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Autor Thema: Wärmewellenheizung/Brauchwasser  (Gelesen 6473 mal)

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Offline shampooplanet

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« am: 01. Februar 2008, 13:25:56 »
Hallo,

wir planen z.Z.ein Ferienhaus aus Holz an der Ostsee (110m²) und sind uns völlig unschlüssig, wir wir das Haus beheizen und die Warmwasserversorgung sicherstellen sollen.

Eine wichtige Überlegung für uns ist dabei, dass die Investitionen in die Heizung + Wassererwärmung so gering wie möglich ausfallen - und die Folgekosten sprich Verbrauchskosten akzeptabel sind.

Im Internet bin ich auf sogenannte Wärmewellen/Naturstein/Infrarotheizungen gestossen, die mit Strom betrieben werden. Die Teile sind in der Anschaffungs sehr preisgünstig, werden nur benutzt wenn diese gebraucht werden (da Strahlungswärme) und sollen bei heutigen Stromkosten ca. 600 € im Jahr kosten.

Wir überlegen, diese Wäremwellenheizung mit einem Schwedenofen zu kombinieren.

Was das Brauchwasser angeht, habe ich noch keine Idee...vielleicht landen wir doch bei einer Art Durchlauferhitzer.

Wir möchten das Haus vermieten, deshalb kommt eine Pelltet/Spaltholzanlage nicht in Betracht, Öl will ich nicht und bei Gas bin ich wieder von fossilen Energien abhängig.

Da uns die Photovoltaik-Elemente gegenwärtig noch viel zu teuer sind (wir denken, dass hier die Preise in den nächsten Jahren kräftig nach unten gehen werden) würden wir bis dahin den Strom von einem Ökoanbieter beziehen.

Was meint Ihr...welche Alternativen sind möglich oder empfehlenwert.


Jürgen

Offline superhaase

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #1 am: 01. Februar 2008, 13:55:15 »
Um Gottes Willen, bloß nicht mit Strom heizen, wenn das Haus regelmäßig (mehr oder weniger dauerhaft) benutzt wird.
Das ist ökologisch und ökonomisch das ungünstigste überhaupt.

Die E-Heizungshersteller lügen da das Blaue vom Himmel. Alles Quatsch was die sagen. \"Wärmewellen\", \"Naturstein\" ....  :rolleyes: da wird mit mit wohlklingenden Worten die Katastrophe schöngeredet  X(

Am günstigsten dürfte für Sie eine Gasheizung sein. Zwar fossil, aber derzeit trotzdem das umweltfreundlichste was man haben kann, wenn man kein Holz will. Installations- und Verbrauchskosten (Garantie gibts natürlich nicht) zusammengerechnet wohl am besten für Sie. Braucht auch wenig Platz und wenig Wartung. Mit E-Heizung kommen Sie über die Jahre sicher viel teurer weg, wenn das Haus auch in der kühlen Zeit genutzt wird.
Wird es hingegen nur im Sommer genutzt, so dass nur sehr wenige Heiztage anfallen, dann kann eine E-Heizung wirtschaftlich sinnvoll sein.

Auch mit Ökostrom ist eine E-Heizung ökologisch fraglich, solange der Großteil des Strom in D noch \"konventionell\" erzeugt wird.
In Norwegen ist das natürlich was anderes, die haben Wasserkraftstrom im Überfluss.

ciao,
sh
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Offline Cremer

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #2 am: 01. Februar 2008, 22:12:48 »
@shampooplanet,

Würde ich für ein Ferienhaus nicht vorschlagen.

Wärmewellen (Strahler ?), für die Beheizung einer Restaurantterrasse ist soetwas noch angebracht.

Es gibt da bessere Lösungen
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline shampooplanet

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #3 am: 01. Februar 2008, 23:23:43 »
was für bessere Lösungen????...ich bin doch gerade auf dieser Suche; der Hinweis auf \"bessere Lösungen\" ist doch kene Antwort

Offline berndh

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #4 am: 04. Februar 2008, 08:50:04 »
Da kommt es wirklich auf das Nutzungsverhalten an.
Wenn Sie nur 14 Tage im Jahr vor Ort sind, ist der Strommist wahrscheinlich momentan besser.

Da aber die Nutzung häufiger sein wird, würde ich kombinieren.

Ihr plant einen Holzofen, schön, dann gleich einen mit Wasserunterstützung, wenn er dann brennt, hat man den Rest auch warm.
Aber wer besorgt das Holz? Und vor allem nicht jeder Mieter will ein offenes Feuer mit der entsprechenden Arbeit!
Wenn die Nutzer den Ofen nicht brennen, muss halt etwas anders her.
Da bleibt nur die Lösung der Faulen, Gasbrennwert etc.

Für die Sommermonate eine kleine Thermische Solaranlage, bringt zwar nur wenig, aber wenigsten im Sommer kann ein zusätzlicher Brenner stehen bleiben, zusätzlich einen Durchlauferhitzer für schlechtes Wetter als Notlösung, oder halt dann wieder den Gasbrenner.
Wenn Ihr nicht alles realisieren wollt, auf jeden Fall für die Zukunft die Leerrohre legen lassen.

Das optimale werdet Ihr nicht finden, jede Lösung hat Vor- und Nachteile, aber auf die Stromheizkörper würde ich auf jeden Fall verzichten!!!

Und die Heizung würde ich als Flächenheizung auslegen, schafft eine effiziente Energieausnutzung, und notfalls kann man im Sommer damit auch kühlen.

Plant Ihr das Haus alleien oder seit Ihr in eine Neubau Park?
Wenn dort alles neu gemacht wird, sprecht doch mal mit dem Planungsbüro und den anderen Käufern über ein gemeinsames Heiznetz.
Bei richtiger Planung ist das die bessere Lösung!!!

Offline hantschmann

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #5 am: 08. Februar 2008, 09:28:07 »
Zu dem Thema habe ich auch eine Frage: Zur morgendlichen/abendlichen kurzzeitigen Nutzung des Bades (Größe: ca. 8 m²) wollten wir eine mobile Infrarot-Flächenheizung (Wand- oder Deckenbefestigung mit Kabel und Stecker) anschaffen. Ich fände das schon effektiver hinsichtlich des Strom- bzw. Gasverbrauchs, da das Laufenlassen der Gasheizung über Nacht, nur um morgens ein warmes Bad zu haben, nicht sparsamer sein kann!
Grundsätzlich gefragt: Sind Infrarot-Flächenheizungen als Zusatzheizung (bei einem Stromverbrauch von ca. 40-50 Watt pro m²) in Ordnung oder nicht? Hat jemand Erfahrungen damit?
ha

Offline superhaase

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #6 am: 08. Februar 2008, 09:39:08 »
Zitat
Original von hantschmann
Ich fände das schon effektiver hinsichtlich des Strom- bzw. Gasverbrauchs, da das Laufenlassen der Gasheizung über Nacht, nur um morgens ein warmes Bad zu haben, nicht sparsamer sein kann!
Wieso soll die Heizung über Nacht laufen?
Nachtabschaltung bzw. Nachtabsenkung !

Wenn sie eine halbe Stunde (oder je nach Anlage und Haus auch 1 Stunde) vor dem Aufstehen anspringt, hast Du ein warmes Bad....
1 Stunde vor dem Zubettgehen dann die Heizung abschalten lassen.

Stromheizungen kommen Dich immer teurer. Auch \"Infrarot-Flächenheizungen\" (was für ein toller Begriff aber auch :rolleyes:) mit \"nur 50W/m²\" verbraten viel mehr Geld als eine moderne Gasheizung. Lass Dich von den schönen Werbeprospekten nicht blenden. Strom ist nun mal einfach midestens 3x teuerer als Gas oder Öl oder Pellets.

ciao,
sh
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Offline hantschmann

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #7 am: 08. Februar 2008, 10:07:20 »
Danke für die Antwort, superhaase,
natürlich ist unsere Gasheizung über Nacht abgeschaltet
Auch wenn ich technisch nicht sehr bewandert bin: Es leuchtet mir trotzdem nicht ein, daß es sparsamer und umweltgünstiger sein soll, z. B. für eine Stunde morgens die Heizung für ein Haus (190 m² Wohnfläche) anzuwerfen, um im Bad mit 8 m² Fläche den Heizkörper aufzuheizen, im Vergleich zum Betrieb des o. g. Infrarotheizers mit 400 Watt Stromverbrauch für eine Stunde. Wohlgemerkt, es handelt sich nur um das kurzzeitige Erwärmen des Raumes früh und abends und nicht um das generelle Heizen.

freundlichen Gruß
hantschmann
ha

Offline superhaase

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #8 am: 08. Februar 2008, 10:29:19 »
Das Haus soll also kalt bleiben?
Hm.
Auch das geht: Die anderen Heizkörperventile im Haus abdrehen. Außer vielleicht noch in der Wohnküche - man will sich ja beim Frühstückskaffee nicht krampfhaft an die heiße Tasse klammern. ;)

Das geht auch automatisch mit zeitgesteuerten Heizkörperventilen.

Die Heizanlage ist ja eh zumindest in Bereitschaft bzw. in Betrieb, um das Duschwasser zu erwärmen/warmzuhalten.

Ferner sind 400W für eine Stunde (wovon nicht viel Vorheizzeit übrig bleiben dürfte) schon recht wenig, da ists zumindest anfangs schon kühl im Bad. Auch wenn die Flächenheizkörper Wärme abstrahlen, sind noch genügend kalte Flächen und die kalte Luft vorhanden. Obs da richtig kuschelig wird?

Außerdem: 8 m² Heizkörper in einem 8m²-Bad... da bleibt wohl nur die Decke zur Montage. Dann kommt von oben die Wärmestrahlung, aber die Luft bleibt kalt und die Wände ringsum strahlen auch nix ab -> heisser Kopf und kalte Füße. :D Klingt für mich irgendwie ungemütlich.

ciao,
sh
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Offline Jan Weber

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #9 am: 20. Februar 2008, 12:28:41 »
Zitat
Original von superhaase
Um Gottes Willen, bloß nicht mit Strom heizen, wenn das Haus regelmäßig (mehr oder weniger dauerhaft) benutzt wird.
Das ist ökologisch und ökonomisch das ungünstigste überhaupt.

Die E-Heizungshersteller lügen da das Blaue vom Himmel. Alles Quatsch was die sagen. \"Wärmewellen\", \"Naturstein\" ....  :rolleyes: da wird mit mit wohlklingenden Worten die Katastrophe schöngeredet  X(
Könnten Sie das vielleicht etwas genauer erläutern? Ich habe erst kürzlich von der Wärmewellenheizung erfahren und fand das Konzept eigentlich recht überzeugend.

Auch ihr Argument, dass das selbst mit Ökostrom ökologisch fragwürdig ist, kann ich nicht genau nachvollziehen. Wenn ich doch einen Ökostromanbieter habe und sich dann aufgrund einer Wärmewellenheizung mein Stromverbrauch erhöht, so zahle ich doch mehr und mein Anbieter muss doch auch mehr sauberen Strom ins Netz einspeisen, oder sehe ich das falsch?

MfG
Jan

Offline superhaase

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Wärmewellenheizung/Brauchwasser
« Antwort #10 am: 05. März 2008, 21:12:57 »
@Jan Weber:

Gegen Strahlungsheizungen (\"Wärmewellen\") ist nichts einzuwenden.
Nur sollte man die Strahlungsflächen nicht mit Strom erhitzen, sondern mit einem \"normalen\" Heizkessel.
Auf den mir bekannten Internetseiten von solchen Wärmewellenheizungs-Anbietern steht neben den wahren Vorteilen solcher Heizungen immer auch in großem Umfang absoluter Nonsens.
Damit wird versucht, über die Nachteile der elektrischen Energiezufuhr hinwegzutäuschen.

Wenn Sie einen Ökostromanbieter haben, der garantiert einen festen Anteil des kWh-Preises in neue Anlagen steckt, dann ist das ökologisch ok.
Das ist aber zum Heizen dann ein sehr teurer Spaß.
Andere Pseudo-Ökostromanbieter bringen ökologisch gar nichts.
8) solar power rules

 

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