Mal wieder ein einseitiger und wenig recherchierter SPIEGEL-Artikel.
Klar gibt es bedenkliche Entwicklungen im Biosprit-Bereich.
Diesen sollte auch entgegengewirkt werden.
Aber diese generelle Verteufelung, wie sie der SPIEGEL inzwischen standardmäßig betreibt, finde ich zum Kotzen. Ich mag sowas schon gar nicht mehr lesen.
Trotzdem, einen Hinweis hierzu gönn ich mir:
Bis vor 2 Jahren hat die EU Zucker im Überschuss erzeugt und wusste nicht wohin damit. Er wurde subventioniert und in alle Welt exportiert.
Viele Entwicklungsländer haben sich dann dagegen gewehrt und die WHO hat der EU den subventionierten Export von Zucker weitgehend untersagt.
Inzwischen wird der Zucker auch in Europa zu Alkohol vergoren und z.B. als Biosprit genutzt. Die Weltmarktpreise für Zucker haben sich erholt - die Entwicklungsländer sind zufrieden.
Natürlich sollte das Pendel jetzt nicht zu weit in die andere Richtung ausschlagen. Wie gesagt gibt es durchaus Kritkpunkte in diesem Bereich.
Ähnlich: die Weizenexporte der USA sind für viele eher ein Übel als ein Segen. Wenn diese nun zurückgehen, hätte das wohl viele Vorteile.......
Wir haben uns in den Industrienationen in so vielen Bereichen an subventionierte und viel zu billige Lebensmittel gewöhnt, dass wir gar kein Verständnis mehr für den echten Wert von Lebensmitteln aufbringen. Wenn jetzt mal die Preise auf ein marktgerechtes Niveau steigen, wird gleich Zeter und Mordio gerufen.
Über die Senkung/Abschaffung der nun nicht mehr nötigen Agrarsubventionen und dadurch mögliche Steuersenkungen könnte das Geld dann aber wieder zum Verbraucher zurück kommen. Stichwort: Brachflächenprämie.
Wie man sieht, sind wir von einer Hungersnot wegen Biosprit in Europa noch Welten entfernt.
Es gilt, einen vernünftigen Weg zu einer sinnvollen und angemessenen Nutzung von Bioenergie zu finden. Der massenweise Import von Biomasse als Energielieferant aus fernen Ländern wird wohl nicht dazu gehören.
Auch wird es wohl zu anderen Anbauvorschriften und -beschränkungen oder dergleichen bei uns in Europa kommen.
Eine von zweifelhaften Interessen geschürte Verteufelung der Bioenergien insgesamt trägt allerdings auch nicht dazu bei.
ciao,
sh