@ElCattivo
Hat es in Venezuela eine freie Marktwirtschaft und können deshalb die ökonomischen Gesetze objektiv wirken, stimmen also die Randbedingungen? Wohl kaum.
Wenn man es erklären wollte, findet man hier eine gute Zusammenfassung:
http://www.bwl.uni-kiel.de/Ordnung/downloads/evwl_WS0506/Einf-Kp14_4_auf_1.pdfDer Grenzkosten- Preis stellt sich bei vollständiger Konkurrenz doch dadurch fast zwangsläufig ein, weil sich alle
gewinnmaximierend verhalten, Angebot und Nachfrage durch Marktein- und Marktaustritt geregelt werden.
Die Kartellbehörden legen zurecht das Ideal der Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz zugrunde und messen daran, wie weit man von diesem Ideal entfernt ist. Ergebnis: derzeit viel zu weit, als es unserer gesamten Volkswirtschaft gut tun kann.
Es geht um die Wohlfahrt der Gesellschaft und nicht einzelner marktstarker Unternehmen. Dem Ziel ist das Wettbewerbsrecht verpflichtet.
Wenn Sie sich seit Jahren in einem Umfeld bewegen, wo völlig andere Regeln herrschen, so könnte es sich also um einen deutlich vermachteten Markt handeln, der vom Ideal des vollständigen Wettbewerbs sehr weit entfernt ist.
Ihre subjektive Erfahrung, dass es auch anders funktioniert und
bisher immer noch gut gegangen ist, bedeutet nicht, dass dadurch die Wettbewerbstheorie versagt hätte.
Es geht mit der Kartellrechtsschärfung gerade darum, sich dem Ideal im Interesse der gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt wieder halbwegs anzunähern -> zumindest wettbewerbsanaloge Preise.
Genau das ist das Thema, worum es geht. :wink:
Dass das nicht allen gefällt, ist klar. Schließlich gibt es in einer pluralistischen Gesellschaft widerstreitende Interessen.