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Autor Thema: Bremer Energie Institut : \"Stadtwerke machtlos\"  (Gelesen 2780 mal)

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Offline RR-E-ft

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Bremer Energie Institut : \"Stadtwerke machtlos\"
« am: 06. Oktober 2006, 11:09:25 »
Quelle: TAM

Stadtwerke machtlos

Stadtwerke haben kurzfristig nur begrenzte Möglichkeiten, um die Gaspreise für Endkunden zu senken, lautet das Ergebnis eines Gutachtens des bremer energie instituts, das die Stadtwerke Delmenhorst in Auftrag gegeben hatte.
...




In der Branche ist annerkannt, dass man von Professor Pfaffenberger und dem Bremer Energieinstitut Stellungnahmen zu allem und jedem bekommen kann.


Eine gesicherte Rendite im Vertriebsbereich ist im Wettbewerb schlicht unvorstellbar. So etwas gibt es nirgends.

Das führe man sich insbesondere angesichts der anhaltenden Diskussion um Mindestlöhne vor Augen. Rendite ist Unternehmerlohn.

Mindestrenditen kann es nicht geben.
Das wäre völliger Unfug.

Zudem müssten die Bezugspreise, sollten diese den Anstieg der Verbraucherpreise bedingt haben, weit stärker gestiegen sein als die Erdgasimportpreise, die als letztliche Ursache benannt werden.

Zudem haben viele Stadtwerke bewiesen, dass sie durch einen Liferantenwechsel und Neuverhandlungen durchaus bereits günstigere Einkaufskonditionen erzielen konnten, die sich auch auf die Endverbraucherpreise niederschlagen.

Solche gekauften Gutachten sind das was sie sind: Gekauft.




Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline taxman

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Bremer Energie Institut : \"Stadtwerke machtlos\"
« Antwort #1 am: 06. Oktober 2006, 11:12:17 »
Zitat von: \"RR-E-ft\"
Mindestrenditen kann es nicht geben.
Das wäre völliger Unfug.


Sowas nennt man unternehmerisches Risiko !

Grüße
pin.energiepreise@yahoo.de

Dort treffen sich Kunden der Stadtwerke Walldorf, Heidelberg, Hockenheim, Weinheim, Neckargemünd, MVV und Erdgas Südwest!

Offline RR-E-ft

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Bremer Energie Institut : \"Stadtwerke machtlos\"
« Antwort #2 am: 06. Oktober 2006, 11:18:03 »
ElCattivo hat folgendes geschrieben:

Zitat
RR-E-ft hat Folgendes geschrieben:
@ElCattivo
Pfaffenberger ist ja wohl unverdächtig, den Verbraucherschützern oder Bild&Co nach dem Munde zu reden.
Dessen Ansichten muss man gewiss nicht teilen.
Ich teile diese auch nicht.
Eine Überlegung von ihm kann man jedoch wohl aufgreifen, nur eben anders anwenden.
Bitte zunächst notwendigerweise hier lesen:
http://www.welt.de/data/2005/08/29/767009.html
 

Na da eint uns ja mal was. Ich schätze ihn ebenso wenig, allein schon deshalb, weil er einfach jedem nach dem Munde redet, der ihn bezahlt. In diesem Interview gibt es allerdings eine Theorie, bei der ich ihm (wie oben schon geschrieben) folge:

DIE WELT: Die Grünen schlagen deshalb vor, Emissionszertifikate nicht mehr gratis zu verteilen, sondern staatlich zu versteigern.
Pfaffenberger: Das kann man machen, aber das wird den Strompreis nicht senken. Der Strompreis wird immer steigen und der Kunde muß es auf jeden Fall bezahlen. Die Frage ist nur wer es kriegt: Der Staat oder die Stromerzeuger.

Ich nehme aber an, sie meinten eher folgendes Zitat:
Es ist tatsächlich ein Ärgernis, wenn die Konzerne den aktuellen Börsenwert der Zertifikate als entgangenen Verkaufserlös interpretieren und dies als Kosten bei den Strompreisen draufschlagen. Denn in diesem Denkmodell ist die Fiktion drin, daß alle Zertifikate denselben Wert haben. Den haben sie aber nicht. Denn der Börsenwert der Zertifikate würde auf nahezu Null sinken, wenn RWE oder E.on wirklich alle ihre Gutscheine zeitgleich auf den Markt werfen würden. Tatsächlich werden aber nur wenige Zertifikate gehandelt. Der daraus entstehende Börsenpreis wird maßgeblich für alle Zertifikate und wird dann auch für alle Zertifikate auf die Stromkunden überwälzt.

Nunja, jetzt weiß ich auch gleich wieder, weshalb ich ihn so wenig schätze. Es ist wirlklich eine Schande, wenn ein Professor so einen Käse schreibt. Was würde denn bitte passieren, wenn RWE & Co. alle ihre Zertifikate auf den Markt schmissen? Richtig, in Deutschland ginge das Licht aus, denn ebendiese Zertifikate brauchen si für Stromerzeugung genauso dringend wie beispielsweise den Brennstoff. Damit wären wir auch gleich wieder beim Grund, weshalb die Zertifikate selbstverständlich in die Grenzkosten mit einzukalkulieren sind, ganz gleich ob sie nun kostenlos zugeteilt oder ersteigert wurden. Fakt ist doch, dass ich als Erzeuger vor der Wahl stehe, das Zertifikat zu verkaufen und den Strom am Markt zu kaufen oder eben ihn - unter Verbrauch eines Zertifikates - selbst zu erzeugen. Da muss ich doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn ich den Wert des Zertifikates bei der Ermittlung der Grenzkosten außen vor lasse.  

Offline RR-E-ft

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Bremer Energie Institut : \"Stadtwerke machtlos\"
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2006, 20:14:24 »
http://www.bei.uni-bremen.de/download/061002GutachtenGas.pdf


In dem "Gutachten" werden zu hohe Konzessionsabgabne abgeschätzt:

Diese betragen bei den Heizgassonderkunden gerade einmal 0,03 Cent/ kWh.

Damit ist die Marge in jedem Falle um 0,07 Cent/ kWh zu niedrig angesetzt.

Auch alles andere nichts als Schätzung.....

Nicht nachvollziehbar erscheint, dass zu den Gasbezugskosten noch einmal Kosten für den Ferntransport hinzukommen sollten. Diese sind im Gasbezugspreis regelmäßig bereits enthalten.

Die Gasbezugskosten liegen derzeit nach Standard AP bei 32 EUR/ MWh, also 3,2 Cent/ kWh.

Auf den Standard- AP werden gewöhnlich noch verhandelbare Nachlässe gewährt.....

Mithin sind wohl die Gasbeschaffungskosten entsprechend zu hoch abgeschätzt worden.

Immerhin kostet das Erdgas an der Grenze lediglich ca. 2 Cent/ kWh.

Der Gasbezugspreis der Stadtwerke setzt sich mithin aus dem Grenzübergangspreis, den Kosten des Ferntransports und der Marge der Ferngasgesellschaften zusammen.

Wären die Kosten für den Ferntransport noch nicht in den Beschaffungskosten enthalten, müssten die Beschaffungskosten der Stadtwerke dem Erdgasimportpreisen entsprechen, was sie nicht tun.

Siehe auch hier:

Stadtwerke wollen an russisches Gas/ Zwischenhandel zu teuer


Man bräuchte womöglich die Zahlen nur auf die Erdgaspreise Mitte 2003 zurückrechnen, um zu sehen, dass da etwas nicht stimmen kann.

Der Erdgasimoprtpreis betrug seinerzeit 1,30 Cent/ kWh.

Im Mai 2005 lag der Erdgasimportpreis bei 1,45 Cent/ kWh.

Geändert haben sollen sich ja nur die Gasbeschaffungskosten entsprechend den vom Weltenergiemarkt beeinflussten Grenzübergangspreisen (Erdgasimportpreise).

Das wusste Herr Professor vor zwei Jahren noch ganz genau zu berichten:

http://www.radiobremen.de/nordwestradio/unterwegs/gaspreise.html



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