Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: energiepreisprotest  (Gelesen 9291 mal)

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Offline nachod

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energiepreisprotest
« am: 03. Juli 2007, 13:13:51 »
meine Gedanken zum Energiepreisprotest

die Stromkonzerne haben massenweise zum 01.07.2007 die Preise erhöht. Warum haben wir Politiker. Wir sind der Willkür der Stromkonzerne Schutzlos ausgesetzt. Die Stromaufsicht hätte nie abgeschafft werden dürfen. Durch die Verschachtelung der Konzerne ist ein Durchblick nicht möglich. Die Preise werden an der Strombörse durch verknappung hoch gehalten. Mein Regionalversorger erhöht dann die Preise. Er kann ja nachweisen, das er höher Bezugskosten hat. Das Problem ist nur das der Stromerzeuger RWE heißt, und mein Regionalversorger eine Tochter der RWE ist (so 70 % anteil) Mein Regionalversorger hat keine Gewinnsteigerung im gegenteil der Gewinn ist 2006 sogar leicht gesunken. Wenn man den Geschäftsbericht von RWE für 2006 ließt. so steht dann \"hohe Gewinnsteigerung durch hohe Strompreise\"
Solange es nur 4 Stromerzeuger gibt, ist ein Stromanbieterwechsel sinnlos. Sobald der eine erhöht, erhöht 3 Monate später der andere auch. Ein Nullsummenspiel.

Auch bei den Sonderverträgen wird klagen wenig erfolg haben. Die Preisanpassungsklausel ist zwar meißt ungültig, aber man hat ja bei Vertragsabschluß gewußt, das der Preis nicht ewig konstant sein wird.
Kann der Regionalversorger Kostensteigerung nachweisen (die er wirklich hat durch höhere Bezugskosten) so wird mann die zahlen müssen.

RWE,Vattenfall und EON ist egal welches Tochterunternehmen welche Gewinne macht. Hauptsache in der Summe kommt ein dicker Gewinn raus. Wer soll das nachweisen. Zumal ja die Strombörse angeblich ein nicht manipuliertes Handeln sicherstellt.

Für mich ergibt sich folgendes

Stromsparen wo es nur geht
Lieber Aktien oder Fond von Energieversorgern kaufen (wenn die wieder mal fallen)

Offline eislud

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energiepreisprotest
« Antwort #1 am: 03. Juli 2007, 18:48:28 »
@nachod

Nur eine kleine Bemerkung.

Hat man einen Sondervertrag mit unwirksamer Preisanpassungsklausel, muss man den zu Vertragsbeginn vereinbarten Anfangspreis zahlen. Hier spielt es keine Rolle, ob der Versorger Kostensteigerungen nachweisen kann oder nicht. Ohne wirksame Preisanpassungsklausel fehlt es schlichtweg an einer rechtlichen Möglichkeit den Preise zu erhöhen. Und das gilt so lange wie der Sondervertrag ungekündigt besteht.

Gruss eislud

Offline nachod

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energiepreisprotest
« Antwort #2 am: 05. Juli 2007, 06:45:16 »
Ja das mag sein, aber einen Sondervertrag kann das EVU kündigen. Bei der Grundversorgung muß ich beliefert werden.

Gibt es EVU\'s die gegen Verbraucher im Sondervertrag geklagt (und gewonnen) haben  ?????????????????

Offline wulfus

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energiepreisprotest
« Antwort #3 am: 05. Juli 2007, 11:06:14 »
Zitat
Für mich ergibt sich folgendes
Stromsparen wo es nur geht
Lieber Aktien oder Fond von Energieversorgern kaufen (wenn die wieder mal fallen)
Also resignieren und auf den Zug der Politik und der Energiebosse aufspringen, nachod?
Diese Kompromiss-Regierung und die vier Energiekonzernbosse zollen Ihnen bestimmt Beifall.

Schauen Sie die Ergebnisse des Energiegipfels und die abschließende Pressekonferenz der Kanzlerin an:
deren Focus war fast ausschließlich auf die Verbraucher gelenkt worden. Man klopfte sich gegenseitig auf die Schultern,
daß man es durch Gesetze, Wirtschaftsgutachten bzw. vernebelnde marktwirtschaftliche Argumentationen, verstanden hat,  
letztlich die/uns Verbraucher die Zeche bezahlen zu lassen.
Sie loben die Masse der Verbraucher (bis hin zum kleinen Rentner, der sein ganzes Arbeitsleben lang
für sein heute nicht mehr energieeffizientes Häuschen gearbeitet hat!), die überwiegend durch materielle Energiesparmaßnahmen
für Aufschwung im Handwerk und Mittelstand sorgt.
Kein Statement kam, wie man diesem Großkonzerne-Kartell beikommen kann.
Ich hätte mir gewünscht, daß auch Glos und Gabriel in die Kamera gedroht hätten,
wie vor ein paar Tagen der hessische Wirtschaftsminister Riehl:\"... sie müssen zerschlagen werden!\"

Heute morgen im Bundestag murmelte unser zahmer BMWi Glos  in einer Slow-Motion-Jubelrede zum Wirtschaftsaufschwung sinngemäß:
\"Nicht nur wegen der Großverbraucher, sondern auch wegen der Millionen privaten Energieverbraucher
müssen wir die Energiepreise im Blick behalten.\" (Huck! Es sprach ein Aufsichtsratmitglied!)
Solche schlappen \"Volksvertreter\" sind es, die unser heutiges Leben so teuer machen; Politiker,
die sich von Energiekonzernen \"einfangen\" lassen!
Sie gehören abgewählt! Wir brauchen mehr solche Kerle, wie den Riehl!

Offline eislud

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energiepreisprotest
« Antwort #4 am: 05. Juli 2007, 11:23:00 »
@nachod

Ja, das ist schon richtig, dass ein Sondervertrag gekündigt werden kann. Solange er aber nicht gekündigt ist, muss ich bei unwirksamer Preisanpassungsklausel aber nur den Anfangspreis, zum Beispiel aus dem Jahr 1998, zahlen.

Und wenn der Sondervertrag gekündigt wird, ist das ja auch nicht tragisch, weil ich auch dann grundversorgt werden muss, und zwar durch meinen Grundversorger, der unter Umständen aber dann ein anderer ist, als der Versorger aus dem Sondervertrag.

Ich habe nur einen groben Überblick über die Urteile. Viele sind ja auch noch gar nicht rechtskräftig, weil in Berufung oder Revision. Meines Wissens wurde noch kein Sondervertragskunde im Gas- oder Strombereich erfolgreich auf Zahlung verklagt, sofern es nur um die Wirksamkeit der Preisanpassungsklausel ging.  

Gruss eislud

Offline nachod

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energiepreisprotest
« Antwort #5 am: 05. Juli 2007, 12:26:43 »
Nun Widerspruch ist eingelegt. Kommt drauf an ob das EVU mich verklagt oder nicht. Bei der geringen Widerspruchrate der Leute kann es auch sein, das die Weitermachen wie bisher. Ich bekomme ständig Briefe wo mir erklärt wird aus welchen Kosten sich der Strompreis zusammensetzt usw...

Aber die Politik hat es doch in der Hand. Ich habe für die Linke Partei nicht viel übrig, aber 1 Vorschlag wäre gut. Die komplette Energieversorgung verstaatlichen. Das wäre wie bei Staatsunternehmen üblich zwar nicht ganz so effizient wie in der freien Wirtschaft, aber wir hätten billigere Preise.

Übrigens für das Gehalt des RWE Vorstands kann man viele Beamte in der höchsten Gehaltsstufe + Prämien bezahlen.

nachod

Offline svenbianca

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energiepreisprotest
« Antwort #6 am: 05. Juli 2007, 12:36:56 »
Energie verstaatlichen? Man sieht doch in der Telekommunikation, das trotz der \"hohen Vorstandgehälter\" heute Internet und Telefon zu einem Bruchteil der Kosten von vor 10 Jahren angeboten wird - da spricht keiner mehr von Verstaatlichung.

Offline RR-E-ft

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energiepreisprotest
« Antwort #7 am: 05. Juli 2007, 13:05:58 »
@svenbianca

Verstaatlichung und Wettbewerb sind zwei vollkommen unterschiedliche Ansätze. Man muss dafür sorgen, dass der Wettbewerb funktioniert.

Es gibt keinen Erfahrungssatz, dass der Staat effizienter arbeitet.

Eines hätte es bei einer staatlichen Energieversorgung aber wohl nicht gegegen:

Verzögerung von Investitionen in Kraftwerke und Netze und satt dessen weltweite Finanzinvestitionen mit den Milliardengewinnen.

E.ON hat schon die Energieversorger Osteuropas eingekauft. Nun geht es in Russland weiter, nachdem man in Spanien nicht zum Zuge kam. In Kraftwerke will der Konzern hauptsächlich außerhalb Deutschlands investieren. Daneben werden 7 Mrd. EUR, für die man gerade keine rentierlichere Verwendung hat, zum Aktienrückkauf eingesetzt.

Dass der Staat  sich etwa  mit Milliardengewinnen die früheren deutschen Kolonien als Absatzgebiete zurück gekauft hätte, wäre wohl mehr als unwahrscheinlich. Es ist unwahrscheinlich, dass man dabei wieder  einen \"Platz an der Sonne\" angestrebt hätte, um etwa in Namibia Solarkraftwerke zu errichten. Auch hätte man wohl nicht in die Öl- und Gasfelder bei Baku investiert, auch wenn man früher schon einmal  mit dem Ziel der Rohstoffausbeutung deutsche Truppen in diese Richtung in Bewegung gesetzt hatte.

Mit den weiterhin staatlich kontrollierten Energieunternehmen PreussenElektra und Bayernwerk (Vorgänger von E.ON Energie) hätte es wohl diese Expansion außerhalb Deutschlands nicht gegeben.

Offline nachod

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energiepreisprotest
« Antwort #8 am: 05. Juli 2007, 13:33:47 »
Es wären aber heute genügend Kraftwerke da.
Der Staat hätte die Millarden Gewinne oder wir billigeren Strom.
Der Staat würde die Kraftwerke effizent betreiben.
Der Staat würde anderen privaten Betreibern den Zugang zum Netz gestatten. (Privatisierung des Telekommarktes 1998)


Die Konzerne lassen die Kraftwerke laufen die den meißten Gewinn bringen.
Sie Verteilen die Gewinne  an Aktionäre.
Wettbewerber haben keine Chanche.
Politiker werden solange \"bearbeitet\" bis Sie alles genehmigen.

nachod

Offline RR-E-ft

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energiepreisprotest
« Antwort #9 am: 05. Juli 2007, 13:40:26 »
@nachod

Vielleicht hilft ein Blick nach Österreich, wo man die Energiewirtschaft anders als in Deutschland vertstaatlicht hatte. Aktuell laufen dort hitzige Diskussionen um die beabsichtigte Teilprivatisierung der Energie AG.

Offline svenbianca

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energiepreisprotest
« Antwort #10 am: 05. Juli 2007, 14:15:15 »
Das würde ja bedeuten, dass jede Expansion negativ beurteilt wird. Warum sollen Energiekonzerne nicht in andere Länder investieren. Das wird übrigens bei anderen Firmen hoch gelobt (z.B. Knauf-Baustoffe verdient viel Geld in Rußland) SAP expandiert weltweit. Ein Hoch auf den Staat. Warum nicht gleich auch die Autoindustrie verstaatlichen und die Ärzte gleich mit.
Ich gebe allen Recht, dass der Wettbewerb gefördert werden muss, nur habe ich das Gefühl, das bei allen im Forum Wettbewerb=automatisch alles billig und besser heißt. Und wenn das nicht alles sofort 100% klappt, dann rufen wir halt wieder nach dem Staat. In Berlin kann ein durchschnittlicher 4-Personen Haushalt durch einen Wechsel über 100 Euro sparen. Warum tut das keiner? Das es niemand mitbekommt halte ich für unwahrscheinlich, da die Zeitungen ja voll sind damit. Vattenfall behindert auch keine wechselwilligen, das scheidet auch aus. Kündigungsfristen lt. GVV 4 Wochen, also auch kein Problem. Wenn also aller Vorrausetzungen für einen Wechsel und für Wettbewerb vorhanden sind, scheinen die BErliner ja zufrieden mit Ihrem Versorger zu sein (und anderswo auch). Energie in der jetzigen Form wird immer knapper und teurer, dass sind nicht nur die bösen Konzerne Schuld.

Offline RR-E-ft

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energiepreisprotest
« Antwort #11 am: 05. Juli 2007, 14:32:16 »
@svenbianca

Nicht jede Expansion ist negativ. Schließlich können durch Synergien auch Effizienzpotentiale erschlossen und Kosten gesenkt werden, was zu niedrigeren Preisen führen kann.

Augenfällig ist jedoch, dass die Konzerne bei kräftig steigenden Energiepreisen und  Gewinnen mit Milliardenbeträgen expandieren.

Es scheint also einen Zusammenhang zu geben zwischen dem Expansionsdrang und dem Preisniveau bzw. dem Preisanstieg.

Dass Energiepreise etwa infolge Verknappung der Brennstoffe auch steigen, steht außer Frage, erklärt jedoch den Preisanstieg seit 2000 - ohne Steuern und Abgaben - nicht.

Welches Stadtwerk ist denn ebenso expandiert?

(MVV klammern wird dabei mal aus)

Wichtig ist zu allererst die Beschränkung der Marktmacht

Offline svenbianca

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« Antwort #12 am: 05. Juli 2007, 15:02:12 »
@RR-E-ft

Als Startjahr 2000 für die Preissteigerungen zu wählen ist nicht fair. 1998 war Start des freien Marktes mit fallenden Preisen. Bis Ende 2006 sind die Anbieter so gerade auf die Preise von  1998 gekommen. In acht Jahren kein schlechter Wert (da gibt es nicht viele Produkte - vergleichen wir mal die Ölpreise in diesem Zeitraum). Die Steuern/Abgaben sind in dem Zeitraum inkl. Mwst. Erhöhung um knapp 75% gestiegen, seit 01.01.07 auf über 90%.
Bei uns ist das Holz übrigens innerhalb eines Jahres um 40% im PReis gestiegen, weil viele auf Holzheizung umgestellt haben. Für dieses Jahr rechnet man nochmal mit 20-30% mehr, so läuft es in der Wirtschaft ohne Regulierung.

Offline RR-E-ft

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energiepreisprotest
« Antwort #13 am: 05. Juli 2007, 15:52:42 »
@svenbianca

Ich weiß nicht, woher Sie diese Informationen über die Preisentwicklung haben, klingt nach Strom- Lobby VBEW/ VDEW.
 
Wo sind denn nach 1998 die Stromtarifpreise tatsächlich gefallen ?!

Wenn man die Veröffentlichungen gem. § 4 Abs. 2 AVBEltV zurückverfolgt, wird man oft feststellen: Fehlanzeige.

Es kommt doch nicht darauf an, zu sehen, auf welche Preise die Anbieter gekommen sind, sondern darauf, wie sich deren Margen entwickelt haben.

Es geht also um die Entwicklung der Deckungsbeiträge innerhalb der Preise.

1999 zeigte sich durch ddie Liberalisierung und den Fortfall der bis 1998 bestehenden Demarkationen ein gewisses Überangebot an Erzeugungskapaziätäten.

Fortan hat man einen erheblichen Teil davon  vom Markt genommen (Stillegung oder Kaltreserve), dadurch Kosten gesenkt, aber auch das Angebot verknappt.

Im VEAG- Gebiet kostete Strom im Jahr 2000 bei all- inclusive- Lieferung (einschließlich Netznutzung) frei Kupferplatte an der Übergabestelle in 110 kV- Ebene etwa 20 EUR/ MWh.

Wenn man das Angebot verknappt, steigt der Preis.

Wer den Markt der  Erzeugungskapazitäten beherrscht (Oligopol), kann das Angebot verknappen und so den Preis setzen.

Die Stromnachfrage im Inland hat sich nur marginal geändert.


Im Gegensatz dazu bildet sich der Holzpreis über ein freies Spiel von Angebot und Nachfrage. Regional mag auch dabei der Holzpreis von Marktmacht beeinflusst sein, wenn etwa im wesentlichen nur ein großer Waldbesitzer als Anbieter in Erscheinung tritt.

Als viele auf feste Brennstoffe umstiegen (Biomasse- HKW), die Holznachfrage stieg, stieg auch der Preis für Brennholz. Nachdem Orkan Kyrill steht jetzt regional ein gestiegenes Angebot zur Verfügung, weil das Holz raus mus aus den Wäldern. Auch dies beeinflusst temporär den Preis.

Im Übrigen lässt sich der Preis für Energie und der Preis für Elektrizität im Besonderen nicht mit den Holzpreisen vergleichen.

Man kann allenfalls bei Vollkostenbetrachtung verschiedener Heizsysteme die Kosten der Heizung miteinander vergleichen.

Und dabei kann man dann fragen, ob eine Heizung mit Holz heute teurer ist als eine Heizung mit Strom/ Gas oder Heizöl.

In vollkommenem Wettbewerb bilden sich Grenzkostenpreise.
Die Kosten der Stromerzeugung sind abhängig von den Kraftwerkstypen, deren Kapital- und Brennstoffkosten. Diese wiederum sind bei verschiedenen Kraftwerkstypen und Einsatzbrennstoffen vollkommen verschieden.


Es beklagt sich ja niemand, dass die Preise überhaupt gestiegen sind, sondern dass die Deckungsbeiträge und Gewinne der Konzerne drastisch gestiegen sind.

Wenn man es genau betrachtet, wird man wohl feststellen, dass 1998/99 zwar die Großhandelspreise kräftig nachgegegeben hatte, die Stromtarifpreise aber nicht entsprechend abgesenkt wurden.

Stiegen jedoch die Großhandelspreise, folgten auch die Stromtarifpreise. Örtlich wohl auch mit Aufschlag.

Die Stromtarifpreise wie auch die Preise für die Grundversorgung führen also ein merkwürdiges Eigenleben, bei denen fast nur Steigerungen bei den Kunden anzukommen scheinen, nicht jedoch Preissenkungen. Es gibt nur wenige Ausnahmen nach der Absenkung der Netzentgelte durch die Regulierung.

Es ist wenig zielführend, diese Diskussion weiter zu vertiefen.

Offline svenbianca

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energiepreisprotest
« Antwort #14 am: 05. Juli 2007, 17:03:55 »
Ich habe mir die Mühe gemacht die Preise bei der RWE herauszusuchen, damit es nicht heißt hier würde irgendeine Lobby posten, sondern es geht um harte Fakten. Also Rechnungen herausgeholt. Wir haben Gewerbe und Haushalt.

Preise 01.07.99 netto Haushalt 11,40 Cent, Gewerbe (kein Sondervertrag, sondern der ganz normale Gewerbetarif) 13,85 Cent.

Preise heute für beide 15,71 Cent. Allerdings inklusive der Ökosteuern und KWK/EEG Abgaben.  Diese lagen am 01.04.99 bei 1,02 Cent Ökosteuer und keine EEG/KWK. Heute 2,05 Cent Ökosteuer und ca. 1,1 Cent KWK/EEG, macht also beim Nettopreis einen Aufschlag von ca. 2,15 Cent. Gewerbestrom liegt heute also noch unter dem Preis von 1999 (der müsste ja dann bei 16,00 Cent liegen) und beim HH-Strom haben wir eine Differenz von (11,40 + 2,15 = 13,55), das heißt eine Erhöhung von ca. 2,16 Cent in Prozent ca. 18,95% und das in 8 Jahren.

Ich verfolge dieses Forum schon seit ein paar Monaten und ich bin auch für faire Energiepreise - nicht das Sie mich da falsch verstehen, mir sind die Diskussionen nur zur einseitig. Ich kenne genügend Leute, die in Ihrer Freizeit auf Anti-Atom Demos sind und dann zu Yello wechseln mit der Begründung \"ist mir doch egal woher der Strom kommt - Hauptsache billig. Und ich lese hier halt nur immer pauschal \"der Strompreis ist bestimmt unbillig - ich lege mal Widerspruch ein\" unabhängig ob der Strom 22 Cent oder 18 kostet. Die Konzernen sollen am besten 100 Millarden investieren aber nichts verdienen. Asl die ENBW vor ein paar Jahren rote Zahlen schrieb, hat auch keiner nach dem Staat gerufen und um Unterstützung gebeten, \"das ist halt eine Firma, dann hat Sie halt Pech gehabt\" Machen die mal Gewinn ist das bestimmt unredlich. Es ist für die deutsche Versorgung bestimmt gut, wenn wir die Unternehmen klein halten. Dann holt sich halt Gazprom die RWE und die EDF Eon, dann haben wir halt riesige ausländische Investoren am Hebel, vielleicht auch Blackstone.
Naja was solls habe nun 4 Wochen Urlaub und fahre in den Süden, wünsche allen Gesundheit und freue mich (das ist nicht ironisch gemeint), wenn ich wiederkomme auf die vielen neuen Eintragungen und Diskussionen.

 

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