@ sukram
wie du im HTD angeregt hast, werde ich hier selbst mein Statement abgeben.
In dem von dir oben gelinkten Beitrag ist ein Sachlicher Fehler drin, der immer wieder gemacht wird----sogar vom IWO, die es eigentlich wissen müssten:
Zitat:
Aus den Messwerten lässt sich klar ableiten, dass der JAHRESNUTZUNGSGRAD bei sinkendem Wärmeverbrauch der Gebäude kleiner wird, obwohl die absoluten Wärmeverluste des Erzeugers sinken. Als Folge erreicht die gleiche Kesselanlage in einem NIEDRIGENERGIEHAUS einen niedrigeren JAHRESNUTZUNGSGRAD als in einem Altbau. Die aus Monatsmesswerten ermittelten Effizienzmerkmale der Kessel (mittlerer UmwandlungsWIRKUNGSGRAD im Betrieb etwa 90 % und mittlere Bereitschaftswärmeverluste 0,5 % - beide bezogen auf den oberen HEIZWERT, d.h. BRENNWERT) lassen eine vom Nutzen unabhängige Bewertung des Kessels zu und sind unmittelbar mit Herstellerwerten vergleichbar. In Zukunft sollten sie zur Bewertung der Effizienz herangezogen werden.
Zitat Ende
Bereitschaftsverluste von 0,5% bezogen auf den HuB ist der beste Werbegag, den ich je gelesen habe. Das das sachlich total falsch ist, ignorieren immer wieder alle \"Fachleute\"
Der Grund ist wohl darin zu sehen, das in den schönen Kuchendiagrammen, beispielsweise beim IWO, dann der Vergleich zwischen alten und neuen Kesseln viel besser zugunsten der neuen Kessel ausfällt.
Fakt ist jedoch, das der Bereitstellungsverlust sich nicht auf den Verbrauch bezieht, sondern auf die Kesselnennleistung und die Bereitstellungsdauer. Er tritt nämlich alleine dadurch auf, das der Kessel existiert und warm ist. Eine Flamme braucht nicht zu brennen.
Daraus resultiert auch die von mir immer wieder propagierte Notwendigkeit von Total-Abschaltungen der Gesmtanlage bei Nutzungsunterbrechungen.
Bezogen auf moderne Gebäude bedeutet der Bereitstellungsverlust übrigens eine überproportionale Größe, die Leicht 15 - 20 % des Jahresbrennstoffverbrauches betragen kann.
Da die Bereitstellungsverluste sich nur auf die Kesselgröße und die Bereitstellungsdauer beziehen, ist nur vollkommen logisch, das der Prozentuale Verlust bei gleicher Kesselgröße bei einem niedrigen Verbrauch erheblich höher ist, als bei einem hohen Verbrauch.
Aus diesem Grunde ist auch eine möglichst genaue Dimensionierung der Kesselleistung bei Gebäuden mit niedrigem Wärmebedarf von besonders großer Bedeutung, da eine Überdimensionierung hier nur einen Überproportionalen Anteil an Bereitstellungsverlusten erzeugt.
Vielleicht kannst du ja mal als Moderator auf diese Tatsache hinweisen.
Obwohl ich mittlerweile davon überzeugt bin das dieser gravierende Darstellungsfehler mit Absicht als Werbe-Strategie eingebaut wurde...
Falls erwünscht, kann ich die Angelegenheit mit Herstellerdaten nochmals anhand von Zahlenbeispielen verdeutlichen. Ich hoffe allerdings, das das nicht notwendig sein wird, da Kluge Fachleute diesen Sachverhalt leicht nachvollziehen können.
Ich würde mich sehr freuen, wenn hier der Bund der Energieverbraucher auf die Benutzer dieser falschen Werbung einwirken würde, auf die Verwendung dieser falschen Darstellung zu verzichten.
Martin Havenith
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