per Saldo nichts. Also ist eine Steuersenkung auf die immer teuerere Energie nicht gerechtfertigt.Aus Sicht des Bürgers und Steuerzahlers kassiert der Staat immer bis zum Anschlag und das Geld ist so oder so weg.
Aber die Erfahrung zeigt, alle Blasen platzen früher oder später:[/list]
tangocharly:
Von welcher Hoheit stammt denn dieser ausgemachte Blödsinn ?
--- Zitat ---Dieser Tage:
Der Staatssäckel zieht keinen Vorteil aus den hohen Energiepreisen. Wenn die Leute mehr Geld für Sprit, Strom, ÖL und Gas ausgeben, geben sie dafür ja insgesamt nicht mehr aus. Das nicht um die Welt zu retten, der Großteil hat einfach nicht mehr! An den Einnahmen aus der Mehrwertsteuer ändert sich somit per Saldo nichts. Also ist eine Steuersenkung auf die immer teuerere Energie nicht gerechtfertigt.
--- Ende Zitat ---
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln