Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: B i o s p r i t - F a l l e  (Gelesen 35695 mal)

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Offline landei

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #60 am: 21. April 2009, 13:55:55 »
Für die Etikettierung mit solchen Prädikaten müssen klare Richtlinien geschaffen werden. Am besten einheitlich in ganz Europa, denn es kann nicht sein, dass der Verbraucher durch das Suggerieren eines umweltfreundlichen Produkts auf derlei schwachsinnige Sachen hereinfällt.
Wir können alles, außer Hochdeutsch!

Offline superhaase

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #61 am: 16. Juni 2009, 21:22:39 »
Zitat
Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als \"Verbrechen gegen die Menschheit\" bezeichnet.
Mein \"Freund\", der Herr Ziegler, sollte sich mal um Sachlichkeit und wirkliche Probleme kümmern und keine Sündenbockpolitik betreiben.

Wer die wirklichen Ursachen von Hunger in der Welt bekämpfen will, sollte hier mal reinschauen und den folgenden Appell unterstützen:

Exportsubventionen: Milch-Dumping stoppen!


ciao,
sh
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Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #62 am: 12. Juli 2009, 11:17:52 »
Unlautere Öffentlichkeitsarbeit in Biokraftstoff-Industrie aufgedeckt

TAGESSCHAU: Bezahlte Leserbriefe

VDB-Präsident Claus Sauter hat bestätigt, dass Anfang 2008 Leserbriefe und Artikel in Zeitungen und Internet-Foren lanciert wurden:

Offline besserwisser

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #63 am: 13. Juli 2009, 12:40:34 »
Ich glaube das die Diskussionen nur darauf hinauslaufen soll, auf eine ProContra -Diskussion der Biomasse anzustoßen,Nur um zu sagen.Seht ihr ohne Erdöl und Atomstrom läuft nichts.Man muß sachlich und vernünftig darüber nachdenken auf welche Weise Biomasse genutzt werden soll.Falsch ist eine übertriebene Biomassenutzung in der Art wie sich die Akteure sich vorstellen.Die Flächen in Deutschland reichen nicht aus um den Kraftsstoffbedarf vollständig durch Biokraftstoffe zu decken.Deshalb sollte ökologisch vernünftig der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden.Zuerst ging es darum Biodiesel aus Raps zu produzieren ,um damit den Erdöldiesel zu ersetzen,was rechnerisch gar nicht möglich ist.Wie auch in einer Monitorsendung kritisiert wurde.Wenn Raps in Monokultur angebaut wird Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel richtet es ökologisch mehr Schaden an ,als wie es nützt.Monitor, hatte ich den Eindruck ist generell gegen die Biomassenutzung.Wenn der Anbau nachwachsender Rohstoffe nachhaltig sein soll ,dann nur in Rahmen einer ökologischen Landwirtschaft.Nachwachsende Rohstoffe und Nahrungsmittelproduktion müssen kein Gegensatz sein,wenn sowieso die anfallende Abfälle als Rohstoffe genutzt werden.Warum soll man Getreidekönner als Brennstoff mißbrauchen,wenn das Stroh als Brennstoff oder auch als Dämmmateriel verwendet werden kann ?Irrsinnig finde ich den Anbau nachwachsender Rohstoffe für Biogasanlagen.Biogasanlagen sind dafür gut ,organische Abfälle (Biomüll,Klärschlamm,Ernterückstände,Gartenabfälle )zu verwerten,Energie zu gewinnen und die Nährstoffe des Substrates zu erhalten,um sie als Dünger,anstelle der Kunstdünger wieder in der Landwirtschaft einzusetzen

Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #64 am: 13. Juli 2009, 13:19:43 »
@besserwisser, sachlich und vernünftig nachdenken, ja, wer wird da widersprechen!
Es wird global gesehen ohne Erdöl und Atomstrom noch Jahre \"nichts laufen\".

Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird. Dabei geht es überwiegend nur um den Profit. Dafür zieht man ihnen auch noch mehr Geld für den angeblichen Zusatznutzen aus der Tasche. Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.

... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!

Aktuell zum Beispiel hier klicken

Daher richtig(!), zuerst \"sachlich und vernünftig nach- und vordenken\".

Offline superhaase

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #65 am: 13. Juli 2009, 13:43:00 »
Zitat
Original von nomos
Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird. Dabei geht es überwiegend nur um den Profit. Dafür zieht man ihnen auch noch mehr Geld für den angeblichen Zusatznutzen aus der Tasche. Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.
Gegen den Palmölimport (nicht nur zur Verbrennung) und ähnliche Fehlentwicklungen spricht vieles.
Es gilt, solchen Unsinn zu verhindern. Das hatten wir alles schon in diesem und anderen Threads. Insofern stimmt Ihnen wohl jeder zu.

Man sollte aber nicht pauschalisieren, wie Sie es immer wieder tun, nomos.

Es gibt duchaus Bereiche, in denen Biokraftstoffe bzw. Bioenergie sehr nützlich und sinnvoll sind.
Vor allem die Nutzung heimischer Brachflächen ist dafür ein Beispiel. Diese immensen Potenziale gilt es, sinnvoll für z.B. Bioenergie zu nutzen. Das brächte in vielen Bereichen Vorteile und Nutzen für alle.
Die Zusammenhänge mit der Lebensmittelüberproduktion (wie derzeit wieder beiMilchprodukten in extremem Ausmaß) und den Exportsubventionen, die anderswo auf der Welt die Landwirtschaft und die Märkte kaputt machen, war auch schon Thema hier.

Nicht jede Bioenergienutzung \"vernichtet die Umwelt für Mensch und Tier\". Diese oberflächelichen Tiraden hatte ich bei Ihnen ja schon öfters kritisiert.
Sie sind leider nicht fähig, differenziert zu urteilen.  :rolleyes:
Es kommt auf die richtigen Rahmenbedingungen an, die gesetzt werden müssen. Hier hapert es allerdings noch. Dafür sollte man sich stark machen, und nicht Bioenergie generell verteufeln.

Ferner: Warum soll es in diesem Bereich der Wirtschaft nicht um Profit gehen? Warum soll nur mit Erdöl Geld verdient werden sürfen?
Komische Einstellung.

Zitat
... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!
Und was ist mit den Nahrungsmitteln, die für die chemische Industrie heute angebaut werden, auch bei uns? Auch verbieten? Dann müssten Sie aber auf einige Produkte verzichten. Informieren Sie sich mal!

ciao,
sh
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Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #66 am: 13. Juli 2009, 15:02:22 »
@superhaase, ich pauschaliere nicht. Ich kritisiere dort wo es notwendig ist. Wo haben Sie gelesen, das ich etwa gegen die Verwertung von Abfall hätte, wie es @besserwisser beschrieben hat: \"Biogasanlagen sind dafür gut ,organische Abfälle (Biomüll, Klärschlamm, Ernterückstände, Gartenabfälle) zu verwerten, Energie zu gewinnen und die Nährstoffe des Substrates zu erhalten,  um sie als Dünger,anstelle der Kunstdünger wieder in der Landwirtschaft einzusetzen...\".

Das mag gute Beiträge im Energiemix bringen. Für \"Bio\"-Sprit und für Palmöl zur Stromerzeugung werde ich daher trotzdem nicht eintreten. Wenn Sie so wollen, ja, das muss man \"verteufeln\". Ganz pauschal: Hier wird Umwelt nachhaltig geschädigt und Lebensraum für Mensch und Tier vernichtet. @suberhaase, das trifft immer wieder Ihren Nerv wie ich feststelle, sonst würden Sie das nicht als \"oberflächliche Tiraden öfters kritisieren\".

Profit, der mit unlauteren Mitteln und rücksichtslos gegen Mensch, Tier und Umwelt erzielt wird, finde ich nicht komisch.
Dieser Profit findet bei mir keine Akzeptanz!

Warum weichen Sie denn immer aus? Milch, chemische Industrie usw.. Die Agrarsubventionen mit Lebensmittelüberproduktionen und was Sie da immer alles aufführen, ja, das ist ebenfalls zu kritisieren. Der EU-Haushalt ist überwiegend ein Agrarhaushalt.  Diese EU-Politik mit Butter-, Tomaten-, Orangenbergen und entsprechenden Vernichtungsaktionen und Billigexporten gab es  schon lange bevor der erste Liter \"Bio\"-Sprit im Versuchslabor erzeugt wurde.
Das Thema ist das \"Bio\"-Öl, das in seiner Dimension weltweit die Umwelt schädigt und zu Hunger bei den Menschen führt z.B. Tortilla Krise in Mexiko .

Offline superhaase

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #67 am: 13. Juli 2009, 16:38:05 »
Zitat
Original von nomos
Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird.
...
Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.

... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!
Das nenne ich eben pauschal. So schreiben Sie immer. Von Differenzierrung ist da leider nichts zu sehen.

Zitat
Für \"Bio\"-Sprit und für Palmöl zur Stromerzeugung werde ich daher trotzdem nicht eintreten. Wenn Sie so wollen, ja, das muss man \"verteufeln\". Ganz pauschal: Hier wird Umwelt nachhaltig geschädigt und Lebensraum für Mensch und Tier vernichtet.
Das ist eben nicht richtig. Wie ich sagte, ist es sinnvoll, z.B. auf Brachflächen in der EU Bioenergiepflanzen anzubauen - für Biosprit oder für Biogasanlagen. Das schädigt keine Umwelt und vernichtet keinen Lebensraum. Richtige Vorgaben zum Einsatz von Düngern, Pflanzenschutzmitteln und zu Monokulturen sind natürlich erforderlich.

Zitat
Diese EU-Politik mit Butter-, Tomaten-, Orangenbergen und entsprechenden Vernichtungsaktionen und Billigexporten gab es schon lange bevor der erste Liter \"Bio\"-Sprit im Versuchslabor erzeugt wurde.
Ich sagte ja auch nicht, dass die Bioenergie die Ursache dafür ist. Genausowenig wie sie die Ursache für die Lebensmittelpreiskapriolen der letzen Zeit war.
Der Zusammenhang besteht darin, dass mit der Produktion von Bioenergie ein Erwerbszweig für Landwirte geschaffen wird, der Überkapazitäten der Lebensmittelproduktion vom Markt nimmt und so die genannten Probleme beseitigen kann bzw. zur Beseitigung beitragen kann.

Ihre Beispiele wie die Tortilla-Krise und der Hunger in der Welt sind wie schon so oft dargelegt einfach zu oberflächlich gedacht und ziehen die einfachsten und falschen Schlussfolgerungen.
Die Ursachen hierfür liegen hauptsächlich in der Agrarsubventionspolitik der USA und der EU. Ferner spielen die WHO und der IWF hier in der Vergangenheit eine recht unrühmliche Rolle - weshalb es besonders dreist ist, dass nun einige Vertreter dieser Organisationen versuchen, die Bioenergie als Sündenbock zu missbrauchen, um von ihrem eigenen Versagen, ja ihrer Schuld abzulenken.
Der Biosprit hat damit praktisch gar nichts zu tun.
Alles weiter oben und in anderen Threads nachzulesen.

Durch ständiges Wiederholen dieses Unsinns wird derselbe auch nicht wahr.

ciao,
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Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #68 am: 13. Juli 2009, 17:23:58 »
Zitat
Original von superhaase
Durch ständiges Wiederholen dieses Unsinns wird derselbe auch nicht wahr.
    @sh, diesen \"Unsinn\" wiederholen Wissenschaftler und Experten seit Jahren:

    und noch ein Beispiel von zahllosen:
3500 Liter Wasser für einen Liter Biosprit

Ihr \"Brachflächenanbau\" in allen Ehren, damit gibt sich die \"BIO\"-Industrie nicht ab, das Thema und in Wahrheit geht es um das \"Bio\"-Öl, das in seiner Dimension weltweit die Umwelt schädigt und zu Hunger bei den Menschen führt! Das ist kein Unsinn, das ist Fakt.[/list]

Offline superhaase

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #69 am: 13. Juli 2009, 18:04:01 »
@nomos:
Wie ich schon sagte, sind Sie nicht fähig, differenziert zu urteilen.
Auf meine Beispiele von sinnvoller Bioenergienutzung antworten Sie immer nur mit pauschalen Verurteilungen und stellen zur Untermauerung Fälle (Links) entgegen, die nichts, aber auch gar nichts mit der von mir gemeinten Nutzung zu tun haben.
Das nenne ich gezielt daneben schießen.  :tongue:
Ihre Wahrheit ist oft nur ein Ausschnitt der Realität und nicht allumfassend allein gültig.

Ich sage doch nicht, dass jede Form der Bioenergienutzung gut ist. Habe ich nie gesagt.
Akzeptieren Sie das doch mal.
Auch sind nicht alle Bioenergieunternehmen per se böse, wie Sie zu glauben scheinen.

Es gibt halt solche und solche - wie meist im Leben.
Die Realität ist facettenreicher als es so ein einfaches Weltbild wie \"Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank\" annimmt.

ciao,
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Offline besserwisser

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #70 am: 14. Juli 2009, 15:15:49 »
Ich bin auch gegen Getreideverbrennung,Abholzung der Regenwälder wegen Palmöl und Zuckerrohr,Mais zu  Äthanol.Man muß die Abfälle und Ernterückstände vernünftig nutzen.Um von Erdöl unabhängig zu werden ,müssen die nachwachsende  Rohstoffe wie der Name schon sagt stofflich genutzt werden und nicht wie vorgesehen den Stromanteil und Kraftstoffanteil zu erhöhen.Besser ist es den Strom -und Kraftstoffbedarf zu senken .Es werden sinnlos Rohstoffe und Energie verschwendet.Das muß beendet werden und das ist ökologisch.Ökologische Landwirtschaft muß sich durchsetzen.Nicht bloß 10 % sondern 100 % und weltweit.Ertragseinbußen sind nur minimal und es sichert nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.

Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #71 am: 22. Oktober 2009, 20:50:13 »
Zitat
Demnach werden bei der Herstellung von 1 Liter Agrodiesel aus Palmöl keineswegs weniger, sondern 800 Prozent mehr Treibhausgase als bei Diesel aus fossilen Rohstoffen ausgestoßen. Handelt es sich bei der freigelegten Landschaft um ein Hochmoor, das viel Kohlenstoff im Boden gebunden hat, können es auch 2.000 Prozent mehr sein.
......
Ebenfalls bedenkliche Zahlen haben die Wissenschaftler für Bioethanol aus Mais und selbst aus dem so sehr gelobten Jatropha-Strauch ermittelt. Der Anbau und die Verwendung von Mais emittiert pro Liter insgesamt 5 Prozent mehr Treibhausgase in die Atmosphäre als fossiler Diesel.
........
Nur das in Brasilien aus Zuckerrohr gewonnene Ethanol sorgt für Emissionseinsparungen von über 100 Prozent.
.........
 Hoffnung setzen die Experten nun vor allem in die Kraftstoffe der zweiten und dritten Generation, für die nicht extra Land bebaut wird. Agrotreibstoffe aus landwirtschaftlichen Abfällen haben eine positive Ökobilanz.

Bis solche Lösungen gefunden sind, steht Unep-Chef Achim Steiner vor der Herausforderung, einen Naturraubbau zu verhindern. \"Es ist wichtig, dass wir in Zukunft klar unterscheiden zwischen Biotreibstoffen, die das Klima und die Umwelt schützen, und solchen, die das nicht tun\", sagt er und fordert globale Standards und einen Zertifizierungsmechanismus. \"Wir müssen sicherstellen, dass Länder mit Nahrungsmitteldefizit nicht unbedingt zu den ersten Großproduzenten von Biokraftstoffen werden\", warnt Steiner.

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Offline Sukram

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #72 am: 27. Oktober 2009, 13:30:40 »
Zitat
BERLIN. - Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP hat sich darauf geeinigt, den Markt für reine Biokraftstoffe wieder zu beleben. Laut Koalitionsvertrag wird hierzu ein Gesetzentwurf vorgelegt, der bereits zum 1. Januar 2010 wirksam werden soll. „Die Höhe der Steuerbegünstigungen soll spätestens 2013 nach spezifischen CO2-Reduktionspotentialen ausgelegt werden“, heißt es in dem Papier. ...

Koalition korrigiert Biodieselsteuer

Bzgl. Biogas hört man ähnliches:

Mit Inkrafttreten des neuen EEG im Januar 2009 hatte die Biogasbranche zwar wieder einen verlässlichen Rahmen erhalten, die Altanlagenregelung im Paragraph 19 des Gesetzes war jedoch zu Ungunsten bestehender Anlagen ausgefallen und entsprach nicht dem Grundsatz des Bestandsschutzes. Kunibert Ruhe, Technologievorstand bei EnviTec Biogas: \"Die Regelung zu Altanlagen und Parks war eine Fehlentscheidung. Darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Die nun erfolgte Rücknahme dieses Paragraphen ist eine richtige Entscheidung und dringend erforderliche Korrektur. In der Biogasbranche herrscht wieder Investitionssicherheit.\"


Zu spät für Schmack Biogas.

Heute Hü- morgen Hott.

Gibt\'s bei den Chinesen eigentlich auch Greencards?
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #73 am: 06. November 2009, 18:27:06 »
Protestaktion

Diakonie in Kork: Billig heizen auf Kosten des Regenwaldes?

TV Hinweis:

Der Palmölkrieg.

Ölpalmplantagen vertreiben Kolumbiens Kleinbauern.

Mittwoch, 25. November  20:15-21:05  Uhr  auf  3sat[/B]

Offline nomos

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B i o s p r i t - F a l l e
« Antwort #74 am: 21. Januar 2010, 16:05:28 »
Zitat
An
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
Vorsitzende des Umweltausschuss des Deutschen Bundestages Eva Bulling-Schroeter


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel, sehr geehrte Herren Minister Brüderle und Röttgen, sehr geehrte Vorsitzende des Umweltausschusses Frau Bulling-Schroeter,

am 21. Januar sprechen Sie mit den Vertretern der deutschen Energiewirtschaft über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Für mich gehört dazu, dass die schädliche Förderung von Palmöl als Energielieferant beendet wird.

50 Prozent des von Deutschland importierten Palmöls wird in Blockheizkraftwerken verheizt. Dies ist nur durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) möglich und rentabel.

Die Palmöl-Produktion hat katastrophale Folgen. Regenwälder und Torfmoorgebiete werden für die Anlage neuer Palmöl-Plantagen gerodet und trockengelegt. Die Artenvielfalt vernichtet und das Weltklima durch die massive Freisetzung von Kohlenstoff geschädigt. Die in den Gebieten lebende Bevölkerung wird ihrer Lebensgrundlagen beraubt, vertrieben und im Extremfall wie in Kolumbien sogar tausendfach ermordet.

Zwar hat die Bundesregierung nach Jahren des Missbrauchs nun mit dem Inkrafttreten der sogenannten Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) versucht gegenzusteuern, doch mit technischen Vorschriften lassen sich die Probleme im Regenwald von Südostasien, Südamerika und Afrika nicht beheben. Viele wichtige Faktoren sind darin überhaupt nicht berücksichtigt, wie beispielsweise indirekte Landnutzungsänderungen und soziale Themen wie der Einfluss auf die Landverteilung und Nahrungsmittelversorgung der Menschen in den Anbauländern. Auch das gewählte Massenbilanzsystem, das die Vermischung von zertifiziertem mit nicht zertifiziertem Palmöl zulässt, ist für mich ein Etikettenschwindel. Nachhaltig wird das Palmöl dadurch nicht.

Deutschland spielt im internationalen Palmöl-Handel eine nicht unbedeutende Rolle. Über 1,1 Millionen Tonnen wurden 2008 importiert. Die Herkunftsländer sind Indonesien (480.000 Tonnen), Kolumbien (120.000 Tonnen), Malaysia (100.000 Tonnen) und Papua Neuguinea (75.000 Tonnen). Weitere 345.000 Tonnen wurden aus den EU-Ländern – vor allem den Niederlanden – importiert, die aber alle keine Anbauländer von Palmöl sind. Deutschland ist mit einem Anteil von 39 Prozent der größte Importeur von kolumbianischem Palmöl.

Weiterhin täuscht die Bundesregierung seit Jahren die Öffentlichkeit über diese katastrophalen Auswirkungen ihrer Politik auf dem Gebiet der nachwachsenden Energierohstoffe. Auf den Webseiten von Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) werden Fotos blühender Rapsfelder gezeigt und gezielt der Eindruck erweckt, dass die eingesetzte Biomasse von deutschen Äckern stamme. Dort finden sich Angaben und Grafiken, die die Rapsanbaufläche in Deutschland für die energetische Nutzung beziffern, aber konkrete Angaben zu Palmöl sucht man vergebens.

Sie haben bei den laufenden Gesprächen die Chance, diesen gravierenden Fehler im EEG zu beheben. Ich bitte Sie, das EEG sofort zu ändern und das Verbrennen von Palmöl, Sojaöl und vergleichbaren Brennstoffen nicht mehr zu fördern sondern zu verbieten! Bitte fördern Sie stattdessen den Schutz des Weltklimas durch den Erhalt der Regenwälder und die Renaturierung der im Regenwald für Palmölplantagen abgeholzten Flächen. Zuletzt bitte ich Sie, detaillierte und konkrete Zahlen zu den Biomasseimporten für die energetische Nutzung einschließlich der gezahlten finanziellen Förderungen zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Wer sich an der Protestaktion beteiligen möchte kann das hier tun: klicken

 

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