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Autor Thema: Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH  (Gelesen 29209 mal)

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Offline axeljungfer

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ich moechte Kontakt aufnehmen, zu einem der 150 Teilnehmer an der Gaspreisinitiative Heilbronn.

Sie wird geleitet von Herrn von Waldeyer-Hartz, der aber aus gesundheitlichen Gruenden nicht weitermacht.

v W-H ist in der Berufungsinstanz vor dem LG Heilbronn unterlegen und ob er in Revision gehen wird ist nicht bekannt.

Die Urteilsbegruendung ist m.E. auf Seite 17 falsch - d.h. die Berechnung des Erhoehungsbetrages der HVG fusst auf nicht nachvollziehbaren Zahlen.
Die HVG behauptet die Menge von 1.290.000 GWh abgegeben zu haben.
Das ist mehr als an Erdgas in 2004 in die BRD importiert wurde !!!

Hat das mal einer aus der Initiative nachgerechnet ?
Ich selbst bin Koordinator der Initiative Herrenberg im Gaeu
Wir hatten vWH als Rechtsanwalt .

Gruss
Axel

Offline energienetz

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #1 am: 17. Februar 2006, 16:57:51 »
Herr v. Waldeyer wird in Revision gehen, wie er mir gesagt hat, also keine Sorge.

Offline axeljungfer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #2 am: 18. Februar 2006, 10:35:45 »
Gibt es einen Mathe- oder Physiklehrer in der Heilbronner Gaspreis-Initiative, der den Rechengang in der ausfuehrlichen Urteilsbeguendung nachpruefen kann ?

Landgericht Heilbronn Berufungsinstanz von Waldeyer-Hartz vs. Heilbronner Versorgungs GmbH
Gaspreis-Streit
http//www.lgheilbronn.de/servlet/PB/menu/1193381/index.html

Urteilsbegruendung Seite 17 hat m.E. fehlerhafte Berechnungen

Im Abschnitt (1)
... wird die Anpassung des Arbeitspreises dargestellt.
Bezugspreis wird berechnet aus
Arbeitspreis plus lohngebundenem (richtig ist lohnindexgebundenem) Leistungspreis.

Im Abschnitt (2)
... hat sich fuer die Beklagte dieser Bezugsleistungspreis um 0,237 Euro/kWh im Jahr erhoeht, ... was bei einer jaehrlichen Bezugsmenge von 500.000 kWh einer Kostensteigerung von 131.850 Euro ergibt.
 
Sind die 500.000 kWh die Menge, die nur die Tarifkunden abnehmen ? Die HVG hat nach eigenen Angaben (homepage) 60.000 Kunden - also nimmt jeder nur ca. 8,3 kWh/Jahr ab ??

Multiplikation ist richtig 0,2367 Euro/kWh * 500.000 kWh = 131.850 €

.... Dies wiederum entspricht bei einer Gesamtabgabemenge von 1.290.000 GWh (GigaWattStunden)  einer Bezugskostenerhoehung von 0,0109 cent/kWh.
-----------------------------------------------------------------------
Diesen Rechengang kann ich nicht nachvollziehen.
Werden die 131.850 €  auf die Gesamtabgabemenge verteilt?
 
Wenn ja 131.850 € dividiert durch 1.290.000 (GWh) = 0,1017 €/GWh.
Das sind 10,17 cent/GWH,
dann drei Stellen nach links sind es  0,01017 cent/MWh;
dann nochmal drei Stellen nach links sind es  0,00001017 cent/kWh - das sind unter Bruedern Null cent oder 10,17 microcent.
 
Hier hat jemand  Gigawatt/Megawatt/Kilo-Wattstunden durcheinandergebracht.
------------------------------------------------------------------------
Der Zahlenspiegel 2002 der Stadtwerke Heilbronn GmbH und der Heilbronner Versorgungs GmbH zeigt
Gesamtbezug von der GasVersorgungSueddeutschland
 2.245 Mio kWh = 2.245 GWh
da koennen da oben nie und nimmer 1.290.000 GWh stehen.
------------------------------------------------------------------------

Gruss
Axel Jungfer
Gaspreis Initiative Herrenberg

Offline Monaco

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #3 am: 18. Februar 2006, 11:16:23 »
Der oben angegebene Link ist \"wegen Wartungsarbeiten\" nicht verfügbar. Hat da etwa schon jemand reagiert?

Mit freundlichen Grüßen

Monaco

Offline Cremer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #4 am: 18. Februar 2006, 12:02:41 »
@Monaco,

Link funktioniert
MFG
Gerd Cremer
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Offline im

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #5 am: 18. Februar 2006, 13:03:41 »
@axeljungfer

Sie schrieben:

Im Abschnitt (2)
... hat sich fuer die Beklagte dieser Bezugsleistungspreis um 0,237 Euro/kWh im Jahr erhoeht, ... was bei einer jaehrlichen Bezugsmenge von 500.000 kWh einer Kostensteigerung von 131.850 Euro ergibt.


Wenn sich für die Beklagte der Preis um 0,237 Euro/kWh erhöht hat, wäre dies eine Erhöhung, die deutschlandweit die grösste Erhöhung überhaupt wäre. Was zahlen sie pro Kwh als Arbeitspreis?

Wahrscheinlich war dies als ct/kWh gemeint.
Da es allerdings um die GVS geht, schauen Sie mal hier:


http://www.vsbd-gaspreis.de/archiv/tabelle_preisentwicklung.htm
Diese haben den gleichen Vorlieferanten..


mfg
im

Offline axeljungfer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #6 am: 18. Februar 2006, 14:59:22 »
@ im

Sie sind der erste der mal auf dieses Problem geantwortet hat. Danke

Ich bin nicht 100% sicher obwohl ich schon mehrfach nachgerechnet habe.

Das Urteil haben 3 Richter unterschrieben !!!

Der Arbeitspreis meines Versorgers ist beim Tarif M2 5,02 ct/kwH
plus 10,74 € /Monat Grundgebuehr.

Gruss
Axel

Offline Cremer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #7 am: 18. Februar 2006, 16:10:34 »
@axeljungfer,

ich bin noch am rechnen und recherchieren.
MFG
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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #8 am: 18. Februar 2006, 20:17:14 »
@axeljungfer
@Cremer

habe mir das Urteil mal genauer angeschaut (die Jahresangabe \"/Jahr\" habe ich übersehen) , wenn Sie mal Ihre Rechnung anschauen, haben Sie u.U. auch einen Leistungspreis (Grundpreis), dieser drückt sich z.B. durch die Angabe der Kesselnennleistung in KW aus. Da gibt es aber auch den Messpreis und andere Faktoren.

Beispiel: 20 KW Kesselleisung, für diese Anschlussleistung zahlen Sie angenommen 100€/Jahr (z.B. bis 30KW zzgl. das abgenommenen Gas, z.B. 5ct/kwh nach tats. Verbrauch.

Wenn die Berechnung des Versorgers mit
500.000 kwh angegeben wird, so könnte es sich dabei um das gleiche handeln (max. Grundlast/Spitzenlast in der Stunde pro Jahr.(Es gibt aber auch variable Leistungspreise)

Angenommen:
bei 25.000 Kunden und 500.000 kwh wären dies 20 KW, der Mehrpreis wäre dann pro Kunde 0,23€ * 20KW/a

Es könnte sich hierbei um eine Art maximale Entnahmeleistung pro Stunde handeln. (Anschlussleistung aller Verbraucher?)

Ich hoffe das ich dabei nicht falsch liege , aber etwas ähnliches sollte es schon sein.
Wenn dem so wäre, so sollten diese sich doch eigentlich im Grundpreis wiederfinden?

Bezüglich der 1.290.000 GWh ist vielleicht ein Tausendertrennzeichen ein Komma?


mfg
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Offline Cremer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #9 am: 20. Februar 2006, 11:51:01 »
@axeljungfer,

M.E., was bei der Berechnung auf Seite 17 des Urteils unklar ist, ist die angegebene Bezugsmenge vom 500.000 kWh. Dies müßte die Abgabemenge für Haushaltskunden sein und dann m.E. in GWh, da die Gesamtabgabemenge 1.296.000 GWh sind.

Die Differenz sind die Großkunden (796.000 GWh)

Leider kann ich keine Zahlen aus Geschäftsberichten etc. nachschlagen.
MFG
Gerd Cremer
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Offline Cremer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #10 am: 20. Februar 2006, 13:26:34 »
@axeljungfer,

die Absatzmenge an Gas bei den SW KH beträgt  700 MWh, also 0,7 GWh.

Es muss hier nochmals nach der Gesamtabsatzgasmenge der Heilbronner Versorgungs GmbH gefragt werden; stimmen da die 1.290.000 GWh? Ist hier die Mengenangabe falsch? MWh statt GWh? also 1.290.000 MWh = 1.290 GWh?

Haben Sie Kentnnis wieviel Kunden bzw. wie groß das Versorgungsbebiet ist?
MFG
Gerd Cremer
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Offline Pelikan

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #11 am: 20. Februar 2006, 13:54:42 »
moin moin,

will mal mein Gas...äh Senf dazugeben.

Die Stadtwerke Rostock haben 53300 Gasübergabepunke(Kunden) und liefern pro Jahr 1292 GWh. Macht pro Kunde ca 24332 KWh.
Daher erachte ich die im Urteil angegebenen Zahlen als nur Orientierungshilfen.

Unklar bleibt, wieso eine Anhebung um 23Cent bei bisher 3..4Cent \"billig\" sein soll.


Mit Gruß vom
Pelikan

Offline RR-E-ft

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #12 am: 20. Februar 2006, 14:10:01 »
@all

Ich stelle mir die Frage, ob es sich  hier um  ein öffentliches Brainstorming handelt, dessen Ergebnis in den Schriftsatz im Revisionsverfahren zum BGH  Eingang finden soll oder einfach nur um  eine kurzweilige Beschäftigung mit Zahlen, von denen keiner weiß, ob die Zahlenbasis überhaupt zutreffend ist.

Womöglich ist eine solche Diskussion lediglich müßig.



Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Offline Cremer

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Gaspreisinitiative Heilbronn / Heilbronner Versorgungs GmBH
« Antwort #13 am: 20. Februar 2006, 15:32:01 »
@fricke,

will nur mal nachrechnen ob das \"hohe Gericht\" auch richtig gerechnet hat.

Dies ist m.E. nicht der Fall.

Da stimmen die Angaben der Größenverhältnisse (GWh, MWh,, kWh) nicht (Seite 17 des Urteils).

Übrigens, wer mal nachschaut auf den Zahlenspiegel 2002 der Stadtwerke Heilbronn/Heilbronner Versorgungs GmbH wird feststellen, dass die Gasbezugsmenge kleiner als die Gasabgabemenge ist, sowohl im Versorgungsgebiet Heilbronn, als auch bei den Orten Lauffen, Weinsberg

Übrigens, man hat mehr Erdgas verkauft als bezogen wurde
.
MFG
Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #14 am: 20. Februar 2006, 15:41:12 »
@Cremer

War nicht gleich zu Beginn des Films \"Das Gaskartell\" ein großer Gasometer in Heilbronn zu sehen?

Vielleicht stammt die Differenz zwischen Ein- und Verkauf aus diesem Speicher. Fraglich, wieviel Erdgas dieser fasst.



Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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