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Autor Thema: 100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich  (Gelesen 27567 mal)

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Offline Sukram

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #60 am: 10. Dezember 2008, 21:37:39 »
Schnöde Fakten:

Zitat
:...Das Netz aus über- und unterirdischen Hochspannungsleitungen in Deutschland, durch das im vergangenen Jahr 617,5 Milliarden Kilowattstunden geflossen sind. Künftig wird es noch stärker ausgelastet sein  weil der Bedarf wächst, während die Erzeugung schwankt: Die deutschen Windenergieparks sollen bis 2030 mit 50 Gigawatt ...mehr als doppelt so viel Leistung ins Netz einspeisen als zurzeit. Zumindest im Durchschnitt. Der tatsächliche Wert hängt davon ab, ob Flaute herrscht oder eine steife Brise die Rotor-Blätter antreibt. Für das Netz bedeutet das eine große Herausforderung. ...

...Die neuen [Russen]Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke beispielsweise könnten die natürlichen Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie ausgleichen.

Das Problem des Speicherns

Dann aber bleibt als weiteres Problem die Frage, wie Windenergie in Zeiten von Überproduktion \"gespeichert werden kann\", sagt Michael Weinhold, Chef-Technologe bei Siemens Energy in Erlangen. Denn elektrische Energie lässt sich nur schwer \"parken\"   außer über einen Trick: Überschüssige Energie im Netz wird dazu genutzt, Wasser in höhere Lagen zu pumpen. Bei steigendem Bedarf treibt dann quasi ein künstlicher Wasserfall eine Turbine an. Das funktioniert zwar auch in Deutschland. Doch solche Pumpspeicherkraftwerke können bei uns nur rund 6,7 Gigawatt[stunden?] aufnehmen.

Sehr viel weniger also, als die Windkraft-Anlagen schon jetzt produzieren. Besser wäre es, Wasserreservoire in extremeren Höhenlagen als bei uns zu nutzen. In den Alpen oder den norwegischen Fjorden. Doch der Strom aus der Windkraft vor der Nordsee-Küste oder den Solarzellen auf den Sonnenebenen Spaniens müsste dafür über Hunderte bis Tausende von Kilometern hinweg transportiert werden. \"Und dafür ist das derzeitige europäische Stromnetz nicht ausgelegt...

http://www.rp-online.de/public/article/wissen/zukunft/641487/Die-weiten-Wege-des-Stroms.html

Sagte ich schon, dass die Schluchseewerke nun ein zusätzliches Staubecken bauen- obwohl die bestehenden mit knapp 1,9 GW bei knapp 1.800 GWh/a (eus hochgepumptem Wasser)  eine (Voll)Auslastung von gerademal  40 Tagen pro Jahr hatten?

...und der Wirkungsgrad liegt anscheinend grademal bei gut 70%...

http://www.schluchseewerk.de/uploads/media/Geschaeftsbericht_von_2007.pdf


Zitat
Die Schluchseewerk AG schlägt ein neues Kapitel in ihrer 80-jährigen Geschichte auf: Sie hat die Planungsarbeiten für ein neues Kavernenkraftwerk im Hotzenwald mit einer Leistung von rund 1.000 Megawatt aufgenommen. Mit einer Investitionssumme von über 700 Millionen Euro wird das Projekt zu den größten Bauvorhaben in Baden-Württemberg zählen.

http://www.schluchseewerk.de/32.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=1&tx_ttnews[backPid]=16&cHash=9884d8427b

Zitat
Die Aufgaben in der Übersicht

Erzeugung von Regelenergie zur Deckung von Lastspitzen im Netz.

Bereitstellung von Reserveleistung, z. B. bei überraschenden Kraftwerksausfällen.

Bereitstellung von Blindleistung zur Spannungshaltung im Hochspannungsnetz.

Betriebsführung der Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG
.


Regelenergie muss sich wahrlich lohnen ;-)

...aber Fakten haben Glaubenskrieger noch nie irritiert.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #61 am: 11. Dezember 2008, 07:38:25 »
Dass die Stromspeicherkapazitäten im Zuge der Umstellung auf Erneuerbare Energien ausgebaut werden müssen, ist doch allgemein bekannt.
Auch hierzu gibt es verschiedene Techniken und Gesamtkonzepte, die ich hier nicht aufzählen brauche, dazu gibt es überall viel zu lesen.
Dass das Investitionen erfordert, ist auch klar.
Niemand bestreitet das.

Es führt langfristig einfach gar kein Weg daran vorbei, auf Erneuerbare Energien umzustellen, selbst wenn man die Umwelt mal außen vor lässt. Die einzige Alternative wäre, den Energieverbrauch mit der Erschöpfung der endlichen Energien herunterzufahren - mehr oder weniger freiwillig, und die Ärmeren triffts zuerst und heftiger.
Ob das möglich ist, ohne unsere Weltgemeinschaft ins Unglück zu stürzen, bezweifle ich sehr.
Und das würde schon in relativ naher Zukunft so weit sein: einen Vorgeschmack durften wir im ersten Halbjahr 2008 in Form explodierender Energiepreise genießen. Nach der jetzigen Weltwirtschaftkrise kommt der nächste Aufschwung, und mit ihm wieder schnell steigende Energiepreise, wetten?

Das ist auch ein \"schnöder\" Fakt, der von \"Glaubenskriegern\" geflissentlich ignoriert wird.

ciao,
sh
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Offline egn

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #62 am: 11. Dezember 2008, 08:17:54 »
Vor allem darf man das Speicherthema nicht immer isoliert betrachten sondern vernetzt mit vielen anderen Maßnahmen.

Eine wichtige ist hier die massenhafte Einführung von Elektro- und Plugin-Hybridfahrzeugen. Mit dem Vehicle-2-Grid (V2G) System kann man die Energiespeicher von millionen Fahrzeugen zur Speicherung von elektrischer Energie verwenden.

Es wird eine ohnehinvorhandene Komponente eines Elektro-/Hybridfahrzeugs für einen weiteren Zweck verwendet. Würde man den Speicher nur für die Stromspeicherung im Netz verwenden dann wäre er heute noch viel zu teuer. Ein Stromversorgungsunternehmen das rein betriebswirtschaftlich und rational
rechnet würde nie in sowas investieren. Aber ein Autokäufer denkt in der Regel bei Kauf eines Fahrzeuges nicht rational und betriebswirtschaftlich sonder kauft ein Auto einer bestimmten Marke, Größe, usw. aus vielen anderen Gründen. Sonst würde er statt einer überteuerten Luxuslimusine wie einer Mercedes C-Klasse einen Dacia oder noch was Kleineres kaufen. Die Kosten der eingebauten Batterie spielt dann keine große Rolle mehr. Die größe der Batterie wählt er eher nach der gewünschten elektr. Reichweite, als nach dem Preis.

Das ist durchaus realistisch. Es wird intensiv an dieser Technik gearbeitet und von den V2G Pionieren in den USA wurden und werden auch schon Feldversuche durchgeführt.

http://www.udel.edu/V2G/
http://www.greencarcongress.com/2007/10/xcel-energy-ann.html
http://blogs.wsj.com/environmentalcapital/2008/11/11/hot-wheels-boulder-tests-the-plug-in-hybrid-future-with-one-car/
http://de.wikipedia.org/wiki/Vehicle_to_Grid

Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist Demand-Side-Management (DSM). Man kann nicht nur die Erzeugung, sondern auch den Verbrauch regeln. Das wird teilweise auch heute schon gemacht. Aber in Zukunft kann man das noch im wesentlich größerem Umfang tun. Insbesondere kann man Kälte- und Wärmenutzer mit einem zusätzlichen Speicher ausstatten. Kälte-/Wärmespeicher sind im Verhältnis zu Stromspeichern billig und bieten eine gute Möglichkeit Stromverbrauch für die Erzeugung von Wärme-/Kälte von der tatsächlichen Nutzung zu entkoppeln.

Dies geht in sehr großem Stil, wie z.B. bei den großen Kühlhäusern indem sie zu Zeiten von Überschuss die Temperatur um einige Grad senken, und zu Zeiten von niedriger Erzeugung die Temperatur ein paar Grad ansteigen lassen.

Dies geht in mittlerem Umfang, wie z.B. in Gebäuden die mit Wärmepumpen beheizt werden und damit einen Speicher aufladen.

Und es geht in kleinem Stil in dem Haushaltskühl-/gefriergeräte mit Kältespeichern ausgerüstet werden und ebenfalls den Spielraum bei der Temperatur nutzen um Energie dann abzurufen wenn sie im Überfluss vorhanden ist und das Einschalten zu verzögern wenn wenig zur Verfügung steht.

Dies könnte heute alles schon dezentral geregelt werden wenn zur Steuerung die aktuelle Netzfrequenz verwendet würde. So eine Steuerung kann man mit Bauteilen von wenigen Euros realisieren. Sowas wurde schone erfolgreich in Inselnetzen getestet.

Gerade die Möglichkeiten die das DSM bietet sind bei weitem nicht ausgereizt. Eine Voraussetzung ist aber dass man wo immer möglich auf die direkte Nutzung von Primärenergie verzichtet und stattdessen Strom nutzt. Deshalb halte ich auch nichts von der direkten Nutzung von Biomasse zur Heizung von Gebäuden. Einmal ist die Biomasse ein viel zu wertvoller Energieträger um ihn einfach nur zu verheizen. Zum Anderen kann dann die Gebäudeheizung nichts mehr zur Steuerung des Verbrauchs im Stromnetz beitragen.

So gibt es viele Detailaspekte die einzeln betrachtet wenig bringen, aber in ihrer Gesamtheit zur Synergie führen und damit eine vollständige regenerative Energieversorgung möglich machen. Dies entspricht genau dem Gedanken des vernetzten Denkens den Frederick Vester immer sehr eindrucksvoll dargestellt hat.

Offline superhaase

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #63 am: 11. Dezember 2008, 08:29:30 »
Zitat
Original von egn
Deshalb halte ich auch nichts von der direkten Nutzung von Biomasse zur Heizung von Gebäuden. Einmal ist die Biomasse ein viel zu wertvoller Energieträger um ihn einfach nur zu verheizen. Zum Anderen kann dann die Gebäudeheizung nichts mehr zur Steuerung des Verbrauchs im Stromnetz beitragen.
So pauschal kann man das nicht sagen.
Biomasse zur Gebäudeheizung passt durchaus ins Konzept, insbesondere dann, wenn man Biomasse-Blockheizkraftwerke einsetzt. Es ist nicht nur Demand Side Management möglich, sondern genauso gut auch Production Side Management. Die Biomasse-Blockheizkraftwerke können mit recht kostengünstigen Wärmespeichern (Wasser) ausgestattet fast beliebig zur Regelenergielieferung und Spitzenlastabdeckung herangezogen werden.

Auch ist es m.E. nicht sinnvoll die Gebäudeheizung und Warmwassererzeugung weitgehend auf Wärmepumpen umzustellen, aber darüber hab ich schon an anderer Stelle geschrieben. Der dazu erforderliche enorme Strombedarf wird gerne unterschätzt. Ob sich so viel Strom mit erneuerbaren Energien in absehbarer Zeit bereitstellen lässt, bezweifle ich.

ciao,
sh
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Offline u.h.

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #64 am: 11. Dezember 2008, 08:55:05 »
Um es vorweg zu sagen:
Ich bin kein prinzipieller Gegner vorn Solar-, Wind-, Bio-Energie etc. - im Gegenteil!

Zitat
Original von Sukram
...aber Fakten haben Glaubenskrieger noch nie irritiert.
Sehr schön!
Und nun stellen wir uns folgende grundlegende Frage:
Wozu könnten vorhandenen Energieträgern alternativ genutzt werden?

* Kohlen(wasser)stoffe: chemische Industrie -> unlimitierte Anwendungen!!!
* Uran etc.: ???? (nichts)

Mit dem Eingeständnis, daß Grundlast-KW benötigt werden, stellt sich die Frage \"Welcher Energieträger?\".

Vollkommen UNabhängig von der CO2-Diskussion ist es für mich geradezu UNverantwortlich, wenn die wertvollen und limitierten Kohlen(wasser)stoffe einfach verstromt werden.

Offline egn

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #65 am: 11. Dezember 2008, 09:04:32 »
Zitat
Original von u.h.
Mit dem Eingeständnis, daß Grundlast-KW benötigt werden, stellt sich die Frage \"Welcher Energieträger?\".

Wer hat dieses Eingeständnis gemacht?

Meiner Ansicht nach braucht man sowas wie Grundlastkraftwerke nicht.

Die Last kann jede beliebige Kombination an Stromerzeugern decken. Voraussetzung ist nur eine Steuerung und dass eine bestimmte Kombination an Kraftwerken gerade in dem Moment den Verbrauch decken kann.

Das das auch 100 % regenerativ geht hat http://www.kombikraftwerk.de gezeigt.

Offline nomos

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #66 am: 11. Dezember 2008, 10:29:19 »
Zitat
Original von egn
Zitat
Original von u.h.
Mit dem Eingeständnis, daß Grundlast-KW benötigt werden, stellt sich die Frage \"Welcher Energieträger?\".
Wir hat dieses Eingeständnis gemacht? Meiner Ansicht nach braucht man sowas wie Grundlastkraftwerke nicht. Die Last kann jede beliebige Kombination an Stromerzeugern decken. Voraussetzung ist nur eine Steuerung und dass eine bestimmte Kombination an Kraftwerken gerade in dem Moment den Verbrauch decken kann.

Das das auch 100 % regenerativ geht hat http://www.kombikraftwerk.de gezeigt.
    Schön, aber eben ein Modell. Dass das regenerativ für Deutschland, Europa oder weltweit geht wurde bisher nicht gezeigt! Das eine oder andere kann man sicher umsetzen. Das Kombikraftwerk bewegt sich zwischen Realität und Illusion. \"Voraussetzung ist
nur ...\". Wo der Zeiger ausschlägt wird sich zeigen. Aber so zu tun als sei das alles jetzt machbar ist unverantwortlich. Der Übergang dauert noch Jahre. Man kann je bestimmte Wertvorstellungen haben, an der Realität kommt keiner vorbei. Auf Grundlastkraftwerke verzichten, aber hallo!

Eben lese ich, dass die Bulgaren mit dem Bau eines neuen Kernkraftwerkes begonnen haben. Warum wohl? Ist das die pure Unvernunft oder ... ?[/list]

Offline superhaase

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #67 am: 11. Dezember 2008, 11:50:06 »
Zitat
Original von nomos
Schön, aber eben ein Modell. Dass das regenerativ für Deutschland, Europa oder weltweit geht wurde bisher nicht gezeigt!
Falsch!
Mit dem Kombikraftwerk wurde eben gerade gezeigt, dass es für Deutschland geht.

Zitat
Das eine oder andere kann man sicher umsetzen. Das Kombikraftwerk bewegt sich zwischen Realität und Illusion.
Auch ein Atomkraftwerk bewegt sich zwischen Realität und Illusion, bis es ans Netz geht. Was für eine sinnreiche Aussage.

Zitat
Aber so zu tun als sei das alles jetzt machbar ist unverantwortlich. Der Übergang dauert noch Jahre.
Es ist jetzt machbar. Alle Techniken sind bereits vorhanden. Das ist ja der Sinn und Zweck des Kombikraftwerks, zu zeigen, dass es mit den heute schon vorhandenen Techniken geht. Das haben Sie leider immer noch nicht verstanden.
Das heißt natürlich nicht, dass wir von heute auf morgen komplett umstellen können - was auch nie jemand behauptet hat. Aber man kann, ja müsste heute damit anfangen, damit man es schafft, bevor der Weltenergiekollaps kommt.
Es ist wohl eher unverantwortlich, dies in Abrede zu stellen.

Zitat
Man kann je bestimmte Wertvorstellungen haben, an der Realität kommt keiner vorbei.
Das ist wohl wahr! Fragt sich nur, ob man aufgrund seines Blickwinkels auch die \"richtige\" Realität wahrnimmt.

Zitat
Auf Grundlastkraftwerke verzichten, aber hallo!
egn hat schon Recht: Im Prinzip ist sind viele Kraftwerke zusammen als Grundlastkraftwerke nutzbar. Das Kombikraftwerk ist ein Grundlastkraftwerk - ja mehr noch: es ist ein Vollversorgungskraftwerk, das Grundlast und Spitzenlast deckt und damit viel wertvoller ist als ein bloßes Grundlastkraftwerk. Insofern ist der Begriff des Grundlastkraftwerks in einer zukünftigen Stromversorgung unnötig, sofern das Gesamtkonzept stimmt und die Versorgung sichergestellt ist.

Zitat
Eben lese ich, dass die Bulgaren mit dem Bau eines neuen Kernkraftwerkes begonnen haben. Warum wohl? Ist das die pure Unvernunft oder ... ?
Eindeutig: Ja!
Gerade Bulgarien, das nicht gerade im Geld schwimmt, wirft hier Unmengen von Geld aus dem Fenster... für eine Energieform, die keine Zukunft hat. Möchte außerdem gar nicht wissen, was die mit dem Atommüll vorhaben....

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline egn

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #68 am: 11. Dezember 2008, 12:04:15 »
Zitat
Original von nomos
Schön, aber eben ein Modell. Dass das regenerativ für Deutschland, Europa oder weltweit geht wurde bisher nicht gezeigt!

Der Stromverbrauch von D wurde im Maßstab 1:10.000 mit real vorhandenen regenerativen Kraftwerken nachgefahren.

Zitat
Aber so zu tun als sei das alles jetzt machbar ist unverantwortlich.

Jetzt machbar heißt dass man jetzt mit dem Umbau beginnen kann. Dass der Umbau Jahrzehnte brauchen wird das ist jedem klar.

Zitat
Auf Grundlastkraftwerke verzichten, aber hallo!

Der Begriff Grundlastkraftwerke ist ganz klar definiert:
Das sind die Kraftwerke die die niedrigsten Stromgestehungskosten im Netz haben, und für keine besonderen Ansprüche an die Regelbarkeit gestellt werden.

Das heißt im Klartext:
Es werden Kraftwerke eingesetzt die nur eine eingeschränkte Einsetzbarkeit haben. Dies nimmt man aber in Kauf weil sie dadurch auch sehr billig Strom produzieren können.

Wenn wir also die sogenannten Grundlastkraftwerke nicht hätten, und durch Kraftwerke die flexibler einsetzbar sind ersetzen würden, dann würde sich an der Versorgungssicherheit absolut nichts ändern sondern nur den Strom teuer machen.

Grundlast heißt auch dass das die Netzbelastung ist, die während eines Tages nicht unterschritten wird. Das heißt jetzt nicht dass man zur Versorgungssicherheit besondere Kraftwerke braucht. Die Grundlast kann durch jede beliebige Kombination aus anderen Kraftwerken gedeckt werden.

In einer regenerativen Energieversorgung mit massivem Einsatz von Speichern, V2G und DSM-Techniken wird die Grundlast im klassischen Sinne eventuell niedriger sein um den Verbrauch der Erzeugung besser anzupassen. Aber ähnliches hat man ja auch schon bisher mit Nachtspeicheröfen gemacht.  

Zitat
Eben lese ich, dass die Bulgaren mit dem Bau eines neuen Kernkraftwerkes begonnen haben. Warum wohl? Ist das die pure Unvernunft oder ... ?

Vielleicht weil wieder mal ein paar Millionen an die Entscheidungsträger geflossen sind?

Lies bitte mal den Bericht von Transparency International.

Hat eigentlich Bulgarien eine Lösung oder wenigstens ein Konzept für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle?

Offline u.h.

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #69 am: 11. Dezember 2008, 16:09:24 »
Zitat
Original von egn
Wenn wir also die sogenannten Grundlastkraftwerke nicht hätten, und durch Kraftwerke die flexibler einsetzbar sind ersetzen würden, dann würde sich an der Versorgungssicherheit absolut nichts ändern sondern nur den Strom teuer machen.
Richtig, denn es gibt ja bekanntlich:
* Schalter \"Sonne an\"
* Schalter \"Wind an\" (Aber Vorsicht, nicht zu viel!)
* Schalter \"mehr Wasser\"

Zitat
Original von egn
Grundlast heißt auch dass das die Netzbelastung ist, die während eines Tages nicht unterschritten wird. Das heißt jetzt nicht dass man zur Versorgungssicherheit besondere Kraftwerke braucht. Die Grundlast kann durch jede beliebige Kombination aus anderen Kraftwerken gedeckt werden.
Wenn Kosten überhaupt keine Rolle spielen, kann man mit Redundanz alles erreichen.
Also genügend:
* Solar-KW, für den Fall \"windstill\" bzw. \"Sturm\"
* Wind-KW, für den Fall \"Nacht\" (ist zum Glück nicht allzu häufig!)
* Wasser-KW, für den Fall \"Nacht\" & \"windstill\" (kommt aber praktisch nie vor)
* ...

Zitat
Original von egn
In einer regenerativen Energieversorgung mit massivem Einsatz von Speichern, V2G und DSM-Techniken wird die Grundlast im klassischen Sinne eventuell niedriger sein um den Verbrauch der Erzeugung besser anzupassen. Aber ähnliches hat man ja auch schon bisher mit Nachtspeicheröfen gemacht.
Schöne heile Welt, wenn da nicht die massiven Energieverluste beim Zwischenspeichern wären...
Und wenn den Betrieben noch \'Produktions-Slots\' zugeteilt werden, die gleichmäßig über den Tag verteilt sind, könnte die Vision durchaus Wirklichkeit werden. Natürlich müssen diese \'Slots\' noch an die Jahreszeiten angepaßt werden...

Zitat
Original von egn
Hat eigentlich Bulgarien eine Lösung oder wenigstens ein Konzept für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle?
DAS ist WIRKLICH ein Problem!
HIER lohnt es sich zu diskutieren bzw. Lösungen zu suchen!

Offline superhaase

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #70 am: 11. Dezember 2008, 23:26:08 »
Zitat
Original von u.h.
Richtig, denn es gibt ja bekanntlich:
* Schalter \"Sonne an\"
* Schalter \"Wind an\" (Aber Vorsicht, nicht zu viel!)
* Schalter \"mehr Wasser\"
Haben Sie das Prinzip des Kombikraftwerks überhaupt versucht zu verstehen? Sieht nicht so aus.
Auch wenn der Strom erst mal teuerer wird durch solche Konzepte, langfristig ist das wohl trotzdem billiger und sicherer, als nichts in diese Richtung zu unternehmen.

Werfen wir nicht gerade allen Banken und Konsorten vor, immer nur kurzfristig zu planen und den Gewinn maximieren zu wollen, ohne an das langfristige Wohl zu denken, und somit die schärfste Weltwirtschaftskrise seit den Weltkriegen ausgelöst zu haben?
Wie sich doch die Denkweisen immer wieder ähneln - leider.
Erst wenn alle auffe Schnauze gefallen sind, kommt die Erkenntnis.
Bei kleinen Kindern kann man solche Lernprozesse akzeptieren ... in der Weltwirtschaft sollte man mal davon wegkommen.

Zitat
Schöne heile Welt, wenn da nicht die massiven Energieverluste beim Zwischenspeichern wären...
Schöne heile Welt, wenn man gar nicht versucht, die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien hinzukriegen. Was ist mit den endlichen und immer teurer werdenden fossilen Energien? Wie sieht da die Zukunft aus? Doch eher noch schlechter.
Freilich kann man die Erneuerbaren Energien schlecht aussehen lassen, wenn man sie mit den \"paradisischen Zuständen\" der unbegrenzt verfügbaren \"konventionellen\" Energien vergleicht, und zusätzlich die Umweltproblematik außer Acht lässt.
Nur ist das halt nicht der angemessene Vergleichsmaßstab.
Es geht um die Zukunft.
Ich möchte mal ein einziges vernünftiges Konzept hören, wie man die nächsten 50 bis 100 Jahre Energieversorgung bezahlbar und sozial sowie umweltverträglich hinbekommen möchte, indem man weiterhin auf fossile Energien (dazu zähle ich auch Atomkraft) setzt.

Alles abzulehnen, weil es neu und noch nicht tausendfach erprobt ist, oder vielleicht sogar erst mal etwas kostet, ist sehr kurzsichtig und egoistisch.

Zitat
Zitat
Original von egn
Hat eigentlich Bulgarien eine Lösung oder wenigstens ein Konzept für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle?
DAS ist WIRKLICH ein Problem!
HIER lohnt es sich zu diskutieren bzw. Lösungen zu suchen!
Schön und gut, wenn für den bisherigen Atommüll mal eine Lösung gefunden wird. Da hat sicher keiner was dagegen (sofern er nicht selbst darauf \"sitzen\" muss). Aber langfristig löst das nicht das weltweite Energieproblem. Nicht mal einen Bruchteil davon.
Zumindest diesbezüglich lohnt es nicht, darüber zu diskutieren.

ciao,
sh
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Offline egn

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« Antwort #71 am: 12. Dezember 2008, 07:48:50 »
Zitat
Original von u.h.
Richtig, denn es gibt ja bekanntlich:
* Schalter \"Sonne an\"
* Schalter \"Wind an\" (Aber Vorsicht, nicht zu viel!)
* Schalter \"mehr Wasser\"

Lesen Sie doch bitte die Dokumente die unter http://www.kombikraftwerk zu finden sind. Ergänzend dazu können Sie auch noch das das Buch von Volker Quaschning lesen. Es steht online kostenlos zur Verfügung.

Zitat
Wenn Kosten überhaupt keine Rolle spielen, kann man mit Redundanz alles erreichen.
Also genügend:
* Solar-KW, für den Fall \"windstill\" bzw. \"Sturm\"
* Wind-KW, für den Fall \"Nacht\" (ist zum Glück nicht allzu häufig!)
* Wasser-KW, für den Fall \"Nacht\" & \"windstill\" (kommt aber praktisch nie vor)
* ...

Auch heute haben wir schon eine Unmenge von Redundanz. Z.B. muss der gleichzeitige Ausfall von zwei Atomkraftwerken verkraftet werden. Das ausreichend Redundanz vorhanden ist hat z.B. gezeigt als im heißen Sommer die Atomkraftwerke reihenweise in ihre Leistung reduziert werden mussten oder ganz vom Netz genommen wurden. Wir hatten und haben auch heute reichlich Überkapazitäten im Netz.

Warum sollten wir dann nicht auch regenerative Reservekapazitäten aufbauen?

Zitat
Schöne heile Welt, wenn da nicht die massiven Energieverluste beim Zwischenspeichern wären...

Bei DSM mit Wärme/Kälte hat man nur sehr geringe Verluste. Bei V2G kann man in den Bereich von 80 % Wirkungsgrad und darüber kommen. Lithiumbatterien haben einen Ladwirkungsgrad von nahezu 100 %. Die heutige Stromwandlertechnik kommt auf Wirkungsgrade weit über 90 %.

Bei dezentraler Erzeugung und dezentraler Speicherung sind die Netzverluste nur sehr gering da der Austausch weitgehend lokal im Niederspannugs-/Mittelspannungsnetz erfolgen kann.

Zitat
Und wenn den Betrieben noch \'Produktions-Slots\' zugeteilt werden, die gleichmäßig über den Tag verteilt sind, könnte die Vision durchaus Wirklichkeit werden. Natürlich müssen diese \'Slots\' noch an die Jahreszeiten angepaßt werden...

Die Betriebe unternehmen heute schon zur Kostensenkung Maßnahmen um die benötigte Leistung zu vergleichmäßigen damit sie nicht horrende Leistungszuschläge zahlen müssen. In Zukunft werden die Betriebe soweit möglich dem aktuellen Preis von Energie noch mehr folgen um die Kosten zu optimieren.

Zitat
Original von egn
Hat eigentlich Bulgarien eine Lösung oder wenigstens ein Konzept für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle?
DAS ist WIRKLICH ein Problem!
HIER lohnt es sich zu diskutieren bzw. Lösungen zu suchen![/quote]

Da die Atomkraft keine Alternative für die Stromversorgung der Welt ist lohnt es sich nicht mehr wirklich hier nach Lösungen zu suchen. Es wurde schon seit Jahrzehnten viel Geld ausgegeben ohne dass es ein greifbares Ergebnis gibt.

Oder sehen sie als Lösung für die zukünftige Energieversorgung der Welt den Bau von 10.000 AKWs?

In welcher Zeit wollen sie das schaffen?

Wo wollen Sie diese Kraftwerke bauen?

Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 50 Jahre müssten weltweit dann mindestens 200 Kraftwerke pro Jahr neu gebaut und abgerissen werden?

Wo soll der Brennstoff für diese Kraftwerke herkommen?

Wie lange reicht der Brennstoff?

Wollen Sie Brütertechnologie einsetzen?

Wo wollen Sie die Wiederaufbereitungsanlagen hinbauen?

Wie wollen Sie den Atommüll sicher transportieren?

Wo wollen Sie den Atommüll sicher lagern?

Wie wollen Sie verhindern dass Atommaterial aus dem Kreislauf entnommen wird und dadurch zu einer Bedrohung wird?

Wie wollen Sie die Atomkraftwerke kühlen?

Wie hoch wird die Wahrscheinlichkeit eines GAUS wenn man die Zahl der Atomkraftwerke mehr als verhundertfacht?

Nein - Atomkraftwerke sind ganz sicher keine Lösung für die zukünftige Energieversorgung der Welt.

Offline u.h.

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« Antwort #72 am: 12. Dezember 2008, 09:06:57 »
Zitat
Original von superhaase
Schöne heile Welt, wenn man gar nicht versucht, die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien hinzukriegen.
Einverstanden - wenn die Hersteller von Solar-Anlagen zu deren Produktion (inkl. der Rohstoffe & \"völlig ungefährlichen\" Chemikalien) auch ausschließlich \'erneuerbaren Energien\' benutzen, bin ich voll einverstanden!
Der Markt würde das dann regeln - und zwar trotz der massiven Subventionen...

Solche Leute mag ich besonders:
Erst billig auf Kosten der Umwelt (Nutzung Kohle, Öl, Uran, Abfallprodukte etc.) produzieren, dann teuer verkaufen und sich anschließend als Retter der (Um)Welt preisen lassen!


P.S. Ob Sie es glauben oder nicht - ich beziehe privat echten Öko-Strom: 100% Wasserkraft!

Offline u.h.

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« Antwort #73 am: 12. Dezember 2008, 10:09:41 »
@superhaase
Einerseits raten Sie Energiepreisrebellen: \"die 27,58 Euro zu zahlen und den Widerspruch aufzugeben\", weil \"Wegen 27,58 € hätte ich den ganzen Zinober gar nicht erst angefangen\".
Andererseits propagieren Sie völlig kritikresistent die \'erneuerbaren Energien\'.
Da sei doch die Frage erlaubt :
Aus welcher Branche kommen Sie / welche Interessen Sie vetreten Sie???

Offline superhaase

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100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich
« Antwort #74 am: 12. Dezember 2008, 13:39:39 »
Zitat
Original von u.h.
Einverstanden - wenn die Hersteller von Solar-Anlagen zu deren Produktion (inkl. der Rohstoffe & \"völlig ungefährlichen\" Chemikalien) auch ausschließlich \'erneuerbaren Energien\' benutzen, bin ich voll einverstanden!
Das ist eine recht nutzlose und somit sinnfreie Forderung.
Wenn diese Unternehmen ausschließlich Erneuerbare Energien einsetzen, wird deswegen ja im Augenblick nicht mehr EE-Strom erzeugt.
Genauso ist das mit dem Ökostrom: nur weil ich persönlich reinen Ökostrom beziehe, wird keine kWh mehr an Ökostrom erzeugt.
Sinnvoll ist nur, die Gesamtheit zu betrachten und die gesamte Energiegewinnung und -nutzung umzustellen.

Zitat
@superhaase
Einerseits raten Sie Energiepreisrebellen: \"die 27,58 Euro zu zahlen und den Widerspruch aufzugeben\", weil \"Wegen 27,58 € hätte ich den ganzen Zinober gar nicht erst angefangen\".
Andererseits propagieren Sie völlig kritikresistent die \'erneuerbaren Energien\'.
Da sei doch die Frage erlaubt :
Aus welcher Branche kommen Sie / welche Interessen Sie vetreten Sie???
Es ist halt auch eine Frage des Aufwand/Nutzen-Verhältnisses. Und wenn jemand danach fragt, ob er sich nun in ein Gerichtsverfahren stürzen soll wegen 27,58 €, so kann ich nur sagen: ich würds nicht machen.
Und was soll hier heißen, ich wäre \"kritikresistent\"?
Haben Sie außer solchen kleinen Unverschämtheiten denn fundierte und nachvollziehbare Kritik an den erneuerbaren Energien zu bieten?
Bitte überzeugen Sie mich mit Argumenten, wenn Sie sachlich überzeugende Argumente haben. Gegen berechtigte Kritik hab ich nichts einzuwenden.
Es kommt nur leider meist Unsachliches oder unbegründetes, dem ich dann gerne widerspreche.
Ich vertrete hier auch keine \"Brancheninteressen\".

ciao,
sh
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