Energiepreis-Protest > Bundesweit / Länderübergreifend
Gasmarkt unter Schock - Glos will sich bewegen
nomos:
\"Die Konzerne werden dem Bundeskartellamt jeden Cent einer solchen Preiserhöhung erklären müssen\", sagte Glos der \"Bild am Sonntag\"
[/list] [/B]siehe hier bei n-tv
Ich dachte, dazu wären die Energieversorgungsunternehmen schon lange verpflichtet? Wurden wir bisher nur an der Nase herumgeführt? Dann soll sich der Herr Minister mal schleunigst in Bewegung setzen. Außerdem sollte er mal prüfen, ob alles was der einnehmende Staat bei den steigenden Preisen als zusätzlichen Profit kassiert noch in die Landschaft passt. Wann hört die ständig zunehmende Belastung der Verbraucher auf? Herr Glos vertritt als Minister der aktuellen Regierung \"den Staat\" und dieser ist der größte Profiteur der Energiepreisexplosion. Das hätte er auch der \"Bild am Sonntag\" erkären müssen.
Eigentlich wäre es längst an der Zeit, dass die Verbraucher den Politikern auf die Beine helfen. Leider sind die deutschen Verbraucher mit ihrem bescheidenen Protest viel zu brav. Unsere Nachbarn auf der anderen Rheinseite gehen da schneller auf die Barrikaden.
PS: Hier noch der BamS-Bericht
und die passende Erhöhungstabelle
RR-E-ft:
Die Großhandelspreise für Erdgas und die Letzverbraucherpreise unterscheiden sich deutlich.
Laut Monitoringbericht Strom und Gas 2007 der Bundesnetzagentur, dort Seite 155 ff. haben sich die Großhandelspreise für Erdgas genauso entwickelt wie die vom BAFA veröffentlichten Erdgasimportpreise.
E.ON schraubte 2008 bereits an den Gaspreisen.
Rückblick:
Im August 2004 kündigte E.ON Ruhrgas an, die Großhandelspreise für Gas zum 1. Oktober 2004 um acht Prozent zu erhöhen.
Darauf gab es unter Verweis auf die Entwicklung der Erdgasimportpreise (gegenüber 2003 rückläufig) eine große öffentliche Debatte, besser gesagt eine große Empörung.
E.ON Ruhrgas- Chef Bergmann erklärte deshalb im September 2004 im SPIEGEL, man habe noch einmal gerechnet und werde zum 01.10.2004 die Großhandelspreise nur um vier Prozent erhöhen.
Derweil hatten Versorger ihre Letzverbraucherpreise bereits weit stärker erhöht, etwa die Oldenburger EWE zum 01.09.2004 um mehr als zwölf Prozent und dies, obschon die Großhandelspreise für Erdgas neben Netzkosten, Steuern und Abgaben sowie Gewinnanteil des Versorgers nur einen Teil der Letzverbraucherpreise ausmachen...
Aktuelle Entwicklung:
Landläufig wird behauptet, in den Gaslieferverträgen zwischen E.ON und den Großkunden wie Stadtwerken sei eine automatisch wirkende Ölpreisbindung vereinbart, wonach die neuen Gaspreise immer zum Beginn eines Quartals wirksam werden, sich automatisch aus einer Preisformel ergeben.
Die Berichtertattung zeigt aber, dass dies nicht richtig sein kann, weil E.ON immer von bestehenden Gestaltungsspielräumen spricht.
Gäbe es nämlich diese Preisformeln wirklich, könnte E.ON nicht darüber entscheiden, ggf. wann und in welchem Umfang die Großhandelspreise für die eigenen Kunden erhöht werden.
Zudem bietet E.ON Ruhrgas seinen Kunden ab dem Gaswirtschaftsjahr 2008/2009 [Beginn 01.10.2008] ein neues Produkt \"Flexibler Festpreis\" ohne Ölpreisbindung an. Diese neue Produkt wurde auf der Messe \"E-world\" dem Fachpublikum vorgestellt.
By the way:
Auch Bundeswirtschaftsminister Clement (SPD) tönte, er werde das Bundeskartellamt gegen Gaspreiserhöhungen in Stellung bringen. Auch seinerzeit nur eine laue Ankündigung. Clement ist heute Aufsichtsrat bei RWE Power....
Wer nichts anderes zu tun hat, kann sich deshalb am Bundeswirtschaftsminister Glos (CSU) abarbeiten, der nichts anderes macht als alle seine Vorgänger....
Immerhin ließ Bundeswirtschaftsminister Müller (SPD) durch eine Ministererlaubnis seines Staatssekretärs Tacke gegen die Beschlusslage des Bundeskartellamtes die Fusion E.ON/ Ruhrgas zu. Begründung dafür war, dass die Fusion im angebliche Gemeinwohlinteresse liege und zu sinkenden Gaspreisen führen könne.... Müller und Tacke wechselten später zum RAG- Konzern, deren Aktionäre E.ON und RWE waren....
Die Vorgänger haben sich alle bewegt, in die Energiewirtschaft.
Bei Clement war es wohl das Ergebnis davon, dass der Wähler ihm Beine machte.
Clement war als Minister so kompetent, dass er gar meinte, Gaspreiserhöhungen fielen zukünftig in die Aufsicht der Bundesnetzagentur. Dafür müsse nur das von RWE und anderen Energiekonzernen mitverfasste neue Energiewirtschaftsgesetz in Kraft treten....
--- Zitat ---Die darin vorgesehene Regulierungsbehörde werde dann auch rückwirkend die Preisgestaltung der Energiekonzerne zu klären haben. \"All das, was sich dort jetzt bewegt ... wird nicht mehr stattfinden ohne die Kontrolle und die Klärung durch die Regulierungsbehörde\", sagte er.
--- Ende Zitat ---
Klar, Wolfgang.
Und wenn der Erdgasimportpreis im Mai 2003 bei 1,30 Ct/ kWh lag, im Mai 2005 bei 1,45 Ct/ kWh, im Februar 2008 bei 2,38 Ct/ kWh, dann sieht jeder, dass es auf Zehntel und Hundertstel Cent ankommt und nicht nur auf jeden einzelnen Cent, von dem der Minister großzügig die Rede führt.
Übrigends können alle Gaskunden die Preiserhöhungen verhindern, wenn sie nur zum 01.07.2008 zur E.ON- Tochter E wie einfachwechseln, die trotz gestiegener Ölpreise Preisstabilität garantiert.
Preierhöhungen gibt es nur für die Haushaltskunden, die noch von E.ON Regionalversorgern oder von E.ON belieferten Stadtwerken versorgt werden.... So ein Angebot gibt es selbst bei den Nachbarn auf der anderen Rheinseite nicht.
tangocharly:
--- Zitat ---Zudem bietet E.ON Ruhrgas seinen Kunden ab dem Gaswirtschaftsjahr 2008/2009 [Beginn 01.10.2008] ein neues Produkt \"Flexibler Festpreis\" ohne Ölpreisbindung an. Diese neue Produkt wurde auf der Messe \"E-world\" dem Fachpublikum vorgestellt.
--- Ende Zitat ---
Was an dem flexiblen Festpreis ist denn \"flexibel\" und was dann \"fest\" ?
Vermutlich sind die Preisschwankungen \"flexibel\" und der Griff der Wirtschaft auf den Verbraucher (wie üblich) \"fest\".
Rosigen Zeiten entgegen sehend, wird es höchste Zeit, dass die Verbraucher endlich zur \"Roten Karte\" greifen !
Szenario:
Bundestagswahl 2009 /* Die Linken werden stärkste Kraft im Bundestag /* Bundeswirtschaftsminister Lafontäne spricht bei Herrn Kuhrt vor /* Beide vereinbaren, den Versorgen mächtig was auf die Mütze zu geben /* Ein Zittern geht durch den Versorgerwald /* Nur, wie erklärt der BWM dem BFiM, womit Letzterer seine neuen Haushaltslöcher stopfen kann (Ein Loch ist im Eimer, oh Henry !).
P.S.: der Begriff ist wahrscheinlich eine ähnliche Eierlegendewollmilchsau wie der Begriff \"Nullwachstum\".
nomos:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Übrigends können alle Gaskunden die Preiserhöhungen verhindern, wenn sie nur zum 01.07.2008 zur E.ON- Tochter E wie einfachwechseln, die trotz gestiegener Ölpreise Preisstabilität garantiert.
Preierhöhungen gibt es nur für die Haushaltskunden, die noch von E.ON Regionalversorgern oder von E.ON belieferten Stadtwerken versorgt werden.... So ein Angebot gibt es selbst bei den Nachbarn auf der anderen Rheinseite nicht.
--- Ende Zitat ---
Ja, ein so \"einmaliges\" Angebot sollte viel mehr genutzt werden. Ohne Wechsel gibt es keinen Wettbewerb, dass E.ON draufsteht ist auch nur ein kleiner Schönheitsfehler. Wichtig ist die Preisgarantie, gegen die widersinnige Ölpreisbindung.
Die Nachbarn auf der anderen Rheinseite haben bessere Angebote.[/list]
lunatic71:
Glos will sich bewegen ?
Da er dieses meistens in Zeitlupe macht, koennen sich die Gasversorger ja noch ein bisschen auf Ihren gut gepolsterten Konten ausruhen!
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