Haarsträubend, wie auch von betimmter Seite gleich wieder reflexartig die bösen regenerativen Energien an den Pranger gestellt werden, obwohl diese nachweislich nichts mit dem Stromausfall zu tun hatten. Das st richtig ärgerlich. :evil:
Nach dem was ich bis jetzt gelesen habe, war das europäische Netz wegen der Abschaltung der Leitung über der Ems und der folgenden Überlastungsabschaltung benachbarter Leitungen in einer Kettenreaktion in drei Teilnetze zerfallen, wobei in einem nordöstlichen Teil ein Überangebot an Kraftwerksleistung vorlag, und in den beiden anderen Teilen ein Mangel an derselben herrschte - daher die vielen automatischen Lastabwürfe vor allem im Süden und Westen.
Das bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt im Netz ein erheblicher Energiefluss vom Nordosten in den Südwesten vorhanden war. Dies wurde bei der Abschaltung der Emsleitung nicht richtig eingeschätzt und berücksichtigt. Man hätte also meiner Meinung nach wissen müssen, dass mit der Abschaltung Teile des Netzes an ihre Leistungsgrenze geraten. Es herrschte eine ungleichmäßige Verteilung der Kraftwerksleistung vor, wie sie in einem europäische Strommarkt wohl in Zukunft häufiger vorkommen wird. Die Windkraft produzierte nach Aussage des Bundesverbandes Windenergie zu dieser Zeit nur mit etwa 1/3 ihrer Nennleistung, war daran also nicht Schuld.
Die Schlussfolgerung ist also, dass das Netz für die vorhandene Situation zu schwach war und an seiner Leistungsgrenze betrieben wurde, und die weitere Schwächung durch die Abschaltung der Emsleitung ein schwerwiegender Netzmanagementfehler war. Beides waren vermeidbare, ja im Zusammenwirken meines Erachtens grob fahrlässige Fehler von EON.
ciao,
sh