Energiepreis-Protest > Stadtwerke Bad Pyrmont
Gaspreissenkung in Bad Pyrmont- merkwürdige Begründungen
RR-E-ft:
@Hennessy
Offensichtlich gibt es bei dem Fall doch wohl einen krassen Widerspruch.
Nach der eigenen Pressemitteilung von Bad Pyrmont zur Preiserhöhung hatte man sich durchaus mit der Preiserhöhung der benachbarten Kollegen in Hamlen auseinandergesetzt. Denn darauf wurde ausdrücklich Bezug genommen.
Dann ist es aber wohl überhaupt nicht nachvollziehbar, dass man sich in Bad Pyrmont wegen falscher Prognosewerte so erheblich verkalkuliert haben will. Denn auch in der Pressemitteilung von Hameln waren ja Prognosewerte genannt, nämlich zwischen 30 und 40 % und nicht über 49 % Preiserhöhung bei den Heizölnotierungen.
Wenn dort Aussagen falsch waren/ sind, handelt es sich wohl nicht nur um eine reine \"Flunkerei\", weil es dabei auch konkret um das Vertrauen und vor allem um das Geld der Verbraucher geht.
Der Verbraucher kann sich derzeit ersichtlich auf nichts stützen, außer die Angaben seines Versorgers, denen er vertrauen soll und muss.
Wie die Entwicklung welcher Heizölnotierungen mit der Entwicklung der Erdgaspreise zusammenhängen sollen, ist doch immer noch nicht klar:
Die regionalen Unterschiede bis zu 38 % (bezogen auf einen Stichtag, wie auch sonst) wurden vom BGW mit dem regional unterschiedlich ausgeprägtem Wettbewerb auf dem Wärmemarkt mit dem leichten Heizöl begründet. Dann wäre aber wohl auf die regionalen Heizölnotierungen abzustellen. Tatsächlich gelten aber z. B. auch in Thüringen die Heizölnotierungen auf der sog. \"Rheinschiene\".
Alles intransparent und wirklich nicht nachvollziehbar.
Also kann man sich nur an den Aussagen der Versorger orientieren, welche die Kopplung an die Heizölpreise anführen (unabhängig davon, dass die Heizölnotierungen irgendwo in Deutschland für die Förderländer wohl uninteressant sein werden und auch schon nicht klar ist, wie die Ölpreis- Kopplung in den Importverträgen gestaltet ist und wie sich ggf. das Übersetzungsverhältnis zur HEL- Preisbindung dabei gestaltet).
Und dazu habe ich nun nur die sehr aktuelle Aussage von Bad Pyrmont, dass die Heizölnotierungen entgegen den Prognosen tatsächlich gesunken sind, was ja dann wohl überall gilt. Ein anderer Versorger hat sich ja dazu bisher nicht öffentlich positioniert. Jedenfalls ist mir nichts bekannt geworden.
Diese Aussagen also als richtig unterstellt - woran soll man sich sonst orientieren - führt doch wohl dazu, dass die Gaspreise wohl allerorten zu hoch kalkuliert wurden, eben allein deshalb, weil sich das Problem der Abweichung zwischen Prognose- und Ist- Werten wohl überall genauso stellen muss.
Dabei wäre es auch vollkommen belanglos, um wieviel (absolut) die einzelnen Unternehmen ihre Preise erhöhten.
Und es ergäbe sich ebenso, dass die Preiserhöhung in Hameln, die auf einer Erhöhung der Heizölnotierung zwischen 30 und 40 % beruhen soll, bei einer lediglich 25,33 % igen Erhöhung der Heizölnotierungen auch schon zu hoch sein muss.
Dabei lege ich doch nur die Aussagen aus Bad Pyrmont als zutreffend zugrunde und komme allein deshalb zu diesen Ergebnissen, ohne wohl dabei gegen elementare Denkgesetze zu verstossen.
Tatsächlich kann doch der einzelne Verbraucher, der die oben genannten Übersetzungsverhältnisse auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen nicht kennt - zwischen welchen relevanten Ölnotierungen auch immer und den Erdgaspreisen, die Preisentwicklung beim Erdgas bisher doch überhaupt nicht nachvollziehen.
Selbst das Bundeskartellamt tappt doch dabei immer noch im Dunkeln, wie die Expertenanhörung im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages am 15.12.2004 ergab:
http://www.bundestag.de/parlament/gremien15/a09/eAnhoerungen/nEnWG2/index.html
Wie kommen wir also in der Frage der Angemessenheit der einzelnen Preiserhöhungen zur Klarheit, wenn nicht dadurch, dass endlich einmal die Karten auf den Tisch gelegt werden.
Mal ganz ehrlich:
Kann man sich auf die Aussagen aus Bad Pyrmont verlassen und darf man deshalb annehmen, dass die Gaspreise allerorten zum 01.04.2005 sinken müssen?
Wenn man den Aussagen der Gasversorger aus Bad Pyrmont ggf. nicht vertrauen kann/ darf:
Darf man dann seinem eigenen Gasversorger vertrauen?
Worauf soll sich dieses Vertrauen gründen?
Schließlich klingt doch die Pressemitteilung zur Gaspreiserhöhung in Bad Pyrmont zum 01.01.2005 genauso wie die Pressemitteilungen x- beliebiger anderer Versorger, über ganze Passagen hinweg:
\"keine Einbahnstraße\",
\"hoher Staatsanteil\",
\"Allgemeine Preisentwicklung auch bei anderen Energiepreisen\".....
Was darf den Kunden also sicher machen, dass gerade sein Versorger nicht überzogen und seine eigenen Margen erhöht hat?
Schwüre, WIBERA-Testate, ein sympathischer junger Geschäftsführer, der jedoch bei der Verkündung der traurigen Wahrheiten über unausweichliche Preiserhöhungen vor der örtlichen Presse und den Fernsehkameras unruhig und zappelig auf seinem Stuhl hin und her rutscht.....?
Der, an den ich dabei denke, sprach in diesem Zusammenhang auch von einer \"bundesweit einheitlichen Preisformel\", obschon die Preiserhöhungen regional vollkommen unterschiedlich ausfielen.
Es ist ersichtlich, dass irgendwo in der langen Lieferkette durch die Preiserhöhungen ein erheblicher zusätzlicher Gewinn generiert wird, weil den gestiegenen Preisen irgendwo gar keine gestiegenen Kosten gegenüber stehen (können).
Wo dieser zusätzliche Gewinn anfällt, ist die Frage.
Der E.on Vorstandsvorsitzende äußerte im SPIEGEL und andernorts, Ruhrgas habe die Erhöhungen immer zeitlich exakt weiter gegeben, allein die Regionalversorger und die Stadtwerke würden eigene Interessen verfolgen.
Als wenn der E.on Konzern nicht an vielen Regionalversorgern und Stadtwerken beteiligt wäre, in Thüringen gehören wohl alle zum Konzern....
Der Verband der kommunalen Unternehmen sah sich hiernach angegriffen und verwies sogleich darauf, dass die Stadtwerke alle nur exakt die gestiegenen Vorlieferantenpreise weitergeben würden.
Das erinnert an das alte Kinderspiel \"Schraps, Du hast den Hut verloren\".
Keiner will es gewesen sein. Alle sind sich einig, vollkommen exakt gehandelt zu haben.
Wollte man alle diese Aussagen als wahr unterstellen, ergäbe sich nichts anderes, als dass der zusätzliche Gewinn durch die Preiserhöhungen allein in den Förderländern anfällt.
Unabhängig, davon, dass sich dabei schon die Frage aufdrängt, ob diese nur Deutschland das Erdgas so teuer verkaufen, weil der Krieg verloren ging, müsste ja dann zum Beispiel in Russland sehr viel Geld angekommen sein, so dass Deutschland zum Wohle des Staatshaushalts auf Rückzahlung von russischen Staatsschulden drängen könnte.
In der Gesamtheit geht es wohl um Milliarden.
Der BGW gibt dauernd entsprechende Stellungnahmen ab, bezeichnet das Handeln der Verbraucherschützer \"verantwortungslos\".
Wo ist aber die Verantwortung der Konzerne und der Verbände für die Glaubwürdigkeit ihrer Mitglieder und der ganzen Branche?
Hätte man deshalb nicht intern auf äußerste Zurückhaltung bei den Preiserhöhungen drängen müssen?
Die wirtschaftlichen Interessen sind natürlich andere.
Aber im Interesse der Glaubwürdigkeit der ganzen Branche hätte man doch wohl evtl. vorhandene \"schwarze Schafe\" frühzeitig zur Ordnung rufen müssen.
Allein die Kollegen konnten doch frühzeitig erkennen, wenn andere überzogen, weil sie den Markt noch viel besser kennen als etwa die Kartellbehörden, die sich ersichtlich erst einen Überblick verschaffen müssen.
Wie steht es also um diese Verantwortung untereinander?
Und es ist doch wohl auch ersichtlich, dass alle Unternehmen innerhalb der Lieferkette die Preiserhöhungen wohl ohne Murren hingenommen haben müssen, um sie auf den jeweils nächsten weiterzuwälzen, bis sie schlussendlich beim Verbraucher landen.
Den letzten beißen die Hunde:
Der Verbraucher soll alles bezahlen.
Und dies angesichts des Umstandes, dass viele Unternehmen innerhalb der Lieferkette untereinander und miteinander in vielfältiger Art und Weise verbunden sind.
Dann sehen die Leute die Berichte von den Bilanzpressekonferenzen und müssen natürlich den Eindruck gewinnen, es sei ihr Geld, welches als erhöhte Dividende an die Aktionäre gerade zur Auszahlung kommt.
Jeder Versorger verweist nur schulterzuckend auf den Nachbarn und darauf, dass auch dieser seine Preise erhöht hat.
Jeder Versorger beteuert, nach wie vor im Verhältnis zu anderen noch günstig zu sein, auch wenn alle - im Vergleich zum europäischen Ausland -längst nicht mehr günstig sind.
Es ist wohl etwas zu kurz gesprungen, darauf zu verweisen, die Kartellbehörden wollten jetzt nur noch schnell ihre Daseinsberechtigung beweisen.
Schließlich haben die einen konkreten gesetzlichen Auftrag und die Verbraucher haben Anspruch darauf, dass der Staat seine Verantwortung wahrnimmt und sie schützt.
Es ist wohl auch nicht bekannt geworden, dass ein Unternehmen, welches sich etwa durch die Behörden unrechtmäßig behandelt fühlt, etwa deswegen Klage zu einem Gericht erhoben hätte. Allein das spricht wohl für sich.
Und es werden ja auch nur die krassesten Fälle herausgenommen. Oft reicht schon das Gelöbnis, die Preise nicht weiter zu erhöhen und schon ist man sich mit den Behörden einig.
Die Preiserhöhungen hätten überall nur schrittweise erfolgen dürfen, um sog. Mitnahme- Effekte durch \"vorsorgliche\" Preiserhöhungen sicher auszuschließen. Am Ranking der Preise der einzelnen Gasversorger hätte sich hierdurch nichts ändern können. Es ist jedoch ganz anders zu beoabachten.
Nochmals:
Kann man den genannten Aussagen aus Bad Pyrmont Vertrauen schenken?
Viele Kunden dort haben es bisher wohl getan und ihre Rechnungen immer vollständig bezahlt.
Was soll man denen ggf. raten?
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Hennessy:
Bad Pyrmont ist mit einer Erhöhung um 0,7 Cent pro Kilowattstunde unzweifelhaft über die normale Prognose hinausgeschossen. Hier wird jedoch daraus abgleitet, dass alle Versorger mit falschen Heizöl-Prognosen kalkuliert haben und jetzt zurückrudern müssen - diese Logik bleibt für mich verborgen.
Gasversorger versuchen nicht alle 2-3 Monate die Preise zu ändern, sondern langfristige Preise zu machen - hierzu muss man einen Blick in die Kristallkugel wagen. Wenn es dann nicht stimmt, kann durch die Gültigkeitsdauer des nächsten Preises das wieder glattgezogen werden. Aus diesem Grund sind die angestellten Stichtagsbetrachtungen völlig irreführend - nur die Jahreskosten sind entscheidend für den Verbraucher - mit den aktuellen Preisen läßt sich eigentlich nur Stimmung und Politik machen. Was passiert, wenn die Prognose von der Realität überholt wird, hat man 1999/2000 erlebt: viele Gasversorger mussten auf Grund der extremen Preisentwicklungen des Heizöles 4mal in 12 Monaten die Preise erhöhen. Durch die rapiden Preisveränderungen haben einige noch erhöht, als andere schon gesenkt haben - immer mit der gleichen Begründung: Heizölpreise! Zugegeben, das ist nicht trivial und in weiten Teilen nicht transparent - d.h. aber nicht, dass es unlautere Abzocke ist!
RR-E-ft:
@Hennessy
Nach meiner Einschätzung und bei Zugrundelegung der veröffentlichten Fakten handelt es sich in Bad Pyrmont um keinen bedauerlichen \"Irrtum\".
Es liegt wohl auch nicht daran, dass die Glaskugel nicht geputzt war...
Meines Erachtens war das mindestens vermeidbar.
Die Stadtwerke Hameln haben wohl schon eine feste Meinung zu der Pressemitteilung der Bad Pyrmonter zur Gaspreiserhöhung vom 01.01.2005, siehe unter dem ´Thread \"Stadtwerke Hameln\".
Nach allen bisherigen Informationen konnte davon ausgegangen, dass nicht jeder Versorger seine eigene Kristallkugel zu Rate zieht, sondern dass man sich einheitlich etwa auf die WIBERA- Preistelegramme u. ä. verläßt - wie auch sonst. Es gibt ja keine auf die Branche spezialisierten Wahrsager. Auch das Orakel von Delphi ist längstens außer Dienst.
Wie kann der Verbraucher erkennen, ob seinem Versorger nicht das selbe wiederfahren ist, wie den Bad Pyrmontern?
Woraus soll der Verbraucher nach alldem die Gewissheit schöpfen können, dass bei seinem Versorger alles mit rechten Dingen zugegangen ist?
Ich habe wohl an anderer Stelle hinlänglich zum Ausdruck gebracht, dass es schon keiner bösen Absichten einzelner Personen bedarf.
Es handelt sich nach meiner bisherigen Überzeugung im Wesentlichen um einen Systemfehler, der diese Erscheinungen zeitigt.
Nun fällt so ein System jedoch nicht vom Himmel, sondern wird von vielen verantwortet. Wenn dabei Fehler erkannt werden, müssen sie abgestellt werden.
Bereits seit August 2004 war die Entwicklung auch im Hinblick auf den Verbraucherprotest hinlänglich absehbar. Dass die Kartellbehörden dann auch tätig werden würden, war seinerzeit bereits ebenso klar absehbar:
Unter anderem war folgender im \"Strom-Magazin\" am 15.09.2004 veröffentlichter Beitrag in den entscheidenden Teilen bereits annähernd einen Monat zuvor einzelnen in der Branche bekannt:
http://professionals.strom-magazin.de/news/news_Rechtliche_Unsicherheit_Duerfen_Verbraucher_Preiserhoehungen_wegen_Unbilligkeit_nicht_zahlen_12425_1.html
Ich erinnere nur an die Stellungnahme von Ruhrgas- Chef Bergemann gegenüber dem SPIEGEL Heft 37/2004 vom 09.09.2004. Marktführer Ruhrgas müsste selbst mit seinen Prognosen ca. 50 % daneben gelegen haben.
Ich hatte einmal darauf hingewiesen, dass wohl die Taschenrechner dort defekt waren und dass das auch bei anderen Versorgern gelten könnte, schließlich sind die ja nicht geeicht.
Der E.on Rhurgas- Chef bezeichnete hingegen nicht die ürsprünglichen Preisankündigungen seines Unternehmens, sondern die Verbraucherschützer als \"verantwortungslos\" und warnte vor einer \"Klagewelle\".
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,316704,00.html
Damit ist wohl hinlänglich belegt, dass die Entwicklung sehr wohl vorausgesehen wurde.
Jetzt haben wir doch schon wieder die Situation:
Einzelne Versorger behaupten, Preiserhöhungen zum 01.04.2005 seien aufgrund der Ölpreisentwicklung und der bestehenden Kopplung unvermeidbar.
Die Heizölnotierungen sollen sich nun in Bad Pyrmont ganz anders entwickelt haben als andernorts.
Bei E.on Hanse ist ein Verzicht auf eine Preiserhöhung zum 01.04.2005 offensichtlich möglich, obschon diese bisher behauptete, ihre Preise seien im Sinne einer dynamischen Verweisung sklavisch an die Preisentwicklung der Heizölnotierungen gebunden.
Also müssen die Preise schon zuvor \"vorsorglich\" entsprechend erhöht worden sein, wenn die ggf. jetzigen Preiserhöhungen bei Heizölnotierungen ausgeglichen werden können.
Es handelt sich also um \"vorsorgliche\" Preiserhöhungen vor oder mitten in der Heizperiode, obschon diese sonst erst ab April 2005 gegriffen hätten. Dies impliziert wiederum sog. Mitnahme- Effekte.
Schon der Start der Preiserhöhungswelle bei EWE im September 2004 deutete doch deutlich auf solche hin.
Diese \"vorsorglichen\" Preiserhöhungen im Sinne einer \"Glättung\" führen doch aber in aller Regel genau zu diesen Mitnahme- Effekten, die keinesfalls der Billigkeit entsprechen können.
Und wenn nun jeder Versorger seine Kristallkugel hätte - ich will mir gar nicht die entsprechenden \"Prognoserunden\" bei einzelnen Stadtwerken vorstellen - wie kann dann WIBERA ständig Versorgern testieren, dass deren Prognosen über die gesamte Heizperiode betrachtet zutreffend waren und somit erst die Preiserhöhungen angemessen waren?
Verfügt WIBERA etwa über eine Ober- Kristallkugel?
Auch dort kann man doch im Zweifelsfalle wohl nur im \"Kaffesatz lesen\".
Nun ist auch bekannt, dass es oftmals schon gar keine dezidierten Kalkulationen gibt.
Was E.on Hanse aus oben genannten Gründen nun gerade möglich sein muss, nämlich ein Verzicht auf weitere Preiserhöhungen, war doch eventuell auch schon zuvor etwa auch E.on Ruhrgas möglich.
Warum hat man also dort nicht auch schon zuvor teilweise oder ganz auf Preiserhöhungen verzichtet?
Die wirtschaftliche Gesamtsituation hätte es wohl zugelassen.
Nach dem Ergebnis der Bilanzpressekonferenzen würde wohl auch jetzt eine solche Möglichkeit bestehen.
Und wie steht es um die Entwicklung der Gasimportpreise- nach einer Stellungnahme des BAFA handelt es sich dabei tatsächlich um Preise und nicht um \"Importwerte\"- die gegenüber dem Vorjahreszeitraum im gesamten Jahr 2004 insgesamt gesunken sein sollen:
Erdgasimportpreise
Dann geht doch aber wohl der gesamte Begründungszusammenhang für die Gaspreiserhöhungen verloren. Bei \"angelegtem Preis\" verteuert sich niht nur das Gas selbst, sondern auch die Nutzung der Transportnetze etc..
Die offensichtlichen Ungereimtheiten im Markt bestehen fort und sind bisher von noch niemandem plausibel erklärt worden.
Woran soll/ darf der Verbraucher also noch glauben?
Unbestreitbar ist:
Wissen kann der Verbraucher eigentlich gar nichts.
Gesicherte Erkenntnisse kann er nicht haben.
Wie auch, wenn keine konkreten Zahlen offen gelegt werden?
Und wenn die örtlichen Versorger ehrlich zu sich selbst wären, müßten sie wohl einräumen, dass sie selbst bezüglich der Entwicklung der Importpreise - auf die ja die gesamte Argumentation der Ölpreisbindung mit den Förderländern gründet - gar keine gesicherten Erkenntnisse haben, sondern selbst auf die Verläßlichkeit der Mitteilungen des BGW angewiesen sind.
Wer beim BGW jedoch die größten Beitragszahler und somit Meinungsmacher und Tonangeber sein werden, ist wohl auch ersichtlich.
Die einzelnen Stadtwerke können wohl gar nicht anders, als ebenso zu glauben und diesen Glauben \"an ein großes Ganzes\" in einer Art Missionierung an ihre eigenen Kunden weiterzugeben.
Wohl keine erfreuliche Aufgabe, wenn man doch eigentlich nur sein Erdgas verkaufen möchte.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Cremer:
Hallo Herr Fricke
Mal wieder eine erstklassische Argumentationsführung von Ihnen.
Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Ausführungen!!!
Ich habe heute meinen Versorger, den Geschäftsführer Dietmar Canis der Stadtwerke Kreuznach angeschrieben und bitte um Stellungnahme zu den Argumentationen der Stadtwerke Pyrmont:
- Wie setzen sich die Preisentwicklungen und Prognosewerte der Stadtwerke Kreuznach für den Gaspreis zusammen?
- Auf welche Prognosen bzw. mit welchen Werten bezgl. der Gaspreisentwicklung beruhen Ihre Kalkulationen für den Gaspreis?
- Haben sich diese auch als falsch erwiesen und sind die Stadtwerke ebenfalls von einer solchen Misere betroffen?
Ich bin auf eine Antwort gespannt und ob ich überhauptr eine erhalte. Anderenfalls muss ich den Stadtwerken unterstellen, dass siue ebenfalls mit den gleichen falschen Prognosewerten der WIBERA gearbeitet haben.
Hennessy:
Leider sind in diesem Forum bereits alle Argumente beider Seiten ausgetauscht, werden jedoch nicht akzeptiert (beidseitig!). So langsam dreht sich der Brummkreisel mit immer wieder den selben Sachargumenten und unsachlichen Anmerkungen.
Die Frage ist jetzt nur, ob das Urteil eines/mehrer/hunderter AG zum Thema Billigkeit diesen Knoten mittelfristig auflösen kann, obwohl es keinen \"gerechten\" Marktpreis gibt? Wir werden sehen was passiert wenn das neue Energiewirtschaftsgesetz in Kraft tritt und die Kontrollorgane ihre Arbeit aufnehmen - wenn das nicht hilft, gibt es vier Möglichkeiten:
- Umstellung auf Öl (viel Spaß mit der Preisbildung!)
- Selbstversorgung (echt komfortabel)
- Verstaatlichung der Energieversorgung (wird es dann anders?)
- Annahme, dass es doch eine saubere Preisbildung der Versorger gibt
[/list:u]
Na denn ...............................
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