Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke  (Gelesen 3541 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« am: 17. Oktober 2007, 21:37:30 »
Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke

Zitat
In der Entscheidung des Bundeskartellamtes findet sich die Aussage, die Stadtwerke hätten sich durch die CO2-Einpreisung „vergleichsweise wenig betroffen gezeigt“. Mit anderen Worten: Die Stadtwerke haben sich nicht für ihre Interessen – und die Interessen ihrer Kunden – eingesetzt. Deshalb sind diese unberücksichtigt geblieben.

Zitat
Unseres Erachtens lässt sich begründen, dass bei RWE und Eon ein Preis über 32-35 €/MWh (ohne CO2-Kosten) missbräuchlich überhöht ist.

Expertise

Es wird Zeit, dass die Stadtwerke endlich ihren Dornröschen- Schlaf beenden und den Konzernen Paroli bieten, bevor es für sie zu spät ist.

Stadtwerke müssen deshalb auch individuell versuchen, gegen kartellrechtswidrigen Preishöhenmissbrauch des Erzeugeroligopols vorzugehen. Auch könnten sich Verbände wie der VKU stärker in entsprechende Verfahren des Bundeskartellamtes einbringen, um die Interessen der Stadtwerke und deren Kunden zu sichern.

Kartellrechtswidrig überhöhte Preise der Konzerne unbeanstandet einfach auf die Kunden weiterzuwälzen, ist die falsche Strategie und lässt ein Scheitern besorgen.

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #1 am: 17. Oktober 2007, 23:01:46 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Es wird Zeit, dass die Stadtwerke endlich ihren Dornröschen- Schlaf beenden und den Konzernen Paroli bieten, bevor es für sie zu spät ist.
    Die Stadtwerke hätten es in der Hand, sich auf die Seite der Verbraucher zu stellen.
    Sie gehören ja ohnehin quasi den Bürgern.

    Hätten sie das verdiente Geld nicht zweckfremd verwendet und damit dezentrale Kapazitäten aufgebaut, sähe die Wettbewerbslandschaft anders aus. Versagen auf allen Ebenen der Politik, Bund, Länder, Kommunen. Man könnte ja wenigstens jetzt so langsam aus Fehlern lernen  ;)

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #2 am: 17. Oktober 2007, 23:12:08 »
@nomos

Bemerkenswert ist doch in erster Linie, dass die Einsicht von den BBH- Kollegen kommt, die regelmäßig auch Stadtwerke in Billigkeitsprozessen gegenüber Verbrauchern vertreten. Diese sind zu der Einsicht gelangt, dass sich die Stadtwerke zuwenig zur Wehr setzen. Sicher auch nicht einfach, mit dem \"Feind\" im eigenen Bett.

Offline bjo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 983
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #3 am: 17. Oktober 2007, 23:12:12 »
wir haben keine Stadtwerke deshalb kann ich es hier nicht durchführen!

an der Spitzen der Stadtwerke sitzen meißt die \"Stadtväter\" Personen die
wiedergewählt werden wollen!
Bei jeder Wahlveranstaltung die Herrschaften anprangern!

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #4 am: 17. Oktober 2007, 23:14:40 »
@bjo

Es ging doch gar nicht darum, etwas durchzuführen.

Die Feststellungen von BBH kann man doch getrost mal so stehen lassen, wie sie sind.

Erfrischend deutlich und klar.

Man merkt schon, dass Sie keine Stadtwerke haben. Für alle, die wo es nicht kennen:

An der Spitze der Stadtwerke sitzen meist ein oder mehrere Geschäftsführer, die von der Gesellschaft bestellt sind, und die nach dem GmbH- Gesetz den  wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft (GmbH) verpflichet sind und persönlich an einer Vertragsverlängerung interessiert sind, manchmal am wirtschaftlichen Erfolg in Form von variablen Bonuszahlungen beteiligt werden.

Wer stets und ständig jemanden anprangern will, muss mühselig den ganzen Tag den ausklappbaren Wanderpranger von Obi mit sich rumschleppen.  :D

Der alte Fehler neu aufgelegt.


Zitat
ZfK: Bunter wird auch die Verbändelandschaft. Wie positioniert sich der VKU mit der Gründung des BDEW, der aus der Fusion von BGW und VDEW entstanden ist?
Weil: Es wird eine Reihe von Doppelmitgliedschaften geben. Mitgliedsunternehmen des VKU sind dann gleichzeitig Mitgliedsunternehmen des BDEW. Insofern gibt es schon eine personelle Verzahnung, und es wird sich auch in einer Vielzahl von Fragen in der Sache eine Zusammenarbeit ergeben. Insofern sehe ich den neuen Verband im befreundeten Umfeld.

Stadtwerke sollten sich konsequent entscheiden, ob sie im VKU gemeinsam ihre Interessen gegen die Energiekonzerne vertreten oder beim BDEW wieder nur die devoten Lakeien und Nickdiener der Energiekonzerne und deren Interessen abgeben wollen. Damit sollte endlich Schluss sein.

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #5 am: 17. Oktober 2007, 23:45:14 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@nomos

Bemerkenswert ist doch in erster Linie, dass die Einsicht von den BBH- Kollegen kommt, die regelmäßig auch Stadtwerke in Billigkeitsprozessen gegenüber Verbrauchern vertreten. Diese sind zu der Einsicht gelangt, dass sich die Stadtwerke zuwenig zur Wehr setzen. Sicher auch nicht einfach, mit dem \"Feind\" im eigenen Bett.
    \"Stadtwerke\" ist da ja oft schon eine irreführende Bezeichnung. Zur Beteiligungsquote kommt ja noch die daraus erwachsene Abhängigkeit zur Abnahme von Strom und Gas.

    Es wird uns Initiativen ja oft von \"Stadtvätern\" unterstellt, dass wir etwas gegen Stadtwerke hätten. Das genaue Gegenteil trifft zu. Starke Stadtwerke, die ihren Zweck erfüllen, will der Bürger.  Aber Kommunalverantwortliche und wohl auch ihre Berater haben Stadtwerke oft als Goldesel betrachtet und als Geldquelle für alles Mögliche missbraucht. Es ist noch nicht überall zu spät. Es lohnt sich noch zu kämpfen.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
BBH: Versagen des Bundeskartellamtes und der Stadtwerke
« Antwort #6 am: 17. Oktober 2007, 23:50:42 »
@nomos

Zitat
Es ist noch nicht überall zu spät. Es lohnt sich noch zu kämpfen.

Gewiss doch. Na dann mal los.  Nur muss man manche Stadtwerke wohl zum Jagen tragen.

Die Stadtwerke unterstützen zum Beispiel auf ihre Art auch meine Beiträge hier im Forum. Von dieser Stelle aus recht herzlichen Dank, liebe Freunde für die jahrelange Unterstützung.  ;)

Man vergisst das allzuoft und nimmt vieles auch außerordentlich Bemerkenswertes dann fast schon als Selbstverständlichkeit hin.

Und  sicher bin ich kein ganz bequemer Freund.  ;)

Viele hier im Forum haben ggf. Grund, meinen Stadtwerken in der Lichtstadt Jena auch dankbar zu sein.

Wir wollen ihnen deshalb ein langes Leben wünschen, und dass sie das Stromgeschäft dem E.ON- Konzern endlich wieder aus den Händen reißen, um selbst auf der richtigen Seite  tätig zu werden.

Wir wünschen ihnen den notwendigen Kampfesmut, von der geplanten Strompreiserhöhung zum 01.01.2008 in unserer Lichtstadt abzulassen, die ich wohl garantiert auch wieder nicht mitmachen werde.

Für die Straßenbeleuchtung, die kommunalen Immobilien und unsere Straßenbahn wird der Strom ab dem 01.01.2008 bis zu über 30 Prozent billiger werden und soll dann im Schnitt nur noch ca. 10 Cent/ kWh kosten. Warum es bei den Strom- Kleinkunden anders sein sollte, versteht wohl kein Mensch, schon gar nicht in  der Stadt der Wissenschaft 2008, wo alle Kunden auf einem gemeinsamen Energiemarkt leben. Deshalb:

Lasset nicht zu, dass in Düsseldorf, München oder Erfurt verantwortungslose Konzern- Stromer begierig die Stifte wetzen, um uns völlig unnötig wieder höhere Strompreise an die Wand zu malen !!! Wir brauchen keine Strompreis- Lügen mehr.

Es gilt den überzeugenden Beweis zu erbringen, dass eigene Stadtwerke Willens und in der Lage sind, Konzernwillkür bei der Strompreisgestaltung wirksam einen Riegel vorzuschieben. Beweisen Sie, dass Ihnen daran gelegen ist, die Stromversorgung der Allgemeinheit so preisgünstig und effizient wie möglich sicherzustellen. Sollte dieser Beweis nicht überzeugend erbracht werden, dann gibt es wohl für die betroffenen Stromkunden keinerlei Grund mehr, nicht  pünktlich zum vorgesehenen Erhöhungstermin geschlossen \"den Stecker\" zu ziehen.
 
Stadtwerke steht wie ein Mann und stemmt Euch diesem ungehörigen Treiben der Konzerne entgegen !

\"Niemand braucht E.ON. Kündigen wir E.ON die Verträge.\"
(R. Bütikofer)

@all

Wer diesen dringenden Appell unterstützen möchte, sende eine entsprechende  Mail an die Stadtwerke der Lichtstadt Jena bis zum 20.11.2007. Ich lobe an dieser Stelle keinen Preis aus, der unter den ersten tausend Einsendern verlost wird, um nicht den Eindruck der unzulässigen Einflussnahme zu erwecken.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz