BMWi und DIW bei Gaspreisen auf dem HolzwegFakt ist, dass sich ausweislich des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur die Großhandelspreise für Erdgas mit den Erdgasimportpreisen von 2003 auf 2006 nur von 1,32 Cent/ kWh auf 2,23 Cent/ kWh
um 0,91 Cent/ kWh erhöht hatten.
Fakt ist, dass die Erdgasimportpreise wegen der bestehenden Ölpreisbindung zwischenzeitlich um diesen Betrag gestiegen waren und dass seit November 2006 die Erdgasimportpreise nicht weiter gestiegen, sondern gefallen waren.
Siehste hier.Fakt ist weiter, dass kein Gasversorgungsunternehmen gegenüber Haushaltskunden die Gaspreise nur im Umfang des Anstiegs der Erdgasimportpreise erhöht hat, oft waren es
über 1,50 Cent/ kWh (netto). Unzählige Bescheinigungen von Wirtschaftsprüfern weisen den dramatischen Anstieg der Endverbraucherpreise seit September 2004 aus.
Fakt ist, dass ein Teil des Anstiegs der Erdgasimportpreise durch die von der Regulierungsbehörde
abgesenkten Netzentgelte kompensiert wurden, so dass die Gaspreise bei den Endverbrauchern nominal nicht so stark steigen konnten wie die Erdgasimportpreise, ohne dass bei der deutschen Gaswirtschaft erhebliche zusätzliche Gewinne entstanden.
Ich wage zu behaupten, dass
kein einziges Gasversorgungsunternehmen gemessen daran überhaupt Veranlassung haben kann, die Erdgaspreise für Haushaltskunden nun noch weiter zu erhöhen.
Auch Frau Prof. Kemfert vom DIW möge von ihren pauschalisierten Allerweltsaussagen abgehen und sich endlich mit
wissenschaftlicher Gründlichkeit der seit Jahren sich weiter öffenenden Preisschere zwischen Erdgasimportpreisen und den Gaspreisen für Endverbraucher annehmen.
Dann wird ersichtlich, dass ein ölpreisbedingter Anstieg der Erdgasimportpreise einen von ihr prognostizierten Anstieg der Gaspreise für Haushaltskunden keinesfalls rechtfertigen kann.
Man vergleicht wohl einfach Äpfel mit Birnen und findet es professoral sehr obstig. Auch die Aussage des zitierten Staatsekretärs erscheint hiernach etwas wurstig. Man könnte und sollte es im Ministerium durchaus besser wissen. Der Monitoringbericht der Bundesnetzagentur enthält viele Fakten.