Wir leben in einem freien Land, wo jeder mit jedem einen Vertrag abschließen kann. Wenn dieser Vertrag dann nicht wirklich grob sittenwidrig ist, so schreitet da auch keiner ein. Der Politik, die sogar ein eigenes Verbraucherministerium begründet hat, tun die ganzen Flüssiggasverträge nicht weh. Auch die Verbraucherschutzorganisationen finden es nicht wert, sich dieser Sache einmal zu widmen. Der Bund der Energieverbraucher ist da einen rühmliche Ausnahme - er hat dieses Forum geschaffen und strengt auch immer wieder Klagen gegen Vertragsfirmen an.
Der Flüssiggasverbraucher ist also als Kunde weitgehend allen gelassen.
Die Heizungsbauer wissen auch nicht, was sie da ihren Kunden empfehlen, wenn sie ihnen Namen nennen, die letztlich in Verträgen enden. In ihrer Meisterschule wurden sie im Bereich Flüssiggas mit einem Referenten konfrontiert, der hauptberuflich in einer Vertragsfirma arbeitet. Woher sollten sie dann auch wissen, dass es zu den Verträgen sehr gute, wenn nicht sogar immer bessere Alternativen gibt. Würden ihnen die so beratenen Kunden später die Gaspreisdifferenz in Rechnung stellen, würden sie sehr schnell ihre Beratungspraxis ändern.
39,8 Cent ist kein Hit schon gar nicht als Erstbefüllungspreis!
Was ist zu tun?
Sich etwas Zeit nehmen und hier im Forum stöbern. Es wurde wirklich alles schon dazu gesagt.
Was würde ich tun?
ICH WÜRDE ES NICHT MACHEN.
Weshalb?
Weil ich mein übriges Geld lieber zur Bank bringe als es einem Vertragshändler zu geben.
Weil ich nie in folgende Situation kommen möchte:
Ich habe einen Gastank, der gehört mir nicht, ich darf ihn nur nutzen (Mietkauf nennt man das). Der einzige, der mir in diesen Tank Gas einfüllen darf ist der. der mir den Tank zum Mietkauf angedreht hat. Ein anderer darf dort und wird dort seinen Tankrüssel niemals hineinhalten, weil er schon den Anwalt im Haus hat, noch bevor er dort wieder angekommen ist. Der Tankmieter kann sich dann auf einen Strafbefehl von 3000,-€ einrichten (so bereits geschehen!)
Der einzige, der mir Gas verkaufen darf, ist auch der der den Preis macht. Sagt der 39,8 Cent, dann muss ich das akzeptieren, sagt der 45,2 Cent, dann muss ich das akzeptieren, sagt der 53,1 Cent, dann muss ich das akzeptieren. Ach ja, beinahe hätte ich´s vergessen. Dagegen kann ich mich natürlich wehren - Anwälte und Gerichte bemühen. Eine tolle Alternative!
Machen sie es doch wie beim Bäcker. Schmecken die Semmeln beim einen nicht oder sind die ihnen zu teuer, dann gehen sie woanders hin. Es gibt genug Bäcker.
Haben sie einen Miettank, dann .....
Eine gute Entscheidung wünsch ich.
H. Watzl