Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Von wegen Legende, jetzt ist es amtlich: Krebsgefahr in der Nähe von Kernkraftwerken  (Gelesen 11779 mal)

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Offline superhaase

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8) solar power rules

Offline wulfus

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Was \"amtlich\" ist muß noch lange nicht wahr oder richtig sein!
Wer weiss, wer hinter dem Studienauftrag wirklich steckt?
Wie sieht solch eine Statistik in Frankreich, den USA oder Japan aus?

Ich bin bei der mit dem Ölpreis zunehmenden Klimakatastropenhysterie sehr sehr skeptisch;
wir erhalten jeden Tag Märchen oder Hiobswarnungen von allen Medien aufgetischt.
Am schlimmsten sind z.B. die von der Grünen-Tante Höhn;
diese Quasselstrippe darf jede Woche in TV-Talkrunden dummschwätzen.

Offline superhaase

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Wenn Sie den Artikel (und den Folgeartikel in der SZ) gelesen hätten, wüssten Sie, wer ihn in Auftrag gegeben hat und mit wem die Untersuchung im Voraus abgestimmt wurde (sowohl mit Kernkraftgegnern als auch mit Kernkraftbefürwortern, eben um eine breite Akzeptanz zu erreichen).
Worauf begründen Sie also Ihre Zweifel?
Sie scheinen mir in der Sache sehr voreingenommen zu sein, um nicht zu sagen beratungsresistent.

Woran es wohl liegt, dass die Frau Höhn in Talkrunden sitzt, und niemand von Ihnen verlangt, dort dummzuschwätzen? Liegt es vielleicht daran, dass diese Frau sich in eine Position gearbeitet hat, die Sie nie erreichen werden. Vielleicht, weil die Frau Höhn im Vergleich etwas weniger dummschwätzt und ab und zu auch mal was Intelligentes sagt?

Und dann:

Ja lieber Wulfus, es ist schon erstaunlich, wie sich die ganze Welt beim Thema Klima immer mehr einig wird.

Woran das wohl liegt - hm - sollte am Ende doch etwas Wahres dran sein?
Obwohl - es sind ja alles nur Märchen und \"Hiobswarnugen\".

Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, oder? Da will sich jemand mittels Welthysterie auf unsere Kosten bereichern!

Da steckt doch bestimmt irgendeine Verschwörung dahinter.
Ein Weltverschwörung!
Welche?
Natürlich die .....

Jetzt sag ich lieber nichts mehr.
Auf diesem Niveau nicht.  

Was es für Leute gibt - ts ts ts :(

ciao,
sh
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Offline wulfus

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Tja, superhaase, Sie sagen es:

Zitat
Auf diesem Niveau nicht.
Was es für Leute gibt - ts ts ts
Fassen Sie sich mal an die eigene Nase!

Offline Randy

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@wulfus

Dies hat wohl mit \"Klimakatastropenhysterie\" wenig zu tun.


Unabhängige Experten haben die Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz bestätigt: In der Nähe von Atomkraftwerken erkranken mehr Kinder an Krebs als anderswo. Allerdings schließen die Experten - im Gegensatz zu den Autoren der Studie - nicht aus, dass Ursache der vermehrten Krebserkrankungen die Strahlung ist.

Im Detail:
http://www.tagesschau.de/inland/krebsstudie2.html

Randy

Offline superhaase

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Wie in dem von Randy verlinkten Tagesschauartikel erwähnt, ist die Wirkung der in den Körper aufgenommenen Radionukleide weitgehen unerforscht.

Nun ist bekannt, dass die Kernkraftwerke ständig in geringem Umfang strahlendes Material in die Umgebung abgeben. Teilweise absichtlich und genehmigt, teilweise durch Pannen.

Dies ist ein doch offensichlicher bzw. sich aufdrängender Zusammenhang mit den Häufungen von Krebserkrankungen bei Wohnortnähe zum KKW.
Das sollte eingehend erforscht werden.
Das hätte schon vor 30 Jahren eingehend erforscht werden müssen!

Die Gesundheitsgefährdung durch diese Stoffe wurde anscheinend bisher völlig unterschätzt bzw. bewusst kleingeredet.

Jetzt noch zu behaupten \"die Strahlung kanns nicht sein, die müsste 1000 mal höher sein, um das zu bewirken\", solange das nicht geklärt ist, ist voreilig und zeugt von Dummheit oder bösem Willen.

ciao,
sh
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Offline Randy

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Zitat
Original von superhaase

Nun ist bekannt, dass die Kernkraftwerke ständig in geringem Umfang strahlendes Material in die Umgebung abgeben. Teilweise absichtlich und genehmigt, teilweise durch Pannen.


Deshalb haben AKW\'s ja auch so hohe Schornsteine, durch die weder Rauch noch Wasserdampf oder CO2 abgeblasen wird, sondern die Abluft des Reaktors. Damit soll die Kontamination weiträumig verteilt werden.

Wegen dieser hohen Schornsteine verwundert mich die geringe Wohnortentfernung von nur 5 km innerhalb derer die häufigeren Leukämiefälle bei Kleinkindern beobachtet wurden.

Randy

Offline superhaase

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Zitat
Original von Randy
Wegen dieser hohen Schornsteine verwundert mich die geringe Wohnortentfernung von nur 5 km innerhalb derer die häufigeren Leukämiefälle bei Kleinkindern beobachtet wurden.
Wenn mal kein Wind weht, oder wenns grad regnet, dann geht der \"Fallout\" in der unmittelbaren Umgebung nieder.
Die hohen Kamine könne die Verteilung zwar großflächiger gestalten, aber die Kontamination nimmt mit geringerem Abstand vom KKW trotzdem zu - halt auf insgesamt relativ niedrigem Niveau, wenn der Kamin sehr hoch ist.
Insofern ist eine räumliche Beziehung schon naheliegend.

Es sollte m.E. dringend in einer ganz groß angelegten Studie untersucht werden, wieviel Radionukleide die Bevölkerung in KKW-Nähe da letzendlich im Laufe der Jahre schon aufgenommen hat, und wie groß die dadurch hervorgerufene Strahlenbelastung wirklich ist.
Soviel ich weiß, gibt es dazu bisher keine belastbaren Daten.
Vielleicht ist sie ja 1000 mal höher als bisher angenommen wurde?  :P

Dann ließe sich vielleicht statistisch ein Zusammenhang mit den Krebsfällen herstellen.
Das wären bedeutende Erkenntnisse in der Strahlenforschung.

ciao,
sh
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Offline Randy

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Zitat
Original von superhaase

Die hohen Kamine könne die Verteilung zwar großflächiger gestalten, aber die Kontamination nimmt mit geringerem Abstand vom KKW trotzdem zu - halt auf insgesamt relativ niedrigem Niveau, wenn der Kamin sehr hoch ist.
Insofern ist eine räumliche Beziehung schon naheliegend.

Nein. Nicht zwingend. Wegen der hohen Schornsteine und geriner Sinkgeschwindigkeit der Aerosole geht (ging) man bisher davon aus, daß die Kontamination in unmittelbarer Umgebung des AKW\'s geringer ist, als z.B. im Umkreis von 10 - 20 km.

Zitat
Original von superhaase

Es sollte m.E. dringend in einer ganz groß angelegten Studie untersucht werden, wieviel Radionukleide die Bevölkerung in KKW-Nähe da letzendlich im Laufe der Jahre schon aufgenommen hat, und wie groß die dadurch hervorgerufene Strahlenbelastung wirklich ist.
Soviel ich weiß, gibt es dazu bisher keine belastbaren Daten.
Vielleicht ist sie ja 1000 mal höher als bisher angenommen wurde?

Es gibt wohl keine belastbare Daten, weil genau dies außerordentlich schwierig, wenn nicht unmöglich, ist.

Möglich wäre allenfalls, die direkte Belastung der Umgebung mit Radionukliden zu bestimmen. Aber hierfür wären sehr lange Beobachtungszeiträume erforderlich. Wieviel davon von der Bevölkerung aufgenommen wird (wurde), wird man kaum ergründen können.

Aber vielleicht würde die Belastung der Umgebung ja für einen statistischen Zusammenhang ausreichen.

Nur - ist so langes Zuwarten zu verantworten?

Randy

Offline AKW NEE

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@ wulfus
Schnell wird mensch selbst zur Quasselstrippe die hier im Forum dummschwätzt. Tun Sie sich dies nicht an.

Die Gefahren der Niedrigstahlung sind seit Jahren bekannt. Erst Informieren, dann schreiben!

Offline redbluewitch

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hallo,

Zitat
Expertengremium: Die Studie unterschlägt das tatsächliche Ausmaß der Krebserkrankungen

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=17106

Offline Sukram

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Zitat
Original von Randy


Aber vielleicht würde die Belastung der Umgebung ja für einen statistischen Zusammenhang ausreichen.

Nur - ist so langes Zuwarten zu verantworten?

Randy

Das wird jeder für sich beantworten müssen- und ggf. konsequenterweise wqegziehen; es gibt jedenfalls vermeidbarere Risiken:

Zitat
...Diese Statistik bestätigt die Angaben von Innenminister Rech, nach denen die Zahl der Motorradunfälle in Baden-Württemberg bis Juli 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,2 Prozent auf knapp 4.000 angestiegen seien. 73 Motorradfahrer (2006 waren es 67) seien dabei ums Leben gekommen - eine Steigerung um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.


>Der Studie zufolge gibt es also zusätzlich 1,2 Krebs- oder 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung [5 km] von allen 16 untersuchten Standorten der Atomkraftwerke.

Mit so einer schmalen Datenbasis tät\' ich jedenfalls  nicht an die
Öffentlichkeit gehen. Zudem hab\' ich mir, da meine Beschäftigung mit Srtatistik etwas länger zurückreicht, von einem Experten sagen lassen-

Zitat
Der Erwartungwert für die Zahl der erkrankten Kinder ist 17. \"Statistisch signifikant\" bedeutet mathematisch gesprochen, daß die Abweichung des Meßwertes dieser Stichprobe (37) vom angenommenen Erwartungswert in der Grundgesamtheit (17) viele Standardabweichungen betragen soll. Mit wie vielen Standardabweichungen (sigma) man an die Öffentlichkeit gehen kann, hängt davon ab, für wie unwahrscheinlich man die Gegenhypothese erklären will. Alles kleiner als 3 oder 4 sigma hat keine Aussagekraft. Zum Veröffentlichen von erwarteten Ergebnissen haben wird meist 4 oder 5 sigma verlangt, für eine neue Entdeckung oder ein seltsames Phänomen möchte man lieber noch sicherer gehen. Bei 6 oder mehr Standardabweichungen ist man statistisch so auf der sicheren Seite, daß der systematische Fehler das Hauptproblem wird.
Um eine politisch so aufsehenerregende Aussage zu treffen, darf man erwarten, daß die 37 mindestens 6 StdAbw neben den 17 liegen, was heißt, für die Grundgesamtheit wäre z.B. 17 plus/minus 3 Erkrankte erwartet worden. Die Wahrscheinlichkeit, daß dann 37 Erkrankte bei einer Stichprober heraus kommen, wäre dann 0,000003.

Achja: In Sichtweite meines Hauses liegen mehrere Hochspannungstrassen- die nächste ca. 100m: Es gab mal eine Studie in Schweden, die unter Hochspannungsleitungen ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt hat.

Begründung: Durch die Ladung werden Teilchen in der Luft ionisiert. Die geladenen Teilchen werden wiederum, falls eingeatmet, in der Lunge besser zurückgehalten (Zellen sind geladen, ca. - 0.1 V). Und Teilchen in der Lunge, das wissen wir vom Asbest, können Krebs auslösen.

Und wie wir wissen, gibt\'s kein Kraftwerk ohne solche Trassen.


Was andere Energieträger angeht- es gibt sicher jede Menge Studien über die Gefährlichkeit (Radonhaltiger) Grubengase aus Kohleminen. Es gibt sogar Gegenden, in denen eine Abdichtung der Kellergeschosse dringend empfohlen wird; Die 6000 toten Kumpels jährlich alleine in China lassen wir dabei mal aussen vor.

Und  dann gibt es im Gegensatz dazu Heilbäder & stillgelegte Stollen, in denen man solches zur Förderung der Gesundheit tief inhalieren kann...
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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.... schon ein alter Römer sagte:
\"Die meisten Menschen sterben im Bett. Ergo ist es gefährlich, sich ins Bett zu legen!\"

 :rolleyes:
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Offline redbluewitch

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Zitat
Nicht die aktuellen Studienergebnisse müssen überprüft werden, sondern die derzeit gültigen Strahlenschutz-Grenzwerte

http://www.ippnw.de/article/071209_Kinderkrebs_um_Atomkraftwerke.html

Offline wulfus

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Bundesamt für Strahlenschutz im Zwielicht

http://www.welt.de/wissenschaft/krebs/article1454885/Bundesamt_fuer_Strahlenschutz_im_Zwielicht.html

Waren meine oben geäußerten und oberlehrerhaft kritisierten Zweifel so verkehrt?

 

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