@willa
Das Forum beschäftigt sich mit der Frage, wie man sich gegen unbillige Energiepreiserhöhungen zur Wehr setzen kann.
Der Bund der Energieverbraucher weist immer wieder darauf hin, wie Verbraucher die Energieeffizienz steigern können, vgl. Sie hierzu nur den Inhalt der \"Energiedepesche\". Energieeinsparung ist also von Anfang an ein wichtiges Thema- nur eben nicht in diesem Forum:
http://www.energieverbraucher.de/pre_cat_42-id_158.htmlInsoweit bedarf es wohl keines entsprechenden Appells.
Natürlich ist folgende Begründung des Versorgers an den Haaren herbeigezogen:
Die Erfurter E.on Tochter TEAG Thüringer Energie AG zum Beispiel begründet ihre aktuell gestiegenen Preise damit, dass die Thüringer zu wenig Strom verbrauchen und allein deshalb deren Netz nicht ausgelastet sei (nach Unternehmensangaben Netzauslastung selbst in Spitzenzeiten lediglich ein Drittel). Weil die Kosten des Netzes zu decken seien, müßten die Strompreise steigen.
http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8615Nun haben die Thüringer nicht schlagartig zwei Drittel des Stromverbrauchs durch energieeffiziente Geräte eingespart.
Vielmehr ist das Stromnetz in weiten Teilen seit langem vollkommen überdimensioniert und deshalb nicht effizient. Und diese Ineffizienzen sollen die Verbraucher bezahlen mit immer weiter steigenden Strompreisen. Auch Wettbewerber der TEAG müssen mit den Netznutzungsentgelten sehr hohe Preise für dieses Netz zahlen und können deshalb keine weit günstigeren Strompreise anbieten. Die Erlöse aus den hohen Strompreisen/ Netznutzungsentgelten wurden in der Vergangenheit nicht dafür eingesetzt, das Netz zu ertüchtigen und zurück zu bauen.
Die Gewinne des Regionalversorgers stiegen jedoch beständig an.
Diese Argumentation muss doch jedem wie Hohn vorkommen, der sich darum bemüht den Energieverbrauch einzuschränken und der deshalb in energiesparende Geräte investiert:
Leider keine Amortisation möglich. Denn die daraus resultierenden Preissteigerungen halten gegen die Einsparungen. Das ist im Endeffekt spiegelbildlich nicht anders, als wenn jemand behauptet, in regen die hohen Benzinpreise nicht auf, weil er immer für 20 EUR tankt.
Die Aktion energiepreise-runter.de ist auch keine vergeudete Energie:
Immerhin haben erst die breiten Verbraucherproteste, die einer rechtlich fundierten Grundlage bedurften, über welche die Verbraucher zudem erst einmal umfassend informiert werden mussten und weiter informiert werden müssen, dazu geführt, dass zum Beispiel die Kartellbehörden tätig geworden sind.
Viele Versorger haben entgegen vorherigen Ankündigungen auf weitere Preiserhöhungen zum 01.04.2005 verzichtet. Vereinzelt kam es gar zu Preissenkungen.
Diesen Erfolg hätte es wohl nicht gegeben, wenn sich nicht sehr viele Verbraucher gegen die Preiserhöhungen mutig zur Wehr gesetzt hätten und auch jetzt nicht locker lassen mit ihrer Forderung, die Berechtigung und Angemessenheit der Preiserhöhungen nachvollziehbar nachzuweisen.
http://www.wdr.de/tv/markt/20050411/b_1.phtmlFreundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt