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12.12.2006: Naturschutzgebiet „Lacomaer Teiche“ soll Braunkohletagebau weichen - Umweltschützer und Prominente fordern Stopp für BaggerVor der Europa-Zentrale des Energiekonzerns Vattenfall in Berlin-Mitte protestierten heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Grüne Liga und ROBIN WOOD gegen die drohende Zerstörung der für den Naturschutz wertvollen Lacomaer Teiche bei Cottbus. Die Umweltschützer kippten vor das Gebäude einen Kohleberg und symbolisierten mit weißen Kreuzen die 170 vom Braunkohletagebau bedrohten Tier- und Pflanzenarten, die im Gebiet der Lacomaer Teiche leben. „Lacoma retten - Vattenfall abschalten“ forderten sie auf einem Transparent. Protest vor der Vattenfall-Europa-Zentrale Die Umweltschützer übergaben Vattenfall Unterschriftenlisten gegen das Abbaggern des Naturschutzgebietes. Zu den rund 3000 Unterzeichnern gehören mehr als 70 Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen sowie Prominente wie die Tatort-Kommissare Peter Sodann und Manfred Krug, der Träger des Alternativen Nobelpreises Michael Succow, der Moderator Tobi Schlegel und der Liedermacher Gerhard Schöne. BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm: „Wenn so viele Menschen ihre Stimme für die Lacomaer Teiche erheben, müsste es eigentlich in den Ohren der Vattenfall-Manager klingeln. Wenn schon Tatort-Kommissare gegen Vattenfall protestieren geraten die Täter endgültig ins Zwielicht. Man kann sich nicht ungestraft in Konzernbroschüren als umweltbewusstes Unternehmen darstellen und dann ohne Not eine für den Naturschutz und die Erholung der Menschen wertvolle Landschaft vernichten.“ Erst 2004 seien die Lacomaer Teiche der EU-Kommission als Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung gemeldet worden. Rene Schuster von der Grünen Liga: „Dort leben beispielsweise rund 5000 streng geschützte Rotbauchunken. Es ist eines der größten Vorkommen dieser Art in Deutschland. Keine Ausgleichsmaßnahme könnte diesen Verlust kompensieren." Die unter den Lacomaer Teichen lagernde Braunkohle soll im Kraftwerk Jänschwalde in der Nähe von Cottbus verstromt werden. Jürgen Sattari, Vorstandssprecher von ROBIN WOOD: „Jänschwalde ist eines der schmutzigsten Kraftwerke Europas. Vattenfall will das Klima weiter aufheizen, seine Profite steigern und dafür ein schützenswertes Gebiet opfern. Die Folgekosten durch den Klimawandel und den Verlust der Natur zahlen am Ende wir alle.“Die Umweltverbände kündigten an, gegen eine Genehmigung zum Abbaggern der Lacomaer Teiche durch die Landesregierung Brandenburg gerichtlich vorzugehen. Vattenfall-Kunden in Berlin und Hamburg riefen sie dazu auf, ihren Stromliefervertrag mit dem Unternehmen zu kündigen und zu Ökostromanbietern zu wechseln.
Naturschutzverbände gehen gegen Lacoma-Beschluß vor GerichtGegen den heute ergangenen Planfeststellungsbeschluß zur Zerstörung der Lacomaer Teiche bei Cottbus werden die Naturschutzverbände Klage beim Verwaltungsgericht Cottbus einreichen."Wir fordern Vattenfall auf, keine zerstörerischen Tatsachen zu schaffen, bevor das Gericht über deren Rechtmäßigkeit entscheidet." Sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA Brandenburg. Die Klage der GRÜNE LIGA wird von NABU, BUND, ROBIN WOOD und den Naturfreunden Brandenburg unterstützt."Die Abbaggerung der Teichlandschaft ist für das Allgemeinwohl nicht erforderlich" sagt Burkhard Voß Landesvorsitzender des BUND Brandenburg. "Im Gegenteil: die Klimaschutzinteressen aller Bürger erfordern eine geringere Auslastung des Kraftwerkes Jänschwalde sogar."Die Abbaggerung der Teiche durch den Braunkohlentagebau Cottbus-Nord sichert nicht ansatzweise die behauptete Zahl von Arbeitsplätzen, die geplanten Kompensationsmaßnahmen können den drohenden Verlust für den Naturschutz und die Cottbuser Bürger nicht ersetzen.Die Verbände stützen sich bei Ihrer Ablehnung des Beschlusses weiterhin auf die aktuelle Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes, nach der die Zerstörung von FFH-Gebieten vor ihrer Eintragung in die europaweite Schutzgebietsliste nicht zulässig ist.Die einzelnen Aspekte der Klagebegründung werden nach deren Einreichung bei Gericht ausführlich veröffentlicht. Unklar ist, wie das Landesbergamt die zehnseitige Stellungnahme der Naturschutzverbände vom vergangenen Donnerstag bereits gründlich ausgewertet haben soll. Diese ist bereits im Internet unter http://www.landesbüro.de [Anm. http://www.landesbuero.de ] veröffentlicht.
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