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Autor Thema: Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE  (Gelesen 7307 mal)

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Offline bettyboost

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Hallo liebe Forumsbesucher,
ich brauche dringend eure Hilfe.

Ich habe vor ca. 1 Woche die Jahresabrechnung d. Stadtwerke München bekommen, bei denen ich und mein Freund für unsere 90 qm Wohnung Strom und Gas beziehen.
Gegen den Stromverbrauch und die Abrechnung ist soweit nicht viel einzuwenden, er ist etwas höher als im Vorjahr aber ok.
Der Schock war die Abrechnung des Gasverbrauchs und die damit verbundene Nachzahlung von, man glaubt es kaum: 733 Euro!!

Angeblich sollen wir also im vergangenen Jahr (16.10.2005 - 10.10.2006) etwa 3 x soviel Gas verbraucht haben wie im Vorjahr. Statt im Vorjahr 635 m3 sollen wir nun über 1800 m3 verbraucht haben.
Dazu kommt, dass Ende Januar der alte Zähler ausgetauscht worden ist, und keiner von uns konnte den Zählerstand überprüfen, da wir nicht zu Hause waren. Alleine in der Zeit, als noch der alte Zähler installiert war, sollen wir schlappe 1200 m3 verbraucht haben.

Meiner Ansicht nach kann da etwas nicht stimmen. Aber eine Zählerüberprüfung soll fast immer keinen Fehler ergeben, dafür sorgt schon der Energielieferant ;(
Was kann ich da machen? Gibt es irgendwo Hilfe?

LG von Betty

Offline RuRo

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Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE
« Antwort #1 am: 31. Oktober 2006, 15:23:59 »
@bettyboost

Da ist der Wurm drin und ich schätz\' mal der liegt im Vorjahresverbrauch von angeblich 635 m³. Das ist bei 90 m² deutlich zu niedrig, ergibt gerade mal um die 6500 kWh.

Wird die Warmwasserbereitung auch über Gas sichergestellt? Falls ja, fallen allein dafür im Monat schon zwischen 30 und 40 m³ Verbrauch an. Je nach Bauzustand eures Heims kannst du mind. 8 m³ Tagesverbrauch im Winter ansetzen, incl. Heizung und Warmwasser.

Ist es ein Altbau, ohne Wärmedämmung des Mauerwerks, vielleicht alten Fenstern, erachte ich den jetzt festgestellten Verbrauch als realistisch.

Für die Zukunft bleibt nur, aus den Fehlern lernen, und zumindest am Monatsende den Zählerstand kontrollieren und notieren.
Leiderln hoits z\'sam, sonst gehts nimma recht lang

Offline bettyboost

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Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE
« Antwort #2 am: 31. Oktober 2006, 15:32:31 »
Hallo, danke für die Antwort.

Also die Sache ist die, dass von unseren 90 qm allein 12 qm ein unbeheizter Flur ist und ein 15 qm unbeheiztes Schlafzimmer. Außerdem sind mein Freund und ich beide berufstätig, d.h. die Heizung ist tagsüber auf ca. 19 ° eingestellt und läuft abends und am Wochenende.
Der Warmwasserverbrauch geht auch über das Gas, wie gesagt, wir sind eben von 9-20 Uhr überhaupt nicht in der Wohnung.

Mich macht einfach der Widerspruch zwischen altem und neuen Zähler stutzig. Wie gesagt, ein Verbrauch von 1200 m3 allein in 3,5 Monaten, es waren kalte Wintermonate okay, aber pro Monat kommt man im Schnitt auf einen Verbrauch von 342 m3.
Laut neuem Zähler (ab 30.1.06) haben wir von Februar bis Oktober nur ca. 600 m3 verbraucht, aber davon waren auch 2,5 - 3 Monate noch sehr kalt, jedenfalls hier in München. Da passt doch was nicht!

Offline bettyboost

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Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE
« Antwort #3 am: 31. Oktober 2006, 15:34:15 »
Habe ich vergessen:
Es handelt sich um einen sanierten Altbau mit abgehängten Decken und neuen Fenstern.

Offline RuRo

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Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2006, 15:42:11 »
@bettyboost

Ich bleib\' dabei - durchaus realistisches Zahlenwerk. In meinem Bekanntenkreis gibt es Paare, ja sogar Einzelpersonen, die brauchen mehr als das Doppelte wie ihr und sind auch nie zu Hause.

Es war schon immer etwas Besonderes, in unserer Landeshauptstadt zu wohnen, dass hat seinen Preis.  War\' a Witz\', passt scho\' :wink:
Leiderln hoits z\'sam, sonst gehts nimma recht lang

Offline superhaase

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Wahnsinns-Nachzahlung, völlig überhöhter Gasverbrauch HILFE
« Antwort #5 am: 01. November 2006, 12:12:33 »
@RuRo:
Du gehst gar nicht auf die Angaben ein: Betty hat gesagt, 1200 m³ in 3,5 Monaten und dann nur noch 600 m³ für den Rest des Jahres, wobei Februar bis einschließlich Mai ja heuer ausgesprochen ungemütlich waren. Da scheint was beim Zählerwechsel falsch abgelesen worden zu sein. Wäre ja nicht das erste Mal, dass sowas passiert.

@bettyboost:
Der Vorjahresverbrauch von 635 m³ ist wirklich etwas niedrig, wahrscheinlich war der alte Zähler nicht mehr in Ordnung, aber 1800 m³ ist nach dem was Du schreibst deutlich zu viel.
Du musst Widerspruch einlegen und die Ablesung beim Zählerwechsel oder die Messung des offensichtlich defekten alten Zählers anzweifeln. Versuch doch mal den SWM vorzuschlagen, den Verbrauch rückwirkend anhand Deines Verbrauchs nach dem Zählerwechsel und der üblichen Gradtagszahlenmethode zu schätzen, das wäre ein für beide Seiten fairer Kompromiss. Nach der auf der SWM-Homepage genannten Gewichtungstabelle wird für Anfang Februar bis Mitte Oktober mit 52,2% des Jahresverbrauchs gerechnet. Somit ergäbe sich für Euch ein (nach dem neuen Zähler) geschätzter Jahresverbrauch von 1150 m³. Das erscheint realistisch.
Nebenbei bemerkt, der Januar war in München schon extrem kalt, da geht einiges durch die Gasdüse. Ein Großteil der Heizenergie eines Jahres wird an wenigen sehr kalten Tagen verbraucht.

Zum Vergleich: wir haben eine 130 m² Wohnung im Erdgeschoß mit 3,60 m hohen Räumen :!:, Altbau, sehr dicke Mauern aber nicht isoliert, und nur teilweise neue Fenster, zwei alte riesige Kastenfenster, eines im unbeheizten Schlafzimmer und eines in der beheizten Wohnküche (wahre schwarze Löcher im Winter, die alle Materie und Energie einsaugen ;)), und ich bin den ganzen Tag zu Hause und heize somit tagsüber durch (allerdings mit mäßiger Raumtemperatur von ca. 20-21°C). Wir haben im letzten Jahr auch "nur" etwa 1800 m³ gebraucht, inkl.Warmwasser.

Und zum Schluss: Ich würde an Eurer Stelle auf jeden Fall den Unbilligkeitseinwand führen, damit könnt Ihr ne Menge Geld sparen, wenn Ihr z.B. nur netto 36 ct/m³ zahlt. Da bleibt von der Nachzahlung nicht mehr viel übrig. Informier Dich mal hier genauer darüber, ist nicht allzu kompliziert, und Ihr geht praktisch kein finanzielles Risiko ein, denn die SWM können Euch später mal, falls sie jemals einen billigen Gaspreis durch Offenlegung ihrer Kalkulation nachweisen werden, höchstens diesen billigen Gaspreis anknöpfen, der dann nicht viel höher liegen dürfte, als die bereits bezahlten 36 ct/m³. Das kann auch noch weniger sein, das weiß im Moment niemand, außer den SWM.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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