Janto Just schrieb:
> \"Verbraucherschützer\" Aribert Peters fordert Klima-Cent
>
> Herr Peters kann es erneut nicht lassen, die Bundesregierung zur höheren Besteuerung unseres Energieverbrauchs aufzufordern (siehe Hervorhebung unten). Offenbar zahlen die Verbraucher für Strom, Gas, Heizöl, Diesel und Benzin in seinen Augen immer noch zu wenig. Außerdem will Herr Peters uns einreden, dass die zusätzlich kassierten Milliarden anschließend für die Interessen der Verbraucher eingesetzt werden - es findet also keine Umverteilung von unten nach oben statt, aus den Taschen der Privat- und Kleinverbraucher in die Taschen von Bürokratie und nutznießenden Unternehmen? Wieder einmal nimmt Herr Peters nicht die von ihm angeblich (siehe Hervorhebung unten) vertretenen Interessen der Verbraucher wahr, sondern das Interesse von Politik und Bürokratie an höherer Staatseinnahme und Verteilungsmasse und das Interesse einzelner Wirtschaftsbranchen und Unternehmen an Subventionen.
>
> Freundliche Grüße
> Janto Just
> Schortens
>
> Bitte an Freunde und Bekannte aus dem Gaspreis-Widerstand weiterleiten!
Antwort:
Sehr geehrter Herr Just,
danke für Ihre Mail. Sie gibt mir Gelegenheit, den Standpunkt des Bundes der Energieverbraucher in dieser Frage zu verdeutlichen.
Unser Vereinsziel ist laut Satzung eine sichere, verbraucherfreundliche und umweltverträgliche künftige Energieversorgung. Und zu diesem Ziel können höhere Steuern auf Energie durchaus einen Beitrag leisten, sofern sie die Energieeffizienz erhöhen, die Energiesparer belohnen und dies unter Berücksichtigung sozialer Belange geschieht.
Dazu Informationen unter
http://www.energieverbraucher.de/de/Umwelt_und_Politik/Effizienz/Energieproduktivitaet/site__1441/http://www.energieverbraucher.de/de/Umwelt_und_Politik/Effizienz/Einsparfonds/site__803/http://www.energieverbraucher.de/itid__519/Entscheidend ist, dass die Aufschläge auf die Energiepreise nicht in den Taschen der Aktionäre verschwinden, sondern für den dringend notwendigen Umbau unserer Energieversorgung eingesetzt werden: Für den Ausbau erneuerbarer Energien und eine Erhöhung der Energieeffizienz.
Natürlich ist der Verein dafür, die Steuerlast zu senken, die Bürokratie abzubauen und mit den Steuermitteln sparsamer umzugehen. Aber dieser Meinung sind wohl alle Bürger dieser Republik, von den Staatsdienern und Politikern mal abgesehen.
Die Frage ist doch nur, ob man die Steuern auf die Löhne aufschlägt oder die Energiepreise.
Der Klimacent ist angedacht lt Presseveröffentlichungen als ein Aufschlag in Höhe von 0,1 Cent je Kilowattstunde. Bei einem Gesamtenergieverbraucher je Haushalt von rund 30.000 kWh (dies schliesst KFZ und Heizung ein vgl.
http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=1389&st_id=1389&content_news_detail=5471&back_cont_id=1389 )
summiert sich der Klimacent auf eine jährliche Mehrausgabe von rund 30 Euro je Haushalt.
Das Aufkommen durch den Klimacent beliefe sich also auf jährlich 40 Mio x 30 Euro, damit 1,2 Mrd. Euro. Dieser Betrag liegt um ein Vielfaches über dem, was bisher für die Erhöhung der Effizienz eingesetzt wurde.
Gerade den wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungsteilen fehlt die Information und die Motivation zu Energieeffizienz. Dabei profitiert diese Bevölkerungsgruppe ganz besonders von höherer Effizienz. Denn der Anteil der Energiekosten am Haushaltsbudget steigt mit sinkendem Einkommen. Und deshalb macht sich auch die Entlastung durch geringere Energiekosten hier besonders deutlich bemerkbar.
Richtig eingesetzt senken höhere Energiesteuern die Energiekostenbelastung.
Es ergibt sich also unter dem Strich für die Verbraucher keine Mehrbelastung durch den Klimacent. Denn die Energiekosten sinken durch die durch den Klimacent finanzierten Aktionen um weitaus mehr als 30 Euro im Jahr. Das belegen zahlreiche Studien und auch einschlägige Erfahrung aus dem Ausland.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Mail auch an den Empfängerkreis Ihrer ersten Mail weiterleiten würden.
Mit freundlichem Gruss
Dr. Aribert Peters
Vorsitzender
Bund der Energieverbraucher e.V.
Frankfurter Str. 1
53572 Unkel
Tel: 02224 9227 0
Fax: 02224 10 321