Abgefahren: Alle Bosse hatten freies Geleit.\"Ich hatte den Eindruck, dass die Chefs der Stromkonzerne daran interessiert sind, aus dem Zwielicht herauszukommen, in das sie hereingebracht worden sind, dass sie das offensiv angehen wollen, in aller erster Linie durch mehr Transparenz\", sagte Glos nach dem Gespräch im Wirtschaftsministerium.
Bitte
wer soll die Stromkonzerne da hereingebracht haben?!!!
Rotes Telefon und Standleitung zwischen Energiebossen und Regierung?Künftig solle es eine intensivere Kommunikation mit den Energiekonzernen geben. «Wir haben ausgemacht, dass wir verstärkt im Gespräch bleiben», kündigte er an.
Glos will wohl die Marktmacht der Energiekonzerne nicht brechen:
«Ich bekenne mich zu starken Energiekonzernen», hob Glos hervor.
Klingt fast wie die Bewerbung um einen Posten in der Energiewirtschaft.
(Amts)müdigkeit wurde ja schon länger nachgesagt. :O
Und dabei ist die von der Monopolkommission festgestellte Marktmacht die Voraussetzung für den kartellrechtswidrigen Preismissbrauch, den das Bundeskartellamt den Konzernen vorwirft.
Nur weil es vielleicht bei einer Warze oder Gürtelrose geholfen haben mag, verschwindet die Marktmacht der Energiekonzerne ganz gewiss nicht durch wiederholte
Besprechung.
Starkes Stück der Energiekonzerne:Unentgeltlich zugeteilte Verschmutzungsrechte eingepreist, Zusatzeinnahmen ca. 5 Mrd EUR; Gaspreise stärker erhöht als Erdgasimportpreise, Zusatzeinnahmen ca. 3 Mrd EUR.
8.000.000.000 EUR ganz nebenbei bei den Kunden zusätzlich abkassiert und der Binnennachfrage entzogen, u.a. in Milliardenhöhe investiert für die Beteiligung an russischem Stromversorger in Sibierien, um die deutsche Energieversorgung zu sichern. Dort könnte man Glos vielleicht zum Dank für den Widerstand gegen die EU als Aufsichtsrat bestellen, quasi Gas- Gerd II, womöglich am besten mit einem Dienstsitz jenseits des Polarkreises, wo man an langen Abenden alles ganz in Ruhe besprechen und angehen kann.
Der Milliardenbetrag liegt wohl so transparent und offen zu Tage, wie es transparenter wohl kaum sein könnte. Beim Banküberfall macht es auch keinen Unterschied, ob der Täter die Beute in einer völlig transparenten Plastiktüte wegschafft, so dass man die Geldbündel sehen kann. Selbst wenn da nur 2.000 EUR aus der Bank mitgenommen werden, startet der Staat vollkommen zurecht sein volles Programm. Schwer vorstellbar, dass der Staat den Täter einlädt, doch mal vorbeizukommen, um die Sache zu besprechen, um danach ggf. verstärkt im Gespräch zu bleiben.
Für die Verbraucher hat der Minister auch noch einen Rat. Wenn wirklich
alle Unzufriedenen wechseln, wo sollen die denn alle hin?
Und dabei hat die Monopolkommission nachgewiesen, dass man durch einen Lieferantenwechsel aufgrund von Marktmacht überteuerten Großhandelspreisen und Netzkosten
nicht ausweichen kann. Das ist doch gerade das Schlimme an der Marktmacht. Vielleicht meit der Minister, alle Stromkunden wechseln einmal im Kreis von Konzern zu Konzern, um zu sehen, dass es woanders auch nicht besser ist.
Linker Haken.
Was wird nun aus der Kartellrechtsnovelle, die bis zum Jahresende Gesetz sein sollte?