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Autor Thema: EU-RL-Entwurf: Eigentumstrennung Netz/ Erzeugung im Herbst  (Gelesen 2139 mal)

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Offline RR-E-ft

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Offline Wolfgang_AW

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EU-RL-Entwurf: Eigentumstrennung Netz/ Erzeugung im Herbst
« Antwort #1 am: 01. Juni 2007, 11:56:23 »
http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EA807D068AAF34C63A8FDF778AA6FD460~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Der Ökonom Peter Zweifel äußert sich in einem FAZ-Interview

Zitat
Der Gedanke einer Zerschlagung der Stromkonzerne im Interesse von mehr Wettbewerb indes überzeugt ihn nicht. Zweifel hat einen Lehrstuhl für angewandte Mikroökonomik an der Universität Zürich inne und wirkt derzeit zudem als Gastprofessor an der Humboldt-Universität Berlin.

Zitat
Stimmt, auf dem Strommarkt mangelt es an Wettbewerb. Was halten Sie denn unter diesem Gesichtspunkt von der in Brüssel ventilierten Idee einer Zerschlagung der Stromkonzerne mit einer Trennung von Netz und Produktion?
Gerade was die Stromwirtschaft angeht, bin ich da skeptisch. Eine Trennung könnte durchaus wohlfahrtsvernichtend sein - vor allem aus technischen Gründen. Strom fließt, wo er will. Ich spreche von den sogenannten Kirchhoffschen Gesetzen. Zwischen drei Punkten beispielsweise können Sie seine Fließrichtung nicht gut steuern. Ein Elektrizitätsnetz ist voller externer Kosten. Das heißt, die Gefahr ist groß, dass jemand, der Strom in ein Netz einspeist, einen anderen Anbieter mit Kosten belastet - dergestalt, dass dieser auf einmal nicht einspeisen kann, weil auf seinem Abschnitt die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Diese Kosten können bis zu 40 Prozent der gesamten Grundkosten ausmachen. Das ist enorm viel und durch eine Aufsichtsbehörde nur mit unsäglichem Aufwand zu unterbinden. Es gibt also schon aus rein technischen Gründen einen großen Vorzug der vertikalen Integration. Ich würde sagen, lassen wir die Stromkonzerne doch so, wie sie sind. Immerhin ist dann das Investitionsproblem gelöst: Als Netzeigentümer und Produzent zugleich habe ich ja ein Eigeninteresse daran, das Netz in gutem Zustand zu halten.
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

 

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