E.ON macht Gaspreisverweigerern Druck
Initiative: Nicht zahlen - Veranstaltung am Freitag im AWO-Leo
Per Brief hat E.ON am Samstag viele Gaspreisverweigerer aufgefordert, ihre einbehaltenen Beträge bis zum 3. Mai zu zahlen. „Sollte bis zum genannten Datum von Ihnen keine Zahlung bei uns eingehen, behalten wir uns vor, rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.“
Die Sprecher der Bürgerinitiative Gaspreise runter Roswitha Köllner und Peter Kunze raten allen Verweigerern, sich diesem Druck nicht zu beugen. Die Front der Gaspreisverweigerer zum Bröckeln zu bringen, das ist die Absicht der Zahlungsaufforderung. Und das alles frei nach der Devise: Was scheren uns das Bürgerliche Gesetzbuch und die Verbraucherrechte, wir wollen Gewinne machen und nicht unsere Kalkulation offen legen.
Auch in anderen Orten haben die Versorger ihren Kunden Zahlungsaufforderungen geschickt. In Bad Kreuznach erhielten Verweigerer sogar schon ihre 3. Aufforderung zur Zahlung, die angedrohten rechtlichen Schritte wurden allerdings nicht eingeleitet, weil man die Kalkulation nicht offen legen will.
E.ON-Vorstandschef Villis erhofft sich wohl durch diese Aktion die „Altlasten“ zu beseitigen, damit die bereits geplante neue Gaspreiserhöhungsrunde ohne Widerstand eingeleitet werden kann.
Doch die Zeichen stehen nicht gut für E.ON und Konsorten: In den letzten Wochen haben bereits in verschiedenen Bundesländern über 20 Gasversorger auf Druck der Landeskartellämter ihre geplanten Gaspreiserhöhungen nicht durchgeführt. Und jetzt sind in Brandenburg sogar mehrere Gasversorger bereit, ihre Preiserhöhung zumindest teilweise wieder zurückzunehmen. Dies alles ist nur möglich geworden, weil sich bundesweit über 200.000 Gaskunden entschlossen gegen die Preiserhöhungen zur Wehr gesetzt haben und sich auf den § 315 BGB berufen. Eine Bewegung , die Behörden in Schwung und Versorger unter Druck gebracht hat.
Wie sehr sich die Versorger unter Druck fühlen, zeigt eine Reaktion des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft: Er bietet am 27.4.einen Schulungstag unter dem Titel: „Brennpunkt Gaspreisdiskussion“ an, bei dem ein einheitliches Vorgehen gegen die Gaspreisverweigerer abgesprochen werden wird. Das Gaspreiskartell formiert sich. Wir dürfen gespannt sein, was sich die Versorger noch einfallen lassen werden, um dem Verbraucher seine gesetzlich festgeschriebenen Rechte zu verweigern.
Die nächste Veranstaltungen der Bürgerinitiative:
Freitag, 29.4. 19:00 Uhr AWo Leostraße: Zahlungsaufforderung – Neuer Stand in der Gaspreisauseinandersetzung!
Mittwoch 27.4. 19:00, Cafeteria Kulturwerkstatt: Diskussion mit Landtagsabgeordneten zum Thema: Energiepreise und Verbraucherrechte – Was tun gegen die Macht der Energie-Multis?