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Autor Thema: E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke  (Gelesen 4035 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke
« am: 01. Juni 2007, 13:16:01 »
Die angkündigten Investionen sollen auch in neue Atomkraftwerke fließen, an denen sich E.ON u.a. in Großbritannien und Finnland beteiligen möchte, sobald dies möglich ist.


Widerstand gegen weitere Atomkraft in Finnland

Neue Liebe zur Atomkraft


Atommüll leckt

Wer etwa zu  E wie einfach wechselt, sollte wissen, welchen Kurs er mitfinanziert.

Atomausstieg selber machen

Offline RR-E-ft

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Offline Sukram

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E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke
« Antwort #2 am: 06. Juni 2007, 13:38:58 »
Hmmm.... wie war das nochmal- 11 neue Baraunkohleblöcke in Germanien?

CO2 - Emissionen \'06 gestiegen?

****

...Chirac sagte, dank seines Atomprogramms stoße Frankreich, bezogen auf die Wirtschaftsleistung, ein Drittel weniger Kohlendioxid (CO2) aus als Deutschland.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/03/09/703188.html

Und, übrigens: Die KWH des Produktionsfaktors Energie kostet dort Jacques Normalverbraucher- 12 CENT.

******
Und darum:

BDI fordert weitere Nutzung der Kernenergie
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/wirtschaft/632335.html

******

 Energie-Agentur: Deutschland sollte Atomausstieg überdenken

dpa-Meldung, 04.06.2007 (15:35)
Berlin - Deutschland sollte nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) seinen Ausstieg aus der Atomenergie überdenken. Der Ausstieg dürfte mit Blick auf die Umwelt, auf die Energie-Versorgung und auf wirtschaftliche Aspekte negative Auswirkungen haben, hieß es in einem am Montag verbreiteten Länderbericht für Deutschland. Die Bundesregierung sollte eine neuerliche Debatte über die Rolle der Atomenergie im nationalen Energiemix anstoßen. ...


http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=19489

Tja, wenn da nur nicht die verflixte hormonbasierte Denksperre bei vielen Germanen wär\'...

****
Weltenergierat empfiehlt Neubau von AKws

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=24B0E9C4-1422-0CEF-7073F22FBEF00A28

Die Länder Europas müssten ernsthaft den Einbezug der Kernenergie in ihrem Energiemix abwägen. Laut dem Weltenergierat ist die Zeit der billigen Energie vorbei, insbesondere wenn man an die enormen Investitionen der kommenden Jahrzehnte für die Entwicklung neuer Energiesysteme denke.



****
G7-Staaten: Atomkraft als Alternative zu fossilen Energien
Washington, USA - Die Gruppe der sieben größten Industrieländer (G7) haben vor dem Hintergrund der Preis- und Lieferrisiken bei fossilen Energieträgern u.a. auch die Nutzung der Atomkkraft empfohlen. Bislang war bei den vorangegangenen G-7-Ministertreffen eine solche Empfehlung vor allem am Widerstand Deutschlands gescheitert........


****
Australien: ISA-Report empfielt Kernenergie

http://www.pmc.gov.au/umpner/docs/commissioned/ISA_report.pdf

“It takes energy to get energy – to extract, process, and transport fuels; to
build energy conversion facilities; and to offset or avoid adverse environmental effects of energy production. Net energy analysis of an energy supply system involves identification and computation or measurement of the energy flows in society that are needed to deliver energy in a particular form to a given point of use. These flows are then compared to the energy converted or conserved by the particular system under
consideration. p. 14

******

=

Warum wir die Atomkraft brauchen
Cicero - 24. Febr. 2007

...Und wir haben keinen Plan B für den Fall, dass uns Saudi-Arabien seit 15 Jahren hinters Licht geführt und Reserven nur vorgegaukelt hat, weil die zulässige ...


http://www.cicero.de/1526.php?ress_id=6&item=1519
nicht nur Krawalljournaille:
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline RR-E-ft

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E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke
« Antwort #3 am: 06. Juni 2007, 13:56:46 »
@Sukram

Man sollte den Verbrauchern die Entscheidung überlassen, welchen Strommix sie nachfragen möchten (E.ON: \"Mix it, baby\").

Dazu muss man aber wissen, was drin ist in der Wundertüte und die Werbung darf nicht irreführend sein (\"Mix it, baby\", \"AquaPower\").

Es muss also möglich sein, dass man sich bewusst entscheiden kann.

Der persönliche Atomausstieg ist möglich und man kann ihn nutzen.

Ich persönlich denke, dass die Tatsache des Anteils der Kernkraft am deutschen Strommix den Verbraucher keinen einzigen Cent bei den Energiepreisen gespart hat.

Sollte es dadurch etwa eine Konsumentenrente geben, wurde diese von den Konzernen einfach abgeschöpft.


Weite Teile der Atomstromwirtschaft sind staatlich subventioniert. Bei Internalisierung aller externen Kosten (insbesondere Nachsorge) steht wohl nicht fest, dass Atomstrom billiger ist. Das Recht, die Atmosphäre und die Flüsse aufzuheizen, müsste man dabei ggf. auch über Zertifikate als Kosten internalisieren.

Versorgungssicherheit:

Was, wenn sich eta ein systemimanenter Konstruktionsfehler herausstellt und deshalb AKW wie Biblis wegen eines bisher unerkannt gebliebenen Sicherheitsrisikos alle zugleich und  auf Dauer oder für immer vom Netz müssen, nicht nachgerüstet werden können, Investruinen darstellen (Stendal, Rheinsberg, Lubmin) ?

Dass es sich bei Atomkraftnutzung etwa um ein Allheilmittel handeln könnte, ist wohl ein Irrglaube, der sich für einige wenige hochprofitabel rechnet. Gewinne werden privatisiert, Risiken sozialisiert.....

Atomkraftnutzung sollte eher solchen Regionen vorbehalten bleiben, wo man im Fall der Fälle auch unproblematisch längerfristig weitflächige Sperrzonen einrichten kann, wie rund um Tschernobyl.

Schließlich könnten neben FSME- Impfstoff auch einmal Jodtabletten knapp werden.

Durch dezentrale Erzeugung muss die Effizienz gesteigert und damit der Energieverbrauch gesenkt werden. Und es bedarf anderer Technologien der Energieerzeugung.

Allerdings lassen sich die notwendigen hohen Investitionssummen nur einmal aufbringen, so dass die Weichen jetzt gestellt werden müssen, wenn der Zug nicht ohnehin schon abgefahren sein sollte.

Offline Sukram

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E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke
« Antwort #4 am: 06. Juni 2007, 17:46:24 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@Sukram

Man sollte den Verbrauchern die Entscheidung überlassen, welchen Strommix sie nachfragen möchten (E.ON: \"Mix it, baby\").

Von mir aus, gerne. Sie dürfen durchaus auch den Anteil an PV-Strom übernenehmen, den ich zwangsbeziehe.

Zitat
Ich persönlich denke, dass die Tatsache des Anteils der Kernkraft am deutschen Strommix den Verbraucher keinen einzigen Cent bei den Energiepreisen gespart hat.

Die Gedanken sind frei...

Zitat
Sollte es dadurch etwa eine Konsumentenrente geben, wurde diese von den Konzernen einfach abgeschöpft.

Ah- der Neidfakktor.

Aber über die Abschöpferei der Gewinne durch die Allgemeinheit gab\'s doch meines Wissens bereits einige politische Vorschläge.

Zitat
Weite Teile der Atomstromwirtschaft sind staatlich subventioniert. Bei Internalisierung aller externen Kosten (insbesondere Nachsorge) steht wohl nicht fest, dass Atomstrom billiger ist. Das Recht, die Atmosphäre und die Flüsse aufzuheizen, müsste man dabei ggf. auch über Zertifikate als Kosten internalisieren.


Gerne- aber dann dito für die Kohleblöcke.

Zitat
Versorgungssicherheit:

Was, wenn sich eta ein systemimanenter Konstruktionsfehler herausstellt und deshalb AKW wie Biblis wegen eines bisher unerkannt gebliebenen Sicherheitsrisikos alle zugleich und  auf Dauer oder für immer vom Netz müssen, nicht nachgerüstet werden können, Investruinen darstellen (Stendal, Rheinsberg, Lubmin) ?


Die Kelten hatten bekanntlich Angst davor, dass der Himmel einstürzt.
Übrigens- nicht unbegründet: Soll vom verheerenden Kometeneinschlag in Oberbayern her stammen...

Zitat
Dass es sich bei Atomkraftnutzung etwa um ein Allheilmittel handeln könnte, ist wohl ein Irrglaube, der sich für einige wenige hochprofitabel rechnet. Gewinne werden privatisiert, Risiken sozialisiert.....


Jaja, Frau Roth, kennen wir. Möchte das jetzt auch nicht zerpfriemeln, denn:

-keiner spricht von Allheilmittel
-peak oil ab 2015
-Abhängigkeit vom Russengas
-Alternaive haben\'s letztes Jahr gerademal geschafft, den Verbrauchsanstieg abzufangen

= WIR HABEN KEINE ZEIT MEHR.
& der Klimawandel ist eine weitaus sicherere & größere Gefahr - siehe Argumentation Fahrenholz.



Zitat
Durch dezentrale Erzeugung muss die Effizienz gesteigert und damit der Energieverbrauch gesenkt werden.


Da hätte ich grad\' ein wunderbares Beispiel. Aus der Nähe der ach so grünen Stadt Freiburg (die mit den meist stehenden, aber dafür weithin sichtbaren Windquirlen obendrüber am Rheintalrand) - dort, wo deren Müll verbrannt wird: In einem Müll-BHKW.

Nur hat man dieses jwd in die Pampa gestellt, wo weit & breit keine Abnehmer für die Wärme zu finden sind. Folge: Das Teil werkelt mit einem Wirkungsgrad von unter 30%.

Sowas mitten in die Stadt zu stellen wie in Stuttgart oder München, wo damit ganze Viertel beheizt werden- undenkbar für die sauberen Freiburger.

Doch, ja- kürzlich hat ein Pellethersteller angefragt, der seine Holzpillen damit trocknen wollte:

Bürgermeister sind dagegen. Wegen Feinstaub während der Produktion.

(Achja: Eine Verdopplung de Verbrennungskapazität wird von den Betreibern angestrebt...)

Ander Berispiele gefällig? PÖl-BHKW für eine Gemeindehalle z.B., höchstregierungsamtlich empfohlen?
****


Zitat
Und es bedarf anderer Technologien der Energieerzeugung.


Jo-hooo. z.B. CO2-Abscheidung, von der Gabriel fantasiert. Über die das BGR grade noch grundlagenforscht- abgesehen davon, dass die Abscheidung wiederum einiges an Wirkungsgrad kostet. Und taugliche geologische Speicher dafür dürften nur für einen fast verschwindend geringen Zeil des CO2 vorhanden sein.

(Die bereits projekttierten Kohleblöcke lassen sich übrigens NICHT dahigehend ertüchtigen- soviel zu einem \"systemimanenten Konstruktionsfehler\". allerdings hier einem real existierenden.)


Zitat
Allerdings lassen sich die notwendigen hohen Investitionssummen nur einmal aufbringen, so dass die Weichen jetzt gestellt werden müssen, wenn der Zug nicht ohnehin schon abgefahren sein sollte.

Das isser wohl- Ade, deutsche (Export)Volxwirtschaft: Mit voller Kraft senkrecht an die Wand... denn die mit solchem Strom hergestellten Güter möchte dann niemand in der Welt mehr bezahlen:
Da gab\'s doch mal vor 50 Jahren einen Plan, ganz Deutschland in einen Kartoffelacker zu verwandeln....

Denn- andere wollen nicht am deutschen (Ver)Wesen genesen- und haben sich schon auf Jahrzehnte (bezahlbare) Uranvorkommen gesichert...

Von Brütern wollen wir jetzt nicht auch noch anfangen ;-)
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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E.ON setzt auf neue Atomkraftwerke
« Antwort #5 am: 06. Juni 2007, 18:48:49 »
@Sukram

Wenn man - zunehmend mit Biogas - viel mehr gasbetriebene MiniBHKW in Kraft- Wärme-Kopplung hätte, die über intelligente Netze zu virtuellen Kraftwerken verknüpft würden und eine verbrauchsnahe Erzeugung darstellen, sollte ein höherer Wirkungsgrad bei geringeren Immissionen wohl möglich sein.

Auch bei solchen Geräten können nur über Massenproduktion usw. die Herstellungskosten gesenkt werden. Bisher sind sie noch recht teuer.

Ca. 80.000 solcher Geräte hatte E.ON für E.ON UK geordert und auf die Insel verbracht.

Gut gedämmte Häuser und Wärmepumpen/ Erdwärme könnten auch einen Teil leisten.

Es sieht bisher aber nicht danach aus, als sei ein grundlegender Wandel hin zu einer dezentralen Erzeugung tatsächlich angestrebt. An der überkommenen Struktur mit Großkraftwerken, die mit einem gewaltigen Anteil ungenutzter Abwärme und zusätzlichen Übertragungsnetzverlusten wegen langer Leitungswege verbunden sind, scheint ja niemand rütteln zu wollen.

Diese Struktur stammt aus den 20er bis 40er Jahren des letzten Jahrhunderts (Reichssammelschiene und Reichslastverteiler)

Übrigends sprechen Vahrenholz u.a. bei der Verlängerung der AKW- Laufzeiten lediglich von einer Brücke in eine andere Zeit, sehen darin also wohl keine dauerhafte Lösung.

Eine auf die notwendige Dauer tragfähige Lösung für die \"Endlagerung\" gibt es wohl immer noch nicht. Insbesondere Salzstöcke erweisen sich wohl als ungeeignet. Wenn man auf diese Option setzt, kann man diese zudem Ländern wie Iran usw. usf. nicht vorenthalten wollen, insbesondere die Brennstoffaufbereitung nicht durch wenige Staaten monopolisieren.

Im Ergebnis hat man es mit einem nicht mehr kontrollierbaren Anfall von möglicherweise waffenfähigem Kernbrennmaterial zu tun, weltweit.

Schließlich ist jeder \"Schurkenstaat\" für den Klimaschutz und möchte seine eigene Atomwirtschaft, schon um die Abhängigkeit etwa von früheren Kolonialmächten zu vermeiden. Schließlich strebt jeder Staat nach Unabhängigkeit, nicht nur Westeuropa mit Rücksicht auf Öl- und Gaslieferungen aus Russland und Saudi-Arabien.

Es dürfte interessant werden, wenn aller Herren Länder den Klimaschutz durch die Nutzung der Kernenergie erreichen wollten:

Ein Anlass für Irak-Konflikt angebliches Atomprogramm

Streit um Atomprogramm des Iran

Atomkonflikt mit Korea

Nordkorea, Iran.... unternehmen alle sicher gern große Anstrengungen für den Klimaschutz, werden möglicherweise von Ländern wie den USA missverstanden und schon streitet man sich über den Weg, wie das Weltklima überhaupt noch zu retten ist.....

Was dem einen recht ist, muss dem anderen immerhin billig sein.

Die Nutzung der Kernenergie birgt also wohl weit mehr Konfliktpotential, als es bei Demonstrationen an Atomanlagen und Castor- Transporten je sichtbar werden könnte.

Offline RR-E-ft

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