@Mike88
Wo gibt es denn europaweit annähernd einheitliche Strompreise?
Etwa im Handel mit geladenen Batteríen?
Selbst an den verschiedenen Börsen (also im Großhandelsbereich) unterscheiden sich die Notierungen. Es ist nicht ersichtlich, dass die Großhandelspreise an der APX mit denen von Nord-Pool übereinstimmen. Von einem einheitlichen europäischen Markt kann nicht gesprochen werden (vgl. Sven König, RWE Energy, Vortrag vom 04.09.2007).
Speziell zu E.ON siehste hier. Die Strategie wurde doch offen gelegt, so dass man gar nicht darüber spekulieren braucht.
Drastische Preisunterschiede gibt es auch innerhalb Deutschlands bei den Preisen der Grundversorgung.
Ich persönlich bin auch nicht der Meinung, dass sich jemand bewusst falsche Dübel in seine Kraftwerke einbauen lässt, so dass sich nach behördlicher Stilllegungsverfügung das Angebot verknappt, um mit den anderen verfügbaren Kapazitäten so viel mehr zu verdienen, dass der Ertragsausfall aus dem stillgelegten Kraftwerk mehr als kompensiert werden kann. Es kann doch reiner Zufall sein, wenn RWE Power den Ausfall durch die erhöhten Großhandelspreise mehr als wett machen kann, am Ende mehr in der Kasse hatte. Und das Ergebnis von Vattenfall Europe ist nach der lang andauernden Abschaltung von Krümmel und Brunsbüttel sicher auch nicht eingebrochen. Warum sollte das denn Methode haben?
Es kommen doch ausländische Investoren, um Kraftwerke zu bauen. Dong und Gasprom wollen Gaskraftwerke errichten. Die Stadtwerke-Gruppe
Trianel hat Kraftwerksprojekte in Arbeit. Nur sind es eben immer noch zu wenige Stadtwerke, die sich an Kraftwerken beteiligen. Man überlässt die Erzeugung weiter den Großen. Wo ein Energiekonzern an den Stadtwerken beteiligt ist, fällt es natürlich schwer, sich für eine eigene Erzeugung zu entscheiden, weil die Interessen des Gesellschafters entgegenstehen.
Auch Industrieunternehmen investieren in eigene Erzeugungsanlagen:
Das Chemieunternehmen Solvay hält an seinen Pläne zum Bau eines neuen Kraftwerkes in Bernburg fest. \"Wir brauchen dringend ein zweites Standbein für die Energieversorgung\", sagte Werkleiter Thomas Müller.
Eigentlich wäre die Wohnungswirtschaft dazu prädestiniert, mit dezentralen Blockheizkraftwerken und Photovoltaik, in den Markt einzusteigen, zumindest in Ballungsräumen.