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Autor Thema: E.ON verursacht euroapweiten Blackout  (Gelesen 21975 mal)

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Offline superhaase

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #15 am: 07. November 2006, 07:39:41 »
Haarsträubend, wie auch von betimmter Seite gleich wieder reflexartig die bösen regenerativen Energien an den Pranger gestellt werden, obwohl diese nachweislich nichts mit dem Stromausfall zu tun hatten. Das st richtig ärgerlich.  :evil:

Nach dem was ich bis jetzt gelesen habe, war das europäische Netz wegen der Abschaltung der Leitung über der Ems und der folgenden Überlastungsabschaltung benachbarter Leitungen in einer Kettenreaktion in drei Teilnetze zerfallen, wobei in einem nordöstlichen Teil ein Überangebot an Kraftwerksleistung vorlag, und in den beiden anderen Teilen ein Mangel an derselben herrschte - daher die vielen automatischen Lastabwürfe vor allem im Süden und Westen.
Das bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt im Netz ein erheblicher Energiefluss vom Nordosten in den Südwesten vorhanden war. Dies wurde bei der Abschaltung der Emsleitung nicht richtig eingeschätzt und berücksichtigt. Man hätte also meiner Meinung nach wissen müssen, dass mit der Abschaltung Teile des Netzes an ihre Leistungsgrenze geraten. Es herrschte eine ungleichmäßige Verteilung der Kraftwerksleistung vor, wie sie in einem europäische Strommarkt wohl in Zukunft häufiger vorkommen wird. Die Windkraft produzierte nach Aussage des Bundesverbandes Windenergie zu dieser Zeit nur mit etwa 1/3 ihrer Nennleistung, war daran also nicht Schuld.

Die Schlussfolgerung ist also, dass das Netz für die vorhandene Situation zu schwach war und an seiner Leistungsgrenze betrieben wurde, und die weitere Schwächung durch die Abschaltung der Emsleitung ein schwerwiegender Netzmanagementfehler war. Beides waren vermeidbare, ja im Zusammenwirken meines Erachtens grob fahrlässige Fehler von EON.

ciao,
sh
8) solar power rules


Offline RR-E-ft

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #17 am: 07. November 2006, 10:40:14 »
Die Angaben von E.ON Thüringen (vier Milliarden EUR seit der Wende in das eigene Stromnetz investiert) überzeugen nicht:

http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=98983

http://www.tlz.de/tlz/tlz.wirtschaft.volltext.php?kennung=on1tlzWIRWirNational39025&zulieferer=tlz&kategorie=WIR&rubrik=Wirtschaft&region=National&auftritt=TLZ&dbserver=1

Laut Geschäftsbericht 2005 betrug das gesamte Anlagevermögen einschließlich Strom und Gas per 31.12.2005 zusammen lediglich 1,2881 Mrd EUR:

http://www.eon-thueringerenergie.com/_Material/PDF/Geschaeftsbericht.pdf

http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Daten_Fakten.htm

Man könnte sich natürlich die Frage stellen, ob die Investitionen, wenn es sie jemals gegeben haben sollte,  nicht werthaltig waren.

Schade, wenn eine Zeitung den Inhalt einer solchen PM des Unternehmens unreflektiert auf die Seite 1 übernimmt.

Hinterfragen kann sich lohnen. Wann, wo, wo geblieben?

Entsprechende Werte sollten sich wohl nicht in Luft aufgelöst haben.

Sollten diese Investitionen - aus welchen Gründen auch immer - längst abgeschrieben worden sein, stellt sich die Frage, was heute noch die besonders hohen Netzentgelte und damit Strompreise in Thüringen rechtfertigen sollte.

Offline RR-E-ft

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #18 am: 07. November 2006, 16:59:51 »
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,446812,00.html

Das Schiff trifft ganz bestimmt keine Schuld.
Wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann. :roll:

Offline elektron

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #19 am: 07. November 2006, 19:15:01 »
Und noch ein Medienbericht, diesmal im Radio (DLF):

"Was folgt aus dem Stromausfall am Wochenende?"

Für Insider wohl nix Neues, aber gleichwohl interessant.

elektron

Offline RR-E-ft

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Offline RR-E-ft

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Offline Cremer

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #22 am: 08. November 2006, 08:13:13 »
@all,

der Stromausfall erinnert mich die sehr starke Parallele mit dem landesweiten Stromausfall der Schweizer Bundesbahnen.

Seinerzeit hatte man auch eine der beiden Hochspannungsleitung im Raum Arth-Goldau, welche die Bahnstromversorgung im Tessin sicherstellt, wegen Arbeiten abgeschaltet.

Es ein übermäßiger Bedarf an Stromleistung jedoch notwendig gewesen wegen zusätzlichen Zügen von Chiasso Richtung Norden. Die transportleistung der verbliebenen Hochspannungsleitung reichte nicht aus und sie schaltete wegen Überlast aus. Damit brach dann das ganze Netz, auch wegen eines eingeleiteten Schaltfehlers, zusammen.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline jroettges

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #23 am: 08. November 2006, 10:32:30 »
Zitat
EWE Geschäftsbericht 2005
Die Aktionäre der EWE AG, die Städte und Landkreise der Ems-Weser-Elbe-Region, stimmten auf der ordentlichen Hauptversammlung dem Dividendenvorschlag in Vorjahreshöhe von 60 Mio. Euro zu.


Zitat
EWE Pressemitteilung 6.11.06
Premiumversorgung gibt es nicht zum Discountpreis", so Brinker. Es könne nicht sein, dass einerseits der Ruf nach höchster Netzqualität laut wird und andererseits den Unternehmen dafür notwendige Einnahmen gekürzt werden. Allein im vergangenen Jahr investierte EWE mehr als 60 Millionen Euro in den Ausbau und die Sicherheit des Stromnetzes. Ob dies langfristig aufrechterhalten werden könne, sei jedoch fraglich.

Offline Fabio

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #24 am: 08. November 2006, 14:05:34 »
Zitat: "E.ON mit höherem Gewinn"

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/telegramm/Newsticker,rendertext=1006808.html

Was denn nun....Gewinn oder Verlust?

Komisch...komisch!   :)

Gruss
der Fabio

Offline RR-E-ft

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E.ON verursacht euroapweiten Blackout
« Antwort #25 am: 08. November 2006, 19:09:31 »
Um mal wieder zum Thema des Threads zu kommen.

Einen Blackout soll es gar nirgends gegeben haben, die Steckdosen waren vielmehr kontrolliert alle. Ein gewichtiger Unterschied laut E.ON. Die Investionen sollen immer sekundengenau gestimmt haben:

http://www.welt.de/data/2006/11/08/1103954.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,447309,00.html


Der Vorgang hielt sich streng im Rahmen der geltenden Gesetze:

http://www.eon-netz.com/frameset_reloader_homepage.phtml?top=Ressources/frame_head.jsp&bottom=frameset_german/news/news_release/pm_neu/press_detail_neu.php%3Fpress_id%3D99987

http://www.bmj.bund.de/jur.php?enwg_2005,13

Auch in die Netzkuppelstellen zum Ausland wird wohl sekundengenau investiert:

http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EFA35E097E2F44692BC2A82608AB96305~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10814553/63589/

Die "lustigen" E.ON- Strom - Versorger in Thüringen wissen es wohl schon lange:

http://www.stromvonuns.de/spots/2_spot_wasser.mp3 :shock:

Das dudelt in Thüringer Radios, wie auch

http://www.onlylyrics.com/song.php?id=1001767

Bisher hat wohl noch keiner die Frage gestellt, wieviel Strom wohl durch den Vorgang insgesamt eingespart werden konnte?

Es könnte dann vielleicht am Ende heißen:

"Der dadurch gesparte Strom reicht für rund 250.000 Vier-Personen-Haushalte - und um viele Kinder groß werden zu sehen."
:D

So wie hier:

http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/_kampagnen/_reichtDerStrom/energieEffizienz.htm

Offline Fidel

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Offline Fidel

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Offline RR-E-ft

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