@Hollmoor
Gegen ein persönliches Gespräch ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Es ist doch interessant, auch die \"andere Seite\" mit ihren Nöten zu hören.
Letzte Woche hatte ein Thüringer Stadtwerk alle Preisverweigerer angerufen und zu persönlichen Gesprächen gebeten, auch wurden entsprechende Hausbesuche in Aussicht gestellt.
Die Leute fühlten sich leicht an längst vergangene Zeiten \"zur Klärung eines Sachverhalts\", \"Kritik und Selbstkritik\" erinnert.
Ich habe mich mit dem Versorger und auch der Verbraucherzentrale in Verbindung gesetzt und angeregt, eine öffentliche Diskussuion mit allen Betroffenen unter Beteiligung von Vertretern der Verbraucherzentrale durchzuführen, um die gegenseitigen Argumente auszutauschen, von der \"Cold- Calling- Aktion\" jedoch Abstand zu nehmen, um die Leute nicht einzuschüchtern.
Eine Diskussion gab es wohl noch nicht.
Jedoch geht aus einer Pressemitteilung des Thüringer Wirtschaftsministeriums hervor, dass das entsprechende Unternehmen wie auch sechs andere zur Meidung einer kartellrechtlichen Missbrauchsverfügung aufgefordert wurde, seine Gaspreise wieder zu senken (
http://www.th-online.de/index.php ).
Da helfen dann auch keine Einzelgespräche mit Kaffe und Gebäck weiter.
Sollen etwa die betroffenen Bürger erst gemeinsam mit ihren \"wehleidigen\" Stadtwerken auf die Straße gehen müssen, um gegen das Preisdiktat der Erdgasimporteure zu demonstrieren?
Das wäre doch mal was.
Vielleicht stellt der VKU Verband Kommunaler Unternehmen sogar - wie sonst der DGB- entsprechende Plakate, Aufsteller und Trillerpfeifen zur Verfügung.
Was ist nur los, dass die Stadtwerke sich nicht selbst wehren, sondern mit den Kunden lediglich die \"gottgegeben\" Zustände bejammern?
Sie sollten ihren Versorger bei dem persönlichen Gespräch davon zu überzeugen versuchen, dass es einer öffentlichen Diskussion mit den Beteiligten unter Mitwirkung der Verbraucherschutzorganisationen bedarf, so wie schon vielerorts bereits im Gange.
Die entsprechenden Argumente sollte der Geschäftsführer der Stadtwerke, wie bei Ihnen zu Hause auch vor einem größeren, interessierten Auditorium zum Vortrag bringen können.
Immerhin interessiert das Thema wohl mehr Kunden, als sich bisher an der Aktion beteiligen.
Sie könnten sich außerdem anerbieten, gemeinsam mit der Geschäftsführung der Stadtwerke ein Schreiben an das Bundeskartellamt wegen der Praktiken der \"bösen\" Vorlieferanten aufzusetzen.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt