Energiepreis-Protest > Bundesweit / Länderübergreifend

Vattenfall bestreitet Preisabsprachen der Stromkonzerne

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RR-E-ft:
@ElCattivo

Bitte was?

Den Beitrag hatte ich nur gerade aus dem Netz gefischt.

Die Grenzkosten- Preis- Regel ist bestimmt keine Mindermeinung, sondern Standard in der volkswirtschaftlichen Theorie, meines Wissens herrschende Meinung.

http://www.mikrooekonomie.de/an/an/ananau.htm
http://www.mikrooekonomie.de/an/an/ananau_zb3.htm

Vollständiger Wettbewerb ist ein Ideal. Man kann immer nur sehen, wie weit man von diesem entfernt ist, wenn sich die Preise anders bilden.

ElCattivo:

--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
... Standard in der volkswirtschaftlichen Theorie
--- Ende Zitat ---
Nun, abseits aller Elfenbeintürme sind derlei Theorien offenkundig nicht lebensfähig. Jedenfalls wird in der Praxis weltweit anders verfahren.
Stimmt nicht, im Venezuela des Hugo Chávez versucht man sich gerade mal wieder an einem anderen Modell ...

RR-E-ft:
@ElCattivo

Hat es in Venezuela eine freie Marktwirtschaft und können deshalb die ökonomischen Gesetze objektiv wirken, stimmen also die Randbedingungen? Wohl kaum.

Wenn man es erklären wollte, findet man hier eine gute Zusammenfassung:

 http://www.bwl.uni-kiel.de/Ordnung/downloads/evwl_WS0506/Einf-Kp14_4_auf_1.pdf

Der Grenzkosten- Preis stellt sich bei vollständiger Konkurrenz doch dadurch fast zwangsläufig ein, weil sich alle gewinnmaximierend verhalten, Angebot und Nachfrage durch Marktein- und Marktaustritt geregelt werden.

Die Kartellbehörden legen zurecht das Ideal der Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz zugrunde und messen daran, wie weit man von diesem Ideal entfernt ist. Ergebnis: derzeit viel zu weit, als es unserer gesamten Volkswirtschaft gut tun kann.

Es geht um die Wohlfahrt der Gesellschaft und nicht einzelner marktstarker Unternehmen. Dem Ziel ist das Wettbewerbsrecht verpflichtet.

Wenn Sie sich seit Jahren in einem Umfeld bewegen, wo völlig andere Regeln herrschen, so könnte es sich also um einen deutlich vermachteten Markt handeln, der vom Ideal des vollständigen Wettbewerbs sehr weit entfernt ist.

Ihre subjektive Erfahrung, dass es auch anders funktioniert und bisher immer noch gut gegangen ist, bedeutet nicht, dass dadurch die Wettbewerbstheorie versagt hätte.

Es geht mit der Kartellrechtsschärfung gerade darum, sich dem Ideal im Interesse der gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt  wieder halbwegs anzunähern -> zumindest wettbewerbsanaloge Preise.

Genau das ist das Thema, worum es geht. :wink:

Dass das nicht allen gefällt, ist klar. Schließlich gibt es in einer pluralistischen Gesellschaft widerstreitende Interessen.

ElCattivo:
Kann es sein, dass die Herren Theoretiker stets unterstellen, dass sich die Grenzkosten der verschiedenen Unternehmen nicht unterscheiden? Genau das ist bei der Stromerzeugung ja eben nicht der Fall.

Aber egal. Bevor Sie mich mit weiteren Links bombardieren beantworten Sie mir bitte mal folgende Frage:
- Sind Sie dafür, dass die Firma Saudi Aramco ein Barrel Rohöl aus dem Ghawar-Feld für max. 2 Dollar verkaufen darf, während die norwegische Statoil für das gleiche Produkt 30 Dollar bekommt?
JA oder NEIN?

ElCattivo:

--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
Der Grenzkosten- Preis stellt sich bei vollständiger Konkurrenz doch dadurch fast zwangsläufig ein, weil sich alle gewinnmaximierend verhalten, Angebot und Nachfrage durch Marktein- und Marktaustritt geregelt werden.
--- Ende Zitat ---
Genau das ist der Punkt. Was ist denn der Grenzkostenpreis, wenn sich die Angebotskurve aus hunderten verschiedenen Grenzkosten zusammensetzt? Der Gleichgewichtspreis entspricht ja stets den Grenzkosten eines Anbieters. "Glück" haben dann all jene, die billiger produzieren können und bei einem Gleichgewichtspreis oberhalb ihrer eigenen Grenzkosten auch mal einen Teil ihrer Fixkosten verdienen können. Übrigens wird auf Dauer kein Unternehmen mit Erlösen auf Grenzkostenhöhe überleben können. Das leuchtet doch ein, oder?

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