Original von nomos
Da dürfen sich ... Monopolgewinne wohl weiter grenzenlos entwickeln?
Das hab ich nicht gesagt.
Wenn nur noch der kleinere Teil der Bevölkerung eine warme Stube oder ein Auto bezahlen kann, ist dann wenigstens Schluss?
So weit sollte es natürlich nicht kommen.
Die Frage ist allerdings, wieviel Energie muss für die warme Stube aufgewendet werden?
Je weniger Energie er braucht, desto billiger kommt der kleine Mann davon. Und Primärenergie wird ganz unabhängig von Steuern und Abgaben Wohl oder Übel überproportional teurer werden, da beißt kein Chinese keine Glasnudel nicht ab.
Es ist rücksichtslos, wenn man versucht über noch höhere Preise den letzten Energieverschwender zu bekehren. Damit trifft man nicht ihn, sondern einen großen Teil der Mitbürger und beschneidet ihnen die oft bescheidene Existenz.
Naja, gerade beim Heizöl und Erdgas haben die Preisanstiege der letzten Jahre nun kaum mit Steuern oder Ökoabgaben zu tun. Beim Strom ist deren Anteil am steilen Preisanstieg der letzten Jahre auch eher gering.
Gegen die übermäßigen Monopolgewinne kämpfen wir hier ja alle, oder?
Ferner wird über steigende Heizkosten auch Druck auf die Vermieter ausgeübt.
Nun die Jokerfrage: Wie setzt man Anreize?
Die allgemeine Erfahrung: es geht nur über den Geldbeutel. Alles andere ist den Leuten scheißegal. Siehe letztes Posting von svenbianca.
Oder man betrachte nur folgendes Beispiel:
Große Betroffenheit am Flughafen in der Warteschlange von Air Berlin - das arme Klima! Aber für 59 Euro nach Mallohrka - wer kann dazu schon Nein sagen?
Wo bleibt die Steuer auf das Kerosin? :evil:
Durch Steuern die Energie verteuern und auf der anderen Seite Entlastungen zu machen (die viel gescholtene Ökosteuer), ist meiner Meinung nach der richtige Weg.
Mein Vorschlag aktuell hierzu: Abschaffung der Mehrwertsteuer auf alle Lebensmittel und im Gegenzug eine entsprechende Erhöhung der Energiesteuern.
Außerdem:
Durch die früher schon höheren Steuern auf Benzin hat uns in Deutschland der Ölpreisanstieg viel weniger hart getroffen als z.B. die Amis.
Benzin und Diesel sind m.E. noch zu billig und sollten langfristig mit steigenden Steuern belegt werden (natürlich am besten europaweit). Erstens würden dann vielleicht mal die Leute von ihrem PS-Wahn und SUV-Protz-Wahn abrücken, und zweitens würden dann irgendwann mal die externen Kosten des Autoverkehrs eingepreist sein. Denkbar wäre z.B. auch eine Quersubvention des Gesundheitssystems.....
Drittens würden dann vielleicht wirklich mal alternative Antriebe auf den Markt kommen....
Denkbar und sinnvoll wäre vieles. Durchsetzbar ist es größtenteils leider nicht.
ciao,
sh
Kleine Geschichte am Rande:
Ich kenne eine ansonsten ganz nette Frau, die beschwert sich über die Windräder - es würde ihr ganz schwindelig, wenn sie durch die Gegend fährt (dabei wohnt sie in Bayern, wo kaum Windräder stehen :tongue:). Am gleichen Tag noch setzt sie sich ins Auto, um Zigaretten zu holen - beim Automaten in sage und schreibe 40m Entfernung. Ehrlich!