Original von nomos
... ich sehe keinen Qualitätsvorsprung und auch keinen Sinn darin, dass Automotoren für \"Bio\"-Sprit geeignet sein sollen. Mit dem \"Bio\"-Sprit wird nachhaltig und global die Umwelt geschädigt, Lebensmittel verteuert und die Existenz vieler Menschen gefährdet oder gar vernichtet. ...
Das ist mal wieder eine Ihrer üblichen, aber sachlich falschen Pauschalierungen und Verleumdungen.
Sicher ist so manche Fehlentwicklung im Biospritbereich kritikwürdig.
Auch will ich die nun scheinbar aufgeschobenen Beimischungspläne nicht verteidigen oder schönreden - sie waren meiner Meinung nach nicht durchdacht und nicht in ein richtiges Gesamtkonzept eingebunden.
Aber Biosprit ist nicht per se umweltfeindlich und menschenverachtend, wie Sie es hier immer darstellen.
Außerdem werden wir langfristig um Biosprit nicht herumkommen. Die Hoffnung liegt hier vor allem auf den sogenannten BTL-Kraftstoffen (Biosprit der zweiten Generation). Dazu müsste politisch vorausschauend mal ein Rahmen geschaffen werden.
Auch gegen den heute schon nachhaltig erzeugten Biosprit ist nichts einzuwenden.
Ja, so etwas gibt es auch heute schon. Siehe z.B. der in Deutschland zu Bioethanol vergärte Zucker, mit dem man jahrelang nicht wusste wohin. Ferner gibt es Brachflächen in Europa, für die Subventionen gezahlt werden. Es ist m.E. kein Argument dagegen zu finden, diese Flächen wieder für den Anbau von Energiepflanzen zu nutzen. Das müsste natürlich auf EU-Ebene mal vernünftig geregelt werden.
Wie man sieht, ist es also durchaus ein Qualitätsvorsprung, wenn Automotoren für Biosprit geeignet sind, zumal die Autos dadurch um keinen Cent teurer werden.
Alternativ wäre die Förderung und Einführung von Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen und der Aufbau eines öffentlichen Ladestellen-Netzes eine Lösung. Natürlich nur, wenn der dazu benötigte Strom regenerativ erzeugt wird. Wenn man dann für den auf langen Fahrstrecken benötigten Sprit Biosprit nimmt, ist so ein Auto vom Erdöl unabhängig. Auf kürzeren Strecken, die den Löwenanteil ausmachen, fährt man mit Strom.
Hier gehen Israel und Dänemark voran.
Ich denke,
das ist die naheliegendste und beste Vision des zukünftigen Individualverkehrs.
Wie das mit dem LKW-Güterfernverkehr funktionieren kann, muss sich natürlich erst noch zeigen. Hier wird man wohl mehr auf Biosprit setzen müssen, statt auf Strom. Oder man stärkt hier die Bahn - da wird leider auch derzeit so manches von Herrn Mehdorn und den Politikern versaubeutelt....
Aber wie ich Sie kenne, nomos, sind Sie auch gegen Plug-In-Hybrids, weil die Umstellung vorübergehend vielleicht etwas Kosten könnte. Auch wird der Strom dadurch wohl nicht billiger werden. Sie werden sicher weiterhin \"bezahlbare\" Energie (also in diesem Zusammenhang allzeit billiges Erdöl) und vielleicht sogar \"bezahlbare Autos\" (Hybrids könnten ja teuerer sein) fordern. :tongue:
Die doofen deutschen Automanager haben hier mal wieder null komma nichts zu bieten. Wahrscheinlich werden sie wieder jahrelang solche Plug-In-Hybrid-Autos schlechtreden, bis der Zug an ihnen vorbeigerauscht ist und sie hinterherlaufen müssen. :rolleyes:
Jedenfalls mus irgendwas im Verkehrsenergiebereich geschehen. Nur weiter auf Erdöl setzen und den Verbrauch ein bisschen senken, das wird nicht reichen.
ciao,
sh