1. Der Eingriff in den Markt ist ja schon dadurch gegeben das hier Preise ins Netz gestellt werden!
Warum freie Händler keine Preise im Internet veröffentlichen, wurde schon vielfach hier beschrieben. Vertragshändler machen das auch nicht.
Die einen wollen nicht zu Preisdeppen verkommen und letzlich daran eingehen. Die anderen wollen nicht das der Nachbar ihres Vertragskunden den Preis im Internet nachfragen kann, weil er dann wüßte, wie hoch der Unterschied ist.
Grundsätzlich aber muß wer etwas verkaufen will, den Preis nennen. Einen Eingriff in den Markt stellt das wohl nicht dar oder habe ich da bei der Betriebs- und Volkswirtscaftslehre etwas verpaßt?
Die Vertragsleute stört das sicherlich gewaltig, dass der Kunde weigstens eine Möglichkeit hat, sich zu orientieren, wo denn die Preise liegen. Und das legt eben deren Preispolitik in einer für sie unangenehmen Weise offen. Was also soll dieses Argument?
2. Der Händler der liefert, wird gezwungen dem Kunden die 40,-- € für die Anfrage zu erstatten (d.h. nochmalige Preisreduktion um 1 cent pro ltr. bei 4000 ltr. Liefermenge)
Wohl etwas starke Worte dafür, dass ein Händler die Möglichkeit bekommt, via Bund der Energieverbraucher Gaskunden zu finden. Die Bedingungen dafür sind klar definiert. Zwnag ist doch eher das, wenn Firmen ihre vertraglich gebunden Kunden zwingen Gas bei ihnen abzunehmen. Was diese Kunden bei Vertragsabschluss unterschrieben haben, wird ihnen ganz oft erst bewußt, wenn sie z.B. Preise freier Händler mitbekommen oder wenn sie diese \"Ehe\" wieder verlassen wollen.
5000,- EU hatte ein Vertragskunde zu bezahlen, weil er die Sache mit dem \"Mietkauf\" doch nicht ganz verstanden hatte. Er glaubt sich im Besitz des Tanks (Eigentum) und hatte einen freien Händler beauftragt, den Tank zu füllen. Hätte er einen vernünftigen Preis von seiner Vertragsfirma erhalten, wäre er wohl nie im Leben darauf gekommen, Gas aus einer anderen Quelle zu beziehen.
Was also soll dieses Argument?
3. Freie Händler die nicht im Rahmen eines Abkommens mit dem Bund f. Energieverbraucher liefern sind gezwungen, ebenfalls zu diesen Preisen zu liefern, ohne Rücksicht auf die eigene Kalkulation. Der Gewinn, der ohnehin schon unten ist, wird weiter gedrückt und führt diese Händler an den Rand der Rentabilität. Da die meistens freien Händler keine Miettanks haben, weil wir ja alle wissen das das zum Nachteil für den Kunden ist, können sie fehlende Gewinne nicht durch andere Einnahmequellen decken und stehen somit im kaufmännischen Sinne in einer schlechten Situation. Das hat wiederum zur Folge das die finanziell schwächeren Händler in die Insolvenz gehen werden und somit der Wettbewerb innerhalb der Branche weiter eingeschränkt wird (zur Freude der großen Anbieter!!).
Kein einziger freier Händler wird zu irgendetwas gezwungen. Natürlich folgt der Markt irgendwelchen Gesetzäßigkeiten. Angebot und Nachfrage spielen dabei eine Rolle. Allein die Vertragsfirmen versuchen Gaskunden in Verträgen an sich zu binden. Es besteht dann im Rahmen des bestehenden Lieferabkommens der sich aus dem Vertrag ergebende ZWANG, Gas nur von dieser Firma zu beziehen. Wie sich das dann noch mit den Preisen verhält kann man auf diesen Seiten zigfach nachlesen. Die Ehe zwischen Kunde und Firma wird dann noch dadurch zementiert, dass die Scheidungsbedingungen voll zu Lasten des Kunden gehen.
Was den freien Händlern wirklich schadet ist eine Praxis von den sogenannten Vertragsfirmen, die so aussieht: motzt ein Kunde wieder einmal, weil der Preis wieder einmal gestiegen ist und hat er noch dazu Wind davon bekommen, dass der Preis bei einem freien Händler erheblich günstiger wäre, dann wird ein Preis hingefahren, der wrilich unter dem Einkaufspreis liegt. Das alles nicht um den Kunden von den eigenen Preisen zu überzeugen, sondern nur deswegen, um dem \"freien\" keinen Liter verkaufen zu lassen. Das ist in diesem Fall natürlich ein großer Vorteil für den Kunden. Nachdem aber freie Händler aus dem Markt gedrängt wurden und damit unliebsame Konkurrenz ausgeschlossen wurde, kann man wieder die alte Masche des Kassierens weiterverfolgen.
Was also soll dieses Argument?
4. Warum sind in der Preisliste des Bundes der Energieverbraucher Preisunterschiede von 10 cent pro Liter je nach Region? Die Ek-Preise sind überall gleich (bzw. sind die Unterschiede so gering, das sie vernachlässigbar sind) in ganz Deutschland, im Moment sind die ausländischen Notierungen (Antwerpen, Rotterdam) sogar etwas höher als in Deutschland. Allgemein herrscht im Moment auf dem Markt eine etwas höhere Nachfrage an Produkt als angeboten wird (somit zieht das Märchen der Überkapazitäten nicht!!).
Die Antwort ist ganz einfach, die in Frage kommenden freien Händler müssen höhere Preise verlangen damit sie existieren können. Deshalb ist auch ganz klar das ohne die freien Händler der Bund f. Energieverbraucher kein Gas anbieten bzw. vermitteln kann. Siehe Beispiel Gebiet Nord-West.
Weiteres Beispiel West I und West II, da gibt es zwei unterschiedliche freie Händler der eine liefert um 6 cent günstiger als der andere, warum?
Wahrlich, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Reginonale Preisunterschiede, warum? Beantwortet wurde mir diese Frage aber auch noch nie. Warum sind Autos der Marke VW in Italien billiger zu haben als in Deutschland?
Eines aber ist sicher: das Ansinnen des Bundes der Energieverbraucher, den Gaskunden (wie auch allen anderen Energiekunden!), den Rücken hinsichtlich der Energiekonzerne zu stärken, ist es zunächst einmal nicht, diese bestehende Situation zu ändern und damit in die Möglichkeiten des Handel einzugreifen. Also bliebt OSt Ost und West West usw.
Die freien Händler m ü s s e n auf keinen Fall höhere Preise für das Gas verlangen als die Vertragsleute, auch wenn man den Rotterdammer Markt noch so sehr als Argumentationsgrundlage bemühen will. Flüssiggas aus der Raffinerie in Ingolstadt kommt nicht aus Rotterdam. Flüssiggas ist eben ein \"Abfallprodukt\" bei der Benzinherstellung aus Erdöl. Wenn der Preis nicht stimmt, kann man immer noch abfackeln. Ein freier Händler kann hier, wie auch sonst überall je nach seiner Einschätzung und nach seinem Geschick und Kalkulationsvermögen Geld verdienen oder nicht.
Es steht aber die kostengünstige Versorgung mit Flüssiggas im Vordergrund. Bei Vertragsleuten habe ich eher den Eindruck, dass man erste einmal eine Unterschrift unter Miet-, Liefer- und Wartungsvertrag haben will. Den Preis macht man dann ohne weitere Konkurrenz auf dem Markt. Zugegeben, das ist genial! Nicht aber für uns Verbraucher.
Was also soll dieses Argument?
5. Aktiver Eingriff in den Markt, ist der weitere Punkt, das sich herausgestellt hat das der Bund der Energieverbraucher seine Preise die er ins Netz stellt den Gegenheiten nicht zeitnah anpasst. Beispiel die aktuellen Preise lt. Liste sind vom 19.03. Die Preise sind jedoch gestiegen seit diesem Termin, weshalb wird das nicht geändert und angepasst? (weil sich der günstige Preis immer besser macht und die Kunden eher anfragen!!!?). Dieses Vorgehen habe ich schon mehrfach festgestellt.
Abschliessend möchte ich nochmal sagen das ich eigentlich erwarte das die Kunden einen Vorteil aus einem gesunden Wettbewerb heraus haben und es nicht sein darf das die wenigen freien Händler aus dem Markt, wegen der Preispolitik, gedrängt werden. Allerdings glaube ich nicht das der Bund der Energieverbraucher das mit Absicht tut, sondern eher in Unkenntnis der Tatsachen!!
Preisanpassung on the fly, das wünschen sich viele. Ist aber eher ein organisatorisches Problem. Gerade in einer Zeit sehr stark schwankender Preise. Deswegen das Kind aber mit dem Bade ausschütten zu wollen, halte ich für einen großen Fehler.
Die Überlegung ist doch eher angesagt, was passieren würde hätten die Verbraucher diese beim Bund für Energievrbraucher angebotene Möglichkeit nicht.
Was also soll dieses Argument?
H. Watzl