Es geht doch überhaupt nicht darum, \"den Stadtwerken eins auszuwischen\".
BGW-Chef Steckert behauptet zwar, dass man damit \"ein Stadtwerk kaputt machen könne\". Diese Behauptung läßt sich indes durch nichts belegen.
Der BGW vertritt auch nicht nur die Interessen der Stadtwerke, sondern auch die Interessen der Importeure, Ferngasgesellschaften und Regionalversorger. Informieren Sie sich hierzu über die Eigendarstellung des Branchenverbandes unter
www.bgw.de Die Stadtwerke als angeblich schwächsten Einheiten werden nur bemüht, um den wehrhaften Kunden ein schlechtes Gewissen zu machen. Davon sollte man sich nicht einschüchtern lassen.
Es geht doch vielmehr nur darum, sich gegen unberechtigte Preiserhöhungen zur Wehr zu setzen, egal von welchem Versorger.
Ich kenne auch keinen Verbraucher, der damit etwa eine \"sittenwidrige Schädigungsabsicht\" verbindet, wie Herr Steckert dazu ausführt.
Im Übrigen sind die Stadtwerke grundsätzlich nicht schlechter gestellt als deren Kunden, können sich also auch selbst entsprechend gegen die Preiserhöhungen ihrer Vorlieferanten zur Wehr setzen.
Wenn sie selbst von ihren entsprechenden Rechten keinen Gebrauch machen, können hierfür doch die Kunden nicht verantwortlich gemacht werden!
Problematisch ist für die Stadtwerke vielmehr, dass der Vorlieferant oftmals zugleich Minderheitsgesellschafter ist und über eine Sperrminorität ein Vetorecht bei allen erheblichen Entscheidungen hat und zudem Aufsichtsratsmitglieder stellt, die den Aufsichtsratsmitgliedern von kommunaler Seite durch ihr Branchen- Know-how informationell überlegen sind.
Im übrigen könnten die Stadtwerke, die sich jetzt nicht selbst zur Wehr setzen, zu besorgen haben, dass die grossen Importeure bei wirksamen Wettbewerb auf die Stadtwerke keine Rücksicht nehmen und mit ihrem relativ billigen Importgas zukünftig direkt die Kunden der Stadtwerke versorgen.
Im Falle eines solchen \"down stream\", der wohl bald möglich sein wird, sind die Stadtwerke dann raus aus dem Geschäft, weil diese in ihren langfristigen Verträgen hohe Preise akzeptiert haben und sich dann nicht mehr gegen die neue Billig- Konkurrenz der Großen durchsetzen können.
Deshalb sollte es schon im eigenen Interesse der Stadtwerke liegen, sich selbst zur Wehr zu setzen.
Immerhin müsste das Machtwort des E.on- Chefs Dr. Bernotat in der BILD-Zeitung vom 03.01.2005 (siehe unter Neuigkeiten) auch für Stadtwerke gelten, die von E.on Ruhrgas beliefert werden.
Ob Ihr Versorger zu E.on gehört, und ob Sie sich deshalb als Kunde auch auf das vorgenannte Machtwort des Konzernchefs berufen können, können Sie u. a. unter
http://archiv.greenpeace.de/e-off/images/07/eoff.htmlerfahren.
Vom Übrigen Inhalt dieser Seite muss ich mich jedoch distanzieren.
Immerhin tragen die Stadtwerke auch Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.
Hohe Energiepreise schwächen den privaten Konsum und sind für die Wirtschaft ein erheblicher Standortnachteil.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt