Kein Aprilscherz - Stadtwerke Karlsruhe erhöhen die Grundpreise beim Gas um fast 40%
Zum 1.4.2008 steigen in Karlsruhe nicht nur die Gaspreise um 8,8% - Absolute Spitze in Baden-Württemberg.
Auch die Grundpreise steigen! Im Tarif 2 z. B. um 39% von 11,85 auf 16,07 Euro – pro Monat.
Hiervon war in der Pressemitteilung der Stadtwerke nichts zu lesen. Auch in den Kundenanschreiben war nur von einer „moderaten“ Erhöhung der Grundpreise die Rede und im Kurier/Stadtzeitung sprach man von einer Anpassung.
Faire Energiepreise hat bei den Stadtwerken mehrmals schriftlich angefragt, warum die Grundpreise so exorbitant in die Höhe steigen, aber keine Antwort erhalten. Offenbar will man hier den Mantel des Schweigens drüber werfen und lässt die „Kunden“ bis zur nächsten Abrechnung ins offene Messer laufen, oder erhöht schon mal vorsorglich die Abschlagszahlungen, ohne dass es der „Kunde“ bemerkt.
Zuvor hatten die Stadtwerke auch schon, unbemerkt, im Oktober 2007 nicht nur die Fernwärmepreise um 8%, sondern auch den Bereitstellungspreis um 13% und den Grundpreis um 20% angehoben.
Zum 1.11.2007 hob man auch die Strompreise um ca. 7% an, die Grundpreise im Familientarif (Family-Tarif) stiegen hingegen um über 11% - sehr familienfreundlich. An steigenden Bezugskosten kann es hier auch nicht gelegen haben. Die Gewinne durch den Stromverkauf sind in 2006 um 0,6 Mio. EUR auf 24,3 Mio. EUR gestiegen.
Auch die Erhöhung der Wasserpreise zum 1.1.2008 wurde falsch deklariert. Eine Verschärfung der Trinkwasserverordnung, die im übrigen aus dem Jahre 2003 stammt, hat es nie gegeben. Bei der Trinkwasserverordnung gilt das Prinzip der Kostendeckung (Keine Gewinne – Keine Verluste). Da die Stadtwerke eine eigene Sichtweise haben, gilt das „Kostenüberdeckungsprinzip. Die Gewinne beim Wasser in 2005= 2,3 Mio. EUR in 2006= 1,7 Mio. EUR.
Bei der Gaspreiserhöhung zum 1.4.2008 rühmt man sich wieder, einen Teil der Kosten selbst zu tragen und dass man im Oktober 2007 auch die Gaspreise nicht erhöht habe. Die Gaspreise der Stadtwerke hätten im Oktober 2007 aufgrund der Preisentwicklung auf dem Weltmarkt sogar sinken müssen.
Allein die Grundpreiserhöhung beim Gas spült den Stadtwerken mindestens 2.500.000 Mio. EUR in die Kassen, ohne dass entsprechende Kosten entgegen stehen.
Sämtliche Preiserhöhungen haben, wenn überhaupt, nur zum Teil mit gestiegenen Weltmarktpreisen zu tun. Maßgeblich für die Preiserhöhungen sind, so Herr Rosemann von den Stadtwerken in den BNN vom 6.7.2005, die ständig steigenden Defizite der VBK/KVV und die der KASIG und der Bädergesellschaft.
Diese werden zukünftig auch weiter steigen und die „Kunden“ der Stadtwerke müssen es ungerechter Weise bezahlen. „Versorgung mit Verantwortung“ – und wenn es nur die Eigene ist.