Erfahrung mit Primagas ?

[ilse]

Hallo,

ich habe von Primagas ein \"Kampfangebot\" für Flüssiggas zu 45,9cd/l + MWSt. erhalten.
Muss aber noch aus meinem Liefervertrag mit Valentin rauskommen, wozu ich jetzt ein Sonderkündigungsrecht nutzen kann.

Primagas bietet entweder einen eigenen Tank oder einen Miettank, angeblich mit der Option, falls ein günstigerer Anbieter als Primagas selbst im Internet gefunden wird, dann dürfe man von dem befüllen lassen.

Da ich die Konditionen nicht schriftlich vorab bekomme, bin ich misstrauisch.
Ist das rechtlich einwandfrei und belastbar, oder werde ich hier reingelegt ?

Welche Erfahrungen habt ihr mit Primagas ?

Gruß, Ilse

[ilse]

War meine Frage zu trivial ?

Was ist von so einer Klausel im Vertrag zu halten, die mir das Fremdbetanken eines Miettankes erlauben soll ?

Und: Hat Primagas nur zufriedene Kunden, die so ein Forum nicht nötig haben ?

[Watzl]

Nicht Klausel, sondern Ketten sollte man das nennen!

Wenn sie von Valentin zu Prima wechslen, dann ist das vergleichbar mit der Geschichte, in der der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben werden soll.

Gut und richtig ist es, wenn sie aus ihrem bisherigen Vertrag ausscheiden und dann aber wirklich frei und unabhängig bleiben. Hier im Forum können sie viele viele Gründe nachlesen, weshalb sie das tun sollten.

Das Angebot von Prima ist nicht prima!

So will man ihnen einen eigenen Tank verkaufen. Tun sie das, dann gibt es für Prima keine Garantie, dass sie Gas dort auch kaufen. Vielleicht machen sie nicht einmal eine Anfrage dort, weil ein freier Anbieter ihnen ein passendes Angebot gemacht hat. Ihnen einen Eigentumstank zu verkaufen macht also aus dieser Sicht keinen Sinn. Steckt da nicht die Absicht dahinter, ihnen dann einen Liefervertrag aufzuschwätzen? (Bindung!)

Dann ist da noch die Variante Mietkauf. Damit erwerben sie die Nutzungsrechte an einem Gastank. Gehören tut der ihnen aber nicht. Wenn sie den dann eines Tages zurückgeben wollen, werden sie feststellten, dass alle damit verbudenden Kosten alleine von ihnen zu tragen sind. Der Mietverkäufer wird sich da ganz raushalten. Kosten sind: Tank entleeren, abtransportieren durch eine Spedition, (sollte er eingegraben sein kommen noch mehr Kosten dazu). Manchmal fällt dann noch auch eine TÜV-Abnahme an, usw... Egal: sie werden das alles zahlen.

Vertragsklausel \"günstigeres Alternativ-Angebot\". Wie geht das? Sie erhalten einen Preis von P-gas. Und dann müssen sie recherchieren, sie müssen sich auf die Socken machen und Alternative Preise einholen. Wo bekommen sie die  denn. Bei einem freien Händler nicht, weil dieser genau weiß, er wird nur den Preis aber kein Gas liefern. Ach ja, bei Ölbestellung. de, da gibt man die Liter- und die Postleitzahl ein und erhält prompt einen Preis. Prima, geschafft! Denkste! P-gas weiß dann, dass in der Klausel steht, dass man das Angebot schriftlich vorlegen mküsse, dass man ein Online-Angebot nicht akzeptiere, dass.............  Also sind wieder sie an der Reihe und arbeiten wieder. Sie suchen nun einen Anwalt auf, um sich über Vertragsrecht zu informieren. Der wird ihnen dann hochrechnen, was der angehende Rechtstreit kosten kann. Sie rechnen dann auch noch die ganze Sache durch und kommen zum Ergebnis, dass sich das alles wirklich nichteinmal lohnt für 3500 Liter Gas. Also  - sie kaufen bei P-gas. Dort zeigt man sich aber großzügig und gibt beim Preis minimal nach. Sie werden wieder rechnen und feststellten, dass allein die Telefonkosten und die Zeit viel mehr wert sind, als ein bischen Preisnachlass.

Sie überlegen kurz, ob es nicht vielleicht likrativ für sie wäre in das Gasgeschäft einzusteigen und anderen Menschen Verträge aufzuschwatzen. Sie lassen den Gedanken aber wieder fallen und entschließen sich, genau wie beim Auto und allen anderen Dingen, sich einen freien Tank zu kaufen und fortan als freier Gaskunde zu heizen und zu kochen.

Wenn ihnen diese Überlegungen noch zu wenig sind, dann stehen ihnen hier gerne viele Forumsteilnehmer gerne bereit, ihnen ihre Geschichte und ihre Erfahrungen dazu berichten.

Die Idee der Miettanks ist so schlecht nicht für den Vermieter!

H. Watzl

[OnkelJohn]

Liebe Ilse,

eigentlich müssten Sie ja wissen, wie problematisch die Preisgestaltung sein kann, wenn man nicht der Eigentümer eines Tankes ist, denn mit Ihrem Liefervertrag sind Sie ja schon an einen Lieferanten gebunden, oder?

Ich an Ihrer Stelle würde mir mal 2-3 Stunden Zeit nehmen und die verschiedenen Threads studieren. Fast 99,99% der Forenteinehmer wird Ihnen zu einem Kauftank raten. Alles andere wäre unseriös. Die \"Klausel\", die Primagas anspricht können Sie getrost vergessen - schade ums Papier - sie ist nichts wert.


Gruß
OnkelJohn

[Onkel-Olli]

Fall\'s Sie tatsächlich eine objektive Antwort erwarten, sind Sie in diesem Forum falsch, hier werden Sie fast nur subjektiv geprägte Antworten, von Vertragsgegnern erhalten. Das ist meine Erfahrung des letzten Jahres.

Auch ohne nachvollziebares, gesichertes Datenmaterial aufweisen zu können (rein aus subjektiver Beurteilung, nicht mal annähernd repräsentativer Kundenmeinungen) werden Ihnen hier bestimmte Teilnehmer immer und generell von Verträgen abraten und diese als \"Teufelszeug\" geiseln.

Wo Sie objektive Beratung erhalten, kann Ich Ihnen aber leider auch nicht sagen, ich habe noch kein entsprechendes Forum gefunden, bisher aber auch noch nicht wirklich gesucht.

In dem Sinne,


Viel Glück,

Onkel- Olli
der Vertragshai

[OnkelJohn]

Hallo Ilse,

es stimmt, was Onkel-Olli schreibt, alle Meinungen sind sehr subjektiv, auch die von Onkel-Olli.
Da sie ja bereits einen Mietvertrag haben und jetzt darüber nachdenken, diesen Mietvertrag durch einen Mietvertrag mit der erwähnten Zusatzvereinbarung zu ersetzen, gehe ich davon aus, dass Sie grundsätzlich keine schlechten Erfahrungen mit Mietverträgen gemacht haben.
Herzlichen Glückwunsch Onkel-Olli, vielleicht haben Sie jetzt sogar eine(n) Mitstreiter(in) gefunden.

Mit der Klausel gibt es zwei Probleme:
1) Sie holen sich ein Angebot von einem freien Händler - gibt es nicht (ich habe nie eines bekommen, nachdem ich erwähnt hatte, dass der Tank gemietet ist, selbst vor über 15 Jahren bekam man diese Angebote nicht).
2) das Internet ist natürlich anonymer, mit etwas Geschick könnten Sie sich sogar Ihr eigenes Angebot machen. Wie das Angebot aus dem Internet auszusehen hat würde ich auf jeden Fall sehr genau schriftlich fixieren, damit es von Ihrem Vertrags-\"Partner\" auch tatsächlich anerkannt wird.

Diese Leier wiederholt sich jedes Mal, wenn Sie tanken müssen. Ich bin mir immer vorgekommen, wie ein kleines Kind, das immer artig fragen muss, ob es dies oder jenes tun darf oder nicht. Ich hatte dazu nicht die Mentalität.

Natürlich hat Onkel-Olli Recht, wenn er behauptet, dass es kein nachvollziehbares Datenmaterial gibt, wie will man aber Unzufriedenheit oder Bevormundung in Euro messen. Es muss jeder für sich entscheiden, ob er in regelmäßigen Abständen vor seinem Außendienstler \"Männchen\" machen will oder nicht.

Gruß
OnkelJohn

[Janka]

Original von ilse

Was ist von so einer Klausel im Vertrag zu halten, die mir das Fremdbetanken eines Miettankes erlauben soll ?

Hallo Ilse,

bevor ein freier Händler den Tank füllt, will er entweder den Kaufvertrag, die Rechnung vom Tank oder das Tankbuch sehen.

Diese Unterlagen bekommen Sie nicht, wenn Sie einen Miettank haben!

Und: Hat Primagas nur zufriedene Kunden, die so ein Forum nicht nötig haben ?

Ich hab hier hin gefunden, weil ich nicht zufrieden war. Das wird vielen hier so gehen, denn wäre alles Paletti, dann wäre man nicht hier.

GsD ist Mietvertrag \"out\" - eigener Tank ist \"in\"

Gruß Janka

[ilse]

Hallo,

von Primagas bin ich mittlerweile abgekommen - die erscheinen mir einfach zu unseriös.
Die berühmte Klausel wollte man mir nicht schriftlich vorab geben, sondern erst mit dem Vertrag. Vorher hat man sie mir am Telefon vorgelesen.
Ich müsse schon verstehen, dass man so eine geniale Klausel nicht vorab aushändigt. Es könnte sie ja die Konkurrenz abkupfern, und dann wäre der Wettbewerbsvorteil dahin...
Lächerlich.

Eigentlich hasse ich es zu handeln, und Vergleichsangebote anzuschleppen.

Diesesmal hatte ich zwar eines (von Primagas), habe es aber bei Valentin nicht mal vorlegen müssen.
Und meine Hemmungen betreffend des Handelns sind gefallen, nachdem mir am Telefon vorgejammert wurde, wie hoch die Kosten eines Versorgers sind, und was er dafür alles leisten muss.
Ein paar Argumente waren an den Haaren herbeigezogen (ich müsste z.B. als Besitzer eines Tankes mich um Gefahrguttransport kümmern - so ein Humbuk...).

Mit Geduld und Spucke habe ich einen Preisnachlass von 25% ausgehandelt.
Wenn das so weiter geht, dann hätte sich ein eigener Tank erst in 15-20 Jahren amortisiert.
Und da fallen mir deutlich effektivere Investitionen ein, um die Heizkosten zu reduzieren. Neue Heizung oder Dämmung beispielsweise.

In diesem Sinne:
Ich bin mit dem Miettank derzeit zufrieden - aber allzeit bereit, das wieder zu hinterfragen.
Und die offiziellen Preise der Versoreger zahlen eh nur die Dummen. (Ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen)

Ilse

[Primagas-Kunde]

Die Verträge von Primagas sind nicht einmal das Papier wert, auf dem die geschrieben sind.

Selbst die Vertragserfüllung, den Vertrag so umzusetzen, wie er auch von Primagas unterschrieben wurde, geht bei denen nicht. Beschwerden, Einsprüche gegen deren Rechnungen bleiben unbeachtet.

Wenn man dann die Zahlungen kürzt, da man auf die Erfüllung des Vertrages besteht, dann verklagt Primagas den lieben Kunden und stellt es so dar, als ob man säumig sei.

Wenn es dann aussieht, als ob Primagas den Prozess verliert, dann schicken die einem gleich eine außerordentliche Kündigung und einen beigefügten Zettel, welchen man unterschreiben soll: kostempflichtiges Abpumpen des Gastanks, kostenpflichtige Abholung des Gastanks, kostenpflichtige Abholung anderer Instellationen - wohlgemerkt, für den betrogenen Kunden kostenpflichtig.

Eine neue Masche bie Primagas ist es, bei Neuanlagen nur noch unterirdische Tanks vorzusehen - angeblich aus haftungsrechtlichen und Umwelt-Gründen, zudem würde der unterirdische Gastank nicht mehr kosten, als ein oberirdischer.

Alles Lug und Trug - damit soll die Erpressersituation noch mehr zementiert, ich meine durch eingraben gefestigt werden, da dann ein Rückbau noch teurer ausfallen würde.

Ich kann aus eigenen Erfahrungen und sämtlichen erlebten Machenschaften vor Primagas nur warnen.

Und der angebotene Preis, der erledigt sich sofort bei der nächsten Preisanhebung, unbillig, nicht begründbar, aber der Zettel kostet die ja auch nur das Porto.

Primagas-Kunde

[OnkelJohn]

Erfahrungen mit Primagas habe ich gottseidank nicht, trotzdem sollte man die Erkenntnisse aus diesem (und vielen anderen) Threads noch einmal zusammenfassen, denn Primagas, T..., Dr...gas oder wie sie alle heisen unterscheiden sich nur unwesentlich:

Hat man bereits einen Mietvertrag mit Lieferabkommen abgeschlossen, dann wird es äußerst schwer bzw. ist es unmöglich, ohne finanzielle Verluste auf die Seite der Tankeigentümer zu wechseln. So hat mich der Ausstieg mind. 450 Euro (nur für einen 1,2t Miettank) gekostet (Gas abpumpen, Tankrückholung, Erdloch auffüllen, ..., Rasen einsähen). Rechnet man noch die Kosten für die bereits bezahlte Tankmiete, den neuen Tank und das zugehörige Equipment, dann wird es sehr schwierig mit Mietern, die sich hartnäckig mit ihren Versorger über Gaspreise streiten, über Gesamtstatistiken zu diskutieren (s. Onkel-Olli). Hätte ich mich aber bereits von Anfang an für einen eigenen Tank entschieden, dann sähe die Statistik über meine Ausgaben wesentlich besser aus.

Auch der Wechsel von einem Versorger zu einem anderen Versorger ist uninteressant und bringt keine Vorteile (Stichwort: Preisabsprachen). Man hat aber zumindest ein schriftliches Angebot, das man bei Preisverhandlungen vorlegen kann (s. Ilse).

Für jemanden, der vor der Entscheidung Kaufen oder Mieten steht, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund für die Mietvariante, alle Gründe sprechen für einen Kauftank, selbst bei anfänglichen finanziellen Engpässen ist die Kauftank-Variante mittel- bzw. langfristig meiner Meinung nach günstiger.
Diese Argumentation gilt speziell für Erdtanks, bei semi-, bzw. oberirdischen Gastanks, die relativ einfach auszutauschen sind, wissen Mieter und Vermieter, dass eine Kündigung bzw. die Tankrückführung wesentlich kostengünstiger ist und deshalb sind die Druckmittel der Vermieter entsprechend klein. Das Statement von \"Primagas-Kunde\" bestätigt dies.


Gruß
OnkelJohn