Man kann es nicht oft genug wiederholen:
Mit einem Vertrag begibt man sich in die absolute und letztlich unbarmerzige Abhängigkeit des Vertragslieferanten.
Man hat k e i n e Möglichkeit mehr, den Preis durch ein alternatives Angebot zu beeinflussen.
Man hat k e i n e Möglichkeit, den Tank abzukaufen, auch wenn der schon seit mehr als 10 Jahren auf dem Grundstück steht.
Man ist dem Preisdiktat v o l l k o m m e n ausgeliefert.
Man hat mit dem Vertrag seine eigenen Möglichkeiten zu handeln an den Vertragslieferanten verkauft. Den Gewinn, den man dabei angeblich gemacht hat, muss man sich wirklich erst schönrechnen. Das tut man dann auch nur, weil es eine sehr ernüchternde und zugleich deprimierende Erkenntnis ist, seine Gefangenheit im Vertrag zu realisieren.
Viele Beiträge hier im Forum geben davon Zeugnis. Allein die Lektüre dieser zum Teil erschütternden Berichte, sollten jeden vernünftig denkenden Menschen davon abhalten, sich in die Fänge eines Vertrages zu begeben.
Da gibt es etliche Geschichten, wo gerade ältere Menschen, Menschen, die bei Geschäften dem Gegenüber die gleiche Ehrlichkeit unterstellen, die sie selbst mitbringen, gnadenlos zur Unterschrift gebracht werden. Sie zahlen dann bei den Preisen nicht nur 5 oder 10 Cent mehr sonder 20 oder 30.
Diese Menschen schreiben hier nicht im Forum, weil sie kein Internet haben und dieses Forum gar nicht kennen. Sie wissen sich nicht zu wehren. Wobei die wehrhaften Menschen, von denen man hier doch etliche findet, auch alle eigentlich ohne Rat sind und am Ende doch scheitern.
Am Ende steht der Anwalt und die Juristerei. Ohne passenden Rechtsschutz ist man dann doch wieder dem Vertragslieferanten ausgeliefert. Und selbst mit Rechtsschutz ist ein positives Ergebnis zweifelhaft.
Man diesen Verträgen schon eine gewisse Genialität zugestehen. Der Vertrag gepaart mit einem Menschenschlag auf der anderen Seite, der ohne mit der Wimper zu zucken die Abzocke praktiziert - wirklich genial.
Wenn man bei den Vertragsanbietern eine gewisse Fluktuation bei den Außendiensteler beobachten kann, dann liegt es wohl daran, dass diese Menschen irgendwann feststellen, dass sie das, was sie ihren Kunden verkaufen müssen, selbst niemals guten Gewissens erwerben wollten.
Da gilt dann doch noch: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
Leider halten Politik und Verbraucherschutz sich hier auch vornehm zurück.
Das bedeutet für die Vertragsleute, dass sie dem Treiben auf der anderen Seite nur noch mehr und heftiger ausgeliefert sind.
Es ist etwas deprimierend beaobachten zu müssen, dass immer noch Menschen in diese Verträge hineingeplaudert werden und so wenig getan wird, dies zu verhindern. Mich darf niemand am Telefon bewerben. Einen Liefervertrag und einen Mietkauf mit all seinen Tücken darf mir jeder ungeschoren aufschwatzen.
H. Watzl